Hallo, mir ist ein Nixdorf 8810/50 zugelaufen ... 80386/16, mit Festplatte, Floppy, und leerer Batterie. Die ist nicht das Problem, vielmehr: Das ist eine Slothardware, dh. in einem Slot sitzt der PC als ISA-Karte, mit RAM, COM und LPT. Im zweiten Slot ist eine Multifunktionskarte, mit IDE, SCSI, MFM, Floppy. Und EGA oder VGA - auf 26pol D-SUB (HD Buchse), mit einem Kabel auf 25pol D-SUB. Auf der Rückseite ist der Keyboard-Anschluss (vermute ich) - es ist ein 7poliger DIN Stecker nötig! Darüber ein 6poliger DIN mit versetzten Pin's und Außenrastung, sowie ein 9pol D-SUB. Meine Fragen dazu: Welcher Monitor kann hier verwendet werden, gibts ggf. ein Pinout dieser Buchse? Welches Keyboard kann verwendet werden? Wofür ist die 6pol. D-SUB Buchse? Wäre super wenn sich jemand mit diesem alten Trumm auskennt! Danke und viele Grüße!
Hallo, je nachdem welche Grafikkarte da drauf steckt, ist das eben EGA, oder VGA. Dementsprechend sollte auch noch irgendwo ein ganz normaler VGA Anschluss sein. Die VGA Karte war gewöhnlich als Piggy back Karte auf der CPU-Karte aufgesteckt. Eventuell auch auf der Multifunktionskarte. Wenn da nix is, hast Du vermutlich keine Grafikkarte. Der 25pol. Sub-D Anschluss kann verschiedene Konfigurationen haben. Dies ist abhängig von einer weiteren Piggy Back Karte, die dort aufgesteckt ist. Das kann V24, Datex-P, Inhouse, oder sonstwas sein. SCSI Anschluss gabs direkt auf der Multifunktionskarte eigentlich nicht. Nur MFM oder später IDE. Die vielen Steckerleisten die Du siehst, sind vermutlich die Steckplätze für das, was man Huckepack aufstecken könnte. Der Tastaturanschluss ist ein gewöhnlicher DIN Anschluss, den zu dieser Zeit jede Tastatur hatte. Aktuell ist eine solche Tastatur wohl nicht mehr ganz so leicht zu finden. Die 6pol. Schnittstelle mit Außenrastung ist eine sogenannte SAS Schnittstelle. Sie diente derzeit zum Anschluss verschiedener Peripherie. Vom Drucker bis zum Kartenleser etc. Genaueres kann ich so auf Anhieb auch nicht mehr sagen. Es gab damals diverse Konfigurationsmöglichkeiten. Das war ja der Vorteil des Slotkonzepts. Die Dokumentation die ich dazu mal hatte, hab ich natürlich auch längst entsorgt. VG
Ich hatte mal ein Siemens-Nixdorf-Teil mit 80286/16. Da war eine passive ISA-Backplane mit 4 Slots und drei Steckkarten "PC", "Kombicontroller", "Grafikkarte" drin. Der letzte Slot war leer (später Ethernet). Im Prinzip war das ein stinknormaler PC/AT, ohne irgendwelche Tricksereien. Dazu passte dann auch stinknormale PC-Hardware und lief. Ein Foto des Systems von verschiedenen Seiten wäre nützlicher gewesen als eine Beschreibung. ;-) Die Tastatur sollte eine ganz normale AT-Tastatur mit 5poligem DIN-Stecker (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Tastatur#.C3.9Cbertragung_zum_PC) sein. Elektrisch ist das identisch zu PS/2. Wenn du ein Adapterkabel hast, kannst du das nehmen, ansonsten kannst du dir eins basteln. Wenn die Kiste einen weiblichen 25-poligen D-SUB (3reihig) hat, dann ist das normales VGA und du kannst jeden beliebigen Röhren- oder Flachbildschirm anschließen. Hast du stattdessen einen weiblichen 9-poligen D-SUB (2reihig) an der Grafikkarte, ist das ein digitaler Anschluss (MDA, CGA oder EGA) und du brauchst einen passenden Bildschirm. Die männlichen 9poligen (2reihig) oder 25poligen (2reihig) D-SUBs sind serielle Anschlüsse, ein weiblicher 25poliger D-SUB ist ein Druckeranschluss. 6polige und 7polige normalgroße DIN-Stecker habe ich an normalen PCs noch nicht gesehen und auch keine 26poligen D-SUB-Buchsen. Mach mal Fotos. Nachtrag: Manche Systeme schienen tatsächlich einen 26poligen, 3reihigen D-SUB mit Adapterkabel für VGA zu haben. Kann dir aber auch egal sein, aus dem Adapterkabel kommt normales VGA raus, wenn der Stecker passt.
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Hallo, danke für die vielen Antworten. Ich habe ein paar Fotos angehängt: Es ist eine passive Backplane wie bereits gesagt, mit 2 Karten. Eine davon ist die CPU Karte, mit 1 COM und 1 LPT am Slotblech, sonst keine weiteren I/O verkabelt. Das 1. Foto ist von der Geräterückseite, unten der Tastaturanschluss (?) ist in der Tat 7polig, man kann es ein wenig erkennen. Darüber der 6polige Anschluss (SAS-Schnittstelle), darüber vermutlich ein COM-Port, und darüber die Backup-Batterie (6 Volt). Danach die besagte IO-Karte. Sie nennt sich AT IO Karte ST506, sowie das Kabel HD26 auf 25pol. Auf der Aufsteckkarte steht VGA-STD, die Belegung der Stiftleiste sagt entweder PEGA oder VGA. Die Backplane sieht noch an einer Stelle etwas sonderbar aus: Der oberste Slot besteht aus 2 8bit ISA Leisten hintereinander, der darunter aus einem echten 16bit ISA, der darunter aus 2 8bit ISA hintereinander, der darunter auch, der letzte aus einem echten 16bit ISA. Danke!
Versuch es mal mit dieser Belegung: http://www.hardwarebook.info/VGA_(9) Edit: bei dem Link wird leider die abschließende Klammer ")" unterdrückt. Bitte selbst ergänzen.
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Hallo, es ist leider nicht VGA 9 polig, sondern VGA HD/26 polig, adaptiert auf 25 polig. Habe aber inzwischen eine ISA VGA Karte gefunden und diese eingebaut, vorher die Huckepack Karte runter. Der PC funktioniert, soweit bin ich schon. Die Festplatte hat sagenhafte 10 MB und erstaunlicherweise keine Fehler. MS-DOS 5.0 ist noch drauf. Jetzt gibts nur noch das mit dem VGA zu klären, und die SAS Schnittstelle. Achja, ein Adapter DIN auf PS/2 Keyboard funktioniert. Obwohl das eine 7 polige DIN Buchse ist (wofür die 2 anderen sind ist auch noch offen). Danke!
Michael H. schrieb: > Die Festplatte hat sagenhafte > 10 MB und erstaunlicherweise keine Fehler Mfm Festplatte?
Michael H. schrieb: > Jetzt gibts nur noch das mit dem VGA zu klären 1. Adapterkabel durchklingeln --> welche Pins auf der 25pin Seite werden genutzt? 2. Feststellen welche der genutzten Pins der 25pol Buchse auf GND liegen. 3. Feststellen welche Pins der 25pin Buchse die RGB Signale führen. Hierzu die Piggyback Grafikkarte auf die CPU-Karte aufstecken und von die im Anhang markierten Durchkontaktierungen zur 25pin Buchse durchklingeln. Die zwei verbleibenden Pins, welche weder zu RGB, noch zu GND gehören, sind H/V-Sync.
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Hallo, die Stecker sind zu öffnen, das ist kein Problem. Am 25poligen Stecker habe habe ich R/G/B, GND, 2 freie Drähte (vermutlich die Syncs, braun und blau) und 2 verbundene Drähte (rot und gelb) gefunden. R/G/B mit jeweiligen GND, der zusätzliche GND sowie die Syncs sind ja kein Problem, sofern das wirklich VGA ist (ich habe vermutet es ist EGA, die Karte ist aber offenbar VGA, mich hat nur der Stecker irritiert). Nur, was mach ich mit den verbundenen 2 Drähten? Falls es relevant ist, die Belegung des 25poligen Steckers ist wiefolgt: 1 rot/gelb 2 ROT 3 ROT GND 4 GRÜN 5 GRÜN GND 14 BLAU 15 BLAU GND 16 blau 17 braun 25 Schirm / GND Hilft das evtl. weiter? Alles stumpf auf einen 15poligen Stecker löten ist kein Problem... mir gehts aber drum was es "wirklich" ist. Danke!
Michael H. schrieb: > Nur, was mach ich mit den verbundenen 2 Drähten? Hast Du schon mal nachgemessen ob der dazugehörige Pin evtl. auf GND liegt?
Er liegt auf GND, kann also vernachlässigt werden. Fraglich dennoch, welchen Sinn er hat(te) - DDC vielleicht?
Michael H. schrieb: > Fraglich dennoch, welchen Sinn er hat(te) - DDC vielleicht? ....wenn die Leitung auf GND liegt.... Die Frage ist doch jetzt hoffentlich nicht ernst gemeint!
Doch.... wurden nicht alte Monitore so kodiert? Also, Auflösung - oder hiess das ID ? Mensch, so lang ists her
So, Adapter gelötet, und auf Anhieb V/H Sync richtig. Noch irgendeine gute Info zu der 6pol. Buchse (SAS-Schnittstelle), oder zum 7pol. Tastaturanschluss? Danke für die Unterstützung!
Hallo, also mit der SAS Schnittstelle wirst du nix anfangen können. Das war damals was Nixdorf eigenes. Nannte sich Serielle Arbeitsplatz Schnittstelle. Diente, wie schon erwähnt, zum Anschluss von Druckern, Tastaturen, Kartenlesern etc. Wurde auch innerhalb von Geldautomaten, automatischen Kassentresoren oder Supermarktkassen verwendet um diverse Komponenten zu verbinden. Da konnten auch mehrere Geräte in Serie angeschlossen werden. Wenn du da die entsprechende Hardware nicht hast, geht da nix. Treiber bräuchtest Du dazu natürlich auch. Die Grafikkarte ist eine 256KB VGA Karte. Der Piggyback Steckplatz neben der Grafikkarte ist für eine weitere externe Schnittstelle, die auf den 25 pol. SUB-D Stecker geht. Die 3 DIP-Schalter dienen der Konfiguration. Abhängig davon, was aufgesteckt wird. Daneben sind die Anschlüsse für 2 Festplatten (MFM) sowie Floppy (50pol.). An die untere Buchse, die wohl 8polig, nicht 7polig ist, kann ich mich beim besten Willen nicht mehr wirklich erinnern. War aber wohl die Tastaturschnittstelle mit zusätzlichen Kontakten für einen Ein-/Ausschalter an der Tastatur. VG
Danke für die Informationen! Gibt es zu dieser SAS Schnittstelle irgendwo Informationen, Spezifikationen etc? Eventuell kann man ja doch damit irgendwas anfangen?
Michael H. schrieb: > Gibt es zu dieser SAS Schnittstelle > irgendwo Informationen, Spezifikationen etc? serieller Eindraht-Bus mit 1 MBit Datenübertragungsrate. Keine öffentliche Spezifikation verfügbar. Proprietäres Protokoll. Der Sender machte eine Collision Detection, und plärrte dann sein Request auf die Leitung, und innerhalb einer festen Antwortzeitspanne mußte ein Response vom adressierten Gerät erfolgen. Ich erinere mich nur noch rudimentär an den Beginn der Dialoge. Welche Bedeutung die einzelnen bits haben weiß ich nicht mehr. -> 60 <- FC -> 60 <- FE > Eventuell kann man ja doch damit irgendwas anfangen? Drucker, Tastaturen und weitere Geräte anschließen. Ausschließlich im Nixdorf Umfeld genutzt.
Eine Anwendung gibt es noch für die SAS-Schnittstelle. War auch damals sehr nützlich. Es liegen 24V drauf. Man kann direkt einen Weller-Lötkolben anschließen.
Hallo, beschäftigen Sie sich noch mit der 8810/50 oder möchten Sie die vielleicht verkaufen? Ich habe Ende der 80-er Jahre bei Nixdorf Computer zwei CPU-Karten für den Rechner (80286 und 80386SX) entwickelt und wäre an dem Gerät interessiert. Eine 8810/30 die von einem Team von Kollegen entwickelt wurde habe ich vor kurzen bei Ebay ersteigert. Die Belegung der 26-poligen Display Buchse ist auch dem ehemaligen Kollegen, der die VGA-Karte entwickelt hat, nicht mehr bekannt. Aber ich habe die VGA-Signale ausgemessen und kann bei Bedarf die Verdrahtung für einen Adapter 26-polig auf 9-polig zusenden. Leider habe ich schon vor langer Zeit alle Unterlagen, die ich zu der 8810/50 gesammelt hatte, entsorgt. Die SAS-Schnittstelle ist eine 1-Draht Schnittstelle, über die Nixdorf-spezifische Peripherie wie Tastatur und Drucker angesteuert wurde. Die Schnittstelle konnte im Daisy-Chain Verfahren von einem Gerät zum nächsten durchverbunden werden. Einzelne Geräte konnten von der Software gezielt adressiert werden. Über die Physik ist mir nur noch wenig bekannt: 1-Draht Schnittstelle, Halb-Duplex, 5 Volt Signalpegel, 3 MHz Taktrate, 11 -Bit Daten bestehend aus Start-Bit, AD-Bit, 8-Bit Adresse/Daten, Parity Bit.
irgendwo hab ich auch noch so eine "Display Monitor" karte für testzwecke im Keller rum liegen ... ich weiß aber nicht mehr wofür dei gut war. Und vor mir liegt noch eine DCE3 serielle Karte .. ca. halb so groß wie eine Zigarettenschachtel, wurde irgendwie als Austauschmodul zu den seriellen Terminals verwendet .. wer das alte Nixdorf Zeugs braucht sol sich melden bei mir.
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