Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Laser stärke für 2mm Kunstoff durch schneiden


von Klaus (Gast)


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Hallo,
ich bin es leid immer meine Gehäuse zu bohren und feilen.
Darum will ich mir einen möglist günstigen Laser Cutter besorgen.

Die Gehäuseteile sind meistens aus schwarzen Kunstoff (Polystyrol, ABS, 
...).
Ich brauche saubere Kanten und nicht verbrante!

Aber was für einen Laser braucht man nun um  die 2mm sauber durch 
zukommen?
Also Watt / Farbe.

Viele Grüsse, Klaus

von Klaus (Gast)


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Keiner da der sich auskennt?

Bei mir stehen 2 Laser in der Persönlichen auswahl.
Ein 15W Dioden und ein 40W CO2 Laser.

Aber vielleicht reicht ein 300mW schon für den Kunststoff.


Wenn ich schon dabei bin, was bräuchte man denn um ein Stencil zu laser?
Dann würde sich so was in der 500€ Klasse noch schneller rein verdienen.

VG, Klaus

von Michael B. (laberkopp)


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Klaus schrieb:
> schwarzen Kunstoff (Polystyrol, ABS,

Klaus schrieb:
> was für einen Laser braucht man

Gar keinen, beide taugen gar nicht zum Laserschneiden:

ABS erzeugt Blausäregas und keine guten Schnittkanten weil es schmilzt 
statt zu verdampfen und hinterlässt am Schnelzrand Schlacke. Taugt auch 
nit zum gravieren.

Polystyrol ist der Hauptgrund, warum Lasercutter abbrennen, denn es 
fängt leicht Feuer und ergibt miese Schmelzkanten.

Klaus schrieb:
> möglist günstigen Laser Cutter

Lasercutter sind sowieso niemals billig, denn Laserlicht in der Stärke 
ist für deine Augen sofort tödlich, also lichtdichtes Gehäuse und 
Laserschutzbrille kosetn schon mal mehr als du zu zahlen bereit bist.

von michael_ (Gast)


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Klaus schrieb:
> Die Gehäuseteile sind meistens aus schwarzen Kunstoff (Polystyrol, ABS,
> ...).
> Ich brauche saubere Kanten und nicht verbrante!

Das ist ein sehr ungünstiges Material für Laser.
Kannst du nicht fräsen?

von Amateur (Gast)


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Wenn ich mal unterstelle, dass Dein Zauberstab nur mäßige Ergebnisse 
liefert, brauchst Du sowieso eine X/Y/Z-Positionierung.
Manche Leute kennen diese auch unter dem Namen Fräse.

Also welchen umwerfenden Vorteil versprichst Du Dir davon den Fräser 
plus Aufnahme, gegen eine Laserhalterung, einen Laser plus 
Gesundheitsschäden einzutauschen?

von Harald W. (wilhelms)


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Amateur schrieb:

> Also welchen umwerfenden Vorteil versprichst Du Dir davon den Fräser
> plus Aufnahme, gegen eine Laserhalterung, einen Laser plus
> Gesundheitsschäden einzutauschen?

Ein Laser macht mehr her. :-)

von Walter S. (avatar)


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Amateur schrieb:
> Also welchen umwerfenden Vorteil versprichst Du Dir davon den Fräser
> plus Aufnahme, gegen eine Laserhalterung, einen Laser plus
> Gesundheitsschäden einzutauschen?

ein mechanisch instabiles Kunststoffgehäuse zu fräsen ist nicht so 
einfach wie es mit Laser wäre der keine mechanischen Kräfte auf das 
Gehäuse ausübt
(wenn es denn mit Laser ginge, aber du hast ja nur nach einem 
umwerfenden Vorteil gefragt)

von Dussel (Gast)


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Normale Kunststoffgehäuse lassen sich problemlos fräsen.
Was für eine Funktion hat ein Kunststoffgehäuse, das zu instabil zum 
Fräsen ist?

von Harald W. (wilhelms)


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Dussel schrieb:

> Normale Kunststoffgehäuse lassen sich problemlos fräsen.

Problemlos würde ich nicht sagen. Manchmal muss man einen
extra angefertigten Holzklotz im Inneren verkeilen. Ob
das ein Problem ist, muss jeder selbst entscheiden.

> Was für eine Funktion hat ein Kunststoffgehäuse, das zu instabil zum
> Fräsen ist?

Die Stabilität kommt durch das Aufschrauben des Deckels.

von Klaus (Gast)


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Eine Fräse würde bei ca 80% der Gehäuse gehen den Rest müsste ich dann 
wieder nach feilen.
Betrachtet man die kosten dann ist so ein vollgekapselter 40W CO2 Laser 
für 400€ billig. Für eine Fräse zahl ich locker das 2-3 fache.

Die Info das diese Stoffe schlecht zu lasern gehen macht mir gerade mehr 
sorgen. Obwohl ich schon öfter teile in der Hand hatte die gelasert 
würden und die waren perfekt.

Wenn ich mit dem Laser auch meine Stencil machen könnte wäre das teil 
schon alleine damit schnell bezahlt. Das geht leider mit einer Fräse 
nicht!

Aber reicht so ein 40w teil oder ist das vielleicht schon zu viel?

Vg, Klaus

von TestX (Gast)


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@Klaus

Ich kann nachvollziehen, dass sich Lasercutter für die meisten Leute 
sehr verlockend anhören, allerdings sind die Teile nicht ohne...

Wenn du keine gesundheitlichen Langzeitschäden haben möchtest sind 
einige Sicherheitsvorkehrungen unabdingbar.
Neben dem Schutz vor direkter+indirekter Laserstrahlung ist eine 
Absauganlage (inkl Reinigung) notwendig um die ganzen problematischen 
Stoffe schneiden zu können.

Je nachdem was du vorhast sind 40Watt CO² zu viel oder zu wenig...Metall 
kann man da noch nicht vernünftig schneiden. Dh. du brauchst Dinge wie 
eine Leistungsregelung, Faserkopplung, Optiken zum justieren etc...hier 
wird es dann teuer. Gaslaser schaltet man auch nicht einfach ein/aus wie 
einen gewöhnlichen Laserpointer. Nervig wird die Justage von 
Faserkopplern im IR Bereich, wenn man nicht das notwendige Equipment 
besitzt...hier sind brauchbare Ergebnisse quasi nicht zu erzielen und 
man zerstört sich hier seine Optik..

Etwas nach dem Motto "mal eben draufbrutzeln" bekommt man schnell 
hin...alles danach ist viel Arbeit und kostet sehr viel Geld.

Alles in allem kannst du mit 10k€ rechnen wenn du Zugriff auf Optiklabor 
hast...ansonsten viel mehr...

Ein 3D Drucker oder eine Fräse sind hier günstiger

von Dussel (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Problemlos würde ich nicht sagen. Manchmal muss man einen
> extra angefertigten Holzklotz im Inneren verkeilen. Ob
> das ein Problem ist, muss jeder selbst entscheiden.
Mein Vater fräst regelmäßig Kunststoffgehäuse größer als DIN-A5-Format 
(zum Vergleich). Das geht ohne Holz oder sonstige stabilisierende 
Hilfsmittel.

von Johannes S. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Wenn ich mit dem Laser auch meine Stencil machen könnte wäre das teil
> schon alleine damit schnell bezahlt. Das geht leider mit einer Fräse
> nicht!

Stencils habe ich mit professionellen Gerät gelasert, ein Gravograph 
LS100 mit 35 W CO2 Laser, 25k€ Klasse. Damit ging das recht gut, die 
Grenze ist allerdings >0,5 mm für TQFP. Die Stege bei den 0,5 mm Pitch 
Beinchen bleiben zwar stehen, sind aber sehr weich. Aber alle anderen 
Teile bis auf das TQFP ließ sich gut backen.
Der Laser hat eine automatische Fokussierung, die Leistung musste ich 
auf 12 % drosseln, bei mehr wird geflämmt statt gelasert. 
Gewchwindigkeit war 30 mm/s.
Resopalschilder und Gummidichtungen im mm Bereich werden darauf auch 
geschnitten und graviert. Von der Leistung werden die China LowCost 
Geräte also passen, nur die Mechanik ist da wesentlich wackeliger.

von Sven J. (svenj)


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Moin,

Zur Klarstellung:

- die 40W Kisten, die für 400€ bei eBay und Chinahökern rausgeschossen 
werden sind zum Bearbeiten von dünnen Platten gut geeignet. 5mm Acryl 
oder viele Sperrholzsorten sind kein Thema.

- Sicherheit wird nicht so gross geschrieben. Einen älteren China 
Direktimport den ich hier habe konnte man kommentarlos öffnen;  Strahl 
und 8kV Betriebsspannung direkt zugänglich...

- sonstige Qualität... naja... schwannkend. Lager und sonstige Mechanik 
sind wohl glückssache; Elektronik nicht sehr dauerhaft. Zuleitungen zu 
den beweglichen Teilen habe ich schon als höchstflexible Schleppleitung, 
ordinäres Flachband und Folienleiter gesehen. Dementsprechend dauerte es 
halt bis zum Ausfall verschieden lang..

- es gibt keine Höhenregelung und die Tiefe der Arbeitskammer ist nicht 
berauschend. Jedes Objekt das keine Platte ist muss eher umständlich in 
den Fokus gebracht werden.

- ABS und PS gehören DEFINITIV nicht in so einen Laser. Schon 
professinelle Geräte müssen besondere Filter und Dichtungen haben, die 
Abbrandprodukte sind sehr giftig und im Falle PS auch noch extrem 
brennbar! POM und PMMA sind die Materialien der Wahl.

--
 SJ

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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hier ist auch noch eine Liste von einem Makerspace:
http://wiki.fablab-muenchen.de/pages/viewpage.action?pageId=1179992

von Klaus (Gast)


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Ach warum muss das immer so kompliziert sein, kann denn nicht mal jemand 
sagen kein Problem.

Also Idee begraben

von Der Andere (Gast)


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Klaus schrieb:
> Ach warum muss das immer so kompliziert sein, kann denn nicht mal jemand
> sagen kein Problem.

Kein Problem.

Ach so, für Blindenhunde gibts Wartezeiten, also trag dich schon mal 
rechtzeitig in die Liste ein.

p.s. Es gibt Wasserstrahlschneiden

von aSma>> (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> hier ist auch noch eine Liste von einem Makerspace:
> http://wiki.fablab-muenchen.de/pages/viewpage.action?pageId=1179992

>Elfenbein / Horn
lässt sich auch lasern. Gut zu wissen.

von Ryven (Gast)


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Nur ist Wasserstrahlschneiden mochmal um Ecken teuerer.
Zudem sind die laufenden Kosten nicht ohne.
Nicht jeder kann daheim mal ne 20 bis 50 kW Hydraulikpumpe anklemmen.
4 Liter/min bei 2000 bis 6000 Bar ist halt nicht so preiswert. ;-)
Leider.
Düse hält nicht lange. Strahlgut kannst häufig nur einmal durchlassen.
Lärmabschirmung, Fangbecken, Kühlung ;-)

von Germanist (Gast)


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Den Titel muss man nicht verstehen, oder?
Dies Wortaneinanderreihung kann eigentlich nur aus irgendeiner 
schlechten Übersetzungsmaschine, frei übersetzt mit Zwischenschritt in 
einer ungeeigneten Symbolschrift, stammen?

"Laser stärke für 2mm Kunstoff durch schneiden"

von Dussel (Gast)


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Germanist schrieb:
> Den Titel muss man nicht verstehen, oder?
Es sind kleine Fehler drin. 'Laser, Stärke für 2mm-Kunstsotff [oder 
2-mm-Kunststoff?] durch Schneiden'. Der Satz ist aber, von den 
Rechtschreibfehlern abgesehen, semantisch richtig. Durch Schneiden 
erhält man genug Stärke für 2mm-Kunststoff/Wie muss man den Laser 
schneiden, um genug Stärke für 2mm-Kunststoff zu bekommen?
Oder so ähnlich. :D

von Googler (Gast)


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Ein Laser erhitzt das Material punktuell, wieso sollte dabei eine schöne 
Schnittkante herauskommen? Genauso gut kannst du versuchen mit dem 
Lötkolben die Ausschnitte zu machen!

von Sven J. (svenj)


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Moin,

@Googler
Schon mal mit absolut ruhiger Hand und perfekt konstanter 
Geschwindigkeit einen heißen Draht an/durch schmelzbaren Kunststoff 
gezogen? Stichwort heißer Draht in geschäumten PC: Wenn man es kann und 
richtig macht nahezu perfekt.

Offensichtlich nicht.
Wenn der Kunststoff mitspielt, also beim Laser POM/PMMA nicht PP/PS, 
ergibt das traumhafte Kanten.

--
 SJ

von ulli (Gast)


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mit der Proxxon mf70 kann man auch gut Gehäuse bearbeiten, günstige und 
sehr gute Fräser gibt es auch von Drittanbietern aus deutscher 
Produktion
müssen nicht die originalen sein

eine Fräse für den Heimgebaruch ist immer noch gesünder als so ein 40w 
co2 Laser vom Chinesen

von klausb (Gast)


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@ Klaus

Es gibt Lohnarbeitsbetriebe für Laserbearbeitung.
Sicher billiger als eine eigene Fanrik bauen. ,-)

von Klaus (Gast)


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So ich habe jemanden in der nähe gefunden der 2 verschieden Laser System 
(die EBAY bekannten) hat. Der Macht damit Holzbearbeitung 
(Frühstücksbretter und der gleichen, den habe ich auf einem W.Mark 
kenengelernt.

Und was soll ich sagen mit keinem der System würde ich glücklich werden.
Auf keinem wurde mein Testgehäuse vernünftig bearbeitet, Alu/ Stahl 
schon mal gar nicht.
Da wir draussen waren gabe es auch keine Abluftprobleme, hust, röchel!
Gebrannd hatte auch nichts!

Er sage mir noch das er noch einen grösseren Faserlaser hätte auf dem 
das meiste gehen würde, aber der würde meinen Finanziellen Mittel 
sprengen, sogar gebraucht.

Wird dann wohl doch eine Fräse mit etwas nach arbeiten werden.
Schade wäre eine schöne Sache gewesen.

VG, Klaus

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Ist doch eine gute Sache, dass Dir ein Praktiker genau das bestätigt, 
was Dir im Forum bereits von allen Seiten geschrieben wurde... ;-)

von Dussel (Gast)


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Wie gesagt, Fräsen ist nicht grundsätzlich ein Problem. Man sollte halt 
nicht versuchen, die Löcher zu stanzen (zu viel Vorschub). Das würde der 
Kunststoff wohl nicht aushalten. :D

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