Hi, ich habe eine kleine Schaltung mit einem ATtiny 2313, welche über einen Schalter in der Energieversorgung eingeschaltet wird. Falls ein ISP-Kabel zur Programmierung dran hängt, wird auch die VCC-Leitung des ISP-Connectors durch den Schalter getrennt. Nun habe ich festgestellt, dass der ATtiny trotz getrennter VCC-Leitung bei angeschlossenen Programmer läuft. Offenbar holt er sich über den 10 KOhm Pullup der Resetleitung gegen VCC genügend Energie auf die VCC-Verbindung. Er lässt sich darüber sogar fehlerfrei programmieren. Meine VTarget-Spannung ist 4,5 V, der über 10KOhm fließende Strom also 0,45 mA. Der ATtiny 2313 benötigt laut Datenblatt bei 1 MHz typ. 0,2 mA, von daher passt das also. Kann der ATtiny schaden nehmen, weil die Spannung an den Datenleitungen doch um einiges höher ist als die über den 10KOhm-Pullup anstehende Spannung an VCC? Wie würde für solche Fälle ein richtiges Schaltungsdesign zum Abschalten der Schaltung auch bei angeschlossenen Programmer aussehen - geht das nur mit Trennung aller Pins am ISP-Connector? mfg Matthias
Hallo, Matthias T. schrieb: > Nun habe ich festgestellt, dass der ATtiny trotz getrennter VCC-Leitung > bei angeschlossenen Programmer läuft. Offenbar holt er sich über den 10 > KOhm Pullup der Resetleitung gegen VCC genügend Energie auf die > VCC-Verbindung. Er lässt sich darüber sogar fehlerfrei programmieren. > Meine VTarget-Spannung ist 4,5 V, der über 10KOhm fließende Strom also > 0,45 mA. Der ATtiny 2313 benötigt laut Datenblatt bei 1 MHz typ. 0,2 mA, > von daher passt das also. über den 10 Widerstand kaum, außerdem ist z.B. beim Programmeiren Reset auf Low. An den Pins des AVR sind intern Schutzdioden gegen Vcc und GND. Die werden Leitend, wenn an einem Pin mehr als ca. Vcc + 0,7V anliegen und verorgen ungewollt den AVR. Es garantiert Dir dabei niemand, daß der AVR dabei nicht Schaden nimmt, der zulässige Strom, den Atmel für die Schutzdioden angiebt, liegt bei max. 1mA. Das findet man aber alles auch im Datenblatt des AVR. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > über den 10 Widerstand kaum, außerdem ist z.B. beim Programmieren Reset > auf Low. Ok, aber vor dem Programmiervorgang liegt doch vmtl. bei angeschlossenen und stromversorgten Programmierer (bei mir STK500) der RST auf VCC? Dann dürften die Kondensatoren sich darüber vor der Programmierung aufladen. > An den Pins des AVR sind intern Schutzdioden gegen Vcc und GND. Die > werden Leitend, wenn an einem Pin mehr als ca. Vcc + 0,7V anliegen und > verorgen ungewollt den AVR. Danke für die Erläuterung. Es wird also eine Kombination aus Pullup und Schutzdioden sein. > Es garantiert Dir dabei niemand, daß der AVR dabei nicht Schaden nimmt, Also muss ich sicherstellen, dass bei angeschlossenen Programmierer VCC durchgeschaltet ist.
Der Reset hat als einziger keine Schutzdiode gegen VCC, nur die 3 SPI-Pins. Bei einem Atmel-Programmer (mkII, STK500 usw.) sollte sich darüber aber nichts aufladen, da alle 4 Pins im Ruhezustand hochohmig sind.
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Hallo, wie Peter schon angemerkt hat: bei einem STK500 sollte beim Anschluß Vtarget mit 0.xV angezeigt werden und ein Programmieren o.ä. eigentlich nicht möglich sein. Bei Fremd-Programmern, die Vtarget nicht messen und anpassen sondern stur 3,3V oder 5V benutzen, liegen eben die dann an den ISP-Datenpins an und können für den Effekt sorgen. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > An den Pins des AVR sind intern Schutzdioden gegen Vcc und GND. Aber nicht am Reset-Pin. Da ist hinter dem Highside FET noch eine Silizium-Diode in Längsrichtung. Deshalb kann dieser Pin auch nur 0.7V weniger High treiben als alle anderen wenn er als Ausgang konfiguriert ist. Probiers mal aus. Außerdem sind das keine Schutzdioden sondern die ganz normalen parasitären Body-Dioden der Ausgangstreiber. Deshalb müssen die am Reset-Pin extra noch eine zusätzliche Diode einbauen um erstere wieder unwirksam zu machen weil sie anders nicht weg zu bekommen war.
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Am ISP Anscluss soll man VCC nicht unterbrechen. Ganz im Gegenteil dient der Pin dazu, den Ausgangstreiber des Programmers zu versorgen. Die Idee, das Target anders herum vom Programmer mit VCC zu versorgen, kommt wohl von den Herstellern billiger ISP Programmer. Manchmal ist das tatsächlich nützlich, trotzdem sollte klar sein, dass dies nicht normal ist.
Hallo, Bernd K. schrieb: > Michael U. schrieb: >> An den Pins des AVR sind intern Schutzdioden gegen Vcc und GND. > > Aber nicht am Reset-Pin. Da ist hinter dem Highside FET noch eine > Silizium-Diode in Längsrichtung. Deshalb kann dieser Pin auch nur 0.7V > weniger High treiben als alle anderen wenn er als Ausgang konfiguriert > ist. Probiers mal aus. > > Außerdem sind das keine Schutzdioden sondern die ganz normalen > parasitären Body-Dioden der Ausgangstreiber. Deshalb müssen die am > Reset-Pin extra noch eine zusätzliche Diode einbauen um erstere wieder > unwirksam zu machen weil sie anders nicht weg zu bekommen war. nichts für ungut, es ist mir schon bekannt, daß im AVR keiner Dioden reingelötet hat. ;) Ob diese ausführliche Erklärung allerdings dem TO und ähnlichen Fragern mehr Verständnis für die Frage "AVR wird über die Datenpins versorgt?" bringt, bezweifle ich ein wenig. Gruß aus Berlin Michael
Stefan U. schrieb: > Am ISP Anscluss soll man VCC nicht unterbrechen. > > Ganz im Gegenteil dient der Pin dazu, den Ausgangstreiber des > Programmers zu versorgen. > > Die Idee, das Target anders herum vom Programmer mit VCC zu versorgen, > kommt wohl von den Herstellern billiger ISP Programmer. Manchmal ist das > tatsächlich nützlich, trotzdem sollte klar sein, dass dies nicht normal > ist. Das war mir nicht bekannt. Ich nutze ein STK500 Board als Programmer. Also kann ich VCC am ISP-Anschluss verbunden lassen, auch wenn die Schaltung ihre eigene Stromversorgung (beim mir 4,5 V aus Batterien) hat? Ich hatte bisher befürchtet, dass dann zwei Spannungsquellen gegeneinander geschaltet werden. mfg Matthias
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