Hi, ich möchte mir ein 4 Port Ethernet Switch bauen. Das ist erst einmal kein Problem und ich habe auch schon alles soweit fertig. Ich möchte jedoch, dass Port 1 und Port 2 physikalisch miteinander verbunden werden sobald das Switch stromlos ist. Also bspw. bei Stromausfall sollen die beiden Ports direkt miteinander verbunden werden. Hat jemand eine elegantere Idee als mit Relais? (PS: Ich benötige kein Gigabit ich hab das ganze auch schon mal mit Relais aufgebaut das funktioniert schon aber ich finds nicht sonderlich schön die Lösung)
Switch funktionieren nicht so, dass da physikalisch "durchgeschaltet" wird. Die IP Pakete werden gelesen, interpretiert und wieder gesendet (wenn die Filter das zulassen). Ein Hub ist es, was völlig ohne Intelligenz durchschaltet. Aber auch dieser braucht Strom um zu funktionieren, denn das Signal wird ja "aufbereitet". Relais ... vielleicht geht es mit elektronische "Schalter", aber vermutlich auch nicht ganz ohne Strom. Mein Yamaha kann optional HDMI durchschalten im Standby. Aber das geht glaub ich auch nur mit Strom.
Der Stromausfall muss aber sehr lokal begrenzt sein, damit es einen Sinn hat, zwei Anschlüsse des Switches miteinander zu verbinden - woher werden die an diesen Anschlüssen angeschlossenen Geräte mit Strom versorgt? Haben die 'ne USV? Wenn ja: Warum ist da nicht auch der Switch angeschlossen?
Rufus Τ. F. schrieb: > Der Stromausfall muss aber sehr lokal begrenzt sein, damit es einen Sinn > hat, zwei Anschlüsse des Switches miteinander zu verbinden - woher > werden die an diesen Anschlüssen angeschlossenen Geräte mit Strom > versorgt? Haben die 'ne USV? Es wär jetzt zu aufwendig die gesamte Installation zu erklären in diesem Fall macht das ganze Sinn und ich benötige eben genau diese Funktion und möchte nicht alles auf PoE umstellen müssen. Wie gesagt ich hab das schon mal mit Relais realisiert würde für das redesign nur gerne eine "schönere" Lösung finden.
Aber es wäre hilfreich, wenn Du "schöner" mal konkret beschreiben könntest.
Das ist aus folgenden Gründen keine besonders gute Idee: - die Kabellänge kann dann 100m überschreiten - die galvanische Trennung geht flöten - Wie sollen die Schirme verbunden werden? Machen könnte man das nur mit Relais, anders wird man die galvanische 1kV-Trennung nicht hinbekommen können. Schalten müsstest du die Adernpaare 1+2 und 3+6 - also mindestens 8 Wechslerkontakte, denn du musst pro Leitung von den Trafos auf die andere Leitung umschalten. Schalten würde ich das VOR den Transformatoren, d.h. die Adern der Leitungen direkt verbinden. Sonst hast du zweimal die Dämpfung der Trafos mit drin. Meiner Meinung nach wirst du dir damit eine erhebliche Menge schwierig zu findender Probleme einfangen, aber das musst du selber wissen. Ich würde eine POE-Lösung ins Auge fassen - also eine Versorgung, die im Notfall auf POE umschalten kann oder so.
SchoenheitIstAuchNurEinWort schrieb: > Aber es wäre hilfreich, wenn Du "schöner" mal konkret beschreiben > könntest. Schöner bedeutet ich möchte gerne auf die (wie Gästchen bereits geschrieben hat) 8 Wechslerrelais verzichten so habe ich es ja bisher das funktioniert auch nimmt aber sehr viel Platz weg auf der Leiterplatte. Daher dachte ich gibt es evtl eine Lösung mit irgendeinem Chip den ich bisher noch nicht gefunden habe ;-)
Das ist ein Feature, das bei ausfallsicherem Rechenzentrums-Equipment öfter mal anzutreffen ist. Bei allen mir bekannten Ausführungen (Riverbed Appliances, Cisco Switche) ist das tatsächlich mit einem Relais gelöst, das bei Stromausfall abfällt und so eine direkte Verbindung herstellt (die Idee mit dem Relais kann also nicht gar so übel sein). Falls Du danach gockeln willst: das Buzzword dazu heißt üblicherweise "fail-to-wire".
Gästchen schrieb: > Machen könnte man das nur mit Relais, anders wird man die galvanische > 1kV-Trennung nicht hinbekommen können. Schalten müsstest du die > Adernpaare 1+2 und 3+6 - also mindestens 8 Wechslerkontakte, denn du > musst pro Leitung von den Trafos auf die andere Leitung umschalten. > > Schalten würde ich das VOR den Transformatoren, d.h. die Adern der > Leitungen direkt verbinden. Sonst hast du zweimal die Dämpfung der > Trafos mit drin. genau so habe ich es bisher gelöst gehabt
Martin Schulze schrieb: > Schöner bedeutet ich möchte gerne auf die (wie Gästchen bereits > geschrieben hat) 8 Wechslerrelais verzichten Man kann ja Relais mit 4 x Um nehmen, dann braucht man eines an jedem Anschluss. Man könnte auch mit FETs so niederohmig schalten, dass die Impedanz der Ethernetleitungen nicht gestört wird, aber davon braucht man dann 16 Stück plus Ansteuerung, und Strom auch, dann kann man genausogut den Switch selbst damit versorgen. Ich denke Relais sind alternativlos, was ja sehr modern ist. Georg
Ich habe in der Verbindung Büro und Wohnhaus ein Router original 12v welchen ich nach Begutachtung des internen Netzteils mit 13,6v versorge. Zwischen Netzteil und Hub hängt noch ein Puffer Akku Bleigel 6,5Ah. Das reicht um Internet und Telefon über stunden am laufen zu halten. Allerdings nur die Telefone welche mit dem DECT des Router verbunden sind und keine Basis Station brauchen. Internet für Laptop und co...
Georg schrieb: > Man könnte auch mit FETs so niederohmig schalten, dass die Impedanz der > Ethernetleitungen nicht gestört wird, aber davon braucht man dann 16 > Stück plus Ansteuerung, und Strom auch, dann kann man genausogut den > Switch selbst damit versorgen. Ich denke Relais sind alternativlos, was > ja sehr modern ist. FET schalten keine Wechselspannung, Ethernet ist aber Wechselspannung. Da müsste man dann also schon eine Back2Back Kombo nehmen, oder die Leitungen auf eine geeignete Weise mit DC-Bias versehen. Gehen würde das, die Leitungen müssten potentialfrei sein. All das ist nicht mehr elegant. Man könnte natürlich Analogschalter nehmen. Die haben das alles schon drin. Also sowas hier zum Beispiel: http://www.ti.com/product/ts5a3166-q1/datasheet Wild herausgepickt hier: http://www.ti.com/lsds/ti/switches-multiplexers/analog-switch-products.page# Es gibt sie in vielen Kombinationen, auch böse HF ist kein Problem. 1kV können auch die aber nicht trennen. Die setzen voraus, dass der Massebezug der Ethernetsignale der gleiche ist, wie deren eigener. In Grenzen zumindest. Ein Relaiskontakt ist dagegen völlig potentialfrei. Man kann auf die galv. Trennung natürlich pfeifen, aber die galvanische Trennung ist einer der Gründe, warum Ethernet so schön zuverlässig ist. Alleinde das Potentialausgleisproblem ist schon ungut.
Martin Schulze schrieb: > Wie gesagt ich hab das > schon mal mit Relais realisiert würde für das redesign nur gerne eine > "schönere" Lösung finden. Das ist bereits die 'schöne' Lösung. Da Du stromlos schalten willst fallen alle Halbleiter ja weg, denn womit willst Du die versorgen ? Potentialtrennung ist egal, denn am anderen Ende kommt ja wieder ein Übertrager.
Hallo Wie lange hält denn der Stromausfall an? Ein Fast-Ethernet Switch braucht nicht viel Leistung und sollte sich über Stunden mit einem LiIon Akku puffern lassen. da1l6
da1l6 schrieb: > Ein Fast-Ethernet Switch braucht nicht viel Leistung und sollte sich > über Stunden mit einem LiIon Akku puffern lassen. MESSEN!!! Bei Datenübertragung steigt der Stromverbrauch stark an. Die Prospektwerte gelten nur, wenn fast keine Daten übertragen werden.
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