Hallo allerseits Ich habe leider in der Firma immer wieder das Problem mit dem Entfernen der Lackschicht bei Lackisolierten Drähten oder HF Litzen. Persönlich habe ich bis jetzt immer die Methode Lötkolben-Zinn-Wegbraten gemacht, aber das ist je nach Wickelkörper der Spule nicht optimal und auch nicht wirklich "serientauglich". Wie wird das sonst gemacht? Weggeschliffen (bei groben Drähten geht das ja noch) oder geätzt (wenn ja, was für eine Flüssigkeit)? Was gibt es da für Produkte bei euch... Die anderen Möglichkeiten mit der Abisolierpinzette und dem Spiritus-Abschrecken habe ich auch schon mit mässigem Erfolg probiert. Wenn ich diese 3 Varianten unserer Produktion vorschlagen, springen die mir gleich an den Hals... Gruss Patrick
Patrick B. schrieb: > Wie wird das sonst gemacht? Zinntopf http://www.ebay.de/itm/Lotbad-3-6cm-Titanium-uberzogen-Lotdraht-Lotkolben-Lotzinn-Zinnwanne-CM360A/151942407861
Patrick B. schrieb: > Persönlich habe ich bis jetzt immer die Methode Lötkolben-Zinn-Wegbraten > gemacht, aber das ist je nach Wickelkörper der Spule nicht optimal und > auch nicht wirklich "serientauglich". http://de.rs-online.com/web/p/lotstationen-zubehor/4981997/ rgds
Wegschmirgeln. Gibt extra so eine Art Rotationsschleifer dafür.
Es gibt Lackdrähte in sehr unterschiedlichen Temperaturklassen. Momentan haben sich nach einiger Zeit einige gute Sorten bei mir angesammelt die lassen sich schon bei 320°C binnen 1 oder 2 Sekunden anstandslos verzinnen, andere Sorten hab ich schon gehabt die verlangen 450° und mehr bevor der Lack widerspenstig aufgibt, das macht dann eher weniger Spaß.
Ich für meinen Teil flamme die Drahtenden immer mit dem Feuerzeug ab. Den überbleibenden Lackruß kann man danach recht einfach mit dem Fingernagel abziehen. Danach ganz normal verzinnen.
M. H. schrieb: > Ich für meinen Teil flamme die Drahtenden immer mit dem Feuerzeug ab. > Den überbleibenden Lackruß kann man danach recht einfach mit dem > Fingernagel abziehen. Danach ganz normal verzinnen. So hab ich das früher auch immer gemacht und würde es auch heute wieder so tun....
Thomas H. schrieb: > M. H. schrieb: >> Ich für meinen Teil flamme die Drahtenden immer mit dem Feuerzeug ab. >> Den überbleibenden Lackruß kann man danach recht einfach mit dem >> Fingernagel abziehen. Danach ganz normal verzinnen. > > So hab ich das früher auch immer gemacht und würde es auch heute wieder > so tun.... Warum nicht einfach mit dem Lötkolben?
Thomas H. schrieb: > M. H. schrieb: >> Ich für meinen Teil flamme die Drahtenden immer mit dem Feuerzeug ab. >> Den überbleibenden Lackruß kann man danach recht einfach mit dem >> Fingernagel abziehen. Danach ganz normal verzinnen. > > So hab ich das früher auch immer gemacht und würde es auch heute wieder > so tun.... Ebenso, da Raucher mit Feuerzeugen aber immer seltener werden (E-Zigarette sei dank) kommt jetzt die gute alte Lötlampe zum Einsatz.
Bernd K. schrieb: > Thomas H. schrieb: >> M. H. schrieb: >>> Ich für meinen Teil flamme die Drahtenden immer mit dem Feuerzeug ab. >>> Den überbleibenden Lackruß kann man danach recht einfach mit dem >>> Fingernagel abziehen. Danach ganz normal verzinnen. >> >> So hab ich das früher auch immer gemacht und würde es auch heute wieder >> so tun.... > > Warum nicht einfach mit dem Lötkolben? Feuerzeug ist zuverlässiger und man muss nicht an die T-Regelung des Kolbens. Blöd wenn der noch auf 450 und man brutzelt dannj die Pads weg.
bitwurschtler schrieb: > Thomas H. schrieb: >> M. H. schrieb: >>> Ich für meinen Teil flamme die Drahtenden immer mit dem Feuerzeug ab. >>> Den überbleibenden Lackruß kann man danach recht einfach mit dem >>> Fingernagel abziehen. Danach ganz normal verzinnen. >> >> So hab ich das früher auch immer gemacht und würde es auch heute wieder >> so tun.... > > Ebenso, da Raucher mit Feuerzeugen aber immer seltener werden > (E-Zigarette sei dank) kommt jetzt die gute alte Lötlampe zum Einsatz. Stimmt. Da war ich auch noch Raucher. Jetzt rauch ich schon lange nicht mehr und kann deshalb auch keienn Lackdraht mehr verwenden....
Bernd K. schrieb: > Thomas H. schrieb: >> M. H. schrieb: >>> Ich für meinen Teil flamme die Drahtenden immer mit dem Feuerzeug ab. >>> Den überbleibenden Lackruß kann man danach recht einfach mit dem >>> Fingernagel abziehen. Danach ganz normal verzinnen. >> >> So hab ich das früher auch immer gemacht und würde es auch heute wieder >> so tun.... > > Warum nicht einfach mit dem Lötkolben? Ab nem gewissen Querschnitt wirds problematisch. Alles was dicker als ein Haar ist, kann widerspenstig zu verzinnen sein. Im Gegenzug hält alles was dicker als ein Haar ist, auch eine kurze Abflammung mit dem Feuerzeug aus, ohne wegzuschmelzen.
bitwurschtler schrieb: > Feuerzeug ist zuverlässiger und man muss nicht an die T-Regelung des > Kolbens. Blöd wenn der noch auf 450 und man brutzelt dannj die Pads weg. Du kannst doch einfach Lackdraht nehmen der sich mit schon mit 320° löten lässt, werf den anderen in die Tonne.
M. H. schrieb: > Ich für meinen Teil flamme die Drahtenden immer mit dem Feuerzeug ab. > Den überbleibenden Lackruß kann man danach recht einfach mit dem > Fingernagel abziehen. Danach ganz normal verzinnen. Richtig, es wurde gefragt wie es die Industrie macht, und solche Arbeiten werden heutzutage in Ländern erledigt, wo Hilfskräfte billiger sind als Maschinen. Üblicherweise brauchst Du pro zwei Abflämmer noch einen Supervisor und einen Quality Inspector. Ist trotzdem billiger als eine Maschine mit Feeder, Cutter und Fräse bzw Lottopf.
Wir hatten damals in der Wickelei ein spezielles Abisoliergerät. Das war so eine Art Dremel. Vorne rotierten 3 Stifte mit Schneidmessern an den Enden, zwischen die der Draht gefädelt wurde. Durch Fliehkraft drehten sich die Messer nach innen und schabten so den Lack ab. Den Draht hat man dabei soweit rein/rausgezogen, wie er abisoliert werden sollte. Gruß Achim
Früher hatten das um den Lack zu entfernen: https://s14-eu5.ixquick.com/cgi-bin/serveimage?url=http:%2F%2Fup.picr.de%2F23337636lf.jpg&sp=89d6495b0e75e97a252cb23d25f03bfb
Achim K. schrieb: > Wir hatten damals in der Wickelei ein spezielles Abisoliergerät. > Das war > so eine Art Dremel. Vorne rotierten 3 Stifte mit Schneidmessern an den > Enden, zwischen die der Draht gefädelt wurde. Durch Fliehkraft drehten > sich die Messer nach innen und schabten so den Lack ab. Den Draht hat > man dabei soweit rein/rausgezogen, wie er abisoliert werden sollte. > > Gruß > Achim Funktioniert das auch bei HF-Litze oder nur bei Einzeldrähten? Patrick B. schrieb: > Ich habe leider in der Firma immer wieder das Problem mit dem Entfernen > der Lackschicht bei Lackisolierten Drähten oder HF Litzen.
Ich nehme dazu Partylicht, also diese kleinen Glasfläschchen mit Docht und fülle sie mit Spiritus, dann entsteht weniger Ruß. Für dickere Drähte benutze ich einen Lackkratzer, so wie Codix es gezeigt hat.
Günter Lenz schrieb: > Ich nehme dazu Partylicht, also diese kleinen Glasfläschchen mit > Docht und fülle sie mit Spiritus, dann entsteht weniger Ruß. > Für dickere Drähte benutze ich einen Lackkratzer, so wie > Codix es gezeigt hat. Meinst du, die Industrie nimmt auch ein Partylicht? :-D Thread-Titel: "Wie wird Lackdraht in der Industrie abisoliert?"
Erwin D. schrieb: > Funktioniert das auch bei HF-Litze oder nur bei Einzeldrähten? > Nur mit Einzeldraht. Für besonders dünne Drähte war "der Gerät" :-) auch nicht geignet. In solchen Fällen wurde dann auch einfach ein Feuerzeug benutzt. Gruß Achim
Achim K. schrieb: > Durch Fliehkraft drehten sich die Messer nach innen Zieht die Fliehkraft nicht eher nach aussen? :-)
Codix schrieb: > Früher hatten das um den Lack zu entfernen: > https://s14-eu5.ixquick.com/cgi-bin/serveimage?url=http:%2F%2Fup.picr.de%2F23337636lf.jpg&sp=89d6495b0e75e97a252cb23d25f03bfb Genau! Das hatten wir in der Schublade in der Lehrwerkstatt liegen. Gibts das noch irgendwo zu kaufen? Ich wüsste nicht mal mehr den Namen von dem "Dings".
Erinnerer schrieb: > Ich wüsste nicht mal mehr den Namen > von dem "Dings". Lack-Kratzer heißt das "Dings" :-)
Harald W. schrieb: > Achim K. schrieb: > >> Durch Fliehkraft drehten sich die Messer nach innen > > Zieht die Fliehkraft nicht eher nach aussen? :-) Selbst ich, als jemand der soein Gerät noch nie gesehen hat - kann mir vorstellen, dass es sich dabei um einen simplen "Wippen"mechanismus handelt, der die Fliehkraft in Anpressdruck umsetzt. Und im Keller rattert fleißig die Kümmelkorn-Spalt-Maschine ...
Erwin D. schrieb: > Erinnerer schrieb: >> Ich wüsste nicht mal mehr den Namen >> von dem "Dings". > > Lack-Kratzer heißt das "Dings" :-) Unter dem Begriff finde ich nur Nahaufnahmen von Autokarosserien. :-)
Erinnerer schrieb: > Erwin D. schrieb: >> Erinnerer schrieb: >>> Ich wüsste nicht mal mehr den Namen >>> von dem "Dings". >> >> Lack-Kratzer heißt das "Dings" :-) > > Unter dem Begriff finde ich nur Nahaufnahmen von Autokarosserien. :-) Ich hab son Teil auch hier liegen. Allerdings ist das für mich eher eine ausziehzange für gesockelte ICs :D Kann sicher zum Lack kratzen zweckentfremdet werden.
M. H. schrieb: > Erinnerer schrieb: >> Erwin D. schrieb: >>> Erinnerer schrieb: >>>> Ich wüsste nicht mal mehr den Namen >>>> von dem "Dings". >>> >>> Lack-Kratzer heißt das "Dings" :-) >> >> Unter dem Begriff finde ich nur Nahaufnahmen von Autokarosserien. :-) > > Ich hab son Teil auch hier liegen. Allerdings ist das für mich eher eine > ausziehzange für gesockelte ICs :D Kann sicher zum Lack kratzen > zweckentfremdet werden. Da habe ich Anderes. Aber soweit ich mich erinnere, haben wir das damals nur für stärkere Drähte im mm-Bereich verwendet; etwa für die Enden der Trafowicklungen die wir selbst gewickelt haben. Dünneres im Fädeldrahtformat haben wir (zu den damaligen Bleizeiten) mit dem Lötkolben entlackt und so mache ich es heute noch. In der Industrie sehe ich meist solche rechteckigen Heizbecken in denen sich Lot befindet und von denen man hin und wieder den "Rahm" abschöpft. Aber die mechanischen Lösungen sind heute in der Mehrzahl, glaube ich.
Erinnerer schrieb: > Da habe ich Anderes. Wie sich herausstellte, scheine ich diese Zange zweckentfremdet zu haben, ohne es zu wissen :D Erinnerer schrieb: > Gibts das noch irgendwo zu kaufen? FACOM 173A http://www.otelo.com/de/produkte/abisolierzange-fur-lackdraht/facom-0010130401-skg.html
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M. H. schrieb: > Erinnerer schrieb: >> Da habe ich Anderes. > > Wie sich herausstellte, scheine ich diese Zange zweckentfremdet zu > haben, ohne es zu wissen :D Durchaus. > Erinnerer schrieb: >> Gibts das noch irgendwo zu kaufen? > > FACOM 173A > > http://www.otelo.com/de/produkte/abisolierzange-fur-lackdraht/facom-0010130401-skg.html Ooooch. Son olles Plastikdingens! Das alte war schöner. :-)
Erwin D. schrieb: > Erinnerer schrieb: >> Ich wüsste nicht mal mehr den Namen >> von dem "Dings". > > Lack-Kratzer heißt das "Dings" :-) Manchmal auch "Lack-Abzieh-Pinzette"
Harald W. schrieb: > Achim K. schrieb: > >> Durch Fliehkraft drehten sich die Messer nach innen > > Zieht die Fliehkraft nicht eher nach aussen? :-) Natürlich :-) Die Messer sitzen jedoch exzentrisch auf den drehbaren Stiften. Der größere Masseanteil der Schneide flieht somit nach außen, während jenseits vom Drehpunkt die Schneide nach innen gehebelt wird. Hier gibts es ein Foto, von einem ähnlichen Schneidkopf:: http://www.awm-weidner.com/0pdf/15-lackdraht/Isol-ex.pdf Hier sitzt der Drehpunkt allerdings im Stift. Es klappt also der ganze Stift und hebelt das Messer komplett nach innen. Gruß Achim
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