Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PNP Stromquelle stirbt


von Michael H. (overthere)


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Hallo,

die folgende Stromquelle im Anhang scheint ziemlich sensibel zu sein und 
ist schon mehrfach gestorben. Ideen, woran es liegen könnte?

Eventuell Basis Emitter Spannung überschritten? Bitte um Ideen.

-Michael

von Stefan F. (Gast)


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Der Schaltplan kann so nicht richtig sein.

von Michael H. (Gast)


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Hast du versucht ihn zu verstehen?
Q1 und D7 machen Referenz (Temperatur kompensiert), der Spannungsfolger 
generiert Strom.
Jedoch scheint der Transistor immer mal wieder zu sterben, und wird aber 
nicht heiß...

von MaWin (Gast)


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Die Ursache liegt jedenfalls nicht an der geposteten Schaltung, die 
liefert ihre 25uA, sondern am Drumrum das du NATÜRLICH nicht gepostest 
hast, z.B. Spannung an Startup nach dem Abschalten der 15V.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Michael H. schrieb:
> die folgende Stromquelle im Anhang

Dazu habe ich noch 3 Fragen:
- Wie sind die Eigenschaften der 15V-Versorgung?
- Was passiert mit dem Ausgang "startup_circuit"?
- Sonstiges zum Aufbau und zur Arbeitsumgebung?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan U. schrieb:
> Der Schaltplan kann so nicht richtig sein.
Der taugt bestenfalls für ganz, ganz mickrige Ströme...

> Ideen, woran es liegen könnte?
Das Problem liegt ausserhalb des Schaltplans.

von Michael H. (Gast)


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Die 15 V variieren etwas, aber nicht gravierend. Sagen wir 20V max.
An Startup hängt vereinfacht ein Lastwiderstand,  die Spannung dort sind 
etwa 0.1V, wo durch den Strom ein kleiner Offset generiert wird.

von Michael H. (Gast)


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Nachtrag: Beim abschalten sind die 0.1V noch etwas da.
Die Schaltung stirbt beim Einschalten. An Startup circuit liegt 
plötzlich eine hohe Spannung, ca 3V. Eigentlich müsste doch r2 den Strom 
begrenzen?
Last an Startup circuit: ca. 200 Ohm im Kleinsignal.
Arbeitsumgebung: Nur OpAmps auf der Platine, nix was schaltet...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael H. schrieb:
> Nachtrag: Beim abschalten sind die 0.1V noch etwas da.
> Die Schaltung stirbt beim Einschalten.
Oder du merkst es erst beim nächsten Einschalten, dass er beim 
Ausschalten kaputt gegangen ist...

: Bearbeitet durch Moderator
von oszi40 (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Arbeitsumgebung: Nur OpAmps

Das heißt aber nicht, daß die EinschaltREIHENFOLGE der Spannungen oder 
Spannungsspitzen folgenlos sein müssen... B2 könnte dadurch einen 
unverträglich hohen Strom bekommen?

von Anja (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Bitte um Ideen.

Basisvorwiderstand an Pin2 des Transistors. (so ca 10 K oder größer)

falls die Spannung am Ausgang höher als die 15V Versorgung + (7..10V) 
wird, kann die parasitäre Z-Diode im 2. Transistor leitend werden.

Gruß Anja

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Anja schrieb:
> Basisvorwiderstand an Pin2 des Transistors. (so ca 10 K oder größer)
Oder einen 10k(-100k) Kollektorwiderstand für den Q1B. Für die erwähnten 
0.1V dürfte das wohl noch reichen. Und damit wären alle denkbaren Pfade 
so hochohmig, dass dem Transistor nichts mehr passieren kann.

: Bearbeitet durch Moderator
von neuer PIC Freund (Gast)


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Mit einem Kondensator an <STARTUP_CIRCUIT> darf die 15V-Versorgung nicht 
schlagartig entladen werden. Ansonsten fließt ein Strom von diesem C 
über C-B Q1B, D7 in Vorwärtsrichtung und der B-E Strecke von Q1A in 
Rückwärtsrichtung.

Fühlt sich wie die fehlende 400X Diode über den 780X/317 an.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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neuer PIC Freund schrieb im Beitrag #4827635:
> Mit einem Kondensator an <STARTUP_CIRCUIT> darf die 15V-Versorgung nicht
> schlagartig entladen werden.
Die Spannung an diesem Anschluss hat laut Beschreibung max. 0,1V ...

> Fühlt sich wie die fehlende 400X Diode über den 780X/317 an.
Die bei einem 78001 sicher auch nicht nötig wäre... ;-)

von Stefan F. (Gast)


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> Eigentlich müsste doch r2 den Strom begrenzen?

Das war auch mein gedanke. Falls r2 richtig beschriftet wurde, kann die 
Schaltung durch Strond (der durch R2 fließt) unmöglich kaputt gehen.

Ist r2 denn richtig beschriftet? Soll die Schaltung wirklich so wenig 
Strom liefern? Ich hatte das für einen Irrtum gehalten.

Der andere Strompfad (über die Basiss-Kollektor Strecke) von Q1B kann es 
auch nicht sein, da der Transistor weit mehr als 15V aushält.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ich frage mich ja, warum man überhaupt eine Konstantstromquelle braucht, 
um 25µA in einen Lastwiderstand zu schicken an dem 0.1V abfallen sollen. 
Ein simpler Widerstand nach +15V würde das vermutlich genauso tun.

Wie bei allen Puzzles, bei denen ein wichtiges Teil fehlt: es macht 
keinen Spaß, das zu lösen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Stefan U. schrieb:
> ...kann die
> Schaltung durch Strond (der durch R2 fließt) unmöglich kaputt gehen.

Durch Strond nicht, aber durch Gnarz oder Wupf.
;-)
MfG Paul

von THOR (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Stefan U. schrieb:
>> ...kann die
>> Schaltung durch Strond (der durch R2 fließt) unmöglich kaputt gehen.
>
> Durch Strond nicht, aber durch Gnarz oder Wupf.
> ;-)
> MfG Paul

Zapperlot!

von Dietrich L. (dietrichl)


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THOR schrieb:
> Zapperlot!

Was kann man damit löten?

von Peter D. (peda)


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Die Schaltung sieht o.k. aus.

Ich hatte mal ein Fremdgerät zu reparieren, da ist ständig ein BS170 
gestorben. Lt. Schaltplan hätte er das aber nicht dürfen.
Ich vermute mal, da liefen in der Nähe Leitungen mit hohen Spannungen 
lang bzw. es flossen starke Querströme über VCC/GND.
Das Platinenlayout sah nach Autorouter aus, d.h. völlig ohne Sinn und 
Verstand verlegt. Eine Spinne auf LSD hätte das nicht verworrener 
hingekriegt.

von Teo D. (teoderix)


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Dietrich L. schrieb:
> THOR schrieb:
>> Zapperlot!
>
> Was kann man damit löten?

TV-Fernbedienung?
...
Daumen 8-o

von Teo D. (teoderix)


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Peter D. schrieb:
> Eine Spinne auf LSD hätte das nicht verworrener
> hingekriegt.

Äää, Forschungen haben gezeigt, das Spinnen auf LSD, die perfektesten 
Netze hinbekommen :)

von Amateur (Gast)


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>> Eine Spinne auf LSD hätte das nicht verworrener
>> hingekriegt.

>Äää, Forschungen haben gezeigt, das Spinnen auf LSD, die perfektesten
>Netze hinbekommen :)

Und die beurteilenden Forscher hatten auch ein Leckerli genascht.

von Jens G. (jensig)


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>Die 15 V variieren etwas, aber nicht gravierend. Sagen wir 20V max.
>An Startup hängt vereinfacht ein Lastwiderstand,  die Spannung dort sind
>etwa 0.1V, wo durch den Strom ein kleiner Offset generiert wird.
>Last an Startup circuit: ca. 200 Ohm im Kleinsignal.

0,1V an 200Ohm macht aber so um die 500µA. Deine KSQ macht aber eher nur 
um die 20-25µA - wo ist da jetzt der Denkfehler?

Ich schätze mal: der sogenannte Lastwiderstand hängt mit seiner anderen 
Seite nicht an der Masse, die im Bild gezeichnet ist, sondern woanders 
dran, vielleicht sogar ohne Bezug zu dieser Masse ...

von Jobst M. (jobstens-de)


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Teo D. schrieb:
> Äää, Forschungen haben gezeigt, das Spinnen auf LSD, die perfektesten
> Netze hinbekommen :)

Richtig. Nur bei Kaffee kommt unbrauchbarer Blödsinn heraus.

Erklärt einiges ...


Gruß

Jobst

von Karl B. (gustav)


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Hi,
hier noch ein paar Berechnungsgrundlagen für "Anschub-Gedankengänge".

https://www.mikrocontroller.net/attachment/311891/Konstantstromquelle_01.png

Die Startup-Schaltung des TO ist unbekannt, wie schon mehrfach gesagt 
wurde.
Der eine Transistor arbeitet ja völlig übersteuert und gesättigt, soll 
wohl als Vorwiderstand für die Z-Diode dienen. Nur, woher soll der Strom 
von der anderen Seite kommen, um die Z-Diode in korrekten 
Kennlinienbereich zu schieben (IZ ?)
Der Widerstand nach GND ist viel zu groß.



ciao
gustav


Beitrag "Re: Hilfe zu Konstantstromquelle"

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> Der eine Transistor arbeitet ja völlig übersteuert und gesättigt, soll
> wohl als Vorwiderstand für die Z-Diode dienen.
Er arbeitet als thermisch gekoppelte Diode und kompensiert sowohl die 
Temperaturkennlinie der Z-Diode wie auch den TK der BE-Strecke des 
Endstufentransistors (auf jeden Fall teils/teils).

> um die Z-Diode in korrekten Kennlinienbereich zu schieben
Die arbeitet mit dem mickrigen Strom tatsächlich noch ziemlich "im 
Knick" der Kennline...

: Bearbeitet durch Moderator
von Volker (Gast)


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Was stirbt denn wie genau?
Wie verhält sich die Schaltung, bzw. der Transistor, nachdem sie 
gestorben sind?

Volker

von Michael H. (Gast)


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Fehler gefunden. Pinout war falsch, gespiegelt. HEADBANG - Klassiker. 
Ich reiche mal eine Erklärung nach. Gestorben ist es dann weil falsche 
Spannungen in dem Doppeltransistor wohl anlangen.

Erstmal vielen Dank an alle für den Support.

Ich reiche mal eine Erklärung für die Schaltung nach:
Q1A ist einfach eine Diode mit dem gleichen Temperaturkoeffizenten von 
Q1B, da beide Transistoren gemacht sind - man kauft einfach einen 
Doppeltransistor. Damit kürzen sich die Basisspannungen raus.
Die Zener macht einen Konstantspannung. Die Wandel Q1B und R2 in einen 
Strom um.
Damit wird laut LT-Spice die Schaltung extrem temperaturstabil

Und ja, der Widerstand hängt gegenüber einen Spannungsquelle, und nicht 
gegenüber GND.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael H. schrieb:
> Die Zener macht einen Konstantspannung.
Aber eine durch den hochohmigen R1 eine eher schlechte, denn 
spezifiziert ist die Z-Spannung bei 5mA. Und das Uz(Iz) Diagramm zeigt 
bei 100uA einen Knick, der sich bei den hier vorliegenden 66uA auswirken 
wird. Ich würde diesen Widerstand etwas niederohmiger machen...

> Fehler gefunden. Pinout war falsch, gespiegelt.
Und die Schaltung hat (von den Defekten abgesehen) trotzdem 
"funktioniert" und Konstantstrom geliefert?

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