Hallo, zwar bin ich Stromer, jedoch in einem anderen Fachbereich und nicht in der Hausinstallation. Ich hatte heute eine Diskussion darüber wie heute der Potentialausgleich in Hausinstallationen ausgeführt wird. Der Elektriker mit dem ich darüber gesprochen hatte, war sich auch nicht so sicher. Ich lernte mal vor gefühlten Jahrhunderten während meiner Ausbildung: Fundamenterder oder Ringerder in der Bodenplatte wird mit der Hauptpotetialschiene verdunden. Daran kommt auch der PEN. Alle Wasserrohre, Heizungsrohre usw. werden damit verbunden. Nun ist das ganze komplex an Heizungsrohren erfahrungsgemäß im Keller einmal mit dem Hauptpoti verbunden - bis zum Heizkörper sind dann irgendwelche Fittinge, Verschraubungen, Ausbesserungen mit Materialmix an Kunsstoff, Hanf zwischen den Gewinden usw.... Was kommt dann noch von der Erdung am Heizkörper welcher in der Wohnung hängt überhaupt noch an (nach 15 Stockwerken!!!) Das gleiche gilt auch für das Trinkwassersystem! Müsste man dann nicht eigentlich eine PE-Leitung direkt mit dem Heizkörper verbinden? Zumindestens eine Erdungsschelle am letzten Rohrstück (Unterputz) bevor es an den Heizkörper geht - und selbst dann ist noch das Ventil mit Hanf/Teflonband dazwischen?! Wollte jetzt nicht irgendwelche Normen wälzen welche ich sowieso nicht habe - und der Elektriker von heute sicherlich auch nicht xD Das ist wieder ein typischer Fall zwischen Theorie und Praxis. Gruß Uli
Uli schrieb: > eine PE-Leitung direkt mit dem > Heizkörper verbinden? Warum/wozu muss ein Heizkörper geerdet sein??? Ist da ein Schukostecker drann???
An meiner alten, eisernen Wanne welche emailiert ist, ist auch ein Schutzleiter dran! Den Schuko-Stecker habe ich aber noch nicht gefunden ;) Gruß Uli
Uli schrieb: > Hauptpotetialschiene verdunden Ich würds mit der Potentialausgleichsschiene (PAS) verbinden ;-) Uli schrieb: > Müsste man dann nicht eigentlich eine PE-Leitung direkt mit dem > Heizkörper verbinden? Weshalb sollte ein Heizkörper geerdet sein müssen? Da drin entsteht doch keine gefährliche Spannung. Genausowenig am Wasserhahn.
Thomas F. schrieb: > Weshalb sollte ein Heizkörper geerdet sein müssen? Da drin entsteht doch > keine gefährliche Spannung. Genausowenig am Wasserhahn. Lies mal hier weiter: http://www.bosy-online.de/Elektrotechnik.htm#Potentialausgleich http://www.bosy-online.de/Blitzschutz/Hauptpotentialausgleich-.jpg MfG Paul
Uli schrieb: > An meiner alten, eisernen Wanne welche emailiert ist, ist auch ein > Schutzleiter dran! Den Schuko-Stecker habe ich aber noch nicht gefunden mittlerweile ist die Empfehlung, die Wanne nicht mehr er erden.
Thomas F. schrieb: > Da drin entsteht doch > keine gefährliche Spannung. Genausowenig am Wasserhahn. So ganz unberechtigt ist die Frage/Überlegung nicht. Gelegentlich gab es verschleppte Spannungen, die ganz woanders verursacht werden, aber 3 Zimmer weiter noch an der Heizung anliegen könnten.
Paul B. schrieb: > Lies mal hier weiter: > > http://www.bosy-online.de/Elektrotechnik.htm#Potentialausgleich Ich zitiere mal von der Seite: "(da ich kein E-Techniker bin, freue ich mich über jede Hilfestellung)" weiter: "Arbeiten an und in elektrotechnischen Anlagen dürfen nur von Installateurverzeichnis durchgeführt werden, die in das Installateurverzeichnis eines Energieversorgersunternehmens (EVU) bzw. Verteilungsnetzbetreibers (VNB) eingetragen sind." Die Seite ist irgendwie keine Referenz für mich.
Thomas F. schrieb: > Die Seite ist irgendwie keine Referenz für mich. Na, das ist ja nicht so schlöimm. Wenn Du ohnehin kein E-Techniker bist, kann Dir das ja auch egal sein. -Paul-
Dass im Heizkörper keine Steckdosen sind ist jedem klar! Aber beim Potentialausgleich geht es auch nicht darum! Wie der Name schon sagt, ist es ein Potentialausgleich und in dem Sinn kein Schutzleiter. Er ist dazu da, mögliche Potentialunterschiede zwischen zB PE von der Steckdose und Heizkôrper auszugleichen, so dass keine gefährliche Spannung entstehen kann. Spannungsunterschiede könnten viele Gründe haben, zB Induktion. Zum Thema Plastikrohre, Fittings, ... die Rohre sind mit Wasser gefüllt und das ist bekanntlich ja ein guter Leiter. Und bevor einer kommt: "Wasser leitet aber nicht!", Richtig, es sind die Mineralien im Wasser. Zum Thema Ring- und Fundamenterder! Was jetzt kommt gilt bei uns in der Gegend, und hängt auch etwas vom EVU ab! Im normalfall wird aus VA Rundstahl ein Ring ums oder unters Fundament ins Erdreich gelegt. Dieser wird an den vier Ecken (je nach Größe auch mehr) mit Kreuzverbindern und VA Rundstahl mit dem Fundamenterder verbunden. Der Fundamenterder ist Rund oder Flachstahl und wird ca 0,5m (da gibts genaue Masse, weiss ich aber nicht auswendig) vom Rand im Baustahl verlegt plus evtl zusätzliche Verbindung von Seite zu Seite falls die max Maschengröße überschritten wird. Zur Häufigkeit der Befestigung mit dem Baustahl und ob evtl noch eine zusätzliche Masche nötig ist gibt es auch genaue Vorschriften! Zu letzt wird die Anschlussfahne für die Schiene am Fundamenerder befestigt und am passenden Ort nach oben rausstehen lassen! Dieser muss entweder aus VA oder isoliert sein! Ebenso ist bei uns im privaten Bereich ein TT Netz vorgeschrieben. Das heisst, der PEN vom EVU wird zum N in der Anlage und der PE kommt von der Potentialschiene. PEN/N und PE werden NICHT verbunden! Ich hoffe, ich konnte etwas helfen! Und für genaue Masse oÄ kann ich die Homepage von DEHN empfehlen, da gibt es recht viele Infos! Gruß
Josef T. schrieb: > Zum Thema Plastikrohre, Fittings, ... die Rohre sind mit > Wasser gefüllt und das ist bekanntlich ja ein guter Leiter. Und bevor > einer kommt: "Wasser leitet aber nicht!", Richtig, es sind die > Mineralien im Wasser. auch das stimmt nicht wirklich. Wasser leitet auch mit Mineralen kaum Strom. Sonst würden Blankdraht Durchlauferhitzer nicht funktionieren. Der Widerstand würde so hoch sein, das er für einen Potentialausgleich nicht geeignet ist. Heizungsrohre zu erden, ist bei Verbundrohren nicht mehr notwendig oder sinnvoll.
Peter II schrieb: > Heizungsrohre zu erden, ist bei Verbundrohren nicht mehr notwendig oder > sinnvoll. So weit würde ich mich jetzt nicht aus dem Fenster lehnen, wenn ich die örtlichen Gegebenheiten nicht kenne! Es sollte sich besser der Fachmann vor Ort Gedanken machen.
oszi40 schrieb: > Peter II schrieb: >> Heizungsrohre zu erden, ist bei Verbundrohren nicht mehr notwendig oder >> sinnvoll. > > So weit würde ich mich jetzt nicht aus dem Fenster lehnen, wenn ich die > örtlichen Gegebenheiten nicht kenne! Es sollte sich besser der Fachmann > vor Ort Gedanken machen. Der Fachmann in Netz sagt: https://www.elektrofachkraft.de/expertenbeitraege/elektroinstallationen-in-baderaeumen#axzz4SytXiqkW Zitat: ... Ist es jedoch ein Alu-Verbundrohr, braucht weder der Heizkörper [in Badezimmern] noch das (nicht anschließbare) Alu-Verbundrohr [in den Schutzpotentialausgleich] einbezogen werden. Quelle: https://www.elektrofachkraft.de/expertenbeitraege/elektroinstallationen-in-baderaeumen#ixzz4T03Q71a8 Das gilt für: im Sinne der VDE 0100-701:2008-10 "Errichten von Niederspannungsanlagen - Teil 7-701: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Räume mit Badewanne oder Dusche" - also Räume mit erhöhter Anforderung an den Potentialausgleich. Für normale Wohnräume finde ich keine Anforderung an einen Potentialausgleich an Heizkörpern in der VDE.
Bei mir wurden während Renovierungsarbeiten kurzzeitig alle Verbindungen von der Potentialausgleichschiene entfernt. Interessehalber habe ich mal zwischen der nun unbelegten Schiene und einer Wasserleitung im Haus gemessen (Multimeter mit Durchgangsprüfer), und tatsächlich eine Verbindung gehabt. Jemand eine Idee worüber da noch eine Verbindung zustande kam? Wie gesagt, an der Erdungsschiene war nur noch der Flachstahl zum Fundamenterder dran, aber die sonst üblichen Leitungen zum PE/Zähler, Wasser- und Heizungsrohre alle weg. Trotzdem hat das Multimeter gepiepst.
Gimli schrieb: > Jemand eine Idee worüber da noch eine Verbindung > zustande kam? Vermutlich über die Heizung / Wasserboiler, von dort dann über den PE zum Sicherungskasten, dort dann über den N zu Deinem Nachbarn, beim Nachbar wieder in die Erde?
Wasser leitet bekanntlich den Strom. und jetzt schaun mer mal, welchen Innen-Querschnitt ein Rohr hat. da dürfte also auch bei einem Kunststoff-Rohr so einiges an Elektronen durchkommen.
Die Hersteller der sehr verbreiteten Durchlauferhitzer mit Blankdraht-Heizsystem gehen von einem Widerstand von mindestens 900 Ohm pro Zentimenter Wasserstrecke aus. Bei einigen Metern, die da zu überbrücken wären, hilft für eine funktionierende Erdung die Leitfähigkeit des Wasser bestimmt nicht weiter. Vielleicht überbrückt eine zentral geerdete Antennenleitung noch ein Stückchen oder sonst irgendwelche Signalleitungen?
Am besten statt des Messgerätes mal ne vollgeladene Autobatterie anschließen und gucken wo es nach einiger Zeit qualmt...
Hmm, über den N vom Nachbar könnte noch am ehesten sein ... Ich nehme mal eine 4,5V Batterie + Glühbirne für den Test (ohne Rauch ;-)
Josef T. schrieb: > Ebenso ist bei uns im privaten Bereich > ein TT Netz vorgeschrieben. Wo soll das sein? TN-C-S lässt grüßen...
Richard B. schrieb: > Wo soll das sein? google kaputt? https://de.wikipedia.org/wiki/TT-System Es gibt schon einige Gebiete wo dem so ist.
Richard B. schrieb: > ..und dein google wird mir verraten wo er wohnt? :/ Volltreffer. Google-Plärrer versenkt.
● J-A V. schrieb: > Wasser leitet bekanntlich den Strom. > und jetzt schaun mer mal, welchen Innen-Querschnitt ein Rohr hat. > > da dürfte also auch bei einem Kunststoff-Rohr > so einiges an Elektronen durchkommen. Trinkwasser ist nicht besonders Leitfähig (max 0,28 S/m). Da kommen schon bei einem Meter Rohr mit 13mm Innendurchmesser fast 30kOhm zusammen.
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