Hat jemand schonmal eine einfache Lambda/4 Koaxantenne (keine Groundplane, keine Radials, einfach abisolierte "Drahtantenne") den Elementen ausgesetzt? Ich befürchte, dass Schrumpfschlauch und Heißkleber nicht dauerhaft Regen abhalten würden und die Feuchtigkeit überall reinkriecht.
Ja, das kann passieren und besonders bei Kupferlitzen sieht man dann wunderschön die grüne Farbe. Weiterhin ist das Wasser natürlich nicht ideal für die Impedanz des Koax. Wozu soll die Antenne genutzt werden und wie lange? Wieso Heisskleber und Schrumpfschlauch? Es gibt Schrumpfschlauch mit Heisskleber-Innenbeschichtung. Der kann durchaus dichter sein, als ein Bastel mit den Einzelkomponenten.
Toröffner-Empfangsantenne 868 MHz zur "unsichtbaren" Montage an einem Holzpfosten in Hüfthöhe. Momentan ist dort eine werksseitige Drahtantenne IM Aluminiumgehäuse des Antriebs. Ich erhoffe mir eine deutliche Reichweitenerhöhung durch Verlegung nach außen mit RG 174, ca. 2-3 m bis zum auf 86 mm entschirmten Ende..
Hallo Frank. Frank N. schrieb: > Hat jemand schonmal eine einfache Lambda/4 Koaxantenne (keine > Groundplane, keine Radials, einfach abisolierte "Drahtantenne") den > Elementen ausgesetzt? Ja. Solange die nicht in einem Eis- oder Schneepanzer verschwindet kein Problem. > Ich befürchte, dass Schrumpfschlauch und Heißkleber nicht dauerhaft > Regen abhalten würden und die Feuchtigkeit überall reinkriecht. Das ist ein anderes Problem. Von Schrumpfschlauch gibt es viele Unterschiedliche Sorten und Qualitäten. Und Heisskleber ist auf Dauer nicht Witterungsbeständig. Noch nicht einmals UV-Beständig. Zumindest die ungefüllten Sorten, es gibt ja noch eingefärbte. Was aber funktioniert: Besorg Dir diese grauen PP-Rohre, wie sie für Dachrinnen z.B. verwendet werden, und Endkappen dafür. Dahinein kannst Du die Antenne schieben. Vergiss unten eine zusätzliche (zusätzlich zur Leitungsdurchführung) kleine Bohrung nicht, damit Schwitzwasser herauslaufen kann. Nur verkleben geht schlecht. PP ist nur mit spezielln Primern klebbar, die schwer zu bekommen und zu handhaben sind. Dichte den Übergang am Koaxialkabel, wo Seele und Abschirmung zugänglich werden, trozdem extra ab. Falls Dir die PP-Rohre für Dachrinnen zu dick sind, besorge Dir GF Rohr mit Endkappen (Und Kleber dafür). Das gibt es auch dünner. Ist aber PVC, und daher HF-Technisch nicht so toll, aber für den Zweck wird es langen. Und mechanisch extrem robust. Zu GF-Rohr: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Fischer_AG Sowohl für Dachrinnen als auch GF-Rohr gibt es auch Befestigungsmaterial. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Hallo Frank. Frank N. schrieb: > Ich erhoffe mir eine deutliche Reichweitenerhöhung durch > Verlegung nach außen mit RG 174, ca. 2-3 m bis zum auf 86 mm > entschirmten Ende.. Das RG174 von der Dämpfung her furchtbar ist, weisst Du aber? Ich habe hier z.Z. keine Tabelle zur Hand, aber schau besser mal hinein und vergleiche mit anderen Sorten. Trozdem: Soviel ich mich erinnere, hat RG174 immerhin einen feindrähtigen Innenleiter und ein massives Dielektrikum. Das ist zumindest mechanisch besser als starrer Innnenleiter und Schaum- oder Hohldielektrikum. Das beste Schaum Dielektrikum ist Mist, wenn es regelmäßig absäuft. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Frank N. schrieb: > keine Groundplane, keine Radials, einfach abisolierte "Drahtantenne" Nur nebenbei: das ist dann ein ziemlich undefinierbares Gebilde. Die Abstrahleigenschaften hängen extrem von der Umgebung ab. Ich würde dir eher zu einer lambda/2-Antenne mit Sperrtopfspeisung raten. Ist natürlich länger, aber die kannst du vielleicht sogar komplett „einschrumpfen“, wobei du natürlich experimentieren musst, um die Verstimmung durch den Schrumpfschlauch zu kompensieren.
Bernd W. schrieb: > Falls Dir die PP-Rohre für Dachrinnen zu dick sind, besorge Dir GF Rohr > mit Endkappen (Und Kleber dafür). Das gibt es auch dünner. Ist aber PVC, > und daher HF-Technisch nicht so toll, aber für den Zweck wird es langen. > Und mechanisch extrem robust. Die HF-Eigenschaften des Kunststoffs kann man mit der Mikrowelle prüfen: Was nicht warm wird, ist geeignet
Hallo Schreiber. Schreiber schrieb: > Die HF-Eigenschaften des Kunststoffs kann man mit der Mikrowelle prüfen: > Was nicht warm wird, ist geeignet Richtig. D.h. aber nicht, das schlechtere Materialien komplett ungeeignet sind. GF Rohr ist aber typischerweise aus PFC (GF meint hier NICHT "Glasfaser"). Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Bernd W. schrieb: > Das RG174 von der Dämpfung her furchtbar ist, weisst Du aber? Nein, ich habe von HF keine Ahnung :-) Es wundert mich, dass im Alu-Gehäuse überhaupt etwas ankommen kann. Ob eine "Außenantenne" überhaupt eine Verbesserung bewirkt, ist reine Hoffnung. Jörg W. schrieb: > zu einer lambda/2-Antenne mit Sperrtopfspeisung raten Gibt's dazu zufällig irgendwo eine Bastelanleitung für Unbedarfte? Diese vielleicht? http://www.dl2bcm.de/down/Koaxant.pdf Heisst das, das Schirmgeflecht wird nicht entfernt sondern umgestülpt, so dass es zwei Lagen Schirmung gibt? Das macht einen Unterschied? Ist "Topflänge" 2/3 Lambda ratsam? Hier noch ein Treffer zu "Sperrtopf": http://www.amateurfunk-westpfalz.de/index_htm_files/Sperrtopf%20Urbock.pdf
Frank N. schrieb: (Sperrtopfantenne) > Gibt's dazu zufällig irgendwo eine Bastelanleitung für Unbedarfte? > Diese vielleicht? http://www.dl2bcm.de/down/Koaxant.pdf Ja, zum Bleistift. > Heisst das, das Schirmgeflecht wird nicht entfernt sondern umgestülpt, > so dass es zwei Lagen Schirmung gibt? Das macht einen Unterschied? Ja, das ist ein Unterschied. > Ist "Topflänge" 2/3 Lambda ratsam? lambda/4 hätte ich jetzt gesagt („Viertelwellensperrtopf“), allerdings elektrisch, mechanisch meist etwas weniger.
Frank N. schrieb: > Bernd W. schrieb: >> Das RG174 von der Dämpfung her furchtbar ist, weisst >> Du aber? > > Nein, ich habe von HF keine Ahnung :-) Bernds Aussage ist sachlich schon richtig, gewinnt aber umso mehr an Gewicht, je länger das Kabel wird. RG174 wird bei knapp 900MHz mit ungefähr 100dB/100m angegeben, d.h. ca. 1dB/m. 3m Kabel sind als 3dB Dämpfung, das ist schon halbe Leistung (!).
>>> Das RG174 von der Dämpfung her furchtbar ist, weisst >>> Du aber? > RG174 wird bei knapp 900MHz mit ungefähr 100dB/100m > angegeben, d.h. ca. 1dB/m. 3m Kabel sind als 3dB > Dämpfung, das ist schon halbe Leistung (!). Satellitenkabel RG-6 gibt es in jedem Baumarkt und hat bei 868MHz eine Dämpfung von 18dB/100m http://www.lf-service.biz/SATAnlagen12.html
bingo schrieb: > Satellitenkabel RG-6 gibt es in jedem Baumarkt Man sollte sich dessen nur bewusst sein, dass das 75 Ω Wellenwiderstand hat. Außerdem gibt's die teilweise mit kupferplatietem Alu als Innenleiter und Alufolie als Schirm => nicht lötbar.
Frank N. schrieb: > Ich befürchte, dass Schrumpfschlauch und Heißkleber nicht dauerhaft > Regen abhalten würden und die Feuchtigkeit überall reinkriecht. Ja, das wird irgendwann passieren aber die Investition in die "Antenne" ist überschaubar. Einfach einen Stecker drunter und laufen lassen. Seit 2 Jahren habe ich so eine Koax-Schrumpfschlauch-Konstruktion als 1090MHz-Antenne draussen am Dachfenster. Bisher keinerlei spürbare Verschlechterung. Und wenn das Ding verwittert ist kann man es kostengünstig tauschen.
Oliver S. schrieb: > Seit 2 Jahren habe ich so eine Koax-Schrumpfschlauch-Konstruktion als > 1090MHz-Antenne draussen am Dachfenster. so etwas hier? https://www.balarad.net/
Jörg W. schrieb: > Man sollte sich dessen nur bewusst sein, dass das 75 Ω Wellenwiderstand > hat. Außerdem gibt's die teilweise mit kupferplatietem Alu als > Innenleiter und Alufolie als Schirm => nicht lötbar. Ja. Ist aber nur die halbe Miete: Sat-Kabel ist luftporig und ich traue dem Zeugs zu, sich gern mit Wasser vollzusaugen, wenn man daraus eine Antenne schnitzt und somit die Außenhülle abschneidet. Vielleicht geht das Ganze sogar, wenn man einen passenden F-Stecker draufmontiert, der die Isolation so zusammenquetscht, daß sie dadurch abdichtet. Dann den berüchtigten Schrumpfschlauch drüber... W.S.
begasus schrieb: > Oliver S. schrieb: >> Seit 2 Jahren habe ich so eine Koax-Schrumpfschlauch-Konstruktion als >> 1090MHz-Antenne draussen am Dachfenster. > > so etwas hier? https://www.balarad.net/ Ich baue diese Antenne gerade nach, um 1090 Mhz ADSB zu empfangen. Wo muss da der F-Stecker hin, genau auf das Ende der Lambda/2 oder kann das auch woanders sein, in Figure 2 ist die feed line länger. Zum wetterfesten isolieren hat sich bei mir Verschweissband bewährt, aus dem Baumarkt, Autozubehör bzw. Sanitärzubehör. Das hält "ewig".
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