Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromwandler Bürde


von Paul (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich beschäftige mich derzeit mit Stromwandler. Die Sekundärseite sollte 
niederohmig sein. Aber für einen Nachteil hat eine kleine Bürde?

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Paul schrieb:
> ich beschäftige mich derzeit mit Stromwandler. Die Sekundärseite sollte
> niederohmig sein. Aber für einen Nachteil hat eine kleine Bürde?

Ist die Bürde kleiner ist auch die Spannung kleiner und die Auswertung 
ungenauer.
Umgekehrt darf die Bürde nicht zu groß sein, damit der Trafo nicht in 
Sättigung geht.
Was hängt denn an der Bürde bzw. wie geht es da weiter?

von Paul (Gast)


Lesenswert?

Wie was hängt an der Bürde?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@Paul (Gast)

Wie was hängt an der Bürde?

Entweder ein Spannungsmesser (parallel) oder ein Strommesser (in Reihe) 
oder ein ADC-Eingang (parallel). Siehe Stromwandler.

von Paul (Gast)


Lesenswert?

Eigentlich hängt ein Strommessgerät an der Sekundärseite. Der 
Innenwiderstand bzw. die Bürde ist damit relativ klein.

Weiß du auch welchen Einfluss die Amplitude auf den Messfehler hat?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Siehe Artikel Stromwandler.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Vergiss nicht, die Primärwicklung des Stromwandlers wird in reihe mit 
einem dicken Stromverbraucher an 230V geschaltet.

Wenn jetzt theoretisch die Sekundärwicklung am Trafo offen ist, müsste 
der Stromwandler an der Primärseite 230V haben, schließlich fließt durch 
seine Sekundärseite kein Strom. Beim idealen Trafo hieße das "auch 
Eingangswiderstand unendlich". Das geht also garnicht. Die Realität hat 
dann  etwas mit dem Magnetfeld im Wandler zu tun.

Aber zur Ergänzung eine einfache Rechnung:

Nehmen wir mal ein Ubersetzungsverhältnis von 1:5 an und 25A primär.

25A primär werden dann (ohne Überlastung des Wandlers) auf 5A sekundär 
übersetzt.

Wenn  jetzt die Bürde 1 Ohm ist, bedeutet das, dass sekundär 5W 
verbraten werden. (schon eine ganz schöne Belastung)

Wäre die Bürde 10 Ohm, gäbe das aber 50 W sekundär. (ganz schön viel)

Schon von der zu übertragenden Leistung her muss eine Mindestbürde 
eingehalten werden.

von Paul (Gast)


Lesenswert?

Danke!

Woher weiß man denn, in welchen Strombereich der Wandler, Ströme messen 
kann, wenn nur eine obere GRenze im Datenblatt angegeben ist?

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Peter R. schrieb:
> Schon von der zu übertragenden Leistung her muss eine Mindestbürde
> eingehalten werden.

Das ist dann aber eher eine maximale Bürde (bezogen auf ihren 
Widerstand)! Denn die Spannung (Spannungs-Zeit-Fläche) an der Bürde darf 
nicht zu groß werden, damit der Kern nicht sättigt und der Fehler zu 
groß wird.

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Paul schrieb:
> Woher weiß man denn, in welchen Strombereich der Wandler, Ströme messen
> kann, wenn nur eine obere GRenze im Datenblatt angegeben ist?

Ganz einfach: von 0 bis zur oberen Grenze. Oder verstehe ich Dich 
falsch?

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Stromangabe: Der Strom im Wandler entspricht dem aktuell zu messenden 
Wert,irgendetwas zwischen Null und Inenn

Bei Stromwandlern gibt man üblicherweise einen Nennstrom (5A oder 1A 
sekundär) an. Dazu evtl. noch einen Überlastungsfaktor (z.B.10fach I 
Nenn), bis zu dem eine ausreichende Genauigkeit eingehalten wird.

Bei richtigem Einsatz wird  die durch Erhitzung gegebene Grenze nicht 
erreicht, denn wer betreibt ein Messgerät jenseits des Messbereichs. 
Außerdem, beim Kurzschluss eines Stromwandlers sekundär fließt halt nur 
ein Strom, der dem aktuellen Messwert entspricht.
Nur eine Unterbrechung des Sekundärkreises ist gefährlich, das aber dann 
heftig.

Peter R. schrieb:
> Schon von der zu übertragenden Leistung her muss eine Mindestbürde
> eingehalten werden.

Da hab ich mich verschrieben, es muss natürlich heißen: ein bestimmter 
Bürdewiderstand darf nicht überschritten werden. Sowohl wegen der 
Genauigkeit als auch wegen der Erwärmung.

von Jens (Gast)


Lesenswert?

Danke!

Ich bin davon ausgegangen, dass der Wandler aus welchen Gründen auch 
immer(vllt aufgrund des schwachen umgebenden Magnetfeldes bei kleinen 
Strömen) eine untere Strombegrenzung besitzt?!

von Manfred K. (mkch)


Lesenswert?

Hallo,
bez. maximaler Bürde beim AC-Stromwandler braucht man nur ins Datenblatt 
schauen. Dort ist auch eine Bemessungsleistung angegeben.
Als Beispiel:  Ipr = 64A;  Isr = 1A; Sr = 0,2VA
Die Leistung Sr = (Isr*Isr) * Rb darf nicht überschritten werden. Die 
max. Bürde ist dadurch vorgegeben.
Grüße Manfred

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.