Hallo! Wäre es nicht viel klüger, PT10000 zu nehmen, woimmer möglich? Der Messstrom sollte generell 1mA nicht überschreiten, damit der Sensor nicht erwärmt wird, habe ich gelesen. Bei PT10000 kann ich doch mit höheren Spannungen arbeiten und dadurch viel höhere Auflösungen erreichen, als mit PT100? Allein schon weil der Widerstand sich viel stärker ändert.
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Beim PT10000 werden bei 1mA 10mW Leistung umgesetzt. Beim PT100 nur 0.1mW. Die Verlustleistung wird vermutlich zu höheren Messungenauigkeiten führen.
Tobias W. schrieb: > Beim PT10000 werden bei 1mA 10mW Leistung umgesetzt. Beim PT100 nur > 0.1mW. Die Verlustleistung wird vermutlich zu höheren > Messungenauigkeiten führen. Wenn man sie mit Konstantstrom speist. Ich kannte bisher nur die Implementierung, bei der die PTXXX als Spannungsteiler (in Kombi mit ohmschem Widerstand) eingesetzt werden. Dann wäre ja ein höherer Wert wünschenswert. Was mich dabei interesiert ist, wie man an 1mA-Konstantstrom kommt. Dieser muss ja temperaturstabil und möglichst genau sein. Eine geregelte Konstantspannung ist ja fast immer vorhanden. Edit: Mit OPV in Stromregelung. Manchmal sollte man nachdenken, bevor man tippt.
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Ich mache es auch mit Spannungsteiler. Bei PT100 muss ich 100 Ohm nehmen. Das bedeutet, ich muss eine sehr niedrige Spannung anlegen. Mit PT10000 könnte ich problemlos 12V anlegen und würde nichtmal 1mA durchjagen.
>Wäre es nicht viel klüger, PT10000 zu nehmen, woimmer möglich? Der >Messstrom sollte generell 1mA nicht überschreiten, damit der Sensor >nicht erwärmt wird, habe ich gelesen. Nein! Gerade der geringere "Abschlusswiderstand" bzw. der höhere Messstrom hilft gegen unnötige Einstreuungen von außen. Sehr oft werden Temperatursensoren in elektronisch, schmutziger Umgebung eingesetzt. Die Verbindungsleitung ist auch eine tolle Antenne. Höherer Messstrom = größere Heizleistung - stimmt. Die heutigen A/D-Wandler sind aber so schnell, dass der Faktor (Mess-)Zeit das Problem praktisch beseitigt. Wer mit einem dauerhaften Strom misst, ist so gesehen selber dran schuld. Also genau so nur anders herum.
Hallo, > Timmy schrieb: > Bei PT10000 kann ich doch mit höheren Spannungen arbeiten und > dadurch viel höhere Auflösungen erreichen, Das ist ein Irrtum. Die relative Temperaturänderung ist gleich, nämlich ca. 0,385% pro Grad. Ein Signal von einem PT100 aber mit einem OPV ohne relevante Fehler zu verstärken ist technisch gar kein Problem. > als mit PT100? Allein schon weil der Widerstand sich viel > stärker ändert. Wenn du den PT10000 mit 1mA betreibst, dann hast du schon bei 0°C einen Spannungsabfall von 10V und volle 10mW Verlustleistung auf dem Sensor. Das braucht für höhere Temp. recht hohe Versorgungsspannungen, was richtig unpraktisch wäre. Also müßte man den Strom deutlich geringer machen (z.0,01mA...0,1mA). Wo ist dann der Unterschied zwischen einem PT10000 mit 0,01mA oder einem PT1000 mmit 0,1mA oder einem PT100 mit 1mA? Vorteil des PT1000 oder PT10000 ist aber, dass Leitungswiderstände viel geringeren Einfluss haben. Man kann eher auf eine Drei-/Vierleiterschaltung verzichten. Dafür ist der Störeinfluss bei kleineren Strömen größer, was bei langen Leitungen Nachteile bringt. Gruß Öletronika
Tobias W. schrieb: > Beim PT10000 werden bei 1mA 10mW Leistung umgesetzt. Beim PT100 nur > 0.1mW Na ja nun, man muss ja nicht doof bleiben, daher fährt man Pt100 mit 1mA und Pt1000 mit 300uA, dann bleibt die verlustleistung gleich und die Spannung ist trotzdem 3 mal so gross. Aber warum gibt es wohl Pt25 und Pt50 für Ultrapräzisionsmessungen ? Platin hat einen spezifischen Widerstand. Um höhere Widerstandswerte zu bekommen muss man das Stück länger und dünner machen. Dünner heisst mehr Oberfläche und Oberfläche ist immer eine Grenzschicht zu anderen Stoffen die Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Ein Pt1000 altert einfach schneller, dank des edlen Platin nicht so sehr durch Korrosion aber durch Diffusion, und ist damit ungenauer und nicht so langzeitstabil. Das, die Stabilität des Messwertes, damit man Pt-Sensoren auswechseln kann und nicht kalibrieren muss weil sie präzise Widerstandswerte ab Werk haben, und die hoffentlich auch behalten, ist aber der Hauptgrund für Platinensensoren. Sicher, bei den billigen Dingern die du kaufst, Pt hauchfein auf Keramiksubstrat, ist eh Hopfen und Malz verloren, denn die Keramik dehnt sich unter Temperatureinfluss aus, zieht das Platin in die Länge und der Widerstandswert ändert sich ebenso wie wenn der Keramikträger, weil eingegossen oder aufgeklebt, verbogen wird, aber die sind ja auch nur Genauigkeitsklasse B oder so. Wichtig ist das alles nur bei guten Platinsensoren mit Draht in Glasröhren etc. Da kann man den Draht gar nicht so lang und dünn machen daß er 1000 Ohm hätte. Pt25 ist dann vor allem bei niedrigen Temperaturen angemessen.
Timmy schrieb: > Wäre es nicht viel klüger, PT10000 zu nehmen, woimmer möglich? M.W. gibts garkeine PT10000. Aber bereits ein PT1000-Fühler ist ungenauer als ein PT100. Für echte Präzisionsmessungen nimmt man sogar PT25 oder PT10.
MaWin schrieb: > Platinensensoren PlatinENsensoren? Wusste gar nicht dass es PT100 als Platinenversion gibt :-) Mawin, gibst Du mir vom Glühwein was ab? ;-) /regards P.S: Der Rest vom Post waraber sehr interessant.
Andreas H. schrieb: > Wusste gar nicht dass es PT100 als Platinenversion > gibt :-) http://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/B400/PCB2240.png
Harald W. schrieb: > > M.W. gibts garkeine PT10000. Natürlich gibts PT10k https://www.rothcoag.ch/assets/files/duennfilm-messwiderstaende-prospekt-mit-minisens.pdf Mfg KvD
MaWin schrieb: > Tobias W. schrieb: >> Beim PT10000 werden bei 1mA 10mW Leistung umgesetzt. Beim PT100 nur >> 0.1mW > > Na ja nun, man muss ja nicht doof bleiben, daher fährt man Pt100 mit 1mA > und Pt1000 mit 300uA, dann bleibt die verlustleistung gleich und die > Spannung ist trotzdem 3 mal so gross. > > Aber warum gibt es wohl Pt25 und Pt50 für Ultrapräzisionsmessungen ? Noch eine kleine Ergänzung: Sollen höhere Temperaturen präzise gemessen werden, wird mit PT2.5 und PT0.25 gearbeitet. Grund ist der, je nach Material, teils drastisch sinkende Isolationswiderstand bei Temperaturen oberhalb von 800 °C
Arc N. schrieb: > Noch eine kleine Ergänzung: Sollen höhere Temperaturen präzise gemessen > werden, wird mit PT2.5 und PT0.25 gearbeitet. Grund ist der, je nach > Material, teils drastisch sinkende Isolationswiderstand bei Temperaturen > oberhalb von 800 °C Für höchste Genauigkeit sollte man ausschließlich PT0 verwenden ;-)
Sebastian S. schrieb: > Gerade der geringere "Abschlusswiderstand" bzw. der höhere Messstrom > hilft gegen unnötige Einstreuungen von außen. Sehr oft werden > Temperatursensoren in elektronisch, schmutziger Umgebung eingesetzt. Die > Verbindungsleitung ist auch eine tolle Antenne. > Höherer Messstrom = größere Heizleistung - stimmt. Die heutigen > A/D-Wandler sind aber so schnell, dass der Faktor (Mess-)Zeit das > Problem praktisch beseitigt. Genau das schnelle Messen macht man aber nur, wenn es die Aufgabe erfordert. Es ist oft sinnvoller, integrierende Wandler zu verwenden und auch über Vielfache der Netzperiodendauer zu messen. Oder mit abtastenden Wandlern lange genug zu mitteln. > Wer mit einem dauerhaften Strom misst, ist > so gesehen selber dran schuld. Es hängt halt von der Anwendung ab, und man muss den jeweiligen Einzelfall betrachten. Z.B. ob der Fühler in einem schnell bewegten Flüssigkeitsvolumen hängt, oder in unbewegter Luft. Man kann z.B. mit Pt100 Widerständen aus 10 µm (!) Pt-Draht in freier Luft bei 1 mA Strom sinnvoll Temperaturen mit hoher zeitlicher Auflösung messen. Schon bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten << 1 m/s wird die Eigenerwärmung vernachlässigbar. Gruss, Bernhard
Hallo, manchmal ist die Erwärmung des Sensors sogar gewollt. Landis & Gyr haben das früher (70er, 80er rum) in den Heizungsreglungen extra gemacht mit den PT100 Sensoren. Der beheizte Sensor wurde bei Wind besser gekühlt, hat damit eine niedrigere Temperatur gemessen und damit gleich etwas stärker geheizt (das Haus wurde ja schließlich auch besser gekühlt). Gruß Kai
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