Hallo, ich hab mal ne Frage über den Ausfall von Schottky-Dioden! wenn eine Schottky-Diode ausfällt, also z.B. mit einem Strom immer oberhalb des zulässigen Stromes betrieben wird oder auch nur einmal kurz weit über den zulässigen Durchlassstrom betrieben wird, wie fällt die Diode dann aus? wir sie eher hochohmig? oder eher nieder ohmig? ersteres wäre besser! ;) VG
:
Verschoben durch Moderator
Eher hochohmig. Aber beides ist möglich.
Stefan U. schrieb: > Eher hochohmig. Aber beides ist möglich. Hier z.B. gehen sie eher auf Kurzschluss - 'legiert durch', wie manche sagen.
Oftmals sind Shottkydioden im Defektfall bei 0 Ohm. Weniger oft sind sie "matschig" und nehmen irgendeinen ohmschen Wert an.
Das ist teilweise auch gehäuseabhängig. Eine Kleinleistungsdiode im Glasröhrchen, da wird der Bonddraht wegbrennen, bei einer vergossenen Diode, wo die Kontaktierung nirgendwo hin kann, die legieren eher durch. So sind jedenfalls meine Erfahrungen bei den Transistoren von Linearnetzteilen.
Wenn sie so aussehen, dann wohl eher "fail closed": https://en.wikipedia.org/wiki/File:Schottky_Diode_Section.JPG
Wer es ganz genau wissen will: Reliability testing of Power Schottky Diodes used for high current rectifying: http://www.diva-portal.org/smash/get/diva2:762923/FULLTEXT01.pdf
:
Bearbeitet durch User
Väterchen Zufall bestimmt das. Ich würde aber die Chancen für hochohmig höher einschätzen. Da aber beides nur mit einem Messinstrument feststellbar ist, würde ich sagen: Ist egal. Hochohmig bedeutet nichts, wenn falsche Richtung! Niederohmig bedeutet nichts, wenn falsche Richtung!
diodenhoden schrieb: > wir sie eher hochohmig? > oder eher nieder ohmig? Lt. IEC 62380 zu 80% Kurzschluß, zu 20% Unterbrechung. In der Praxis habe ich eigentlich nur Kurzschluß beobachtet.
ok ich nehme dann an, dass fail short-circuit wahrscheinlicher ist und für mich auch der kritische Fall ist.... hmmh Vielen Dank
diodenhoden schrieb: > ok ich nehme dann an, dass fail short-circuit wahrscheinlicher ist und > für mich auch der kritische Fall ist.... hmmh Sicherung?
Hallo Leute, Shottkydioden basieren auf Silizium und damit sind die physikalischen Gegebenheiten klar: Bei Überstrom brennt ein Bonddraht durch oder der Kristall wird thermisch zerstört, beides führt zu einer Unterbrechung. Bei Überspannung wird, durch den Avalancheeffekt, der Halbleiter zum Leiter, was zu einem Kurzschluß führt. Die Praxis ist allerdings nicht so eindeutig. Bei Kurzschluß kann als Folge ein zu hoher Strom fließen, der den Kristall oder Bonddraht zerstört. Fazit: Eindeutig ist nur der Kurzschluß infolge einer Überspannung. Eine Unterbrechung kann durch primären Überstrom ODER Überstrom in Folge einer Überspannung eintreten. Weißt ein Halbleiter einen Kurzschluß auf, so war die Ursache eine Überspannung. Bei Kurzschluß ein Überstrom ODER eine Überspannung (ein Blick in den Schaltplan kann klären, ob ein Überstrom infolge der Überspannung möglich ist). Was mich noch interessierte ist, wie Übertemperatur auf eine Shottkydiode wirkt. Dazu habe ich eine Shottkydiode 1N5819 an den Diodentest meines Multimeters angeschlossen und mit einer Kerze erwärmt: In Durchlaßrichtung fällt die Flußspannung rasch bis zum Kurzschluß. In Sperrichtung fällt die Sperrspannung rasch bis zum Kurzschluß. Nach abkühlen stellt sich der ursprüngliche Zustand wieder ein. Mir ist es nicht gelungen, die Diode thermisch zu zerstören, obwohl ich sie erhitzte bis das Gehäuse brannte. Ein weiteres erhitzen hätte zur Unterbrechung geführt, einfach weil die Diode auseinander fällt. Im Datenblatt der Diode ist zu erkennen, wie schnell die Sperrspannung mit der Temperatur fällt. Schon bei ca. 120°C beträgt sie nur noch 4V (Bild im Anhang). Die Flußspannung verhält sich gleich. Nun ist das erwärmen der Diode mit einer Kerze nicht das gleiche wie die Eigenerwärmung durch Spannung und Strom (Beim realen Halbleiter ist der Widerstand und damit die Temperatur nicht gleichmäßig über den Kristall verteilt, es bilden sich Wärmenester), aber es zeigt doch, daß es keine gute Idee ist Shottkydioden auf höherer Temperatur zu betreiben, ausser man will dieses Verhalten ausnutzen. Gruß. Tom
Ich hatte jedoch folgenden Fall: LL103A : Aufgrund von Überlast mit Unterbrechung ausgefallen. Die sind schlicht von der Leiterplatte gefallen, weil das Lötzinn durch die Erwärmung flüssig wurde. Sie haben nach erneutem Einlöten wieder funktioniert. Ich hatte aber schon einige Schottkys mit Kurzschluss. Es kann sogar die Leiterplatte durch verkohlung leitfähig werden, auch das hatte ich schon. -> Seriös lässt sich das nicht vorhersagen, denke ich.
TomA schrieb: > Shottkydioden basieren auf Silizium Und auf dem Namen des Österreichers Walter Schottky. Deshalb auch das c im Namen...
:
Bearbeitet durch Moderator
Amateur schrieb: > Ich würde aber die Chancen für hochohmig höher einschätzen. nicht bei 2 möglichen Szenarien das kann man dann würfeln 50:50, diodenhoden schrieb: > wenn eine Schottky-Diode ausfällt, also z.B. mit einem Strom immer > oberhalb > des zulässigen Stromes betrieben wird bedeutet Überhitzung vom Chip, der legiert dann wohl eher durch und wird niederohmig. diodenhoden schrieb: > oder auch nur einmal kurz weit > über den zulässigen Durchlassstrom betrieben wird, das betrifft eher die Bonddrähte, die brennen durch und es wird hochohmig
Lothar M. schrieb: > TomA schrieb: >> Shottkydioden basieren auf Silizium > Und auf dem Namen des Österreichers Walter Schottky. Deshalb auch das c > im Namen... Österreicher war der nicht.
hinz schrieb: > Österreicher war der nicht. Ach?! Vielleicht war er als geborener SCHWEIZER nicht ganz so wortkarg wie Du... https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Schottky
Niedliches Kerlchen schrieb: >> Österreicher war der nicht. > > Vielleicht war er als geborener SCHWEIZER nicht ganz so wortkarg In der Schweiz geboren zu sein macht nicht zum Schweizer.
Als Kind deutscher Eltern ist man Deutscher (jus sanguinis). Als in den USA Geborener ist man Amerikaner (jus soli). Als Kind deutscher Eltern in den USA geboren ist man deshalb beides.
hinz schrieb: > Lothar M. schrieb: >> TomA schrieb: >>> Shottkydioden basieren auf Silizium >> Und auf dem Namen des Österreichers Walter Schottky. Deshalb auch das c >> im Namen... > > Österreicher war der nicht. Aber er basierte auf Kohlenstoff (carbon) ;-D
PS: In D wie in CH gilt das Abstammungsprinzip (jus sanguinis). Sein Vater war Deutscher, damals in der Schweiz an der ETH Zürich lehrend. Ein Schicksal, das er mit vielen heutigen Professoren der ETH teilt.
:
Bearbeitet durch User
Neandertaler schrieb: > Aber er basierte auf Kohlenstoff (carbon) Aber zu 1-2g auch aus Silizium. Auch er schon, wenngleich manche Menschen heute so viel davon mit sich rumschleppen, dass man kaum noch von einem Spurenelement sprechen kann.
:
Bearbeitet durch User
A. K. schrieb: > Aber zu 1-2g auch aus Silizium. Vermutlich mehr. Wer weiss, wieviel Silizium er im Laufe seines Forscherdaseins aus Versehen eingeatmet oder verschluckt hat...
A. K. schrieb: > Wenn sie so aussehen, dann wohl eher "fail closed": > https://en.wikipedia.org/wiki/File:Schottky_Diode_Section.JPG Danke, das war sehr interessant und eine mir immer offene Frage wurde damit dann auch gleich beantwortet. Nur hätte ich nicht gedacht, dass dieser Wert so irre hoch ausfällt.
1 | DUT 2 forward voltage is measured to be slightly lower for Tj,Vf = 300 mV. This |
2 | corresponds to a junction temperature of 45.3 °C. The high temperature is found |
3 | to be 97.0 °C. The diode case undergoes the same temperature swing as for DUT 1. |
4 | This gives ΔTj = 52.3 °C and a thermal resistance from junction to case of 0.34 K/W. |
Hallo, bei mir gab es Kurzschluß nach Überhitzung aufgrund zu hoher Stromstärke. Siehe: Beitrag "BYV27-Diode überlebt 1 Ampere nicht aufgrund Überhitzung" MfG
Das kommt auf den Strom an... Wenn die Dinger an Hitze sterben, werden sie extrem niederohmig. Wenn nach dem Knall nur noch die Beinchen übrig sind, werden sie ziemlich hochohmig.
hinz schrieb: >> des Österreichers Walter Schottky. Deshalb auch das c >> im Namen... > Österreicher war der nicht Man lernt nie aus. ;-) Aber die Schreibmaschine wurde von einem Österreicher erfunden...
Lothar M. schrieb: > Aber die Schreibmaschine wurde von einem Österreicher erfunden... Das können je nach Einstellung zur Sache und je nach Ausmass des Patriotismus viele für sich reklamieren. Italiener, Engländer, Dänen, Amerikaner und auch dein etwas spät in der Liste auftauchender Tiroler.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.