Hallo zusammen, wer von euch hat nach dem Techniker oder Meister angefangen zu studieren? Vielleicht können ein paar Leute, die dies hinter sich haben mal berichten. :-) Danke.
Dieter Müller schrieb: > Hallo zusammen, > > wer von euch hat nach dem Techniker oder Meister angefangen zu > studieren? Vielleicht können ein paar Leute, die dies hinter sich haben > mal berichten. :-) > Danke. Wie ist dein Werdegang? Welche Schulbildung hast du? Wird der Hochschulabschluss in dem Bereich sein, wo du schon Erfahrung hast? Du musst dir fast sicher sein, dass du mit 35 Jahren (in etwa) nur noch Stellen bekommst, die nicht so sonderlich attraktiv sind. Da würde ich lieber eine neue Stelle als Techniker suchen, als noch mal 5 Jahre zu studieren (im besten fall). Das ganze dann noch mit einem ämlichen Lebensstil. Ich kenne einen, der hat: Mittlere Reife, Ausbildung, gearbeitet, Techniker, gearbeitet, Fachhochschulreife, Bachelor, Master und ist nun 35 Jahre alt. Er hat es nicht sonderlich leicht auf der Jobsuche.
Dieter Müller schrieb: > wer von euch hat nach dem Techniker oder Meister angefangen zu > studieren? Vielleicht können ein paar Leute, die dies hinter sich haben > mal berichten. :-) Habe 2012 den Techniker abgeschlossen, an der Staatlichen Technikerschule Berlin. Hab dann vier Jahre als Softwareentwickler gearbeitet und habe gerade mein Studium IT-Sicherheit an der Ruhr-Universitaet Bochum begonnen. Bin jetzt 29 Jahre alt. Wir haben auch welche im Studiengang die haben gerade angefangen und sind 33. Auf der Technikerschule waren auch welche die waren 40 und aelter und habens durchgezogen. Kann mich bisher nicht beklagen. 10. Klasse Hauptschule (Erweiterter Sekundarabschluss I), Ausbildung, Arbeiten, Arbeitsunfall -> Umschulung durch BG -> Technikerschule, Arbeiten, Studium.
BimmBammBumm schrieb: > Er hat es nicht sonderlich leicht auf der Jobsuche. Wenn man nicht den klassischen Weg zum High-Performer geht, sind Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt leider der Normalzustand und es ist nicht zu erwarten, dass sich das mal zum Besseren ändert. Allerdings mit ein wenig Zielstrebigkeit gibt es durchaus Wege, aber die sind zuweilen ungewohnt und steinig.
Kommt stark auf den Werdegang darauf an. Wenn es so wie bei Kaj ist, klingt es ganz gut. Weil er mit Studium und Berufserfahrung punkten an. Wer aber kaum Erfahrung hat und es eher den Anschein macht, da habe jemand aus der Not heraus noch ein Studium dran gehängt, dazu noch mit schlechten Noten und langer Studiendauer, sieht es in der Tat schlecht aus. Im Zweifel ist es besser, ein guter Meister/Techniker zu sein, als ein schlechter Ingenieur. Vielleicht ist es sogar besser ein überdurchschnittlich guter Meister/Techniker zu sein, in Theorie wie Praxis, als ein durchschnittlicher Ingenieur. Aber das sollen andere beurteilen.
Moin, mein Werdegang (alles Elektrotechnik): Realschule Lehre 4 Jahre Techniker nebenberuflich Bachelor Master ( 32 Jahre) Lehre: Hat richtig Spaß gemacht, viele Leute kennengelernt mit denen ich heute noch Kontakt habe. Techniker: Der Stoff war nicht so schwer, aber Mo, Mi Abend nach der Arbeit noch mal eine Stunde Fahrt plus Unterricht ist einfach auf Dauer nur noch nervig. Dazu auch noch Samstage geopfert, wo man doch viel lieber in der Disco sein wollte... Tja, aber aufgeben war keine Option. Da ich wissentechnisch vom Techniker gerade mal angefixt war, wollte ich noch was tun, nur bloß nicht Vollzeit! Also Job hingeschissen und Vollzeit zum Bachelor. Sehr schöne Zeit! Viel gefeiert, verschiedenste Leute kennengelernt und nebenher nen bissel bei den alten Kontakten gearbeitet. Ohne Abi waren die Grundlagenfächer wie Mathe und Physik schon etwas schwerer, aber durchaus lösbar. Wenn man sozial halbwegs kompetent unterwegs war, dann hat man sich die Ersten drei Semester zu Lerngruppen getroffen. Die restlichen Semester waren zwar interessant aber nicht mehr so anspruchsvoll (Zeit/Wissen). Man hatte viel "Freizeit" zum Arbeiten und konnte schon für die Bachelorarbeit einen passenden Platz suchen. Der Master war zwar Vollzeit, aber lief auch nach zwei eher ansträngendern Semestern mehr so nebenher. Die Arbeitsstelle vom Bachelor war primär wichtiger und die Bezahlung war auch schon sehr ordentlich. So hat der Master sich auch von zwei Jahren auf 3,5 Jahre verlängert. Insgesamt aber kein Problem länger zu studieren. Wenn man was kann, dann ist es auch völlig egal welcher Weg oder welches Alter. Nicht beirren lassen durch irgendwelche pauschalen Aussagen von Leuten die immer nur ängstlich unter der Decke hervorgucken. VG Hugo
Was ist denn die Motivation? Wenn es hauptsaechlich der finanzielle Aspekt ist, wuerde ich davon abraten. Bei vielen Firmen im Mittelstand oder Entwicklungsdienstleistern wie IAV wird kein Unterschied zwischen Bachelor oder Techniker gemacht. Beide steigen dort im Haustarifvertrag mit 46k p.a. bei 38h pro Woche ein (was sich mit Bonus nach 18 Monaten auf ca. 54k steigert, wo man dann laenger bleibt). Wenn du nun durch ein Studium mindestens 5 Jahresgehaelter verpasst, entspricht das auch fuer einen Techniker mindestens 180k brutto. Sogesehen selbst wenn du als Master 10k pro Jahr mitbekommst, braeuchtest du 18 Jahre bis du das aufgeholt haettest. Da waerst du schon ueber 50 Jahre alt... Der einzige sinnvolle Grund waere mMn wenn du ein wirklich grosses Interesse fuer das Studienfach hast.
Hogo schrieb: > mein Werdegang (alles Elektrotechnik): > > Realschule > Lehre > 4 Jahre Techniker nebenberuflich > Bachelor > Master ( 32 Jahre) So so, Elektrotechnik schon in der Realschule? Das doch wohl nicht ernsthaft? Hogo schrieb: > welcher Weg oder welches Alter. Erzähl das mal User Wilhelm Ferkes. Der hat relativ spät studiert, wohnt allerdings auch etwas provinziell in der Eifel, hat sich bundesweit beworben und wurde bitter von der Wirtschaft 0enttäuscht. Was du nicht geschrieben hast, wie sich deine Abschlüsse beruflich nun wo (Region) bezahlt gemacht haben oder suchst du jetzt gerade eine Stelle? Die Nachhaltigkeit ist da nämlich entscheidend.
Hogo schrieb: > [...] wollte ich > noch was tun, nur bloß nicht Vollzeit! Also Job hingeschissen und > Vollzeit zum Bachelor [...] dann haste ja genau das getan was du wolltest, was?
Cyborg schrieb: > Hogo schrieb: > mein Werdegang (alles Elektrotechnik): > Realschule > Lehre > 4 Jahre Techniker nebenberuflich > Bachelor > Master ( 32 Jahre) > > So so, Elektrotechnik schon in der Realschule? > Das doch wohl nicht ernsthaft? In manchen Bundesländern gibt es sehr wohl Wahlpflichtfächer über mehrere Jahre (Meist 7. Bis 10. Klasse). Da gibts dann Wirtschaft, Hauswirtschaft, Technik, Elektrotechnik, zweite Fremdsprache und sicher noch mehr. In ET lernt man dann an Kleondpannung Grundschaltungen, Logikschaltungen, Ohmsches Gesetz berechen und auch Löten. Also zwar nichts weltbewegendes aber immerhin etwas.
ich und habs nie bereut, war zwar hart, Abendschule (neben der Arbeit) und Vollzeitstudium hinterher + Jobs aber bereut? keine Sekunde. Mit besseren Lehrern hätte ich den Umweg über Abendschule vermeiden können.
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Bearbeitet durch User
Dieter Müller schrieb: > Meister angefangen zu studieren? Meister ist doch quasi, wie ein Bachelor. Kannst du dir den nicht umschreiben lassen und dann auf Master studieren? Hier gabs mal nen Thread "vom Meister zum Master".
Zocker69 schrieb: > Kannst du dir den nicht > umschreiben lassen und dann auf Master studieren? Hier gabs mal nen > Thread "vom Meister zum Master". Das geht beispielsweise an der FH Darmstadt: http://www.fernstudium-elektrotechnik.de/vom-meister-zum-master/ So wie in an der Uni und FH Ulm: http://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/Vom-Meister-zum-Master-id29403556.html
... meine Empfehlung: den Techniker / Meister nach dem Studium machen, dann kapiert man was ma da eigentlich theoretisch gelernt hat
zum Lernen hat man keine Zeit man schreibt Klauusuren und knallt sich den Stoff schnell rein. Nach'm Studium FH, kann man an einer Technikerschule promovieren zum Stundenrat, dann lernt man nach#m Leerbuch, wie man hohle Fragestellen baut. Sobald ne Schüler mehr wissen, will sagt man das man dazu auf ne Hochschule gehen muss. Traurig aber leider real.
Techniker08xx schrieb: > zum Lernen hat man keine Zeit man schreibt Klauusuren und knallt > sich den Stoff schnell rein. > > Nach'm Studium FH, kann man an einer Technikerschule promovieren zum > Stundenrat, dann lernt man nach#m Leerbuch, wie man hohle Fragestellen > baut. Sobald ne Schüler mehr wissen, will sagt man das man dazu auf ne > Hochschule gehen muss. > Traurig aber leider real. Rap-Musik...
Beim Studium tut dir auch keiner den Erklärbär spielen. Da heißt es dann: "Lesen Sie am besten das Buch oder leiten sie es sich her." Ich finde der wesentliche Unterschied beim Studium war: Man weiß vorher das es maximal 50 % durchziehen und das ist okay. Die Anderen bleiben auf der Strecke, aus was für Gründen auch immer. Bei Lehre und Techniker waren die Lehrer bestrebter möglichst alle durch zu bekommen. Dadurch leidet aber der Inhalt. VG Hugo
Hogo schrieb: > Bei Lehre und Techniker waren die Lehrer bestrebter möglichst alle durch > zu bekommen Das ist auch richtig so. Hogo schrieb: > Dadurch leidet aber der Inhalt. Ohh, welcher?
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