Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12V AC Halogen Trafo für DC / LED?


von trafo (Gast)


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Hi , ich habe hier einen Halogen-Trafo 12V rumliegen, sieht ungefähr so 
aus wie dieser:

http://www.ebay.de/itm/Elektronischer-Halogen-Trafo-35-105W-230V-12V-105VA-Transformator-flach-/281245270871

Kann man den irgendwie für LED verwenden? Ich glaube, der erkennt die 
Halogenlampen irgendwie: Wenn ich eine anschließe, leuchtet sie. Wenn 
ich eine 10W LED (COB) mit Vorwiderstand anschließe, leuchtet nix..

Kann ich den irgendwie sinnvoll für LED verwenden oder brauch ich 
zwingend einen DC-Trafo? Ich dachte ja, die COB-LEDs richten selbst 
gleich..

von Peter II (Gast)


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trafo schrieb:
> Wenn
> ich eine 10W LED (COB) mit Vorwiderstand anschließe, leuchtet nix..

es steht auf dem Trafo 35 - 105W also mindestens 35W!

> Ich dachte ja, die COB-LEDs richten selbst
> gleich..
unwahrscheinlich.

von Teo D. (teoderix)


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Die Dinger hauen für gewöhnlich einen hochfrequenten Wechselstrom raus.

von trafo (Gast)


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Peter II schrieb:
> unwahrscheinlich.

Teo D. schrieb:
> Die Dinger hauen für gewöhnlich einen hochfrequenten Wechselstrom raus.

zu schnell für die LEDs? (die ja Dioden sind und gleichrichten können)?

von trafo (Gast)


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Na wenn es nicht geht geht es nicht - ich dachte, ich könnte einfach 
gleichrichten oder was anderes einfaches tun..

von Peter II (Gast)


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trafo schrieb:
> zu schnell für die LEDs? (die ja Dioden sind und gleichrichten können)?

nein, aber ich kenne keine COP die schon ein Gleichrichter verbaut 
hätten.

z.b. 
http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Chip-On-Board-LEDs/Cree-CXA1304.html

von Teo D. (teoderix)


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trafo schrieb:
> zu schnell für die LEDs?

Nein.
Mindestlast.
Der Schaltregler wird auch Schwierigkeiten haben, plötzlich Gleichstrom 
liefern zu müssen!?
RV könnte auch zu hoch sein.

trafo schrieb:
> einfach
> gleichrichten

Könnte durchaus funktionieren. Wenn nich das mit der Mindestlast wäre.

von trafo (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Könnte durchaus funktionieren. Wenn nich das mit der Mindestlast wäre.

Also sprich wenn ich eine Halogenlampe anschließe für die Mindesdlast, 
und dann parallel (einmal so rum und ein mal andersrum wegen der 
symmetrie) die COBs, dann sollte es klappen?

Ich meinte nicht direkt gleichrichten, aber der Strom kann ja nur in 
eine Richtung durch..

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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trafo schrieb:
> dann sollte es klappen?

Aber:
* Es flimmert. Der typische 'elektronische Trafo' für Halogenlampen 
arbeitet mit ungesiebter Netzspannung und erzeugt ein 100Hz Flimmern.
* Der Gleichrichter benötigt schnelle Dioden, da der Trafo mit 30-60kHz 
arbeitet. Damit sind normale Dioden überfordert und werden warm.
* Vorsicht mit Sperrspannung. Leistungs LED haben oft entweder eine 
antiparallele Diode integriert oder vertragen keine zu hohe 
Sperrspannung über sich. Es lohnt sich also, die LED vorher mal an den 
Komponententester zu hängen.

: Bearbeitet durch User
von trafo (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> * Es flimmert. Der typische 'elektronische Trafo' für Halogenlampen
> arbeitet mit ungesiebter Netzspannung und erzeugt ein 100Hz Flimmern.
> * Der Gleichrichter benötigt schnelle Dioden, da der Trafo mit 30-60kHz
> arbeitet.

Ok werde ich mir ansehen. kommt denn nun 100 Hz oder 30-60KHz raus? (hab 
kein Oszi)

Matthias S. schrieb:
> * Der Gleichrichter benötigt schnelle Dioden,

Wenn ich das probieren will - Was für welche?

Matthias S. schrieb:
> * Vorsicht mit Sperrspannung. Leistungs LED haben oft entweder eine
> antiparallele Diode integriert oder vertragen keine zu hohe
> Sperrspannung über sich. Es lohnt sich also, die LED vorher mal an den
> Komponententester zu hängen.

also es ist keine antiparallele Diode drin. Wenn man das Teil falsch rum 
anschließt, fließt kein Strom. Was sollte ich messen am 
"komponententester" (hab keinen)? Die Sperrspannung? Dann müsst ich ja 
so weit aufdrehen, bis sie durchbricht, da geht sie wohl kaputt?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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trafo schrieb:
> Was sollte ich messen am
> "komponententester" (hab keinen)?

Oh sorry, aber das Ding ist in meinem Hameg Oszi integriert und ist für 
mich alltägliches Werkzeug:
http://www.afug-info.de/Schaltungen-Eigenbau/Komponententester/

trafo schrieb:
> Ok werde ich mir ansehen. kommt denn nun 100 Hz oder 30-60KHz raus? (hab
> kein Oszi)

Es sind 30-60kHz, die im Rhythmus der gleichgerichteten 100Hz 
AM-moduliert sind. Sieht ungefähr so aus, der Bereich mit den x'en ist 
gefüllt mit der Schaltfrequenz.
1
   /xx\   /xx\  
2
  /xxxx\ /xxxx\  
3
  \xxxx/ \xxxx/
4
   \xx/   \xx/

> Wenn ich das probieren will - Was für welche?

Kommt auf den Strom an. Wenns weniger als 1A sind, dann z.B. UF4007 
(nicht verwechseln mit 1N4007), dadrüber sowas wie UF5408 oder FR307 
o.ä. mit 3A. Stichwort ist 'Fast Recovery Diode'.

: Bearbeitet durch User
von trafo (Gast)


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Wow - ich bin beeindruckt - Du kennst Dich echt aus!

Ich hab nen Kumpel mit Oszi, da könnte so ein Ding dran sein. Also Du 
erwartest, dass das dann wie in Deinem Link bei der Zener-Diode 
aussieht? Oder wie erkenne ich, ob die Sperrspannung ausreicht?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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trafo schrieb:
> dass das dann wie in Deinem Link bei der Zener-Diode
> aussieht?

Ja, genau. Wie bei einer Zenerdiode bricht dann bei Erreichen der max. 
Sperrspannung die Diode durch. Dabei geht bei der Benutzung eines 
Komponententester aber nichts kaputt an der LED, weil der mit sehr wenig 
Strom arbeitet.

Wenn deine COB-LED für mehr als 3,x Volt gedacht sind, sind da mehrere 
Elemente in Reihe und die Wahrscheinlichkeit eines Durchbruchs sinkt.

von Peter II (Gast)


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wobei es vermutlich sinnvoller ist, gleichen eine Brückengleichrichter 
zu verwenden. Dann werden beide Halbwellen genutzt.

Es könnte sogar sein, das es den Trafo nicht wirklich gut bekommt, wenn 
man nur eine Halbwelle nutzt.

von trafo (Gast)


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Alles klar. Noch eine andere Frage zu den Halogen-Trafos (unabhängig von 
den LEDs) - sind die dann generell dimmbar, bzw. das Modell oben aus dem 
Link?

von Peter II (Gast)


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trafo schrieb:
> Alles klar. Noch eine andere Frage zu den Halogen-Trafos (unabhängig von
> den LEDs) - sind die dann generell dimmbar, bzw. das Modell oben aus dem
> Link?

nein. Es steht drauf ob sie Dimmbar sein. Teilweise muss man dann auch 
dafür den richtige Dimmer haben.

von Teo D. (teoderix)


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Peter II schrieb:
> wobei es vermutlich sinnvoller ist, gleichen eine Brückengleichrichter
> zu verwenden. Dann werden beide Halbwellen genutzt.

Hab hier ne LED-Treiberplatine für Halogentrafos, ich könnt mal gug 
was da als Brückengleichrichter verbaut is?
Würde den VR ersetzen, dimmbar mit 2Widerständen(Poti)/PWM.....

von trafo (Gast)


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Teo D. schrieb:
> ich könnt mal gug
> was da als Brückengleichrichter verbaut is?

Wenn es Dir nichts ausmacht.. 4 so Dioden wie oben plus Dicker 
Kondensator zum Glätten?

Teo D. schrieb:
> Würde den VR ersetzen

VR?

von Peter II (Gast)


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trafo schrieb:
> Wenn es Dir nichts ausmacht.. 4 so Dioden wie oben plus Dicker
> Kondensator zum Glätten?

Kondensator ist doof, da erhöht sich die Spannung - das will die LEDs 
nicht wirklich.

von Teo D. (teoderix)


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trafo schrieb:
> 4 so Dioden wie oben plus Dicker
> Kondensator zum Glätten?

Jo.
Geeignete SSM14PT Dioden und ein Low-ESR Elko sind verbaut.
Leider im Bündel gekauft, einzeln scheinbar nicht einfach zu finden.
http://www.ebay.de/itm/331653946252?_trksid=p2057872.m2749.l2649&var=540791276904&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT
In der Beschreibung steht nur was von 12-24V DC!
(Der Händler hat sie auch nicht einzeln (nachfragen?))

Da ist ein PT4115 verbaut.
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&sqi=2&ved=0ahUKEwjX-4X6xoLRAhVJWCwKHfoqCi8QFgghMAA&url=https%3A%2F%2Fpeople.xiph.org%2F~xiphmont%2Fthinkpad%2FPT4115E.pdf&usg=AFQjCNFuSX5LcJGN8sogomFXFR1tzADHLw&bvm=bv.142059868,d.bGg


trafo schrieb:
> VR?

VorWiderstand

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter II schrieb:
> Kondensator ist doof, da erhöht sich die Spannung - das will die LEDs
> nicht wirklich.

Bei vielen dieser Trafos ist es übrigens leicht, die Ausgangsspannung zu 
reduzieren - einfach ein paar Windungen des Trafos abwickeln.
Und sischer dat, man muss einen Brückengleichrichter verwenden. Schnelle 
GR sind aber viel schwerer zu beschaffen als Einzeldioden, also aus 4 
Dioden zusammenbauen.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ich wuerd' die Finger davonlassen. Das einzige, was bei so einem 
Halogenlampenschaltnetzteil halbwegs definiert ist, ist der Effektivwert 
der Ausgangsspannung bei ohmscher Last. Der liegt irgendwo in der Gegend 
von 12V. Welche Spannungen aber nach Gleichrichtung, egal ob Einweg, 
Bruecke, Kaskade, etc. rauskommt und ob das Netzteil so eine komische 
Last wie Diode(n) und Kondensator(en) mag, steht in den Sternen und ist 
imho nicht serioes vorhersagbar.

Gruss
WK

von batman (Gast)


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Ausprobieren ist eh besser als Vorhersagen. ;-)

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