Hallo, ich hab mir ne kleine Dose Kolophonium gekauft und bin jetzt ein bisschen erstaunt. Das Zeug ist hart wie braunes Glas. Ist das richtig? Bzw. wie soll man des Zeug anwenden, wenn des total hart ist? Mit hart mein ich wirklich hart wie Glas. (Ist sogar in der Mitte "gebrochen") Kann mich mal jmd über dieses misteriöse Kolophonium aufklären?
das ist das ursprüngliche Kolophonium, welches normalerweise Streichinstrumente-Quäler benutzen. Für Elektronik-Anwendung in Alkohol auflösen. Aber normalerweise braucht man das heute gar nicht mehr, zumindest nicht extra. Ist im Lötzinn enthalten (solange es keine Dachklemptner-Ware ist).
Im Musikalienladen vermutlich, wird da aber auch teuer sein. Beim Edeka gibts ab und zu "Brühpech", ist zwar eigentlich für Hausschlachtungen, aber wesentlich billiger (3 Euro das Kilo?) und schon fein vermahlen... Kann ja mal jemand testen ob das auch als Flussmittel taugt. /Ernst
Also Kolophonium ist ein "Gleitmittel" für Lötzinn ;) Und es ist ganz normal das es bei Zimmertemperatur fest ist ;) Einfach mit dem Lötkolben kurz eintauchen, die Lötstellen damit benetzen und mit Lötzinn ohne Kolophonium-Seele bedecken ... Stinkt stark und korrodiert moderne Teile recht schnell :( Also echtes altes Kolophonium nur bei Lötstellen die KEINE Elektronikbauteile enthalten anwenden !!!!!!! Ideal für dicke Lautsprecheranschlüsse u.ä. ;) I.d.R. benötigt allerdings niemand mehr extra "Gleitmittel" ... Und denk' nicht mal dran das bei Deiner Freundin anzuwenden lol .............
"Stinkt stark"... Tsss... das Zeuchs ist auch Hauptbestandteil im Weihrauch...
also Kolophonium ist ganz einfach harz, kannst du im prinzip im wald an nadelbäumen (fichte, kiefer) sammeln...allerdings dann ungereinigt und nur bedingt brauchbar. anm: weihrauch ist auch harz, nur von bestimmten "gut" riechenden kiefern...etc. technisches, reines Kolophonium : harz wird geschmolzen + gereinigt. das löt-flussmittel ergibt sich aus dem gehalt an milden organischen säuren, die lösen oxide und das lot fliesst... Kolophonium kannst du optimal auch für feinste lötarbeiten verwenden, es korrodiert garantiert nichts !!!! im lot ist auch Kolophonium, zt mit org. säuren angereichert, dann fliesst das lot noch schneller...die "beschleunigten" lote erfordern aber waschen, die rückstände korrodieren hier evtl nach ...einigen jahren. das lot wird vom hersteller je nach dem zusatz von "aktivatoren" in klassen eingestuft, zb fsw26, siehe anweisung dazu... und wenn du nicht zu faul dazu wärst, hättest du geguckt: zb bei de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium
@alfsch: Ähemmm, und warum hat's mir ein paar ZIEMLICH teure PCBs zerlegt (schon länger her ...)?????? Damit meine ich keine kalten Lötstellen, sondern nachträglich abgelöste Lötpunkte ! Togal, mit aktuellen bleifreien Lötzinns braucht eigentlch niemand mehr "Gleitmittel" weil das einfach in der Seele ist ;) Denn soweit meine Erfahrung reicht, ist das "Gleitmittel" in den Lötdrähten eben nicht unbedingt das gleiche wie in den Dosen ! Wenn Du wissen solltest, wie die korrekte Bezeichnung für unbedenkliches "Gleitmittel" heißt, sind sicherlich viele sehr froh darüber es auch zu erfahren ;) Danke, Markus
also Kolophonium löst sicher keine lötpunkte ab - allenfalls zu hohe löt-temperatur kann sowas. i.ü. bestehen fast alle flussmittel (auch im draht) daraus...falls du aber "irgendwas" aus harz verwendet hast, und korrosive anteile drin sind, oxidieren die lötstellen nach jahren. ich habe technisch reines k. aus chemie-handel (oder apotheke) schon vor 20 jahren verwendet, die lötstellen zb in meinem tongenerator sind immer noch ok. (ohne reinigung /waschen) in alkohol gelöstes k. kann sogar als schutzlack verwendet werden. reines k. ist imho das beste flussmittel, da nicht korrosiv und ungiftig. bei aktivatoren (zb benzoesäure) weiss man ja nie...deshalb müssen damit gelötete teile gewaschen werden- auf zeug aus diffusen dosen von pollin usw würde ich keine wetten auf reinheit abgeben. vermutlich enthielt das flussmittel, das lötstellen ablöst, nicht nur k. , dann ist das erklärbar. bei "noname" lötzinn ist sowas möglich, "marke xy" (zb felder f-sw26 sw32 usw) ist immer mit verschiedenen seelen- aktviert, oder nicht - erhältlich. + "bleifrei" ändert hier nichts, in der legierung is nur kein blei mehr, flussmittel braucht sn/ag/cu genauso, k. eben :-)
Neben der Auflösung von störenden Oxydschichten von BE hat Kolophonium noch die angenehme Eigenschaft, die Oberflächenspannung des flüssigen Lötzinns herabzusetzen - daduch fließt das Lötzinn viel besser. Als jungendlicher Bastler hatte ich auch immer Musiker-Kolophonium verwendet ... ich kann mich noch heute an den angenehmen Duft erinnern! Ob irgendwelche Bestandteile der Elektronik abträglich waren, kann ich nicht sagen, festgestellt hatte ich nichts. Trotz Lötzinn mit Kolo-Seele, kann ich nicht darauf verzichten, die Lötspitze (nach Reinigung) regelmäßig in Kolophonium einzutauchen. Auch Verzinnen von Litzen geht bei mir nie ohne Kolophonium (alles mit festem Kolo.) eBill
Kolophonium gibts auch bei Conrad. Ist billig genug, um es dort zu kaufen. Es löst garantiert keine Leiterbahnen auf, das ist Blödsinn. Das Zeug ist völlig harmlos. Ob bleifrei oder mit blei - im Lötzinn ist immer eine Flussmittelseele, nicht selten auf Kolophonium-Basis. Mittlerweile aber immer mehr auch ohne Kolophonium (no-Clean-Systeme). siehe auch: http://www.stannol.de/ http://www.edsyn-europa.de/ http://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium
Wenn sich Leiterbahnen ablösen hat das folgende Ursachen: a.) Langes quälen mit zu großer Hitze. Hartpapier ist da viel empfindlicher als Epoxy. Irgendwann löst es auch den besten Kleber auf, wenn man ihn nur heiß genug macht. b.) Mechanische Belastungen, also Krafteinwirkung auf die Pads, z.B. Stecker, Schalter, zu schwere Bauteile usw. oder auch unter mechanischen Spannungen eingebaute Platine oder auch Vibrationen und Stöße etc. Und Markus: Es heißt nicht "Gleitmittel", sondern Flussmittel. Gleitmittel veringern den Reibunskoeffizienten zwischen zwei reibenden Flächen. Flussmittel ermöglichen hingegen das fließen von flüssigen Stoffen, z.B. in dem die Oberflächenspannung herabgesetzt wird, so wie es Kolophonium bei Zinn macht.
@alfsch Danke für die Aufklärung, dann denke ich mal das in meinem Kolophonium wohl Säure drin war :( Denn an den Lötstellen konnte man deutliche Ätzspuren sehen ... Die Lötpunkte sind später "gebrochen", also nix mit zu heiß o.ä. ... Mechanische Belastung bei Lautsprecheranschlüssen mit Stiften halte ich auch für unwahrscheinlich, weil da nur ein Kabelschuh zur Buchse drauf war und der später nie bewegt wurde ... Ist jetzt sowieso egal, weil die PCBs in den Müll gewandert sind. @Unbekannter Deswegen habe ich "Gleitmittel" ja in Anführungszeichen gesetzt, weil mir Flußmittel nicht eingefallen war lol Danke für die Aufklärung, Markus
>> Wo bekommt man dieses Kolophonium ?
Festes technisches Kollophonium bekommt man bei Pollin.
Kolophonium hat bei mir noch NIE irgendwas kaputt gemacht. Vielmehr ist es hilfreich um Anslussdrähte zu verzinnen. Da ist es gut die voerher mal kurz in Kolophonium mit der heißen Lötkolbenspitze reinzudrücken dass ein bisschen was hängen bleibt. Dann lässt sich die Litze perfekt verzinnen. Nicht umsonst ist das Gelumpe ja auch in Entlötlitze drinnen. Ich kann auch nicht erkennen warum Kolophonium irgendwas zerstören sollte, ist doch ein festes Harz und die Säuren die da drin sind können nur schwer diffundiere, sind langkettig und schwach und nur gering konzentriert. Anyway, die zweite Möglichkeit ist das Kolophonium in Alkohol aufzulösen und damit die Lötstellen an der Leiterplatte zu benetzen (Pinsel). Die lassen sich dann auch gut löten. Oder man taucht den Lötkolben vor schwierigen Lötstellen mal kurz rein. Gerade wenn man noch einen Draht an eine bestehende Lötstelle anlöten will etc. Oder das Flussmittel aus dem Lötzinn schon verdampft ist. Also ich schwör auf das Zeug! 3N
Achja, akufen tu ich es immer bei Conrad. Da gibts so kleine Dosen mit dem Zeug für billigst Geld. Aber vorher mal reinschauen dass es nicht komplett zerkloppt ist. 3N
>also Kolophonium ist ganz einfach harz, kannst du im prinzip im wald an >nadelbäumen (fichte, kiefer) sammeln...allerdings dann ungereinigt und >nur bedingt brauchbar. Hab ich mal probiert: Harz einer Tanne in Isopropanol gelöst, gefiltert und auf eine Testleiterplatte gepinselt. Ergebnis: Gute Lötbarkeit, keine verkohlten Reste. Zu erst habt ich die Platine mit einem Fön getrocknet. Nach ca. einer Woche fühlt sich die "Harzschicht" irgendwie feuchter an als unmittelbar nach der Fön Behandlung. Ist das Zeugs hygroskopisch?
Ich gratuliere: du hast einen 5 Jahre alten Thread wieder aufgeweckt. Und dein Baumharz dürfte das Gegenteil von "No-Clean"- Flussmittel sein. Wenn du nicht willst, dass es deine Leiterplatte zerfrisst, solltest du die Rückstände komplett entfernen. Grüße, Peter
Peter Roth schrieb: > Und dein Baumharz dürfte das Gegenteil von "No-Clean"- Flussmittel sein. > Wenn du nicht willst, dass es deine Leiterplatte zerfrisst, solltest du > die Rückstände komplett entfernen. Du hast vermutlich nie einen Lötlehrgang besucht. Dann wüsstest du namlich, dass man Flussmittelreste grundsätzlich nach dem Löten restlos entfernen muss.
>Und dein Baumharz dürfte das Gegenteil von "No-Clean"- Flussmittel sein. >Wenn du nicht willst, dass es deine Leiterplatte zerfrisst, solltest du >die Rückstände komplett entfernen. Dafür hätte ich gerne eine Begründung. Wie gesagt ich mach nur einen just for fun Versuch an einem Leiterplattenrest ...
@ nasser Sack (Gast) >..wüsstest du namlich, dass man Flussmittelreste grundsätzlich nach dem >Löten restlos entfernen muss. Falsch. No Clean bedeutet, dass nicht gewaschen werden muss, da die Rückstände keinen schädlichen Einfluss haben. Flussmittelsorte F-SW 31. @ Versucher (Gast) >>Und dein Baumharz dürfte das Gegenteil von "No-Clean"- Flussmittel sein. >Dafür hätte ich gerne eine Begründung. Wie gesagt ich mach nur einen >just for fun Versuch an einem Leiterplattenrest ... Die Säuren in deinem Harz wirken korrosiv wie die früheren Flussmittel und sollten daher entfernt werden. Du kannst natürlich auch einen Langzeitversuch starten (schmale Leiterbahnen beobachten) und dann hier berichten... Grüße, Peter
Das nackte Baumharz ist für Leiterplatten vielleicht nicht geeignet. Kolophonium aus dem Handel wird gewaschen und gekocht bevor es ausgeliefert wird. Nur das wasserunlösliche Harz bleibt übrig. Bei dem Harz das Musiker für ihre Instrumente verwenden handelt es sich nicht um reines Kolophonium. Da sind weitere Zusätze (Öle) enthalten die aber nicht korrosiv sein dürften. Manchmal allerdings auch Salze - "Metall-Kolophon". Diese Sorten sind aber i.d.R. entsprechend gekennzeichnet, da sie unter Streichern umstritten sind. Bei Kolophonium würde ich mir wegen Korrosion keine Sorgen machen. Einige der (wasserlöslichen) "modernen" Flussmittel dürften um einiges aggressiver sein.
Das Zeugs gibts übrigens bei Dx in China für 'n Appel und 'n Ei: http://www.dealextreme.com/p/just-works-colophony-soldering-paste-4697
Dario B. schrieb: > Das Zeugs gibts übrigens bei Dx in China für 'n Appel und 'n Ei: > > http://www.dealextreme.com/p/just-works-colophony-soldering-paste-4697 Naja, ist zwar wirklich für 'n Appel und 'n Ei, dafür braucht man aber nicht in China bestellen... (Ok, es stört auch nicht das free Shipping...) Der kleine Elektronik-Dealer im NAchbarort bei mir will für 20g im Blechdöschen 1,90. Und das sind dann schon die Preise mit dem nötigen "hohen" Aufschlag um zu überleben. Ich meine im Großhandel kosteten die Dosen um die 80ct. (Komme seit Jahren mit meinem einen Döschen im Shop gekauft aus... Man braucht ja lange nicht bei jeder Lötung zusatzflussmittel wenn man den richtigen Lötdraht verwendet. Das ist nur bei besonderen Situationen nötig. (Auch wenn einige das anders sehen mögen) Deshalb habe ich die GH preise nicht im Kopf Im Musikzubehörhandel kosten die dosen auch immer so zwischen 1 - 3 Euro. http://www.musikhaus-korn.de/de/STAGG-Kolophonium.html?pid=2 Der Preis für die knapp 30g bei Dx ist also sicher nicht zu teuer. Aber hier in DL zahlt man -wenn man beim richtigen Einkauft und nicht in der Apotheke oder Conrad (wobei das irgendwie dassselbe ist) auch nicht mehr. Gruß Carsten
ich hatte mal vor Jahren so ein Döschen bei Pollin bestellt, das es hart wird ist normal ich geb dann immer etwas Isopropanol dazu und gut. Glaube das waren auch nur wenige Gramm denke so um die 50gr. wobei der Verbrauch wirklich sehr gering ist. Das Flussmittel in der Lötzinnseele bringt manchmal nichts. Normalerweise löte ich so das ich das Bauteil auf der Platine inkl. des Lötpäds erhitze dann kurz Lötzinn dazugeben und gut. Wenn man aber Lötzinn schon vorher auf die Lötspitze gibt um bei größere mechanischen Teilen gleich einen guten Wärmeübergang zu haben, verdämpft das Flussmittel schon an der Kolbenspitze, in diesem Fall bekommt die Lötstelle vorher einen Tupfer Kolophonium von mir spendiert.
> das es hart wird ist normal
Es wird nicht hart, Kolophonium ist von sich aus hart. So verwendet man
es dann auch als Flussmittel, z.B. in dem man die Lötspitze eintaucht
oder Drähte mit Lötkolben im Flußmittel verzinnt.
Daneben kann man es auch auflösen und als Tinktur verwenden.
Das Baumharz ist auch nicht hart, es wird mit der Zeit hart wenn es trocknet. Als ich es geliefert bekommen habe war es auch nicht hart, sondern wie ein festerer Honig, als ich es mal wieder vorgeholt habe war dann es richtig ausgetrocknet
Thomas O. schrieb: > Das Baumharz ist auch nicht hart, es wird mit der Zeit hart wenn es > trocknet. > Als ich es geliefert bekommen habe war es auch nicht hart, sondern wie > ein festerer Honig, als ich es mal wieder vorgeholt habe war dann es > richtig ausgetrocknet Es gibt auch sog. Löthonig in Tuben. Da dauert es wesentlich länger, bis der hart ist. Der eignet sich besonders gut als Zugabe z.B. zum Löten von etwas dickeren Litzen. Gruss Harald
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