Liebe Freunde der Elektronik und der Physik, gestern abend habe ich einen Billigst-Ohrhörer ('Turkish airlines', Erdogan ist nicht Schuld) geschlachtet um den als dynamisches Microfon auszuprobieren. Das hat überhaupt nicht funktioniert, ich habe keinen Schimmer warum nicht. Details: Einen Stöpsel habe ich aufgeknackt, wie erwartet eine Kunststoffmembran mit eingeklebter Spule 35Ohm in einem Rundmagneten. Pfeift bei 1.5kHz super. Den anderen habe ich davor platziert und wollte mir das induzierte Signal anschauen. Nichts. 60dB low noise Verstärker dazwischen, nichts. Vorsichtig auf die Membran getippt, kein induzierter Impuls. Nach den Test hat der als Schallgeber weiter funktioniert. Hat jemand eine Idee, wieso die Dinger als Schallgeber funktionieren aber nicht als Schallaufnehmer? Bin ziemlich ratlos, dachte, die Physik sei mein Freund :/ THX Cheers Detlef
Fehler im Messaufbau. Ich denke du hast irgendwo was falsch gemacht. Diese einfachen Ohrhörer sollten als Mikrofon funktionieren. Speziell bei 60 dB Verstärkung - da würde ich erwarten, dass alleine durch die magnetische Kopplung der Spulen zueinander ein Signal sichtbar wäre.
>> Fehler im Messaufbau. Ich denke du hast irgendwo was falsch gemacht.
Nein, hab nix falsch gemacht. Verstärker ging, alles tutti. Und
Ohrstöpsel ging hinterher auch noch als Schallgeber, kein Kabel gerissen
oder sowas.
Cheers
Detlef
War am Eibgang des Messverstärkers Gleichspannung zu messen? Wenn ja: ein großer Kerko schafft abhilfe
>Nein, hab nix falsch gemacht.
Glaube ich nicht! Irgendwo ist ein Fehler, was keine Schande ist. Es
gibt so viele Möglichkeiten, von Fehlbedienung des Oszilloskops bis
kaputter 60dB Verstärker.
Detlef _. schrieb: > Bin ziemlich ratlos, dachte, die Physik sei mein Freund :/ Ist sie auch. Dein Physikwissen sagt dir, dass eine bewegte Membran mit Elektromagnet dran in einer Spule eine Spannung induziert. Du fragst dich, warum du das nicht so messen konntest. Zwei Möglichkeiten: - Die Physik ist kaputt (Wegen Merkel oder Trump vermutlich) - Du hast was falsch gemacht. Die zu erwartenden Pegel erfordern übrigens keine 60dB Verstärkung. In meinem alten Kosmos Elektronikbaukasten gabs ne Schaltung mit nem kleinen Lautsprecher (so 2-3cm) als Mikrofon und nem TBA820 als "Operationsverstärker". Der macht open loop 75dB aber war natürlich mit viel Rückkopplung beschaltet, allein schon weil der Drahtbrückenaufbau noch viel EMV-unfreundlicher als ein Breadboard ist.
Die Physik ist nicht kaputt, trotz Merkel und Trump, das is ja grad das Schöne. Und ich habe keine Fehler gemacht, diesmal nicht. Da ist irgendein unverstandener Effekt. Ich habe das speisende Signal 80dB abgesenkt und statt des Ohrstöpsels an die Messkette gehängt, wunderbar gesehen auf dem scope. Wieder aufgedreht, einen Stöpsel pfeifen lassen, den anderen davorgehalten, nichts. Dachte, das sei ein Problem mit Reibung der Spule an dem Magneten, fette Kräfte bewegen die Membran, kleine nicht. Dann müßte man aber einen Impuls sehen wenn man auf die Membran tippt, denn dann bewegt sie sich auf jeden Fall. Aber ebenfalls nichts. hm. Cheers Detlef
Ist in dem Kopfhöhrer ein Permanentmagnet oder eine zweite Spule?
der ist niederohmig und liefert gut Strom bei wenig, sehr wenig Spannung. TIA verwenden? Transistorstufe in Basisschaltung davor? schlte ihm mal 330 Ohm parallel zum System StromTuner
Detlef _. schrieb: > Billigst-Ohrhörer ('Turkish airlines', Da hast Du wohl einen Türken gebaut. :-)
Axel R. schrieb: > der ist niederohmig und liefert gut Strom bei wenig, sehr wenig > Spannung. > TIA verwenden? Transistorstufe in Basisschaltung davor? > > schlte ihm mal 330 Ohm parallel zum System > StromTuner Versteh ich nicht. Damit er noch niederohmiger wird? Ich kann einen Lautsprecher mit ca. 4R auch als Mikrofon nutzen, da kommt genügend Pegel. Sollte der Kopfhörer wirklich niederohmiger als ein Lautsprecher sein? Kann ich mir nicht vorstellen. Und was soll ein parallelgeschalteter Widerstand dabei helfen?
Hm, ja, er liefert Strom aber keine Spannung?! Der 60dB-Verstärker hat hochohmigen Eingang, ich hatte mal testweise 50R parallel geschaltet und auch nix gemessen. Da werde ich mal mit dem Widerstand hochgehen oder gleich nen OP als Strom/Spannungswandler vorhängen. Könnte sein, THX. Cheers Detlef
Detlef _. schrieb: > Turkish airlines' Hi, doch nicht etwa ein ausschließlich im Urlaubsflieger zu benutzender "Gratis-Kopfhörer" ? Bin da auch einmal 'drauf reingefallen. Es wäre dergestalt einfach ein "Luftschlauch" mit Ohrstöpselform ohne irgendwelche elektrischen Teile. Der eigentliche "Lautsprecher" befindet sich unter dem Sitz und hat zum Kopfhörer-"Kabel" passende buchsenförmige "Luftauslässe". ... OK... Ohne materialzerstörende Werkstoffprüfung wird dem "Phänomen" des "nicht- Induktionsspannung-erzeugen-wollenden" Kopfhörers kaum beizukommen sein. Die Membran ist wohl zusammen mit aufgeklebter Spule fester eingespannt als erwartet. Das ist sicher auch gewollt so. Man könnte evtl. einen Testaufbau starten, der die durch die Bewegung der Membran im Betrieb am Verstärker selbst erzeugte induzierte Gegenspannung im Sinussweep darstellen kann. Das wird wohl ein überraschendes Bild ergeben. Es gibt noch einen anderen Ansatz: So lange nicht direkt an der Spule gemessen werden kann, sind u. U. noch Bauelemente zwischen Verstärker und "Spule" geschaltet, die ganz grob gesprochen, den "Strom", der vom NF-Verstärker kommt, nur in einer Richtung durchlassen, oder mit einem "Analog-Switch"-Bauteil versehen, das erst "enabled" wird, sobald der KH am Verstärkerausgang eine Spannung erkennt. ciao gustav
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Karl B. schrieb: > Der eigentliche "Lautsprecher" befindet > sich unter dem Sitz und hat zum Kopfhörer-"Kabel" passende > buchsenförmige "Luftauslässe". Karl B. schrieb: > So lange nicht direkt an der Spule gemessen werden kann, räusper... Detlef _. schrieb: > Details: Einen Stöpsel habe ich aufgeknackt, wie erwartet eine > Kunststoffmembran mit eingeklebter Spule 35Ohm in einem Rundmagneten.
asdf schrieb: >> Details: Einen Stöpsel habe ich aufgeknackt, wie erwartet eine >> Kunststoffmembran mit eingeklebter Spule 35Ohm in einem Rundmagneten. OK, einer der beiden Stöpsel ist offenbar schon einer materialzerstörenden Prüfung unterzogen worden. Dann gilt wahrscheinlich IMHO: Karl B. schrieb: > Die Membran ist wohl zusammen mit aufgeklebter Spule fester eingespannt > als erwartet. Das ist sicher auch gewollt so. Hätte da noch die Idee mit der gegenphasig geschalteten Kompensationsspule, aber das trifft ja dann auch nicht zu, da es sich nicht um ein Mikrophon sondern um ein ursprünglich nur zu Kopfhörerzwecken zu benutzendes Teil handelt. passe... ciao gustav
Karl B. schrieb: > passe... Ich hab auch keine Idee. An der Niederohmigkeit kann es auf keinen Fall liegen. Siehe mein Beitrag (Lautsprecher). Dann wäre der Pegel vielleicht klein. Aber gar nichts? Kann ich mir nicht vorstellen...
Detlef _. schrieb: > wie erwartet eine > Kunststoffmembran mit eingeklebter Spule 35Ohm in einem Rundmagneten. > Pfeift bei 1.5kHz super. Ich könnte mir vorstellen, das ist nur ein Eisenkern und der Ausgang im Flieger speist einen zusätzlichen Gleichstrom ein. Die 1,5kHz sind ohne Gleichanteil dann als 3kHz zu hören.
Den kann man absichtlich nicht als Mikrofon benutzen, damit im Flieger die Passagiere nicht von der NSA belauscht werden können. ;-)
Stefan M. schrieb: > Den kann man absichtlich nicht als Mikrofon benutzen, damit im Flieger > die Passagiere nicht von der NSA belauscht werden können. ;-) Na das waere ja wohl das Gegenteil von dem, was zu erwarten waere;-{ asxxxddc
Früher konnte ein elektrischer Schaltplan helfen, jetzt auch ein Foto. Aber Reden wir mal weiter. Kann der Ohrhörer noch Musik wiedergeben, Klassik oder POP?
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Bei Telefonhörkapseln hatte ich schon mal so eine DC-Abhängigkeit. In einer Stromrichtung viel lauter. Dynamische und Piezo-Schallwandler sind umkehrbar. Für Wechselsprechanlagen nimmt man besser 50 Ohm Lautsprecher als die üblichen 8 Ohm. Nur Lichtschranken/Optokoppler sind normalerweise nicht umkehrbar. Obwohl - LED sollen auch als Lichtempfänger wirken, aber der Fototransistor wird nicht leuchten.
Hallo, danke für die rege Beteiligung. Hier nen Foto durch die Lupe, besser krieg ichs mit dem Telefon nicht hin. Neu ist der Aspekt mit dem zusätzlichen Gleichstrom. Ich habe nicht kontrolliert, ob das ein Magnet oder ein Eisenkern ist. Mit dieser Vormagnetisierung ist mir als Aspekt bei Kopfhörern neu, werde ich checken. Ne eingebaute aktive Elektronik halte ich für nicht wahrscheinlich, weil ich ja die 35R messe. Ich habe bei dem Teil allerdings noch nicht von hinten geschaut, werde ich tun. THX bis hierher. Cheers Detlef
Christoph K. schrieb: > LED sollen auch als Lichtempfänger wirken, aber der Jop, beim STK500 hat man mit ner darüberstehenden Schreibtischlampe ne schöne Lichtschranke. Klappt überraschend gut. > Fototransistor wird nicht leuchten. Das hängt einzig und allein vom Strom ab. @Detlef: Das sieht genauso aus wie so ziemlich jeder 5-10€ Ohrstecker(heisst: normaler Lautsprecheraufbau mit Tauchmagnet und Spule). Allerdings hast du die Membranseite fotografiert. Den Plastikring drumherum solltest du vorsichtig aufhebeln können um an den Spulenaufbau zu kommen. Mit Pech ist der aber auch verklebt.
Du hast was falsch angeschlossen oder Du hast ihn getötet. Spätestens beim Draufklopfen hättest Du was auf dem Oszi sehen müssen. Steck ihn mit dem Klinkenstecker (wenn der noch dran ist) in den Mikrofoneingang der Soundkarte, schalt die +20dB ein, dreh voll auf und Du wirst sehen (hören) daß es funktioniert. Wenn nicht dann hast Du es beim Öffnen der Kapsel bereits getötet oder irgendeinen Draht abgerissen.
Bernd K. schrieb: > Wenn nicht dann hast Du es > beim Öffnen der Kapsel bereits getötet oder irgendeinen Draht > abgerissen. Detlef _. schrieb: > Den anderen habe ich davor platziert und wollte mir das induzierte > Signal anschauen. Hi, ein "ganzer" ist doch noch verfügbar? ciao gustav
Ja, der aufgehebelte und der nicht aufgehebelte gehen beide noch, aber nur als Schallgeber und nicht als Schallaufnehmer, also nix Kabel abgerissen. Cheers Detlef
Detlef _. schrieb: > Ja, der aufgehebelte und der nicht aufgehebelte gehen beide noch, aber > nur als Schallgeber und nicht als Schallaufnehmer, also nix Kabel > abgerissen. Dann ist dein Aufbau definitiv fehlerhaft.
Detlef _. schrieb: > Nichts. 60dB low noise Verstärker dazwischen, nichts. > Vorsichtig auf die Membran getippt, kein induzierter Impuls. Nach den > Test hat der als Schallgeber weiter funktioniert. Mikrofoneingänge haben gerne mal Gleichspannung zur Speisung drauf, dann liegt die Spule in der Ecke. Versuche es mal mit einem Koppelkondensator. Für erste Experimente müsste ein 100nF Kerko reichen, die hat man praktisch immer rumfliegen.
Zeig mal das Schaltbild von Deinem ominösen 60dB Verstärker. Vielleicht ist ja der kaputt oder falsch angeschlossen? Oder Dein Oszi ist kaputt oder falsch angeschlossen oder falsch bedient. Lass den Verstärker mal weg und schließ es direkt ans Oszi an. Tastkopf auf 1:1 und Y voll aufdrehen. Dann müsste was zu sehen sein wenn man auf die Membran klopft.
Oder "autoconfig" Heißt: jemand setzt sich ins Auto und ... Wo kommst Du her, aus welcher Ecke?
Habe auch schon Billigstohrhörer vom 1-EUR Laden als Mikro verwendet. Funzt einwandfrei. Also technisch gesehen. Dabei von Audioqualität zu reden wäre natürlich eine Beleidigung für das Wort 'Qualität'. Aber die Kapsel direkt am Oszi angeschlossen liefert mir problemlos messbare Signale. Ein büschn mittels OP verstärkt und durch einen Spitzenwertgleichrichter gejagt reicht mir das prima aus um per AD Wandler am µC relative Lautstärke zu messen.
Die waren früher auch in den Elektrobastelkästen von Philips und Kosmos dabei.
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