Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Proxxon-Platinenbohrer = Müll³?


von grr (Gast)


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Ist das normal? Heute gekauft, und auf einer zweilagigen Epoxyplatine 
eingesetzt. Nach nicht mal 100 Bohrungen schon deutlich sichtbare Buckel 
und Erhebungen an der Ein- und Austrittstelle, dazu schlechter Vortrieb.

Im Vergleich dazu Bohrer von einem Hartmetallspezialisten und die 
(teuren) Bungard-Bohrer, die bestimmt drei Jahre alt und weit mehr als 
100 Löcher gebohrt haben: Flutschen rein wie Butter, absolut saubere 
Bohrung. Kein Grat, keine Ausfransungen, nix.

Hätte ich eigentlich nicht von Proxxon erwartet. Gut, es ist kein 
Highend, aber Müll muss dann auch nicht gleich sein. So billig war das 
Dreierpack 0,8er-Bohrer dann auch wieder nicht.

Bin etwas angesäuert.

von grr (Gast)


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Die Bohrer des Hartmetallspezialisten waren übrigens sogar billiger. 
1,70 das Stück.

von MaWin (Gast)


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grr schrieb:
> Hätte ich eigentlich nicht von Proxxon erwartet.

So weit ich weiss, besteht das Proxxon Leiterplattenset nur aus HSS 
Bohrern, keine Vollhartmetallbohrer, und ist daher nur für 
Hartpapierplatinen (Pertinax) geeignet und nicht für 
glasfaserverstärktes Epoxy.

Dieses nicht deutlich auf der Packung zu vermerken kann an der 
Unkenntnis von Proxxon über Elektronik liegen (der eigene Platinen sind 
wohl alle bloss FR2), oder an absichtlichem Profitsteigerungswillen.

Die dse faq schreibt jedenfalls schon seit 2000 über Bohrer: 
"keinesfalls von Proxxon, schon gar nicht das 'Elektroniker Set'"

von Karl O. (knorke)


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Kommt halt drauf an was genau Du mit Proxxon Platinenbohrern meinst!

von Michael W. (wiebel42)


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Also Conrad verkauft ja hier z.B.
"Leiterplatten-Bohrer (Ø x L) 0.5 mm x 44 mm Proxxon Micromot 28 864"

Bei Proxxon ist der "28 864" aber explizit unter "Für Metall, 
Kunststoff, Holz: HSS-Bohrer" geführt.

Die von Proxxon für Platinen empfohlenen Bohrer sind Vollhartmetall. 
Scheinen wohl die Artikelnummern "20 3*" zu tragen.
Wie ist den die Artikelnummer Deiner Bohrer?

Siehe 
http://www.proxxon.com/de/micromot/einsatzwerkzeuge_bohren.php?list

Mann sollte Proxxon nicht für die Vermarktungsstrategien der 
Distributoren verantwortlich machen.

@MaWin(Gast) wir haben 2016 ich glaube Pertinax spielt einfach überhaupt 
gar keine Rolle mehr

von Harald W. (wilhelms)


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Michael W. schrieb:

> @MaWin(Gast) wir haben 2016 ich glaube Pertinax spielt einfach überhaupt
> gar keine Rolle mehr

Da Pertinax immer noch deutlich billiger als GFK ist, wird  das
wohl so schnell nicht aussterben. Zumal es für mindestens 80%
aller Anwendungen keinerlei Nachteile gegenüber GFK hat.

von Hurra (Gast)


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Michael W. schrieb:
> @MaWin(Gast) wir haben 2016 ich glaube Pertinax spielt einfach überhaupt
> gar keine Rolle mehr

Oho, da muss ich wiedersprechen.

Ich mache inzwischen selber nur noch Pertinax. Wenn ich schon eine 
Platine Zuhause mache, ist das eh immer nur ein Prototyp oder eine 
Testschaltung.

Pertinax ist da das Mittel der Wahl. Gründe:
- Super zu bearbeiten mit der Laubsäge
- Entgraten kann man mit dem Taschenmesser
- Keine wiederliechen Glasfasern
- zum Bohren reichen billige HSS-Bohrer, die ewig halten
- Der Dreck ist nicht halb so ekelig wie der von FR4
- Oh, und billiger ist es natürlich auch noch

Ja, das FR4 ist schon schöner und viel besser, ist ja richtig. FR4 
können aber auch die Chinesen von Elecrow machen, die haben Maschinen 
dafür. Dank der Pertinax-Prototypen funktionieren die auch immer sofort 
;-)

PS:
Als ich neulich mein altes PC-Netzteil zerlegt habe, fiel mir auch eine 
Pertinax-Platine entgegen. In meiner Maus steckt auch eine. Sieht man 
auf Anhieb gar nicht, weil Lötstopplack drauf ist.

von MaWin (Gast)


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Hurra schrieb:
> Als ich neulich mein altes PC-Netzteil zerlegt habe, fiel mir auch eine
> Pertinax-Platine entgegen.

Ich habe noch selten ein Netzteil gesehen mit GFK-Platine.

von michael_ (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ich habe noch selten ein Netzteil gesehen mit GFK-Platine.

Du sprechen Deutsch?
Erklär mal!

von MaWin (Gast)


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MaWin schrieb im Beitrag #4839315:
> Na ja, man kann Pertinax halt nicht durchkontaktieren, dazu braucht man
> GFK, daher zuhause wo man sowieso nicht chemisch durchkontaktiert völlig
> ausreichend, aber in der Industrie immer seltener.

Genau aus diesem Grund ist es aber bei einseitigen Platinen auch in der 
Industrie noch durchaus gangig Pertinax zu verwenden. Warum sollte man 
dort das teurere GFK nehmen?

von Werner H. (pic16)


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Irgend ein MaWin schrieb im Beitrag #4839315:
> Na ja, man kann Pertinax halt nicht durchkontaktieren, dazu braucht man
> GFK, daher zuhause wo man sowieso nicht chemisch durchkontaktiert

Das halte ich beides für ein Gerücht.

>Ich habe noch selten ein Netzteil gesehen mit GFK-Platine.

Falsch, ist lediglich eine Variante vom FR4 welche besonders schwer 
entflammbar ist.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Bei selbstgemachten Platinen nehme ich gern CEM1.

Vor allem die weiße Oberfläche bietet sich an, wenn man LED bestückt.
Läßt sich gut bohren, leider sind die Lötaugen nicht so stabil wie bei 
FR4.
Die Industrie macht auch Durchkontaktierungen, also zweiseitig.

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