Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Eine Frage an die Feinmechaniker unter Euch


von Gerhard O. (gerhard_)


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Wie nennt man das Oberflächen Punktraster wie es im Anhang Beispielsbild 
zu sehen ist? Dieses Punktraster sah man füher auch oft in der 
Uhrentechnik, Stromzähler, also in vielen feinmechanischen flachen 
Konstruktionsteilen aller Art. Man sieht das sehr oft bei Siemens und 
Halske Fernmelde Bauteilen.

Was mich nun interessieren würde sind:

Fachbezeichnung des Punktrasterverfahrens
Wie wurde das gestanzt, gewalzt?
Gibt es dazu eine alte DIN Norm?
Gibt es dafür irgendwelche Handwerkzeuge (Walzenroller)?
Gibt es Bilder von diesen Maschinen oder Werkzeugen?

Warum macht man das? Ästhetik oder gibt es dazu funktionelle Gründe?


Hier versagte für mich das Internet bis jetzt weil ich noch keine gute 
Suchangaben machen kann.


Danke und Grüße,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Karl O. (knorke)


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Scheint häufig zu sein. Ich kenne es aauch aus einer alten mechanischen 
Spieluhr. Evtl. nur Deko?

In Messing:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Uhrwerk.JPG

Parkuhr:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Parkuhr_sst.jpg

Nur selektiv in einem Blech:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Batterieuhrwerk_Motoraufzug_Diehl.jpg

Mit großen Freiflächen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Elektrisches_Uhrwerk_mit_Sperrschwinger.JPG

mit Quadraten statt Punkten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Batterieuhrwerk_Firma_Senden_elektromechanisch.jpg

Wenn ich raten müsste würde ich denken, dass es etwas mit dem Richten 
des Bleches und Stanzen zu tun hat...

von Gerhard O. (gerhard_)


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Karl O. schrieb:
> Scheint häufig zu sein. Ich kenne es aauch aus einer alten
> mechanischen
> Spieluhr. Evtl. nur Deko?
>
> In Messing:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Uhrwerk.JPG
>
> Parkuhr:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Parkuhr_sst.jpg
>
> Nur selektiv in einem Blech:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Batterieuhrwer...
>
> Mit großen Freiflächen:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Elektrisches_U...
>
> mit Quadraten statt Punkten:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Batterieuhrwer...
>
> Wenn ich raten müsste würde ich denken, dass es etwas mit dem Richten
> des Bleches und Stanzen zu tun hat...

Hallo Karl,

Danke für Deine Hinweise. Da Licht ins Dunkle zu bringen scheint 
wirklich
im Augenblick eine Herausforderung zu sein. Man merkt, daß die 
Schwachstromtechnik/Feinmechanik dem Wandel der Zeit erlegen, jetzt nur 
noch einigen Spezialisten Firmen vorbehalten scheint. Aber vielleicht 
täusche ich mich. Im Zeitalter der totalen umfassenden Elektronik 
besteht offensichtlich nicht mehr viel Bedarf an solche Fertigkeiten.

Vielleicht findet sich aber doch noch die eine oder andere Information 
mit der Zeit. Es interessiert mich wirklich wie die Industrie das früher 
bewerkstelligte. Es ist schlimm wenn man nicht einmal die korrekte 
Bezeichnung zur Recherche dafür ergründen kann.

Für den Hobbyisten bleibt wahrscheinlich nur der Umweg über Gravur CNC 
Methoden.


Gerhard

von Dieter J. (fossi)


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Soweit mir bekannt, gibt es dafür keine Norm.

Die erwähnte Struktur erhält man durch das Planierwerkzeug.
Stichwort: Stanzteile planieren.

Dieses Verfahren wird oder wurde angewendet, um bei gestanzten 
Blechteilen die Ebenheit der Teile zu verbessern.

Gruß
fossi

von Feilenheft (Gast)


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Kann es sein, dass dies nur Mittel zum Zweck ist?

Zum einen sind die Stanzmatrizen sicher geschmiert, also rutschen 
Rohling (Blech ab Rolle) und die Fertigteile auf dem Schmiermittel und 
ein genaues Positionieren dürfte nicht ganz ohne sein.
Zum andern "kleben" u.U. nach dem Stanzvorgang die Teile wenn sie 
glatt-auf-glatt mit etlichen kN von sämtlicher Zwischenluft evakuiert 
wurden.

Also könnte eine gewisse Oberflächenstruktur -hier die kleinen Dornen, 
welche eben diese Punkte hinterlassen- eine Hilfe sein: Antirutsch + 
Lösehilfe.

Denke ich falsch?

von Dieter J. (fossi)


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@Feilenheft:
Du liegst falsch.

Lies doch bitte den Eintrag davor.
Da ist die Erklärung für dieses Muster.
Stanzteile sind nach dem Stanzvorgang mal eben nur bedingt eben. Und 
wenn eine Funktion eine bessere Ebenheit erfordert, dann wird dieses 
Verfahren (Planieren) angwandt.
Weiter Vermutungen helfen dem Beitargersteller nicht.

Gruß

fossi

von Gerhard O. (gerhard_)


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Dieter J. schrieb:
> Soweit mir bekannt, gibt es dafür keine Norm.
>
> Die erwähnte Struktur erhält man durch das Planierwerkzeug.
> Stichwort: Stanzteile planieren.
>
> Dieses Verfahren wird oder wurde angewendet, um bei gestanzten
> Blechteilen die Ebenheit der Teile zu verbessern.
>
> Gruß
> fossi

Vielen Dank für die neue Information. Das könnte weiterhelfen. An 
Planieren hätte ich nicht gedacht. Vielleicht erschließen sich jetzt 
noch nähere Informationen.

Vielleicht habe ich das Glück ein Bild von so einem Werkzeug/Maschine zu 
finden.

Grüße,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von John D. (Gast)


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Mit Dieters Stichwort findet man als ersten Treffer das Buch "Praxis der 
Umformtechnik: Arbeitsverfahren, Maschinen, Werkzeuge" in google books. 
Dort wird auch der Begriff "Glattprägen" genannt und es ist zumindest 
eine Zeichnung des Werkzeuges zu sehen. Ein Bild habe ich jetzt nicht 
gefunden.

von Gerhard O. (gerhard_)


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John D. schrieb:
> Mit Dieters Stichwort findet man als ersten Treffer das Buch
> "Praxis der
> Umformtechnik: Arbeitsverfahren, Maschinen, Werkzeuge" in google books.
> Dort wird auch der Begriff "Glattprägen" genannt und es ist zumindest
> eine Zeichnung des Werkzeuges zu sehen. Ein Bild habe ich jetzt nicht
> gefunden.

Super! Fand schon eine detaillierte Erklärung dazu:

https://books.google.de/books?id=zeV8BwAAQBAJ&pg=PA212&lpg=PA212&dq=glattprägen&source=bl&ots=Dd3ORvAtuc&sig=75TusKaBUrqU67E4_aJR_CpTV6Q&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjSjNfp4InRAhVR6mMKHUy6D84Q6AEIHzAC#v=onepage&q=glattprägen&f=false

Glattpräging für gestanzte Teile. Das ist es.

Gruß,
Gerhard

von Teo D. (teoderix)


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Mir wurde mal erzählt, dies diene der besseren Haftung der 
Chrom-Laminatbeschichtun (Blasenbildung). Da gibst ca. n Dutzend 
Verfahren!
Für die Optik sicher auch wichtig, ich glaub damals war's scheinbar 
ein NoGo unverzierte Flächen als Qualität zu verkaufen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Teo D. schrieb:
> Mir wurde mal erzählt, dies diene der besseren Haftung der
> Chrom-Laminatbeschichtun (Blasenbildung). Da gibst ca. n Dutzend
> Verfahren!
> Für die Optik sicher auch wichtig, ich glaub damals war's scheinbar
> ein NoGo unverzierte Flächen als Qualität zu verkaufen.

Das ist mir neu. Bisher fand ich solche Behandlungen nur bei Teilen von 
Uhren und ähnlichen feinmechanischen/Schwachstrom Komponenten.

Naja, vielleicht kann man jetzt mit den neuen Begriffen dem Internet 
mehr Substanziatives herauslocken;-)

Ich fürchte, das Verfahren ist für Heimgebrauch eher nicht zugänglich. 
Es sieht so aus als ob die dafür mächtige Pressen verwenden. Aber 
vielleicht irre ich mich.

Nochmals vielen Dank an Euch.

Zeit für mich ins Bett zu gehen, 0:40

Grüße,
Gerhard

von Der Andere (Gast)


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Sehr interessant. Die Struktur hat man schon 100 mal gesehen aber sich 
nie Gedanken darüber gemacht.
Falls noch mehr Details dazu ans Licht kommen, bitte doch hier posten.

Vielen Dank

von michael_ (Gast)


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Was soll da noch ans Licht kommen?
Das mit dem planieren wurde schon gesagt. Mehr ist nicht.

von Roland P. (pram)


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Möglicherweise wird das Material durch die Punkte derart verdichtet, 
dass es zusätzlich an Härte/Stabilität gewinnt

von Axel R. (Gast)


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Wie beim Benzinkanister? der hat auch nicht ohne Grund diese typischen 
Sicken...

StromTuner

von Dieter W. (dds5)


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Ich kenne das unter dem Begriff Rau(h)planieren.

War früher (TM) weit verbreitet für die Platinen von Uhrwerken und 
kleinen Getrieben.

: Bearbeitet durch User
von Cyborg (Gast)


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Diese Prägung wurde früher nur gemacht um die Gleitfächigkeit der
Stanzteile zu verbessern. Waren ja schließlich Massenartikel und
da sollte die Produktion schon reibungslos laufen, ohne das die
geölten Bleche irgendwo auf der Strecke kleben blieben.
Heute ist die Produktionstechnik halt auf einem Stand, wo das
nicht mehr nötig ist. Irrtum vorbehalten.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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von Marek N. (Gast)


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Interessant finde ich die Tatsache, dass die flachen Bleche der 
Uhrenmechanik ebenfalls "Platine" heißen. thumbsup
Ebenso stammt "Nutzen" aus der Druckersprache.

von tmomas (Gast)


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Dieter W. schrieb:
> Ich kenne das unter dem Begriff Rau(h)planieren.

Oder auch "Pickelplanierung".

von herbert (Gast)


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Mir fällt die genaue Bezeichnung nicht mehr ein , aber dieses Muster 
kommt vom planieren der Teile nach den ausstanzen. Diese feinen 
Vertiefungen verdrängen ja oberflächlich Material und das hilft die 
Teile gerade zu machen.

von Alles falsch! (Gast)


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Damit werden mechanische Spannungen abgebaut.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Eure Beiträge haben mir sehr geholfen Licht ins Dunkle zu bringen - 
Danke für eure Gedanke zum Thema und Infos. Die neuen  Suchbegriffe 
waren sehr hilfreich bei der weiteren Suche obwohl auch so bis jetzt 
Details noch etwas spärlich sind.

Als Hobbyist ist es wahrscheinlich nicht sehr leicht selber dieses 
Verfahren anzuwenden. Da muß man halt aufpassen dass die Teile sich beim 
Bearbeiten nicht verbiegen. Wenn man nicht stanzt ist es wahrscheinlich 
sowieso kein Thema.

Es ist gut zu wissen, daß diese Muster einen tatsächlich funktionellen 
Hntergrund haben und nicht nur der Ästhetik dienen. Irgendwie fand ich 
diese Planierung immer ästhetisch ansprechend.

"Rauplanierung" scheint nun tatsächlich der Fachbegriff zus ein.

Schöne Feiertage noch,
Gerhard

von Cyborg (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> "Rauplanierung" scheint nun tatsächlich der Fachbegriff zus ein.

Nicht für Google.

von Georg (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> "Rauplanierung" scheint nun tatsächlich der Fachbegriff zus ein.
>
> Nicht für Google.

Bei "Rauhplanierung" gibt es immerhin 1 Treffer...

Georg

von Paul B. (paul_baumann)


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>> "Rauplanierung" scheint nun tatsächlich der Fachbegriff zus ein.
Cyborg schrieb:
> Nicht für Google.

Wieso sollte diese Reklameschleudermaschine der Maßstab sein? Wenn der 
Begriff von Niemandem irgendwo eingetragen wurde, dann ist das eben so.
Ich kannte ihn auch ohne Google. Unsere Werkzeugmacher stellten die 
Planierwalzen dafür selbst her.

MfG Paul

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Marek N. schrieb:
> Interessant finde ich die Tatsache, dass die flachen Bleche der
> Uhrenmechanik ebenfalls "Platine" heißen.

Auch die Bleche, aus denen bspw. die Gehäuse von Waschmaschinen
hergestellt werden, heißen so. Deswegen werden die elektronischen
Bauteile der Waschmaschinensteuerung nicht auf Platinen gelötet (das
ergäbe einen einzigen großen Kurzschluss), sondern auf Leiterplatten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Gerhard O. (gerhard_)


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von Tom (Gast)


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Gerhard, du hast aber schon deine Texte der Links gelesen?

von Bernd F. (metallfunk)


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Gerhard O. schrieb:
> Eure Beiträge haben mir sehr geholfen Licht ins Dunkle zu bringen -
> Danke für eure Gedanke zum Thema und Infos. Die neuen  Suchbegriffe
> waren sehr hilfreich bei der weiteren Suche obwohl auch so bis jetzt
> Details noch etwas spärlich sind.
>
> Als Hobbyist ist es wahrscheinlich nicht sehr leicht selber dieses
> Verfahren anzuwenden. Da muß man halt aufpassen dass die Teile sich beim
> Bearbeiten nicht verbiegen. Wenn man nicht stanzt ist es wahrscheinlich
> sowieso kein Thema.
>
> Es ist gut zu wissen, daß diese Muster einen tatsächlich funktionellen
> Hntergrund haben und nicht nur der Ästhetik dienen. Irgendwie fand ich
> diese Planierung immer ästhetisch ansprechend.
>
> "Rauplanierung" scheint nun tatsächlich der Fachbegriff zus ein.
>
> Schöne Feiertage noch,
> Gerhard

Hallo Gerhard, wenn es nur schön machen soll:

http://www.uhren-hidding.de/pictures/popup/456/efc63b146d2ad27dea925c180a688525.jpg

Zur Endzeit der mechanischen Präzisionsuhren wurden ähnliche
Schliffbilder verwendet.

Grüße Bernd

von Georg (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Zur Endzeit der mechanischen Präzisionsuhren

Was für eine Endzeit - es gibt immer mehr davon. Fahr mal nach 
Glashütte, oder in die Südschweiz.

Georg

von Bernd F. (metallfunk)


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Georg schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Zur Endzeit der mechanischen Präzisionsuhren
>
> Was für eine Endzeit - es gibt immer mehr davon. Fahr mal nach
> Glashütte, oder in die Südschweiz.
>
> Georg

Hallo Georg,

mit "Endzeit" meine ich das Ende der technischen Möglichkeiten.

Stichwörter: Paul Ditisheim 1868- 1945. Und Charles E. Guillaume.

Danach war klar, das Verbesserungen der Ganggenauigkeit von
mechanischen Uhren an ihren Grenzen angekommen sind.

Bild: Guillaume Unruh aus einer P.Ditisheim Taschenuhr, mit
den berühmten Affixen (eigene Sammlung).

Dann kamen die ersten elektronischen Uhren. Erst mit Stimmgabel
und rein mechanisch ausgezählt, dann die Quarzuhren.
( Meine 15,-€ Armbanduhr ist genauer, als jeder mechanische
Chronometer )

Grüße Bernd

von Dieter J. (fossi)


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Um endlich das Thema abzuschließen, hier noch ein Beispiel aus dem 
Fahrzeugbau. Es handelt sich hierbei um eine Kupplungslamelle aus einer 
Nasskupplung (Ölbadkupplung).
Und man macht dieses "planieren" nicht wegen irgendwelchen 
Haftvermittlern oder aus optischen Gründen.
Einziger Sinn und Zweck ist die Verbesserung der Ebenheit des Teiles 
nach dem Stanzen.

Ich versteh nicht, warum man daraus so einen langen Beitrag generiert, 
obwohl die Lösung schon ganz am Anfang des Beitrages von mir genannt 
wurde.

Man sollte halt, wenn man schon seinen "Senf" zu dem Beitrag hinzufügen 
will, zuerst den Beitrag von Anfang an lesen und dann überlegen, ob man 
zu der Lösung noch was sinnvolles Beitragen kann bevor man in die Tasten 
greift.Das Hilft in vielen Fällen.

Gruß
fossi

von Bernd F. (metallfunk)


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Dieter J. schrieb:
> Ich versteh nicht, warum man daraus so einen langen Beitrag generiert,
> obwohl die Lösung schon ganz am Anfang des Beitrages von mir genannt
> wurde.

Dieter,

wie lange bist du schon in diesem Forum?

Das ist normal, dass die wirkliche Lösung schon im zweiten oder
dritten Beitrag kommt.

Toll wird es, wenn daraus mehr als 1000 Beiträge werden:)

Da fällt mir was ein: Die Struktur der Werkzeuge zum Feinplanieren
erinnert stark an einen Fleischklopfer. Wie man selbst feststellen
kann, wird auch ein Schnitzel damit plan.

Schöne Weihnachten
Bernd

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd F. schrieb:
> Wie man selbst feststellen
> kann, wird auch ein Schnitzel damit plan.

Das stimmt. Man kann aber auch Eierkuchen in der Abkantbank bearbeiten, 
dann hat man mehr Vielfalt an Profilen auf dem Mittagstisch.

MfG Paul

von Gerhard O. (gerhard_)


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Dieter J. schrieb:
> Ich versteh nicht, warum man daraus so einen langen Beitrag generiert,
> obwohl die Lösung schon ganz am Anfang des Beitrages von mir genannt
> wurde.

Trotzdem vielen Dank an Euch für die Mitarbeit. Es ist einiges dabei 
herausgekommen.

Dass die Planierung hauptsächlich funktionelle Gründe hat ist jetzt 
mittlerweile klar. Die Theorie darüber bestätigt es.

Schöne Feiertage noch,
Gerhard

von Karl O. (knorke)


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Karl O. schrieb:
> Wenn ich raten müsste würde ich denken, dass es etwas mit dem Richten
> des Bleches und Stanzen zu tun hat...

Na da habe ich ja den richtigen Riecher gehabt :-)

von michael_ (Gast)


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Dieter J. schrieb:
> Ich versteh nicht, warum man daraus so einen langen Beitrag generiert,
> obwohl die Lösung schon ganz am Anfang des Beitrages von mir genannt
> wurde.

Weil die Grundlagen der Mechanik, Elektrotechnik, Chemie ... nicht mehr 
vorhanden sind.

von Peter R. (pnu)


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Eine weitere Wirkung des Planierens ist das Härten des Materials:

Beispiel:   Bei weichem Metall (Kupfer, Aluminium,Eisen) werden die 
Biegemöglichkeiten beim Verformen "aufgebraucht" und es entsteht hartes 
Metall.

Bleche,Tafeln, Chassisteile usw. bekommen durch dieses Prägen höhere 
Biegefestigkeit, werden durch das Prägen plan und bleiben auch plan.

Zum Beispiel die Drehscheiben von Ferraris-Messwerken (Stromzähler) 
werden auf diese Weise biegefest gemacht.

von Thomas B. (thombde)


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Peter R. schrieb:
> Eine weitere Wirkung des Planierens ist das Härten des Materials:

Härten würde ich das eigentlich nichnt nennen.
Durch die Geometrie der Einkerbungen wird das Material
verwindungssteifer.

Edit:
Für Relais, Uhren usw. sicher eine vernünftige Anwendung.
Härte braucht man da nicht wirklich :)

: Bearbeitet durch User
von Richard H. (richard_h27)


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Thomas B. schrieb:
> Durch die Geometrie der Einkerbungen wird das Material
> verwindungssteifer.

Durch das Einkerben wird das Widerstandsmoment nicht größer und der 
E-Modul wird sich auch nicht verändern: => Die Platine wird dadurch 
nicht steifer.

Den Richteffekt erkenne ich an.

von MaWin (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Die Platine wird dadurch
> nicht steifer.

doch

https://de.wikipedia.org/wiki/Kaltverfestigung

von Richard H. (richard_h27)


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MaWin schrieb:
> Richard H. schrieb:
>> Die Platine wird dadurch
>> nicht steifer.
>
> doch
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Kaltverfestigung

Da steht nichts, was Deinen Widerspruch rechtfertigt.

von MaWin (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Da steht nichts, was Deinen Widerspruch rechtfertigt.

Legastheniker?
Es wird doch die mechanischen Verformungen in der Fläche kaltverfestigt 
und dadurch **trommelwirbel** insgesamt fester.

von Richard H. (richard_h27)


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MaWin schrieb:
> Richard H. schrieb:
>> Da steht nichts, was Deinen Widerspruch rechtfertigt.
>
> Legastheniker?
nicht beleidigend werden, Bursche!

> Es wird doch die mechanischen Verformungen in der Fläche kaltverfestigt
> und dadurch **trommelwirbel** insgesamt fester.

Lerne erst mal die Definition von Steifigkeit (Lesen kannst Du ja 
schon), dann kannst Dich wieder melden.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Lerne erst mal die Definition von Steifigkeit (Lesen kannst Du ja
> schon), dann kannst Dich wieder melden.

Das ist nichts, was Deinen Widerspruch rechtfertigt.
Festigkeit +1 = Steifigkeit +1

von Richard H. (richard_h27)


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MaWin schrieb:
> Richard H. schrieb:
>> Lerne erst mal die Definition von Steifigkeit (Lesen kannst Du ja
>> schon), dann kannst Dich wieder melden.
>
> Das ist nichts, was Deinen Widerspruch rechtfertigt.
> Festigkeit +1 = Steifigkeit +1

Du hast den Begriff Steifigkeit nicht verstanden. Der ist eindeutig 
definiert.

von MaWin (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Der ist eindeutig definiert.

Ja dann immer her mit der Definition.
In der Zwischenzeit kannst du ja mal S235JR und hochfesten Stahl 
verbiegen. Dann wirst du erkennen, was Festigkeit ist. Und eben diese 
steigt bei der KaltVERFESTIGUNG.

von Richard H. (richard_h27)


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Er kapiert es nicht. Steifigkeit ist etwas anderes als Festigkeit.
Ich weis was Festigkeit ist ohne dass ich verschiedene Stahlwerkstoffe 
verbiegen muss. Aber Du solltest diesen Versuch machen. Dann würdest Du 
merken, dass sich der hochfeste Stahl genauso weit durchbiegt wie der 
Wald-und-Wiesen-Baustahl. (im technisch relevanten elastischen Bereich)

von MaWin (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Dann würdest Du
> merken, dass sich der hochfeste Stahl genauso weit durchbiegt

Bei höherer Kraft. Ja.

von Richard H. (richard_h27)


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MaWin schrieb:
> Bei höherer Kraft. Ja.

Ich gebe es auf. Wir leben in einer postfaktischen Zeit.

von MaWin (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Wir leben in einer postfaktischen Zeit.

Den Eindruck habe ich auch. Tipp: Einfach mal Stahl in die Hand nehmen.

von Richard H. (richard_h27)


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MaWin schrieb:
> Den Eindruck habe ich auch. Tipp: Einfach mal Stahl in die Hand nehmen.

Steifigkeit als haptische Erfahrung begreifen? Kopfkino
Im technischen Bereich sollte man das eher intellektuell angehen.

von MaWin (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Steifigkeit als haptische Erfahrung begreifen?

Ja. Dann würdest du ganz schnell erkennen, dass du falsch liegst.
Einfach mal kaltferfestigten Stahl in verschiedenen Formen 
weiterbearbeiten und und staunen, was verfestigt heißt.
Ganz ohne deinen Prof zu fragen.

Auf die ganz klare Definition von Steifigkeit warte ich übrigens noch.

von Richard H. (richard_h27)


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MaWin schrieb:
> Auf die ganz klare Definition von Steifigkeit warte ich übrigens noch.

Ein bischen Initiative könntest Du selbst zeigen. Aber Vorsicht, Dein 
Weltbild könnte ins Wanken kommen.
Wenn Du mir schon mit Wikipedia widersprechen willst, dann gib doch mal 
Begriffe wie Steifigkeit oder Elastizitätsmodul dort ein.

Vielleicht noch ein wichtiger Konstruktionshinweis: Viele 
Maschinenelemente (wahrscheinlich die meisten) dürfen nur bis zu einer 
gewissen Verformung belastet werden, um  nicht zu versagen (z.B. Wellen 
in einem Zahnradgetriebe). Dieser Widerstand gegen Verformung ist die 
Steifigkeit und die wird allein durch die Formgebung des Bauteils und 
den Elastizitätsmodul seines Werkstoffes gebildet.
Da interessiert es nicht im mindesten, dass das Bauteil noch 100 mal 
stärker bis zum Bruch belastet werden könnte (Festigkeit).
Es ist auch eine Tatsache (zeitlos faktisch), dass hochfeste Stähle 
keinen höheren Elastizitätsmodul haben als gewöhnlicher Baustahl.

von MaWin (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Dieser Widerstand gegen Verformung ist die Steifigkeit

Danke, dass du mir recht gibst.
Einfach mal hochfeste Stähle biegen. Dann merkst du den Widerstand gegen 
Verformung selbst.

von MaWin (Gast)


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> Autor:  MaWin (Gast)
> Datum: 27.12.2016 20:00
> Autor:  MaWin (Gast)
> Datum: 27.12.2016 20:20
> Autor:  MaWin (Gast)
> Datum: 27.12.2016 20:34
> Autor:  MaWin (Gast)
> Datum: 27.12.2016 20:47
> Autor:  MaWin (Gast)
> Datum: 27.12.2016 21:11
> Autor:  MaWin (Gast)
> Datum: 27.12.2016 21:41

Allesamt Beiträge vom
der seinen Namen nicht kennt
und stattdessen MaWin
ins Namensfeld schreibt.

von Richard H. (richard_h27)


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MaWin schrieb:
> Danke, dass du mir recht gibst.

Du bist ein hoffnungsloser Fall.
Es ist völlig uninteressant, wie sehr Du Dich beim Herstellen eines 
Teils geplagt hast. Wenn das Teil fertig ist, wird es im normalen 
Betrieb nie wieder so belastet, dass es sich wieder plastisch verformt, 
denn dann ist es defekt.
Du verwechselst den plastischen Umformprozess bei der Herstellung mit 
dem regulären (elastischen) Betrieb eines fertigen Teils im Einsatz.

von Richard H. (richard_h27)


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MaWin schrieb:
> Allesamt Beiträge vom
> der seinen Namen nicht kennt
> und stattdessen MaWin
> ins Namensfeld schreibt.

Nicht nur seinen Namen nicht kennt...

von Alles falsch! (Gast)


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Oh du armes Deutschland, nur Richard und ich haben den Durchblick.

von MaWin (Gast)


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Richard H. schrieb:
> Wenn das Teil fertig ist, wird es im normalen
> Betrieb nie wieder so belastet

Also gibt es hochfesten Stahl nur, damit man ihn schwerer bearbeiten 
kann. Im normalen Betrieb spielt die Festigkeit ja keine Rolle mehr.
Das ergibt natürlich Sinn.

von Richard H. (richard_h27)


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MaWin schrieb:
> Also gibt es hochfesten Stahl nur, damit man ihn schwerer bearbeiten
> kann. Im normalen Betrieb spielt die Festigkeit ja keine Rolle mehr.
> Das ergibt natürlich Sinn.

Auch wenn Du es ironisch meinst, die Festigkeit ist oft nicht das 
Wichtigste.
Aber schon das Hauptkriterium bei Verschraubungen, Kranseilen, 
Druckbehältern...
Festigkeit ist aber oft auch nur ein Nebeneffekt, wenn ein Werkstoff 
wegen anderen gewünschte Eigenschaften ausgewählt wird.

: Bearbeitet durch User
von Richard H. (richard_h27)


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Alles falsch! schrieb:
> Oh du armes Deutschland, nur Richard und ich haben den Durchblick.

Da gibt es mindestens noch den Professor Weck, einem Experten für die 
Konstruktion von Werkzeugmaschinen. Aber der ist bald 80 und wenn der 
mal tot ist...

: Bearbeitet durch User
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