Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug wärmeleitender Isolationswerkstoff gesucht


von ASinus (Gast)


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Moin zusammen,

ich möchte gerne den stehenden Inhalt eines Kupferrohres auf maximal 50 
Grad erwärmen und diese Temperatur dann halten.
Die Aufheizzeit ist nicht kritisch und nach außen ist genug Platz zur 
Wärmedämmung, mit hohen Leistungen/Strömen ist also nicht zu rechnen.
Die maximale Spannung liegt bei 60 Volt - reine Gleichspannung.

Einfachste Möglichkeit ist wohl einen Drahtwendel (z.B. Konstantan) um 
das Rohr zu legen.

Aber mit welchem Werkstoff isoliert man das Kupferrohr elektrisch vom 
Draht?

Jemand eine Idee oder einen anderen Vorschlag?
Ach ja, ein Eingriff ins Rohr ist nicht möglich.

von Peter II (Gast)


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von ASinus (Gast)


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Hmm - Kapton - dolles Zeug,

Ich zitiere mal von einer Herstellerwebseite, damit nicht jeder suchen 
muß:

"Kapton®xxx ist eine sehr dünne Folie mit sehr guter elektrischer 
Spannungsfestigkeit (50µm - 7.000 VUd). Gegenüber anderen üblichen 
Isolierfolien besitzt Kapton®xxx eine etwa doppelt so hohe 
Wärmeleitfähigkeit (0,38 W/mK).
Durch diese beiden Eigenschaften eignet sich Kapton®xxx ideal für 
elektronische Anwendungen. Die platzsparende Isolation trennt galvanisch 
z.B. Leitungstransistoren von Kühlkörpern, verbessert jedoch die 
Wärmedurchleitung erheblich. Ideal für das Wärmemanagment (Thermal 
Management) in elektronischen Geräten."

Ein anderer Hersteller gibt an:
"...Wärmeleitfähigkeit von 0,37 W/mK sowie einen Arbeitsbereich von -40 
bis +155° C ..."


Was gibt es denn noch für Alternativen?

von c.m. (Gast)


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auspuffdichtmasse.
temperaturbeständig bis ~1000°C. ist natriumsilikat mit glasfasern, 
härtet an der luft aus.
allerdings ist die verarbeitung eine ziemliche schmiererei :/

von cd ~ (Gast)


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ASinus schrieb:
> Ein anderer Hersteller gibt an:
> "...Wärmeleitfähigkeit von 0,37 W/mK sowie einen Arbeitsbereich von -40
> bis +155° C ..."
>
> Was gibt es denn noch für Alternativen?

Lackieren, waere eine Mgklt.

Scroll mal etwas runter, da findet man Angaben zur 
Waermeleitfahaehigkeit.
Bisl Acrylspray koennte es tun, wird dann auch so in der Gegend liegen.

http://www.stannol.de/produkte/schutzlacke/http://www.stannol.de/produkte/schutzlacke/


5*10-4 cal/sec/cm2/cm/°C  ~  0,21  W/mK

von cd ~ (Gast)


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cd ~ schrieb:
> 5*10-4 cal/sec/cm2/cm/°C  ~  0,21  W/mK
1
 5 * 10^-4 cal/s∙cm∙°C ~  0,21  W/mK

von Mani W. (e-doc)


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Normales Tixoband darüber (1 Lage), dann den Widerstandsdraht und
darüber nochmal 1 Lage Tixoband, etwas Malerflies als Wärmedämmung
darüber oder fertigen Wärmedämmschlauch für Heizungsrohre darüber
schieben - Fertig!

60 Grad sind kein Problem...

von Sebastian S. (amateur)


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Für 60V reicht extrem dünner Kuststoff oder Lack.

von c. m. (Gast)


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das problem bei kunststoff ist, daß die temperatur des heizelements viel 
größer sein kann als die solltemperatur des zu heizenden stücks.
oder anders, hier: der heizdraht muss so viel energie abgeben, um das 
rohr auf 60°C zu bringen, und die temperatur zu halten.

als zusatz zu meinem vorschlag mit der auspuffpaste… den draht eventuell 
vorglühen. bei nichrom bildet sich z.b. eine oxydschicht die *mit*helfen 
kann zu isolieren.

von cd ~ (Gast)


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> als zusatz zu meinem vorschlag mit der auspuffpaste… den draht eventuell


Ok wenn man Dampf geben will, bisl Waermeleitpaste und Glasfasergewebe 
wie man es zum Gipskarton-Fugen abspachteln nimmt als Abstandhalter dann 
die Wicklung und aussen herum Teflonband, Iiiiigor den Schalter ....

von Cyborg (Gast)


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Man kann auch PTFE(Teflon)-Klebeband oder Glasfaserklebeband
dazu benutzen. Findet man z.B. in der Bucht.

von Ichbin (Gast)


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Hi
Egal was Du als Isolation verwendest. Ich würde als Heizdraht flachen 
Nickelchrom- oder Kanthaldraht verwenden.
Findest Du, wenn Du bei ibäh den Suchbegriff: "nichrom flach" (ohne die 
" " )eingibst.

Ichbin

von ASinus (Gast)


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Bei einer Lackschicht befürchte ich, daß sie mechanisch nicht lange 
hält.
Immerhin sind es ja Materialien mit unterschiedlichen 
Ausdehnungskoeffizienten.

Auspuffdichtmasse - ist wirklich eine ziemliche Schmiererei. Eignet sich 
aber gut, um die Kontaktstellen an ihrer Position zu halten.

Tixo gibt es wohl nicht mehr und das heute übliche Büroklebeband ist 
nicht temperaturfest. Den Versuch habe ich schon durch.
Falls für "normale Klebebänder" (Textil, Panzer-, Duct- etc.) überhaupt 
Temperaturen (nur in ungesicherten Quellen) zu finden sind, liegen die 
alle bei 60-75°C und das reicht nicht. Der Heizdraht drück sich schon 
nach kurzer Zeit sehr stark in das Band hinein. Nach außen geht das. Zur 
sicheren elektrischen Isolation gegen das Kupferrohr...??
Klebebänder für höhere Temperaturen sind meist aus Alu oder Blei und 
haben den Vorteil der guten elektrischen Leitfähigkeit... toll...
Selbst Elektroisolierband ist nur bis knapp über 100°C angegeben und hat 
keine Angaben über die Wärmeleitfähigkeit.
Das eingangs erwähnte Kapton-Band ist immerhin mit einer Dauerlast von 
350°C angegeben.

Muß ja auch kein Klebeband sein.

Ichbin schrieb:
> ...Ich würde als Heizdraht flachen
> Nickelchrom- oder Kanthaldraht verwenden. ...
Warum?

von ichbin (Gast)


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Flachdraht hat gegenüber Runddraht mehr Fläche um die Wärme an das Rohr 
abgeben zu können und dürfte daher bei gleicher Heizleistung nicht so 
warm/heiß werden. Zudem ist durch die größere Fläche weniger Druck auf 
den Isolierwerkstoff zu erwarten.

ichbin

von ASinus (Gast)


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@ichbin
Flachdraht - gutes Argument - danke!

Kanthal als Werkstoff muß ich selbst erst noch mal genauer nachlesen.

von Sebastian S. (amateur)


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Links und rechts der Heizstelle einen Ring um das Rohr legen und dann 
einfach ein paar Lagen Kupferlackdraht wie man ihn für das Wickeln von 
Spulen und Transformatoren verwendet, dazwischen wickeln. Natürlich 
sollte dieser entsprechend Dünn sein - kann man ja ausrechnen. Der Lack 
hält 100° mit Links aus und die Spannungsfestigkeit geht bis in den 
3-stelligen Bereich. Eine passsende Isolationsfolie gibt es in der 
gleichen Rubrik.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (thomas55)


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Hast Du schon mal nach Rohrbegleitheizung gesucht?

z.B.:
http://www.dimplex.de/downloads/anweisungen/upload/hbs-2003-05-23.pdf

Gruß aus Spandau

von ASinus (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> ein paar Lagen Kupferlackdraht ... dazwischen wickeln.

Du meinst, das Kupferrohr quasi als "Eisenkern" missbrauchen und die 
ganze Kupferspule als Heizdraht verwenden?
Eigentlich keine schlechte Idee und bei Trafos bzw. E-Motoren halten die 
Wicklungen ja auch ziemlich lange.
Der Gedanke hat was.

Sebastian S. schrieb:
> Eine passsende Isolationsfolie gibt es in der
> gleichen Rubrik.

Die Folie wäre noch interessant. Welche Rubrik meintest du?

von Sebastian S. (amateur)


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>Die Folie wäre noch interessant. Welche Rubrik meintest du?
Isolationsfolie, wie man sie zwischen die Trafowicklungen legt.
Die soll elektrisch isolieren, aber keinen Wärmeschild bilden.
Sollte es alles im Trafozubehörhandel geben, zusammen mit dem 
Kupferlackdraht.

von Matthias G. (matthias_g859)


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Glasfaserschlauch (zB ebay -> 181563391478) wird zur wärmefesten 
Isolation eingesetzt. Kenne ich nur in kleinen Durchmessern, es wird 
also schwierig, deinem Rohr so etwas anzuziehen. Aber dein Heizdraht 
wird locker reinpassen.

von Michael B. (alter_mann)


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Um welche Rohrabmaße geht es denn dabei?
Da die Temperatur nach Aufheizung gehalten werden soll, ist es sogar von 
Vorteil, wenn die Isolation etwas mehr Wärmekapazität hat.
Deswegen wäre meine Empfehlung so eine Knete zum Brennen, Fimo oder für 
Ostler Suralin. Davon eine Schicht Einbrennen und darauf die 
Heizwicklung. Dann natürlich noch eine Außenisolierung drumherum.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Von ELV gibt es Frostschutzheizkabel, aber die sind nur für niedrige 
Aussentemperaturen gedacht, z.B.

Artikel-Nr.: 68-05 39 80 Niederspannungs-Kabelheizung NSH 14-10, 14 W, 
10m, IP 65 , wird mit einem Netztrafo betrieben
oder Artikel-Nr.: 68-09 47 47  Heizkabel mit Frostschutz, 230V, 2,5m

von ASinus (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Um welche Rohrabmaße geht es denn dabei?

Steht noch nicht so ganz fest. Hängt z.B. von der benötigten Oberfläche 
und dem Bauaufwand ab.
Planziel wäre 10mm Außendurchmesser. Dicker wäre möglich, dünner eher 
nicht.
10mm würde auch mit dem Glasfaserschlauch noch gehen. Da fehlt mir jetzt 
aber noch die Wärmeleitfähigkeit.

Michael B. schrieb:
> ...Vorteil, wenn die Isolation etwas mehr Wärmekapazität hat...
Ja - das macht ja auch die Kupferspule interessant.

Bei dem Rest bin ich noch am lesen

von Hp M. (nachtmix)


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ASinus schrieb:
> 10mm würde auch mit dem Glasfaserschlauch noch gehen. Da fehlt mir jetzt
> aber noch die Wärmeleitfähigkeit.

Die ist doch weitgehend gleichgültig, wenn, wie du im ersten Beitrag 
schreibst, die Aufheizzeit keine Rolle spielt.

Bei einer Maximaltemperatur von 50°C würde ich auch daran denken das 
Kupferrohr mit einem Mantel aus einem zweiten Rohr zu umgeben, und durch 
den Zwischenraum thermostatisiertes Wasser zu pumpen.
Das dürfte eine gleichmäßigere Temperaturverteilung entlang des Rohres 
ergeben, als sie mit einer Heizwicklung möglich ist.

von Mixmax (Gast)


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Warum den nicht direkt mit dem KupferRohr heizen?

von ichbin (Gast)


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Das Rohr selber aufheizen....
Warum muss es Kupfer sein? Bei den einfachen Solarleuchten sind oftmals 
dünnwandige, ca 10mm starke Edelstahlröhrchen als Fuß dran. Da sollten 
20A und ein paar wenige Volt ausreichen um das ordentlich warm werden zu 
lassen.

ichbin

von ASinus (Gast)


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Hp M. schrieb:
> ASinus schrieb:
>>... Glasfaserschlauch ... Wärmeleitfähigkeit.
>
> Die ist doch weitgehend gleichgültig, wenn, wie du im ersten Beitrag
> schreibst, die Aufheizzeit keine Rolle spielt.

Schon richtig - die Temperatur der Heizung müß dann aber höher sein. 
Damit steigt die notwendige Leistung. Nicht so schön.

Hp M. schrieb:
> das Kupferrohr mit einem Mantel aus einem zweiten Rohr zu umgeben,
> und durch den Zwischenraum thermostatisiertes Wasser zu pumpen.

Im ersten Versuch hatte ich sehr dünnes Rohr um das eigentliche Rohr 
gewickelt und die Wärme aus einem beheizten Tank geholt.
Hat mit zwei Einschränkungen funktioniert. Erstens ist die 
Temperaturdifferenz zwischen Eingang und Ausgang sehr hoch.
Und zweitens (Hauptgrund)war die Konstruktion einfach zu schwer.

Mixmax schrieb:
> Warum den nicht direkt mit dem KupferRohr heizen?

Weil ich die Spannung nicht auf dem Rohr haben will.

Ist im übrigen auch der Punkt, der die Idee mit der "Heizspule" aus 
Kupfer zum Wackeln bringt. Wobei ich die Folgen des zwangsläufig 
entstehenden Magnetfeldes noch nicht ganz überblicken kann.


Die folgenden Materialinformationen stammen  aus dem Bereich der 
Faserverbundwerkstoffe, hauptsächlich aus dem Flugzeugbau. Da die 
Streuungen in Abhängigkeit des Produktes teilweise doch beträchtlich 
sind, schreibe ich hier nur eine grobe Zusammenfassung.
Die Werte sind also nur zur Übersicht zu gebrauchen!

Glasfasern:
Zitat "...Glasfasern sind unbrennbar, temperaturbeständig bis ca. 400 
°C..."
Zitat "...Bei 540°C behalten Glasfasern etwa 25% ihrer ursprünglichen 
Festigkeit... "
spez. elektrischer Widerstand (E-Glas): 10^15 Ω/cm/20 °C
Wärmeleitfähigkeit: 1 bis 1,7 W/m • K
(gibt übrigens auch doppelseitiges Klebeband für Kühlkörper, das mit 0,8 
W/m•K angegeben ist)

Kohlenstoffasern:  (sind elektrisch leitend.)
spez. elektrischer Widerstand: 1,6 x 10^-3 Ω/cm/20 °C
Wärmeleitfähigkeit: 10 bis 17 W/m • K

Aramidfasern (z.B. Nomex oder Kevlar):
spez. elektrischer Widerstand: 10^15 Ω/cm/20 °C
Wärmeleitfähigkeit: 0,04 W/m • K
Zitat "...sehr hitze- und feuerbeständig. Aramide schmelzen bei hohen 
Temperaturen nicht, sondern beginnen ab etwa 400 °C zu verkohlen. ..."

Werde wohl mal einen Dummy aus Glasfasermatte und Wärmeleitpaste 
wickeln.
Wie ich das Gematsche mit dem weißen Klebezeug hasse...

Oder hat noch jemand einen noch besseren Vorschlag?

von ASinus (Gast)


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Zwischenstand:

Die ersten Meßergebnisse sind recht gut.
Die Wärme wird sehr zügig vom Draht abgeleitet und die 
Temperaturverteilung im leeren Rohr ist auch schön gleichmäßig.

Der Bedarf an Wärmeleitpaste ist allerdings sehr hoch. Das 
Glasfasergewebe enthält doch sehr viel Hohlraum, der gefüllt werden will 
und dafür ist die Wärmeleitpaste ja eigentlich nicht gedacht.

Alternativ dachte ich im ersten Augenblick an Maschinenfett, Vaseline 
o.ä.
Das ist zwar elektrisch nicht leitend, vom Temperaturverhalten 
(Viskosität) mal abgesehen, findet man (zumindest ich) über die 
Wärmeleitfähigkeit wenig bis nichts sinnvolles.
Darf ich hier noch mal euer Wissen anzapfen?
Oder soll ich dazu besser einen eigenen Thread aufmachen?

von cd ~ (Gast)


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ASinus schrieb:
> Glasfasergewebe enthält doch sehr viel Hohlraum, der gefüllt werden will

Glasfaser-"vlies" nehmen, das ist recht duenn.

Da messe ich gerade mal ~15 um
Das ist das Material welches man als oberste Schicht nimmt.

Die gewebten Matten welche fuer Stabilitaet in einer GFK-Konstruktion 
sorgen sollen sind nat. viel zu dick. Meist liegt das wenn man Harz 
kauft neben den dicken Matten auch bei.


---
(Etwas dicker und steifer sind die Streifen zum abspachteln mit Gips aus 
der Bauabteilung, kann man aber auch fuer anderes missbrauchen nur eher 
nicht in der Top-schicht mit Harz, wg. der Loecher)

von cd ~ (Gast)


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> Da messe ich gerade mal ~15 um

Oups, da fehlt nat. eine Null.
Sodele, nochmal schnell rausgekramt Mikrometer meint so zwischen

0,1 - 0,15 Millimeter

Sorry!

von ASinus (Gast)


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cd ~ schrieb:
> Glasfaser-"vlies" nehmen, das ist recht duenn.

Stimmt.
Werde ich berücksichtigen.
Dank dir, auch für das Nachmessen.

Etwas anderes als diese weiße klebrige Pampe wäre trotzdem nett.

von Tom (Gast)


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Was sprach denn gegen Kapton?

von ASinus (Gast)


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Tom schrieb:
> Was sprach denn gegen Kapton?

Nichts.
Außer der Verfügbarkeit über die Feiertage.

Hab das Band auf dem Zettel und dieser hier, wird nicht der letzte 
Versuchsträger sein.
Immerhin hab ich jetzt schon mal ein paar Messwerte und kann konkreter 
weitermachen.
Außerdem kann ich jetzt Änderungen relativ beurteilen.
Bei Bedarf beschreibe ich auch gerne meine Erfahrungen mit dem 
Kapton-Band.

von cd ~ (Gast)


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ASinus schrieb:
> Hab das Band auf dem Zettel und dieser hier, wird nicht der letzte
> Versuchsträger sein

Mmh, hast du bereits eine Vorstellung davon wie heiß dein Draht wird?
Also grob überschlagen gerechnet oder einfach mal gemessen.

War halt ein Vorschlag darauf ziehlend was man halt im Haushalt evtl. so 
findet. Es wuerde mich jetzt nicht weiter wundern wenn auch 
moeglicherweise etwas mutig es evtl. reichen wuerde auch einfach eine 
oder zwei Lagen eines Taschen- oder Kosmetiktuches zu verwenden.

 Mit waermleitpaste imprägniert o. getraenkt z.B. in Silikonöl  ist das 
auch fuer wenigstens 200 °C gut. Die sind teils wirklich duenn, wenige 
10 Mikrometer (40-50) um hobbytechnisch gelegentlich Transistoren 
-provisorisch- elektrisch isoliert zu befestigen reicht es, eine geringe 
Feuchtigkeit welche ggf. enthalten ist ist nach ersten durchheizen kein 
Thema mehr. 100% Zellstoff hat eine Entzündungstemperatur um 470 Grad. 
Das ist zwar noch ein Stück zur Glaswolle mit ca. 700 °C falls man die 
so vergleichen kann. Aber solange das nicht offen liegt und in geigneter 
Weise ummantelt ist sollte da auch nichts passieren ausser das es ggf. 
mal kurz dampft. Die elektrische Leistung muesste dann halt ggf. 
entsprechend begrenzt werden je nach dem wie stark sich das aufheizt 
wenn sich kein Medium im Rohr befindet.

Je nachdem; just for fun-experiment, feste Installation mit 
Dauerbetrieb, ?, usw. ...

von ASinus (Gast)


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cd ~ schrieb:
> Mmh, hast du bereits eine Vorstellung davon wie heiß dein Draht wird?
> Also grob überschlagen gerechnet oder einfach mal gemessen.

Die Temperatur eines Drahtes ist nicht so leicht zu berechnen.
Insbesondere, wenn Werte über die "Kühlung" nur grobe Schätzungen 
(Träumereien) sind.
Deshalb hab ich ja fix diesen "Testballon" aufgeblasen.
Dazu schrieb ich:

ASinus schrieb:
> Zwischenstand:
>
> Die ersten Meßergebnisse sind recht gut.
> Die Wärme wird sehr zügig vom Draht abgeleitet und die
> Temperaturverteilung im leeren Rohr ist auch schön gleichmäßig.

Gemessen hab ich die Oberflächentemperatur im leeren Rohr.
Es ging erst mal nur um den Übergang bis in das Rohr und den Abstand der 
Windungen. Keine Wärmedämmung. Nichts, außer etwas Klebeband zur 
Schmodderbekämpung.
Daher sind Aussagen über die elektrische Leistung momentan noch 
bedeutungslos.

Feuchter Zellstoff dürfte mechanisch gesehen,  ähnliche "Bauchschmerzen" 
verursachen, wie eine (weiter oben) angesprochene Lackschicht.
Schlecht ist der Gedanke trotzdem nicht.
Außer dem Dampf.
Dampf bedeutet in einem geschlossenen System Druck und das ist gar nicht 
gut.
Ach ja - austrocknen ist beim Wärmeübergang auch nicht toll. 
Austrocknung bedeutet Schrumpfung bedeutet Lufteinssclüsse - gar nicht 
schön.
Um mal eben schnell einen Chip zu testen sollte dein Vorschlag aber 
ausreichen.
Dank dir.

von Kamil R. (kamil_rezer)


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ASinus schrieb:
> Aber mit welchem Werkstoff isoliert man das Kupferrohr elektrisch vom
> Draht?
>
> Jemand eine Idee oder einen anderen Vorschlag?

Ich würde es mit Keramik probieren. Z.B. Al2O3 hat eine ähnliche 
Wärmeleitfähigkeit wie Stahl, ist elektrisch nicht leitend und sehr 
stabil. Es gibt viele Erzeugnisse daraus auf dem Markt, wenn man aber 
was spezifisches Sucht - wird es teuer. Ich habe mal eine Platte 
(80x80x20mm^3) fertigen lassen - über 200Eur, da spez. Backform, 
Schleifen usw.. Das Material selber (als Pulver) ist aber günstig.

Hier ein Paar Hersteller, vielleicht findet man dort was passendes:
http://www.friatec.de/content/friatec/de/Keramik/FRIALIT-DEGUSSIT-Oxidkeramik/Hochtemperaturtechnik/Rohre-und-Isolierstaebe/index.html
https://www.ceramtec.de/kompetenz/rohre/
http://www.tkf-froemgen.de/de/gegossene-aluminiumoxidrohre-ad-998.html

von ASinus (Gast)


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€ Kamil Rezer

Hammer!!
Vielleicht ein wenig oversized, aber "Reserven" schaden nicht.
Das Lieferprogramm der Halbzeuge sieht auch gut aus.
Da muß ich doch die ganze Konstruktion noch mal überdenken.

...und ich Depp matsche mir hier einen zurecht.

Dank dir!

von Kamil R. (kamil_rezer)


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Sehr gern. Ich habe schon so was ähnliches mal gesehen. Man hat eine 
Keramikplatte mit Rinnen für die Heizelemente (die aus Wolfram oder 
ähnlichem Draht gewickelt worden waren) versehen, damit die 
Keramikplatte in etwa gleichmäßig  warm wird. Nicht einfach war es einen 
großen Wärmebetrag aus der Keramik an die Kupfer zu koppeln, da, wenn es 
dazwischen ein Luftspalt entsteht, der Wirkungsgrad sinkt. Und außen 
herum hat man noch Isolierstoff angebracht (ich glaube das war Teflon), 
damit die Wärme nach außen weniger abgegeben wird. Man hat noch einen 
Temperatursensor für die Überwachung eingebaut.

von ASinus (Gast)


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Der Luftspalt ist das kleinste Problem.
Wenn die Keramit wirklich diese angegebenen Eigenschaften besitzt,
könnte sie einen Teil der mechanischen Lasten übernehmen und damit wäre 
es u.a. denkbar, die Wandstärke des Kupferrohres zu reduzieren.
Aufgrund der Vorspannung zweier Halbschalen aus Keramik wäre auch "kein" 
Luftspalt mehr vorhanden bzw. ein sinnvoller Einsatz von Wärmeleitpaste 
bzw. Kleber möglich.
Bin zwar noch nicht fertig, sieht aber schon mal gut aus.
Zum Glück sind die Feiertag rum, so das man in ein paar Tagen auch 
wieder jemanden erreichen kann, der auch ansprechbar ist.
KO-Kriterium könnte natürlich am Ende der Preis sein. Das wird sich aber 
zeigen.
Parallel werde ich natürlich auch das Kaptonband testen. Schließlich 
sind ja auch Reparaturen nicht auszuschließen.
Wärmedämmung ist ein anderes Kapitel. Da ist aber ausreichend Platz.
Werde euch auf dem Laufenden halten.

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