Hallo Leute, ich arbeite unterwegs viel mit PDFs, mal mit dem Handy, mal mit dem Tablet und Laptop. Zwangsläufig habe ich da verschiedene Stände und nun möchte ich alles zentral auf dem PI ablegen und übers Internet darauf zugreifen. Muss ich den PI dann als NAS-Server einrichten oder wie sollte ich das am besten machen? Dropbox etc. kommt für mich nicht in Frage.
Rolf M. schrieb: > Auf dem Raspi Owncloud installieren. Oder direkt Nextcloud. Aber was auch immer, so etwas in der Art ist, wenn du da auch vom Handy dran willst wahrscheinlich das einfachste.
Heist das ein nas server wäre überdimensioniert? Wann setzt man denn einen nas ein?
Ein NAS ist in der regel eine art Fertiglösung, welche ein Networkshare im Netzwerk bereitstellt. Sollange man nur das will, was ein spezifisches NAS anbietet, ist es manchmal einfacher ein NAS zu nehmen. Sobald man aber etwas zusätzliches will, dass bei dem NAS nicht defaultmässig vorgesehen ist, kann es sehr Kompliziert werden das nachzuinstallieren, ohne etwas Kaputzumachen und ohne es beim nächsten Update wieder zu verlieren. Mit einem kleinen PC/Server/PI hat mein ein gewöhnliches Debian System und breitere Unterstützung für fast alle möglichen Dinge. Man muss es zwar selbst einrichten, ist aber weniger eingeschränkt wie man es nutzen will und muss sich keine gedanken über irgendwelche Vendorspezifischen geschichten und nichtpersistenten Config Files, etc. machen. Letztendlich ist es der Unterschied, ob man sich einem Hersteller Ausliefert aber deren Support und Tools nutzen kann/muss, oder ob man die Sache selbst in die Hand nimmt, mehr möglichkeiten hat, die Sachen dann aber selbst einrichten muss und mehr Geduld braucht.
Ich formulier's nochmal aus meiner Sicht: Hardwaremäßig ist das NAS auch nicht großartig was anderes als ein Raspi mit Festplatten dran. Beim NAS hat sich der Hersteller darum gekümmert, alles einfach und (mehr oder weniger) komfortabel bedienbar zu machen, aber eben auch eingeschränkt. Du kannst alles über eine Web-Oberfläche konfigurieren. Beim Raspi musst du dich um alles selber kümmern, von der Installation des Betriebssystem bis zum manuellen Bearbeiten der Konfig-Files per Texteditor. Du kannst dir dafür alles einrichten, wie du es haben willst, und du lernst viel. Aber wenn du dich bisher nicht damit auskennst, wirst du auch einiges mehr an Zeit investieren müssen als bei der Fertiglösung. Dokumentiert ist das alles in der Regel sehr gut.
> Hardwaremäßig ist das NAS auch nicht großartig was anderes als ein Raspi
Doch. Ich wuerde erwarten das der Hersteller mehr Aufwand und
Konstruktion in Zuverlaessigkeit bei langen Betriebszeiten, Luftfuehrung
und Transientenschutz investiert hat. Hoffe ich jetzt mal. :-)
Olaf
Rolf M. schrieb: > Hardwaremäßig ist das NAS auch nicht großartig was anderes als ein Raspi > mit Festplatten dran. Wenn man das aus sehr großem Abstand betrachtet, stimmts. Im Detail aber fallen dann doch einige Unterschiede auf. Der Pi bindet Massenspeicher über USB2 an, d.h. kann diesen unter optimalen Bedingungen mit 35 MByte/sec beschreiben. Soll mit RAID-1 gespiegelt werden, um die Ausfallsicherheit etwas zu erhöhen, geht das nur in Software, so daß sich die Datenrate effektiv halbiert. Zudem ist beim Raspberry Pi das Netzwerkinterface ebenfalls über die USB2-Schnittstelle angebunden, und obendrein nur ein 100MBit-Ethernet. Massenspeicher und Ethernet teilen sich die Bandbreite des USB, so daß das ganze noch etwas langsamer wird. Ein NAS verwendet üblicherweise einen Prozessor mit nativem SATA-Anschluss, der bei neuzeitlichen Ausführungen 600 MByte/sec Transferrate bietet, bei vernünftiger Anbindung auch auf mehreren Anschlüssen gleichzeitig. Auch nur mäßig aktuelle NAS verwenden GBit-Ethernet, und dem Prozessor in so einem NAS steht üblicherweise auch mehr RAM zur Verfügung als dem Raspberry Pi. Ja, natürlich, man kann sich mit dem Raspberry Pi ein NAS selbststricken, aber das ist ganz erheblich langsamer als ein "richtiges" NAS.
wullert schrieb: > Dropbox etc. kommt für mich nicht > in Frage. Schau Dir mal SyncThing an: https://syncthing.net/ Das verwende ich bei mir um ein paar Ordner zwischen meinem Handy und zwei PCs aktuell zu halten. Das kann einen bidirektionalen (oder optional auch unidirektionalen) Sync permanent und automatisch im Hintergrund durchführen, braucht keinen zentralen Server (ist komplett p2p), kann versehentlich gelöschte Dateien x Tage lang archivieren, ist Open Source (MPLv2), ist für alle gängigen Plattformen verfügbar.
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Nextcloud/Owncloud (je nach Gesinnung) auf einem kleinen Server im Netz installieren und loslegen. Die gibts teilweise schon für paar Euro im Monat.
Rufus Τ. F. schrieb: > Wenn man das aus sehr großem Abstand betrachtet, stimmts. Ok, ich hatte angenommen, dass diese Flaschenhälse beim aktuellsten Modell inzwischen endlich behoben sind, aber das war wohl ein Trugschluss.
Nö, diesbezüglich hat sich gar nichts geändert, und solange im Raspberry Pi ein Smartphone-SOC verwendet wird, wird sich daran auch nichts ändern - ein Smartphone-SOC braucht kein PCIe, kein SATA und kein Ethernet, einem Smartphone-SOC genügt USB zur Kommunikation mit der Außenwelt.
Rufus Τ. F. schrieb: > Ja, natürlich, man kann sich mit dem Raspberry Pi ein NAS > selbststricken, aber das ist ganz erheblich langsamer als ein > "richtiges" NAS. wenn der TO nur einen normalen DSL-Anschluss hat (was er nicht verraten hat) dürfte das alles egal sein - der Upstream seines Anschlusses wird der bestimmende Faktor für die Übertragungsgeschwindigkeit. Sascha
Rufus Τ. F. schrieb: > - ein Smartphone-SOC braucht kein PCIe, kein SATA und kein Ethernet, > einem Smartphone-SOC genügt USB zur Kommunikation mit der Außenwelt. Das stimmt wohl. Er könnte aber wenigstens USB 3 haben. Gibt's überhaupt noch Smartphones die nur USB 2 können?
Rolf M. schrieb: > Gibt's überhaupt > noch Smartphones die nur USB 2 können? Gibts überhaupt schon Smartphones die USB3 können? Und warum würde man unbedingt USB 3 am Smartphone brauchen?
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Bernd K. schrieb: > Gibts überhaupt schon Smartphones die USB3 können? Und warum würde man > unbedingt USB 3 am Smartphone brauchen? Ja, mein altes Ubuntu Phone konnte das. USB 3 ist dort tatsächlich nicht besonders sinnvoll. Wirklich nützlich ist erst die Kombination USB-C + USB 3.1 + ein USB Alternate Mode für Video. Dann könnte man dort Bildschirme, Tastaturen, etc. anschliessen. Die Kombination habe ich aber so noch nirgends gesehen.
Bernd K. schrieb: > Gibts überhaupt schon Smartphones die USB3 können? Echt jetzt? Ihr macht ja mein ganzes Weltbild kaputt.
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