Forum: Offtopic Leuchtstoffröhre vergraben - Outdoorerfahrung gesucht.


von Zo Z. (Gast)


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Vorab, nicht das Energiesparen ist hier das Thema sondern das Experiment 
und die praktische Umsetzung. Ich hatte die Idee schon vor vielen vielen 
Monden und will nicht dumm sterben.

Ich möchte im Frühjahr eine 8W-Leuchtstoffröhre in der Erde vergraben um 
zu sehen ob Pflanzensamen eher Augen bekommen und seitlich oder sogar 
nach unten zum Licht wachsen oder trotzdem auch noch gegen die 
Schwerkraft noch unbedingt aus der Erde heraus "wollen".

Nicht Lachen - ich meins nämlich zur Hälfte ganz ganz ernst ツ

Ich dachte an eine autonome Lösung mit Solarzelle und Pufferakku, zur 
Not zahl ich auch den Strom für eine Woche oder 10 Tage Dauerbetrieb.

Ich denk mal ich isolier die Enden mit Schrumpfschlauch und Teer und 
nehm 2 Gummileitungen zum HF-Wandler. Worauf sollte ich noch achten?

: Verschoben durch User
von Experte (Gast)


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Zo Z. schrieb:
> Worauf sollte ich noch achten?

Darauf, dass du den richtigen Dr. erwischst.

von Michael B. (laberkopp)


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Zo Z. schrieb:
> Ich dachte an eine autonome Lösung mit Solarzelle und Pufferakku, zur
> Not zahl ich auch den Strom für eine Woche oder 10 Tage Dauerbetrieb.

Strom dürfte billiger sein als Solarzelle und Pufferakku.

Aber du sparst ja, koste es was es wolle....


So lange deine Erde nicht transparent ist, wird das wohl nichts mit dem 
Licht von unten, schon 1/100mm von der Lampe entfernt ist ein einfach 
nur DUNKEL. Lege also deine Keimlinge zumindest in Quarzsand.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Na recht weit wird das Licht zur Orientierung nicht reichen, die Wärme 
dürfte hingegen der ganze Pflanze zu gute kommen.
Bleibt nur Kaltlicht und Hydrokultur!?

von Horst (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Bleibt nur Kaltlicht und Hydrokultur!?

Aber wo gibt es wasserdichte Kaltlichtquellen?

von Teo D. (teoderix)


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Horst schrieb:
> Kaltlichtquellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Kaltlichtquelle

Luft als Lichtleiter, tät's in diesem Falle aber auch....
zB. die andere Hälfte der Wurzeln, am besten mit einem 
NICHT-Lichtleiter, abschirmen.

von Wühlhase (Gast)


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Die Glasröhre vor (garantiert ungleichmäßigem und vor allem punktuellem) 
Druck von außen irgendwie schützen. Rohr aus Plexiglas oder so...

von Cyborg (Gast)


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Je bescheuerter die Nicknamen, um so bescheuerter die Ideen.
Pflanzen keimen durch Wasser, nicht durch Licht. Erst nach
der Keimung und Ausbildung von Knospen und dann Blattwerk
greift die Fotosyntese und die strebt dem Licht nach, aber
nicht jede Pflanze verübt da Verrenkungen. Viele sterben
einfach ab und nix weiter passiert.
Dann müssen sich aber auch bei der Pflanze schon Wurzeln
bilden die sich Wasser und Nährstoffe suchen, aber kein Licht.
Ob die Schwerkraft da eine Rolle spielt kann man nur auf einer
Raumstation erforschen, aber da Wasser der Schwerkraft folgt
dürfte das wohl nachvollziehbar erwiesen sein.
Man könnte zum Beweis ja mal Samen in Torf Kopfüber keimen
lassen. Der Torf hält Wasser ein gewisse Zeit auch gegen die
Schwerkraft.

Horst schrieb:
> Aber wo gibt es wasserdichte Kaltlichtquellen?

Braucht man das überhaupt? Eine transparente Pflanzschale tuts
doch auch. Lampe drunter, fertig.

von Bio (Gast)


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Dazu gibt es schon ganz gute Forschungsergebnisse - falls es nicht nur 
darum geht etwas selber zu verifizieren.

Es wurde unter anderem in Schwerelosigkeit auf der ISS probiert wohin 
dort die Keime wachsen. Wenn ich mich recht erinnere ist es tatsächlich 
so, dass die Pflanze die Erdbeschleunigung erkennt. Vielleicht wäre ein 
Versuch in einer Zentrifuge sinnvoller als Leuchtröhren zu verbuddeln 
wie ein Hund sein knochen?

von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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Wenn man die Waschmaschine nimmt und dort Hydrogelpulver einfüllt, muss 
man nicht mal mehr gießen!

von ASinus (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Pflanzen keimen durch Wasser, nicht durch Licht.

Bist du dir da wirklich sicher? Also wiklich zu 100% sicher? Ohne jeden 
Zweifel?

Bio schrieb:
> Es wurde unter anderem in Schwerelosigkeit auf der ISS probiert wohin
> dort die Keime wachsen.

Die Russen haben da, in der Zeit vor der ISS auch sehr interessante 
Experimente gemacht und zeigen dazu einiges im Raumfahrtmuseum in 
Moskau. Grundaufbau waren immer Körbe mit Granulat und die Beleuchtung, 
sowie die Beheizung von außen (also "oben" und/oder "unten").
Waren auch einige Versuche mit bewegten Beleuchtungen dabei. Nicht nur 
Tag/Nacht, sondern 360°. Gibt dem Namen "Ringelblume" eine ganz neue 
Bedeutung.
Mehr verrate ich dir aber nicht. Will dir den Spaß ja nicht verderben.

Vielleicht solltest du deine Experimente aber in einen lichtdichten 
Kasten verlegen. Da hast du die Schwerkraft fest definiert 
(Konstantschwerkrraftquelle sozusagen) und kannst mit der 
Beleuchtungsrichtung frei arbeiten.
Dazu die Körbchenlösung der Russen und du kannst zusätzlich die Richtung 
der Schwerkraft, relativ zur Pflanze beeinflussen.

Zo Z. schrieb:
> um
> zu sehen ob Pflanzensamen eher Augen bekommen und seitlich oder sogar
> nach unten zum Licht wachsen oder trotzdem auch noch gegen die
> Schwerkraft noch unbedingt aus der Erde heraus "wollen".

Dazu darf aber weder Wärme noch Licht von "oben" kommen.
Auch das dürfte also in dem Kasten einfacher sein.

Aber verbuddel du mal Leuchtkörper.
Wenn die anfangen zu keimen, dann wächst vielleicht ein 
Weihnachtsbaum...

von Homo Habilis (Gast)


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ASinus schrieb:
> Cyborg schrieb:
>> Pflanzen keimen durch Wasser, nicht durch Licht.
>
> Bist du dir da wirklich sicher?

Also völlig sicher bin ich mir bei allem folgendem nicht (bin kein 
Gärtner, geschw. denn Botaniker - mein Vater war "passionierter 
Kleingärtner" - doch folgende Infos - außer dem Link - sind z.T. aus 
Dokus...), aber ich möchte dennoch auch was dazu sagen:

An völlig untersch. Orten auf der Welt wachsen (und keimen) oft ganz 
untersch. Pflanzen, mit untersch. strukturierten Samen.

Dabei gibt es bekanntermaßen das Prinzip Wasser=Keimvorgang. Also daß 
der Keimling in einer (diesen bis dahin längere Zeit vor Austrocknung 
schützenden) Samenkapsel über Wasseraufnahme durch die (entweder teils 
oder durchgehend poröse, oder aber an den "Nahtstellen" durchlässigere) 
Hülle zur Keimung angeregt wird.

Allerdings ist das Ganze etwas komplizierter - denn die Welt ist groß. 
Nicht überall herrschen Bedingungen, die so "freundlich" sind wie bei 
uns zw. Ostern und Oktober. Und Pflanzen haben sich an alle möglichen 
dieser Bedingungen angepaßt. Wasser (ausschließlich) "macht´s noch 
nicht".

Beispiele sind (man denkt da teils an "natürliche Fehlzüchtung", bei 
manchen Arten... ^^) Samen, die nur über den Weg, zuerst mal von 
bestimmten Tierarten Verdauungsversuche zu überstehen, keimen können...

(...und nein, ich meine nicht die sehr zahlreichen Pflanzenarten, die so 
lediglich ihr Verbreitungsgebiet vergrößern oder "halten", also sichern, 
sondern tatsächlich Samen_die_anders_nicht_keimen ...ähnlich, wie die 
Kaffeebohnen, die manchen Feinschmeckern danach weit besser munden... 
^^)

Andere Samen keimen praktisch nur, wenn ein Buschfeuer sie genügend 
erhitzte und/oder oberflächlich austrocknete ("Schrumpf" der Hülle), um 
zu platzen. Nun ja - Feuer vorbei, Platz genug.

Und - hiermit zurück zu Wasser, und zum Zitat: Es gibt sowohl Samen, die 
zur Keimung Licht, als auch welche, die Dunkelheit bevorzugen...

http://www.pflanzenforschung.de/de/themen/lexikon/keimung-der-samen-283

Ach ja: Lampen in die Erde? Würde ich bleiben lassen.

von Zo Z. (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Die Glasröhre vor (garantiert ungleichmäßigem und vor allem punktuellem)
> Druck von außen irgendwie schützen. Rohr aus Plexiglas oder so...

Um Würmer, 100-Füßler, Asseln und Käfer und Brut fernzuhalten kommt ca 
5cm um den Leuchtstab herum ein Kunststoffgitter und gegen 
Überschwemmung eine einfache Drainage..

Cyborg schrieb:
> Man könnte zum Beweis ja mal Samen in Torf Kopfüber keimen
> lassen.

Du meinst die Bauern achten auf die Himmelsrichtung beim Besamen?

BTW- woher weiß der Same wo oben und unten ist? Der hat sicher ein 
primitives Gyroskop so wie die TILT-Sensorik in den alten 
Flipperautomaten.

Homo Habilis schrieb:
> Ach ja: Lampen in die Erde? Würde ich bleiben lassen.

Du meinst Licht im Keller sei sittenwidrig? GuckstDu:
es gab schon Erleuchtung für andere Orte wo nie die Sonne schien ツ

http://de.scrubs.wikia.com/wiki/Meine_Beförderung

von ASinus (Gast)


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@  Homo Habilis
danke - schhlichtweg nur Danke !

von Elektrofan (Gast)


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Am besten, das Gemüse beleuchtet sich selber:

http://www.cybervisuals.ch/work/biolumi/

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Cyborg schrieb:
> Je bescheuerter die Nicknamen, um so bescheuerter die Ideen.
> Pflanzen keimen durch Wasser, nicht durch Licht.

Das ist nur halb richtig. Alle Samen brauchen Wasser zum Keimen. Einige 
keimen zumindest besser, wenn sie zusätzlich noch Licht bekommen. 
Stichwort: Lichtkeimer.

Ich schlage vor, du gehst einfach mal in den nächsten Gartenmarkt und 
liest die Beschriftung auf einigen der Tütchen. Da steht so etwas 
nämlich drauf. Wenn du Zeit sparen willst: lies bei Gartenkresse.

: Bearbeitet durch User
von Hurra (Gast)


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Homo Habilis schrieb:
> Ach ja: Lampen in die Erde? Würde ich bleiben lassen.

Wie wäre es mit LED-Lampen? Die könnte man mit einer kurzschlussfesten 
Schutzkleinspannung betreiben, was schon mal potentielle 
Sicherheitsprobleme umschifft.

Es gibt eigene LED für Pflanzen - klappen sollte es also.

Mit den richtigen LED könnte man sogar die Farbe steuern.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Bio schrieb:
> Es wurde unter anderem in Schwerelosigkeit auf der ISS probiert wohin
> dort die Keime wachsen. Wenn ich mich recht erinnere ist es tatsächlich
> so, dass die Pflanze die Erdbeschleunigung erkennt.

Das hat mit erkennen wenig zu tun, sondern ist pure Physik. Wenn du 
eine Suspension verschieden schwerer Stoffe in einer wässrigen Lösung 
herumstehen läßt, dann sorgt das Schwerefeld dafür, daß sich die 
schweren Teilchen weiter unten absetzen. Ganz von allein.

Der gleiche Mechanismus ist vollkommken ausreichend, die Differenzierung 
der Pflanzenzellen anhand ihrer Lage innerhalb des Keimlings zu 
erklären. Vereinfacht kannst du es dir so vorstellen, daß kurz vor der 
Zellteilung die Mutterzelle in ihrer oberen und unteren Hälfte 
geringfügig verschiedene Konzentrationen bestimmter Enzyme enthält. Nach 
der Teilung ist dieser Zustand in den beiden Tochterzellen sozusagen 
"eingefroren". Die Enzyme beeinflussen nun wiederum die Genexpression in 
den beiden Zellen, so daß aus einer die Wurzeln werden und aus der 
anderen die Blätter.

Im Detail ist es natürlich deutlich komplizierter.

von egal ;-) (Gast)


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von Werner H. (pic16)


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Zo Z. schrieb:
> Um Würmer, 100-Füßler, Asseln und Käfer und Brut fernzuhalten kommt ca
> 5cm um den Leuchtstab herum ein Kunststoffgitter und gegen
> Überschwemmung eine einfache Drainage..

Hast du Angst das die Viecher einen elektrischen Schlag bekommen oder 
die Lampe fressen? Ist eigentlich ein Freitagsthema.

von Thomas B. (thombde)


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Man sollte auch zwischen Dunkelkeimer und Lichtkeimer unterscheiden.
Bei Lichtkeimer dienen Photorezeptoren als Trigger
(Ist aber noch keine Photosynthese)
Für die Keimung spielt Photosynthese als noch keine Rolle.
Dunkelkeimer richten sich erst nach der Gravitation, weil sie noch kein
Chlorophyll u. keine Photorezeptoren haben.

Edit:
Da gibt’s aber auch viel interessantes zum googeln.

: Bearbeitet durch User
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