Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe bei Akkuwahl


von Jürgen B. (jayjayb)


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Hallo liebe Gemeinde,

wie im Betreff erwähnt habe ich Schwierigkeiten einen passenden Akku für 
meine Anforderungen zu finden. Und zwar suche ich einen Akku der:

- Temperaturen von -20 bis 80 grad aushält.
- 2A Ausgangsstrom liefert.
- sehr geringen Memory-Effekt hat.
- eine Baugröße ähnlich handelsüblicher aa Akkus oder vergleichbarem hat
(Eben keine Autobatterie)
- Die Langlebigkeit besitzt für ca. 16 Monate tägliches Laden über PV.

Das beste was ich bisher gefunden habe sind Nikel-Zink Akkus. Diese 
gehen von -20 bis 50 Grad leider reicht das nicht.
Evtl. leben könnte ich mit -10 bis 70 Grad.

Ich selber habe nichts gefunden aber vllt treibt sich ja hier ein 
"Akku-Gott" rum. :D

: Bearbeitet durch User
von ASinus (Gast)


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70 bis 80 Grad sind schon hart. Minus 20 geht. Du meinst die 
Lagertemperatur vor dem Einsatz? Vermute ich.

Für wie lange brauchst du die 2A? (Um die notwendige Kapazität zu 
beurteileen)

Memory-Effekt kannst du vergessen, der ist mit NiCd ausgestorben.

Bei der Baugröße sehe ich eine Herausforderung
Welche Spannung soll/darf der Akku bei den 2A haben?

16 Monate sind recht problemlos, bei täglichem Gebrauch und richtiger 
Auslegung.
Du bist sicher, daß deine PV bei minus 20 Grad noch zuverlässig 
ausreichend Energie liefert?

von Jürgen B. (jayjayb)


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Hallo und Danke für deine Anteilnahme.

Die 2A(5V) werden alle 30 min für 4 Minuten gebraucht.
Danach schaltet ein Timer den Strom des IC's ab. Nach weiteren 30Min 
geht es dann wieder von vorne los.
Nein leider nicht. Der Angegebene Temperaturbereich sollte auch im 
Betrieb und schlimmer beim Laden möglich sein.
Die Schaltung geht auf dem Dach eines Buses auf Weltreise.

: Bearbeitet durch User
von THOR (Gast)


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Jürgen B. schrieb:
> Die Schaltung geht auf dem Dach eines Buses auf Weltreise.

Dann hast du keine Gewichtsprobleme, nimm nen Bleiakku. Energie/Volumen 
ist bei denen gar nicht schlecht, Gewicht ist weniger wichtig und die 
vertragen einiges an schlechter Behandlung.

Pluspunkt: Bleiakkus bekommt man in Kirgisistan bei jedem Dorfschmied.

von Jürgen B. (jayjayb)


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Zur PV-Anlage.. .. Weiß ich ehrlich gesagt nicht sicher. Meines Wissens 
sollte das gehen. Aber wenn mal 2 Tage der Strom fehlt sollte der Akku 
das Puffern können. Im schlimmsten fall fällt die Anlage zwei Tage aus, 
was auch vertretbar wäre.

von Thomas B. (thombde)


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THOR schrieb:
> Pluspunkt: Bleiakkus bekommt man in Kirgisistan bei jedem Dorfschmied.

Und die werden gegenüber tiefen Temperaturen isoliert.

von Jürgen B. (jayjayb)


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Hallo Thor,

danke für deine Hilfe. Ein wenig bin ich schon eingeschränkt was die 
Größe angeht. Also eine Motorradbatterie wäre schon hart an der Grenze. 
Kennst du Bauformen die so in etwa bei der Hälfte liegen?

: Bearbeitet durch User
von Thomas B. (thombde)


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Der kleinste PB-Akku den ich kenne wäre der hier.

http://www.reichelt.de/Blei-Vlies-Akkus-12V-Kung-Long/WP-0-8-12/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=48556&GROUPID=4232&artnr=WP+0%2C8-12&SEARCH=%252A

Ok, ich bin nicht “Thor“.

Aber egal :-)

Gruß
Thomas

: Bearbeitet durch User
von Jürgen B. (jayjayb)


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Hallo Thomas.B

Perfekt Danke. Leider liegt der aber nicht im Temperaturbereich. Aber 
ich habe gesehen das Blei-Schwefel Akkus wohl meinen Anforderungen stand 
halten. Muss ich aber noch genauer Recherchieren.
Wie verhalten sich denn Bleiakkus im Punkt Memory Effekt?

von ASinus (Gast)


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Jürgen B. schrieb:
> Die 2A(5V) werden alle 30 min für 4 Minuten gebraucht.

Das sind 48 Intervalle. Zusammen 192 Minuten - Genutzt 3,5Ah

Selbst wenn du 14 Stunden Strom aus der PV bekommen würdest müßtest du 
rund 1,5Ah !!nutzbarer!! Kapazität für die Nacht zwischenzupuffern. Das 
wären dann rund 500 Vollzyklen.
Über die Temperatur haben wir noch gar nicht gesprochen

Bei der Baugröße einer Mignonzelle und 5V wird das nix.

Sorry, Aber da brauche ich nicht weite nachzudenken.

Mehr Bauraum und ein paar Infos über die PV (Breitengrad wäre auch 
hilfreich) - dann hole ich den Rechenschieber wieder raus.

Jürgen B. schrieb:
> aber vllt treibt sich ja hier ein
> "Akku-Gott" rum. :D

Mist - Titel verfehlt -

von Jens G. (jensig)


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Bei -20...80°C hätte ich ja Lithium-Thionylchlorid-Teile vorgeschlagen, 
aber diese Systeme gibt's wohl nur als Primarelemente (also kein Akku), 
und mögen wohl auch keine hohen Ströme. Pech ...

von ASinus (Gast)


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Hab das mit dem Bus nicht gesehen - sorry.

Zwei Tage Puffer - bei minus 20 Grad und dem Bauraum einer halben 
Mopedbatterie?

Der Messschieber will noch nicht.

Eine Frage am Rande. Wie willst du eigentlich den Dieselmotor deines 
Busses nach zwei Tagen Standzeit bei minus 20 Grad wieder zum Laufen 
bringen?

von Jürgen B. (jayjayb)


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Hallo ASinus,

du hast recht, mehr Infos wären gut.
Es geht um eine Zeitrafferaufnahme.
Dabei startet eine Raspberry pi A, geschaltet durch einen externen 
Timer, alle 30-60min ein (genauer Abstand muss noch ermittelt werden) 
macht über eine Weitwinkelkamera ein Foto, ermittelt die aktuellen GPS 
-Daten und speichert die dann auf einer SD-Karte. Über die Bauform kann 
ich nur spekulieren. Sie Solte eben auf einem T-5 Bus und da wollte ich 
ungern einen ganzen Schaltschrank drauf stellen. Löcher durchs Dach zu 
bohren wurde mir ebenfalls verboten. Nachts schaltet der Intervall auf 
3h pro Bild. Der Verbrauch von 2A wurde dabei geschätzt genau wie die 4 
min. Aber nach meiner bisherigen Erfahrungen müsste ich mit 2 A 
hinkommen.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Der kleinste PB-Akku den ich kenne wäre der hier.
> 
http://www.reichelt.de/Blei-Vlies-Akkus-12V-Kung-Long/WP-0-8-12/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=48556&GROUPID=4232&artnr=WP+0%2C8-12&SEARCH=%252A

Und vermutlich auch der mit der kürzest möglichen Lebensdauer.

Billig != Preiswert - Kung-Long kommt mir nicht mehr ins Haus, ein Paar 
genügt.

von Jürgen B. (jayjayb)


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ASinus schrieb:
> Hab das mit dem Bus nicht gesehen - sorry.
>
> Zwei Tage Puffer - bei minus 20 Grad und dem Bauraum einer halben
> Mopedbatterie?
>
> Der Messschieber will noch nicht.
>
> Eine Frage am Rande. Wie willst du eigentlich den Dieselmotor deines
> Busses nach zwei Tagen Standzeit bei minus 20 Grad wieder zum Laufen
> bringen?

Das ist nicht mein Problem. Ich bin nur der Ingenieur der die 
technischen Spielereien regeln soll. (Also ohne Bus)

von ASinus (Gast)


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Jürgen B. schrieb:
> Wie verhalten sich denn Bleiakkus im Punkt Memory Effekt?

Meistens sind sie nur traurig. Manchmal weinen sie auch.
Vergiss den Memory Effekt oder nenn eine zuverlässige Quelle (nicht 
Facebook und auch nicht Youtube).
Dann entschuldige ich mich auch!

von Jürgen B. (jayjayb)


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Da gibt es keine Quelle. Das war ne Frage.
Ich hatte noch nie mit Akkus zu tun, sollte aber was auf die Beine 
stellen das zuverlässig läuft ohne es vorher ausgiebig testen zu können. 
Darum wollte ich lieber nachfragem statt davon aus zu gehen.
Entschuldige falls das falsch rüber gekommen ist.

: Bearbeitet durch User
von THOR (Gast)


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Über den Hersteller lässt sich streiten, aber allgemein:
http://www.ebay.de/itm/Akku-kompatibel-Solarenergie-Solarpanel-Solarthermie-6V-1-2Ah-AGM-Blei-Accu-/131146631685?hash=item1e88f2ca05:g:7xUAAOSwnHZYSVZG

Ich gehe mal davon aus dass du mit 6V klarkommst. 2A liefert die 
kurzzeitig auch (ob bei -20°C weiss ich nicht).

97x25x52 ist jetzt schon ziemlich kompakt. Ich würde vielleicht mehr so 
gegen 2Ah gehen damit die nicht so oft deep-cycled.

von THOR (Gast)


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Ach verdammt, das Label sagt 60° maximal. Naja, gibt bestimmt welche in 
dem Formfaktor die auch höher kommen. An den Chemikalien liegts ja 
nicht, nur am Plastik.

von Jürgen B. (jayjayb)


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Ja hab ich gesehen. Ich werd mal in Richtung Blei-Akku weiter suchen. 
Ich denke 2A müssten reichen. Hab mit den 3h pro Bild in der Nacht 
gerechnet. Dann komme ich auf 0.5Ah.
Danke schonmal an alle für die Hilfe.
Falls wer noch ne spezielle Sorte an Akkus kennt, dann natürlich immer 
raus damit. Ich habe die Email-Benachrichtigung an. ;)

von ASinus (Gast)


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Ist falsch angekkommen - Entschuldigung angenommen - Vergessen!
Aber kein Memory-Effect mehr.
Den gab es nur bei den NiCd-Akkus. Deshalb wurden die erst entladen und 
dann geladen.
Bleiakkus "schlafen ein" - aber auch das betrifft dich nicht.

Weiter im Thema.
Ich hab deinen Lösungsansatz noch nicht verstanden.

Bus - Weltreise   -  ok - schöne Idee
16 Monate  -  ok - abhängig von der Route ist das ein straffer Zeitplan
80°C - damit soll der Akku irgendwo oben auf das Dach in die pralle 
Sonne.
-20°C - und da nur über Solar laden.
Das System soll also 16 Monate lang über Russland nach China und die 
Südroute zurück (rund 60000 km / viel Piste) störungsfrei und 
zuverlässig vorne am Bus auf dem Dach hängen.
5Volt - 2A - Baugröße Mignon - maximal so, daß sie im Dachträger 
verschwindet und vor Ästen geschützt ist.
Zwei Tage Systemausfall sind nicht schön, aber akzeptabel.

Hab ich was wichtiges vergessen?

Hmm - Tippe jetzt mal auf eine Kamera die alle 30 Minuten die Reise 
dokumentieren soll.

Jürgen B. schrieb:
> Hab mit den 3h pro Bild in der Nacht
> gerechnet.

Hab ich wohl richtig getippt.

Jürgen B. schrieb:
> Dann komme ich auf 0.5Ah.

Vergiss es. Und vergiss auch den Bleiakku. Bei 0 Grad hat der nur noch 
die halbe Kapazität und zum Beheizen fehlt dir die Energie.

Mal ehrlich - was spricht dagegen die Kamera mit stinknormalen 
Mignonakkus zu bestücken und vom Bordnetz des Busses permanent 
nachzuladen? Du müßtest damit nur ein einziges Bild im Akku puffern und 
hast 30 Minuten um den Akku wieder voll zu kriegen. Das juckt den Bus 
überhaupt nicht. Kein Problem mit niedriegen Temperaturen oder 
Kapazitätsverlust. Das Kabel ist so dünn, das kanst du durch einen 
Lüftungsschlitz schieben. Kosten für die Ladeschaltung incl. 
Schutzschaltungen liegt bei unter 2€.

Wäre toll, wenn du dazu noch mal was sagen würdest.

von Jürgen B. (jayjayb)


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Hallo bin noch wach.

Hast du genau richtig verstanden. Als Kamera kommt die RaspberryCam mit 
Weitwinkelobjektiv zum Einsatz. Ich befürchte eben auch das ich mich auf 
den Akku nicht verlassen kann und hatte gehofft das hier einer sagt: 
"pass auf da gibts nen speziellen Akku der genau dafür gemacht ist".
Das Kabel durch zu führen hatte ich natürlich im Hinterkopf, hätte halt 
gern ne völlig unabhängige Lösung vorgestellt die ohne Umbaumaßnahmen 
klar kommt. Ich denke ich Bau mal die Elektronik auf und zeichne mal den 
realen Stromverbrauch auf. Dann schau ich nochmal. Nebenher such ich 
aber trotzdem nach Akkus dann weiß ich Bescheid wenns soweit ist.

Und kein Problem wegen dem Missverständniss. So ist das halt wenn völlig 
fremd online kommunizieren. Ohne Mimik und Gestik kommt es da gerne zu 
Missverständnissen.
Dir nen schönen Abend noch. ;)

von eagle user (Gast)


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Jürgen B. schrieb:

> Dabei startet eine Raspberry pi A, geschaltet durch einen
> externen Timer

Evt. gibt es sparsamere Rechner. Der Timer könnte auch erstmal nur sich 
selbst und den GPS-Empfänger einschalten (zusammen ~40mA) und erst, wenn 
er die Koordinaten hat, den Rest.

> Ich denke ich Bau mal die Elektronik auf und zeichne mal den
> realen Stromverbrauch auf.

Und den realen Zeitbedarf! 4 Minuten für 1 Foto? Wieviel GB hat denn 
so ein Foto? Wenn dabei ein etwas geringerer Energiebedarf raus kommt, 
könnte man nämlich:

Jens G. schrieb:

> Bei -20...80°C hätte ich ja Lithium-Thionylchlorid-Teile
> vorgeschlagen,
> aber diese Systeme gibt's wohl nur als Primarelemente (also kein Akku),
> und mögen wohl auch keine hohen Ströme. Pech ...

Tadiran[1] baut auch Teile, die die Nachteile von Lithium-Akkus und 
Kondensatoren kombinieren -- kleine Kapazität pro Volumen und üble 
Chemie[2] innen drin:
1
HAZARDOUS REACTIONS OCCURRING UNDER SPECIFIC CONDITIONS:
2
CONDITIONS TO AVOID:
3
   Mechanical abuse such as crushing, piercing, and disassembly.
4
   Electrical abuse such as short-circuiting, charging,
5
   over-discharge, (voltage reversal).
6
   Heating above 85°C, exposure to open flame and incineration
7
HAZARDOUS DECOMPOSITION PRODUCTS:
8
   None during normal operating conditions. If cell opens:
9
DECOMPOSITION PRODUCTS:
10
   1. Thermal decomposition during fire produces hazardous
11
      oxides of carbon (mainly CO and other VOC's)
12
      and phosphorous, hydrofluoric acid
13
      and other toxic by-products
14
   2. Metallic compounds such as oxides of nickel,
15
      cobalt and copper.
16
   3. Electrolyte with water: Hydrofluoric acid (HF).

Dazu hat das größte Modell (HLC-1550A [3]) immerhin ca. 150mAh und einen
max. Ladestrom von 100mA!

ABER
 * Operating temperature range: -40°C - +85°C
 * Maximum discharge current:
         Continuous   2.0 A
         Pulse, 1 sec 5.0 A
         (naja; aber 1.2 A bei -25⁰C gehen noch ganz gut)
 * Length 51 mm. max
 * Diameter 15.1 mm. max  (= AA, wahlweise mit Leiterplatten-Pins)
 * 3.6 Volt

[1]
http://www.tadiranbatteries.de/deu/produkte/pulses-plus-batterien/hybridschichtkondensatoren-hlc.asp
[2]
http://www.tadiranbat.com/pdf.php?id=tadiran-batteries-hlc-msds
[3]
http://tadiranbat.com/pdf.php?id=HLC-1550A


Alternativ würde ich versuchen, einen Lüfter zu verwenden. Bei mehr als 
50⁰C Lufttemperatur gibt es wohl andere/größere Probleme -- aber die 
Sonne scheint und man hat Strom im Überfluß. Evt. wird er auch nur beim 
Laden gebraucht. EBM Papst hat angeblich tropenfeste Lüfter, die auch 
unter Wasser funktionieren (nennt man die dann Wässerer?). Ein normaler 
Lüfter in einem dichten Metallgehäuse, innen und außen verrippt, hilft 
auch schon.

Immer sehr hilfreich ist ein extra Dach mit Luftspalt zum eigentlichen 
Gehäuse [4][5]

[4]
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Algyő_D-VTGD_Zagkks_3380_7919_132-0_tartálykocsi_2016-12-25_.JPG
[5]
https://de.wikipedia.org/wiki/Thermometerhütte

von Jürgen B. (jayjayb)


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Hallo und auch Danke für deine Mühen.

das klingt alles sehr interessant. Um die Menge an Informationen durch 
zu arbeiten brauch ich aber bissl zeit. :D
Vorweg aber schonmal zu dem Timer:
Ich weiß net ob das Missverstanden wurde, aber der Raspberry wird vom 
Strom getrennt.
Der Timer schaltet den erst wieder ein. Dazwischen reden wir von ein 
paar mA. Die bekomme ich evt sogar in nem Kondensator gespeichert.
Die Zeit regelt sich selber. Ich lass ihn sich selber den Strom nehmen 
wenn er erfolgreich gespeichert hat, aber ich verstehe was du meinst. 
Ein wenig sparsamer könnte das ganze schon werden.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Jürgen B. schrieb:
> Ich weiß net ob das Missverstanden wurde, aber der Raspberry wird vom
> Strom getrennt.

Trotzdem 2A für 4 Minuten für ein Bild?
Meine Kompaktkamera macht mit einem minikleinen Akku 500 Bilder bevor 
das Akku leer wird, und sie betreibt dabei noch ein Motorobjektiv und 
fährt viele Male das Objektiv ein und aus.
Und mein Outdoor Navi läuft mit 2 Mignon Batterien 14h lang.

Eigentlich sollte man den Stromverbrauch pro Bild drastisch! senken 
können.

von Der Andere (Gast)


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von Jürgen B. (jayjayb)


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Hi,

die 2A sind nur geschätzt. In der Realität liegt der Verbrauch bestimmt 
darunter. Muss ich aber erst noch testen.

von ASinus (Gast)


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Jürgen B. schrieb:
> Hast du genau richtig verstanden.

War auch nicht schwierig. Bin die Strecke selbst gefahren.

Jürgen B. schrieb:
> Ich befürchte eben auch das ich mich auf
> den Akku nicht verlassen kann

Der Akku ist euer geringstes Problem!
Wenn du aber schon dabei bist, dann solltest du den Temperaturbereich 
auf minus 30 Grad erweitern. Selbst wenn ihr nicht im Winter in die 
Steppe wollt (-45°C) sind ein paar Passstraßen auf dem Weg...
Wenn du mit 1°C Temperaturabnahme pro 100 Höhenmetern rechnest, hast du 
die -10°C schon im Sommer. Vom Sauerstoffmangel in der Höhe rede ich 
noch gar nicht. Gehört auch nicht in ein Elektronikforum.

Jürgen B. schrieb:
> Als Kamera kommt die RaspberryCam mit
> Weitwinkelobjektiv zum Einsatz.

Auf dem Dach eines Fernreisemobils?
Never!
Ihr werdet "Straßen" fahren, auf denen es so staubig ist, daß ihr nach 
30 km (3 bis 5 Stunden Fahrzeit) eine geschlossene Dreckschicht selbst 
in den geschlossenen Schubladen im Wohnteil habt. Da hilft auch das 
Abkleben der Türschlitze nicht.
Ohne jetzt etwas zur Elektronik zu sagen - Wie willst du denn das 
Objektiv sauber halten? Selbst wenn euch niemand überholt (und die 
Einheimischen sind definitiv schneller als ihr!)
Und ihr werdet diese Strecken fahren - das sind dort die "Autobahnen". 
Frag nicht nach den "Landstraßen".
Wie reagiert denn eigentlich der Kartenleser im RSP auf feinen Staub und 
üble Schlaglochpisten? Schon mal den Begriff "Waschbrettpiste" gehört?
Wie gesagt, die Batterie ist euer kleinstes Problem.

Jürgen B. schrieb:
> hätte halt
> gern ne völlig unabhängige Lösung vorgestellt die ohne Umbaumaßnahmen
> klar kommt.
Vorgestellt? - Ah - Finanzierung der Reise über Sponsoren.
Nicht selten. Gibt aber immer wieder Ärger und deine zwei Tage 
Totalausfall solltest du dir schriftlich bestätigen lassen.

Lösungsansatz mechanische Belastungen:
Da fällt mir spontan erst mal eine "Einziehvorrichtung" ein.
Vielleicht in der Art, wie der Klappscheinwerfer (eigentlich 
Dreh-Scheinwerfer) vom Opel GT damals. So eine flache "Tupperdose" kann 
ohne Umbauten auch auf das Dach "geklebt" werden und hält erst mal das 
Gröbste ab.

Lösungsansatz autarke Energieversorgung:
Schau dir erst mal die Solarmodule an.
Augenmerk auf die mögliche Leistung bei voll bewölktem Himmel.
Stichwort Strom-Spannungs-Kennlinie.
Die Tageslichtzeit ist erst mal nicht so wichtig, wenn ihr die 
nördlichen Breitengrade im Sommerhalbjahr fahren wollt.
Wie gesagt, der Akku ist das geringste Problem.

Wann wollt ihr eigentlich los?

von Jürgen B. (jayjayb)


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Hallo ASinus,

da hast du recht. Alle diese Dinge geistern mir auch durch den Kopf. 
Deine Erfahrungen hören sich dabei schlimmer als befürchtet an. Das mit 
der Linsenreinigung ist dabei noch mit meine größte Angst. Habe auch 
schon ein Paar Ideen aber alle samt nicht Prozesssicher.
Dachte schon an einen Scheibenwischer der wie diese Aquariumwischer 
durch Magnete von außen putzt. Aber selbst wenn das hält ist alles 
voller streifen. .....

Vllt ziehe ich auch um auf die Rückseite des Rückfahrspiegels. Den Staub 
auf den Platine werde ich durch ein Gehäuse fern halten. (Vllt was aus 
dem 3D Drucker. Muss noch die MaterialEigenschaften durchgehen.)
Was hältst du von einem Beschleunigungssensor zum abwarten eines Ruhigen 
Momentes? geht durch die längere Laufzeit eben sehr auf den Akku!
Aber im Bus komme ich ja direkt an die Batterie.

von Jürgen B. (jayjayb)


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achja: los geht es erst Anfang 2018.

: Bearbeitet durch User
von eagle user (Gast)


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Jürgen B. schrieb:

> Vorweg aber schonmal zu dem Timer:
> Ich weiß net ob das Missverstanden wurde, aber der Raspberry wird vom
> Strom getrennt.

klar.

> Der Timer schaltet den erst wieder ein. Dazwischen reden wir von ein
> paar mA.

uA, und davon wenige. Na klar braucht ein Timer Strom, aber doch 
niemals mA. Man kann auch einen kleinen uC als Timer laufen lassen, der 
braucht auch nicht mehr Strom und bietet gratis deutlich mehr 
Möglichkeiten bis hin zum BMS. Tiefentladeschutz ist wohl das Minimum 
und ein wenig Laderegler wäre auch nett.

Der kann die GPS-Daten zwischenspeichern und an den RPi weitergeben. 
Damit entfällt der grosse Stromverbrauch während die GPS-Satelliten 
gesucht werden. Wie lange das dauert, hängt vom internen Stromspeicher 
des GPS-Moduls ab und der muss ja auch die 80°C vertragen. Die 
handlichen Navilock-Dachantennen [1] haben einen Mini-Akku oder 
-Supercap; denen traue ich das nicht zu.

Optimal wäre ein GPS-Modul ohne eigenen Akku aber mit Standby-Betrieb 
zum Speichererhalt mit uA-Verbrauch. Das würde man permanent versorgen 
und könnte es zusammen mit dem RPi "einschalten". Das u-blox 
CAM-M8Q-Modul hat getrennte Pins für den Zweck, ist eigentlich 
stromsparend, braucht aber geschätzte 50uA für den Speichererhalt bei 
höheren Temperaturen; das CAM-M8C ist noch viel schlechter. Aber sonst 
ist es ein pflegeleichtes, Hand-lötbares, +85°C Teil mit integrierter 
Antenne [2]

Allerdings ist es fraglich, ob nach 3 Stunden oder mehr sowieso ein 
Warmstart nötig ist weil die Bahndaten veraltet sind. Dann könnte ganz 
ausschalten und Kaltstart günstiger sein. Solche Sachen könnte man mit 
uC als Timer jederzeit per Software ändern.


[1]
http://www.reichelt.de/GPS-Empfaenger-Zubehoer/NAVILOCK-62529/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=151894&GROUPID=6856&artnr=NAVILOCK+62529

[2]
https://www.u-blox.com/sites/default/files/CAM-M8-FW3_DataSheet_%28UBX-15031574%29.pdf

von ASinus (Gast)


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Jürgen B. schrieb:
> Deine Erfahrungen hören sich dabei schlimmer als befürchtet an

Schlimm würde ich DAS jetzt noch nicht nennen.
Ist nur kein Sonntagsausflug in die Lüneburger Heide mehr und vieles ist 
anders, als man es aus D gewohnt ist.

Schlimm wird es erst, wenn man blauäugig losbrummelt und das Gehirn 
zuhause läßt. Gibt einfach Fehlentscheidungen, die absehbar sind.
Denke jetzt z.B. an ein Pärchen, die ich mit einem vollintegrierten 
Serienwohnmobil Marke "Tupperschüssel" in Kasachstan in der Steppe 
getroffen habe.
Denen war der Aufbau vom Fahrgestell abgerissen. Wundert mich noch 
heute, daß die überhaupt so weit gekommen sind.

Jürgen B. schrieb:
> los geht es erst Anfang 2018.

Anfang? Den Norden also doch im Winter?
"Nur die Harten kommen in den Garten"

Leg einfach mal den RSP über Nacht ins Gefrierfach und schau, ob er 
morgens noch startet.
Dann sehen wir weiter.

Und vergiss die Rückspiegel ... nicht.
Gerade den rechten wirst du als Ersatzteil beim Linksverkehr brauchen.
Die haben dort andere Regeln auf der Straße. Z.B. ist "Anstubsen" üblich 
und Kühe haben immer Vorfahrt.
Mit einem PKW oder gar Motorrad würde ich da nicht fahren wollen.

Eine gute und laute Hupe ist übrigens sehr von Vorteil.

Jürgen B. schrieb:
> ...Beschleunigungssensor zum abwarten eines Ruhigen
> Momentes?
Google mal Waschbrett- oder Wellblechpiste. Ganz wichtig auch, wie man 
so etwas fährt oder eher "fliegt".
Und rechne damit, daß dich dort beladene Lastwagen überholen.
Wie gesagt, die Einheimischen sind definitiv schneller als du.

Aber wir sind hier in einem Forum für Elektronik und ich will euch auch 
keine Angst machen.
Die Reise lohnt sich auf jeden Fall !

von Jürgen B. (jayjayb)


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Der Raspi schafft das. Ich kenn einen der hat damit ne Messstation im 
Polarkreis für ein paar Geologen gebaut. Der meinte er habe das 
ausgiebig im Gefrierschrank der Uni getestet. :D

Aber ich werd jetzt erstmal was aufbauen und testen. "Versuch macht 
Kluch" sagte meine ehemaliger Prof immer! Ich melde mich wenn ich wieder 
vor unfassbar großen Problemen stehen. Das mit dem uC als timer ist 
keine schlechte Idee.
Die meisten anderen Timer haben es nämlich net so mit der Kälte. 
Ausserdem erspart mir das ne menge Gefummel mit und/oder Gattern.  Der 
Kollege mit der Arktis-Messplatte meinte übrigens er hätte nen Supercap 
genommen. Habe er bis -20Grad getestet. Bei hohen Temperaturen will er 
mir aber nichts versprechen. Ich denk ich werds Einfach mal im Backofen 
Testen.

: Bearbeitet durch User
von ASinus (Gast)


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Jürgen B. schrieb:
> Der
> Kollege mit der Arktis-Messplatte meinte übrigens er hätte ne Supercap
> genommen.

Spannung: 2,7V
Kapazität: 3F
Energie: 0,003Wh
Strom(max): 3,5A

Nimm den nakten RSP im Zustand idle mit 200mA an und rechne mal ganz 
grob.
Merkst du was?

Geht natürlich auch größer

Spannung: 2,7V
Kapazität: 3000F
Energie: 3,08Wh
Preis: hust

von Jürgen B. (jayjayb)


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Ebtschulduge, ich muss mich deutlicher ausdrücken.
Vorhin war noch die Frage wegen dem GPS-Modul und da hat der eines 
genommen mit Supercap das die Satellitendaten bis zu 14 Tage speichern 
kann. Als Stromversorgung für den Betrieb reicht das natürlich nicht. :D

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