Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik µC und Flipflop


von Peter ". (gingo)


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Hallo, Neuling u. Rentner braucht Rat.

Spielwiese ist eine Leiterplatte aus einem Kaffeevollautomaten. µC ein 
PIC16F877A , Flipflop für LEDs ein SN74HC273, für Taster und Endschalter 
je ein SN74Hc244. So etwas wie einen Schaltplan habe ich mir selbst 
erstellt. Wenn ich mit einer Drahtbrücke die einzelnen LED-Triacs 
ansteuere, könnte ich mir eine Tasse Kaffee kochen, aber das sollte  ja 
eigentlich der µC regeln. Leider tut er das nicht, er wird sehr warm.

Als Neuling vermute ich einen Konflikt zwischen µC und Flipflops die 
nicht in in ihr Reset Stellung zurück können weil der µC nicht taktet. 
Begründen möchte ich das weil die /OE1 und/OE2 beider FlipFlpos von den 
PINs 4 u.7 des µC gesteuert werden und die wohl erst mit einer 
Taktflanke den vorher gespeicherten Wert umschalten. Ist eben 
Neuling-Logik.

Frage: Kann man feststellen ob der Quarz 16.000Y defekt ist?
       Für andere Vorschläge die den Konflikt auflösen könnten wäre ich
       dankbar.

von Diagnostiker (Gast)


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Peter ". schrieb:
> Leider tut er das nicht, er wird sehr warm.

Dann isser kaputt. Ferddich.

von Hoschti (Gast)


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Was steht denn an Hilfsmitteln (Messgräten) zur Verfügung? Es wäre auch 
nicht so schlecht, den Stromlaufpaln hier hochzuladen. Und wenn möglich, 
auch noch einige Bilderer des "Patienten".

Hoschti

von MaWin (Gast)


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Peter ". schrieb:
> Kann man feststellen ob der Quarz 16.000Y defekt ist?

Sicher, z.B. mit einem Oszilloskop die Schwingungen ermitteln, er reicht 
schon mit der Tastspitze in die Nähe zu kommen, oder eine 
Oszillatorschaltung mit Teiler (CD4060) aufzubauen und den Quartz dort 
reinzustecken.

Woher sollen wir wissen, was du kannst?

von Stefan (Gast)


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Das ein Quarz kaputt geht ist zimlich selten.
Da wird dein Problem nicht liegen. Wenn er warm wird,
wird es eine andere Ursache haben. Dadurch kann er
aber zerstört worden sein.

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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> Das ein Quarz kaputt geht ist zimlich selten.

Falsch. Sogar ziemlich haeufig.
Von Elkos mal abgesehen...

von Peter D. (peda)


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(º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag 
#4844764:
>> Das ein Quarz kaputt geht ist zimlich selten.
>
> Falsch. Sogar ziemlich haeufig.

Ich würde mal schätzen, je 10.000 Platinen mußte ich einmal den Quarz 
wechseln.

von Peter ". (gingo)


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Hallo Diagnostiker
Sehr Hilfreich. Hätte bei dir nicht gerne gelernt. 400€ in den Schrott 
weil ein Ersatzteil 4,50€ kaputt ist. Damit ist mein Rentnerehrgeiz 
angestachelt.

Hallo Hoschti
Verstehe, aber verlange mal von deinem Grossvater Bilder oder 
Stromlaufplan. Messgerät ist lediglich ein einfaches VC130. Mein 
erstellter Schaltplan kann man nicht Stromlaufplan nennen denn alles was 
230V betrifft ist ausgeklammert. Und Oszilloskop, wäre hilfreich,aber 
noch zu teuer.

Hallo  MaWin
   > Woher sollen wir wissen, was du kannst?

Was soll man als Neuling dazu sagen? Studiert habe ich es nicht, und in 
meiner Jugend, als ich etwas gebastelt habe, gab es noch keine 
Transistoren.
Gleichspannung gab es nur über eine EZ80, wenn ich mich richtig 
erinnere.
Glaube aber das ich jetzt schon zwischen Schieberegister,FlipFlop oder 
Optokoppler usw. einen Unterschied erkenne. µC sind aber noch böhmisch 
Dörfer. Bin aber dran.

Fazit: Frage kann so nicht beantwortet werden.

Hallo (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·

Den Widerspruch habe ich schon einige male gelesen. Hilft da wirklich 
nur ein Oszilloskop oder den Pfennig-Artickel austauschen um sicher zu 
gehen?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Peter ". schrieb:
> Spielwiese ist eine Leiterplatte aus einem Kaffeevollautomaten. µC ein
> PIC16F877A , Flipflop für LEDs ein SN74HC273, für Taster und Endschalter
> je ein SN74Hc244. So etwas wie einen Schaltplan habe ich mir selbst
> erstellt. Wenn ich mit einer Drahtbrücke die einzelnen LED-Triacs
> ansteuere, könnte ich mir eine Tasse Kaffee kochen, aber das sollte  ja
> eigentlich der µC regeln. Leider tut er das nicht, er wird sehr warm.

Wie Vorredner schon sagten: dann ist er kaputt. Und Ersatz für den µC 
gibt es zwar, aber ohne das Programm nützt er dir nichts. Und um das 
auch noch zu sagen: deine Chancen, das Programm aus dem kaputten µC 
auszulesen, stehen mehr als schlecht. Schreib das Gerät ab. 
Totalverlust.

> Als Neuling vermute ich einen Konflikt zwischen µC und Flipflops die
> nicht in in ihr Reset Stellung zurück können weil der µC nicht taktet.

Wenn er kaputt ist, ist das nur natürlich.

> Frage: Kann man feststellen ob der Quarz 16.000Y defekt ist?

Kann man. Aber es ist äußerst unwahrscheinlich daß ein defekter Quarz 
die Ursache des Problems ist. Wenn nur der Quarz defekt wäre, würde der 
µC zwar auch nichts machen, aber er würde zumindest nicht warm.

Andererseits ist es trivial, eine Differentialdiagnose zu erstellen: 
löte den Quarz aus und einen neuen ein. Muß auch nicht genau 16.000MHz 
sein. Nimm irgendwas aus der Bastelkiste. Aber ich bin mir sehr sicher, 
daß es daran nicht liegen wird und daß der ausgelötete Quarz in einer 
anderen Schaltungen funktionieren wird.


(º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· schrieb im Beitrag 
#4844764:
>> Das ein Quarz kaputt geht ist zimlich selten.
>
> Falsch. Sogar ziemlich haeufig.

Aber nicht mitten im Betrieb ohne äußere Einwirkung. Quarze sterben 
entweder beim Einlöten oder wenn man das Gerät in dem sie stecken, 
runterschmeißt. Bei einem Kaffeeautomaten ein sehr unwahrscheinlicher 
Vorfall.

von Peter D. (peda)


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Peter ". schrieb:
> er wird sehr warm.

Das deutet meistens auf einen Kurzschluß an einem Ausgangspin hin.

von Peter D. (peda)


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Peter ". schrieb:
> Flipflop für LEDs ein SN74HC273, für Taster und Endschalter
> je ein SN74Hc244.

Warum der Umweg und nicht direkt die IO-Pins des MCs?

von R. R. (elec-lisper)


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Stefan schrieb:
> Das ein Quarz kaputt geht ist zimlich selten.

Einen Quarz hab ich auch bisher nicht kaputt bekommen,
aber dafür so einen Oszillator-Baustein damals auf anhieb.
Ein Glück hatte ich einen Bekannten mit einem Oszi,
der mir das kurz bestätigen konnte.

Peter ". schrieb:
> Hilft da wirklich
> nur ein Oszilloskop oder den Pfennig-Artickel austauschen um sicher zu
> gehen?

Es gibt ja verschiedene Art und Weisen einen Fehler zu beheben:

1. Man rät, mehr oder weniger geschult, und tauscht ein Bauteil aus
und hofft, dass es danach wieder funktioniert. Das kann man ein paar
mal machen, aber die Chance das richtige zu finden ist sehr gering.

2. Man hat kennt die "typischen" Probleme die mit einem Gerät auftreten.
Bspw. Druckbild eines Nadeldruckers (auch heutzutage noch verwendet,
da Durchschläge nicht mit Tintenstrahlern oder Laserdruckern 
funktionieren)
ist unvollständig oder verblasst. Da is ein heißer Tip: Farbband 
austauschen.
Sowas ist aber immer abhängig davon wieviele das Gerät haben und
wieviele so ein Problem schon einmal hatten.

3. Man nähert sich mit analytischen Mitteln. Dh. man versucht die
Schaltung zu analysieren und alleine durch Nachdenken den Fehler
schoneinmal einzukreisen. Dies hilft oft das Bauteil zu identifizieren.
Aber oft Hilft es nicht alleine, da ein Symptom mehrere Ursachen
haben kann. (Schmerzen im Bein: Muskelkater, Geprellt, Tumor oder Bein 
gebrochen, uvm.).

4. Man nimmt Punkt 3 und fügt empirische Mittel hinzu. Dh. nach
Analyse des Problems wird gezielt mit den richtigen Instrumenten
gemessen. Dh. wenn ein Controller nichts mehr tut, testen ob der
Takt-Geber funktioniert (Oszi). Wenn irgendwas anderes nicht geht,
prüfen ob Spannung überhaupt vorhanden (geht gut mit einem einfachen
0815 Multimeter). Usw.

Es ist natürlich immer tragisch im Sinne der Ressourcenschonung
wenn ein kleines Bauteil gleich einen ganzen Apparat zerstört.
Aber bei derartig komplexen Apparaturen heutzutage benötigt es auch
meist außergewöhnlich viele Ressourcen diese wieder in Stand zu setzen.
Oft übersteigen diese gar die Herstellungskosten (daher werden ganze
Module ausgetauscht).

Insbesondere ist immer das prinzipielle Problem eines Forums, dass dies
nur Punkt 3 in mehr oder weniger guter Qualität durchführen kann.
Ohne eine mehr oder weniger geschulte Hand und Ressourcen für Punkt 4
wird die Fehlerfindung (ohne Reparatur) schon kompliziert bis unmöglich.

Aber kommen wir zum Symptom:

Peter ". schrieb:
> Leider tut er das nicht, er wird sehr warm.

Wie ich Diagnostiker zustimmen muss hört sich das nicht gut an.
Der PIC16F877A ist vermutlich kaputt. (Für exakte Antworten hilft
hier natürlich nur messen). Wenn der Kaputt ist, stehen die Karten
schlecht. Soweit mir bekannt ist das ein Controller mit Flash-Speicher
für das Programm. Dh. selbst wenn man ein Ersatzteil mit dem selben Typ
bekommt, hat man noch nicht das Programm was darauf läuft.
Hier hilft nur der Hersteller, oder man ist bereit die Zeit zu 
investieren
und das Gerät soweit zu analysieren um das Programm selbst zu schreiben.

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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Du solltest mal auf ein Papier die 40 Pins malen und
an jedem die Spannung messen und zum betreffenden
Pin schreiben.
Davon machst Du dann ein scharfes Foto und stellst das
hier mal rein.

Dann kann Mann weitersehen und auch besser raten.


Zu meinen Erfahrungen mit Quarzen ist es bei dem Zeug
was mir zwischen die Finger gekommen, tatsaechlich
recht haeufig der Quarz der Uebeltaeter war.
Dank Oszi immer recht einfach zu diagnostizieren gewesen.

Wenn es nur ein externer Schluss ist, wird dem kleinen
PICklig in der Tat ein wenig warm.
Bei einem Pin wird ihn das aber nicht umbringen.

von Peter ". (gingo)


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Erst mal Danke an alle

Versuche auf alle Tipps einzugehen.

Es handelt sich um eine Industriell gefertigte Leiterplatte. Sehr 
übersichtlich galvanisch getrennt,acht TTRIAs die von Optokopplern 
gesteuert werden.Sechs davon werden nur benötigt. Der Rest ist 
Mikroelektronik. Ein µC im Zentrum, flankiert,rechts einer für 
Endschalter, links,die beiden für LEDs und Taster. Eine Spielwiese 
erster Güte um alles was man lernen möchte und gelesen hat bestätigt zu 
bekommen. Den Vorschlag eine Skizze zu machen ist schon verwirklicht. 
Jedes PIN ist klar definiert.
Bin dabei PIN für PIN durch-zumessen und das ganze zu analysieren ob es 
extern zu Konflikten kommt.
Das läuft dann so ab: FlipFlop (FF) Endschalter und Taster,beide 
Ausgänge PIN3 auf PIN40 vom µC. Eingänge PIN17,beide auf High. also am 
PIN40 des µC Low. Aber eben nur wenn die /OE-Eingänge der FFs, die vom 
µC PIN 4 u. 7 gesteuert werden Low sind.
Wenn es da keine Erkenntnisse gibt, kommen die nächsten Fragen zum µC.
Hoffe das ich mit einem FT 232 RL mal ein wenig, vorausgesetzt mir 
bleibt noch die Zeit und ein klarer Kopf, ins Innenleben eines µC 
schauen kann.

Nochmals Danke. Neue Fragen sehe ich schon am Horizont.

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