Forum: HF, Funk und Felder Schei$ China-Antennen


von W.P. K. (elektronik24)


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Es ist wirklich nervig. Ich habe spasseshalber mal diverse Antennen bei 
Ali etc. von verschiedenen Anbietern gekauft. Ich brauche sie für div. 
868 MHz Geräte - ich wollte Reichweite bzw. Empfangsqualität verbessern. 
Gekauft habe ich alle möglichen Sorten: von kleinen gewickelten Spulen 
bis hin zu richtigen Antennen.
Und was ist: nachdem sie nach ein paar Wochen eingetrudelt sind habe ich 
sie alle mal an den Spectrum Analyzer angeschlossen und vermessen.
Resultat: die liegen alle mal locker um 40-50 Mhz oder noch mehr 
daneben. D.h. bei 920 Mhz hätte ich einen guten Gewinn, bei 868 auch 
nicht mehr als wenn ich ein zufällig langes Stück Draht reinstecken 
würde. Grrrr.
Gibt es irgendwo Antennen, die garantiert auf 868 Mhz getuned sind oder 
muss ich damit leben?
Danke

: Bearbeitet durch User
von René H. (Gast)


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W.P. K. schrieb:
> Gibt es irgendwo Antennen, die garantiert auf 868 Mhz getuned sind oder
> muss ich damit leben?
> Danke

Selber bauen oder bei Wimo bestellen :)

von Lochrasterer (Gast)


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Stell dich nicht so an. Du sagst dass du billige china antennen aus 
Spaßkaufst und ärgerst dich drüber wenn sie nicht perfekt funktionieren.
Du hat ja offensichtlich ein Messgerät. Da kannst du sie ja selber 
abgleichen

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Jemand kaufte mal ein Geschenk fuer einen Bekannten. Als er dem 
Bekannten das Geschenk ueberreichen wollte, nahm der Bekannte es nicht 
an.
Wem gehoerte dann das Geschenk?

: Bearbeitet durch User
von Lutz H. (luhe)


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Die deutsche Fachkraft muss noch lernen das Messgerät zu nutzen.
Es ist möglicherweise nicht zertifiziert oder defekt.

von W.P. K. (elektronik24)


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Lochrasterer schrieb:
> Stell dich nicht so an. Du sagst dass du billige china antennen aus
> Spaß kaufst und ärgerst dich drüber wenn sie nicht perfekt funktionieren.
> Du hat ja offensichtlich ein Messgerät. Da kannst du sie ja selber
> abgleichen

Das Problem ist, dass die leider viele eher 50-100 Mhz zu hoch optimiert 
sind. Einfach mal einer oder eine halbe Wendel abknipsen geht leider 
nicht - das wäre nur drin, wenn sie unterhalb 868 Mhz lägen.
Bei einem 10er Set 868 Mhz Drahtwendelantennen habe ich ca. 50 Mhz 
Streuung. Machen 'treffen' fast ihre Frequenz (und sind nutzbar), andere 
sind weit weg - aber eben leider alle ein paar mm zu kurz. Die fertigen 
Antennen mit SMA Buchse am Ende liegen ebenfalls alle bei >900 Mhz.

Klar könnte ich Antennen selber wickeln - ich war aber zu faul und mit 
ordentlich stabilen/federnden Stahl ist das auch mühsam. Und ja, bei 50 
Cent und weniger pro Stück hatte ich keine Lust dazu. War halt ein Griff 
ins Klo - muss ich wohl wirklich selber machen.

>Die deutsche Fachkraft muss noch lernen das Messgerät zu nutzen.
>Es ist möglicherweise nicht zertifiziert oder defekt.
OK, dann mach mich schlau bitte.
Natürlich geht das Meßequipment nicht 50-100 Mhz vor (habe es eben extra 
hierfür nochmals verifiziert).
Gegeben ist ansonsten: Spectrum Analyzer mit Tracking Generator (beides 
0-3,2Ghz) und externer directional bridge.

Tracking Generator -> Directional Bridge -> Spectrum Analyzer
                             |
                            \ /
                          Antenne

Messergebnis siehe Screenshot - der orange Punkt links vom Marker 
repräsentiert übrigens ca. die 868 MHz Marke...... für diesen Bereich 
ist die Antenne quasi wertlos.

P.S. Habe mir jetzt 433MHz Drahtwendel-Antenne bestellt. Die kann ich 
dann nach Belieben abschneiden (erstmal ca. die Hälfte und dann mm für 
mm) und somit feintunen.

P.P.S. Einige Anbieter präsentieren ein und die gleiche Antenne auch für 
868/900/915MHz/2.4GHz .... kein Wunder, dass dann sowas rauskommt.

: Bearbeitet durch User
von Achim M. (minifloat)


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Kann man die Antennen vielleicht elektrisch verlängern?

von Kurt B. (kurt-b)


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W.P. K. schrieb:

> P.S. Habe mir jetzt 433MHz Drahtwendel-Antenne bestellt. Die kann ich
> dann nach Belieben abschneiden (erstmal ca. die Hälfte und dann mm für
> mm) und somit feintunen.

Wenn du sie abgeglichen hast und wo anders einsetzt dann passt die 
Frequenz wahrscheinlich auch nicht mehr.
Denn auch diese Antennen verlangen ein "Gegengewicht".


 Kurt

von Kurt B. (kurt-b)


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Joachim K. schrieb:
> Kann man die Antennen vielleicht elektrisch verlängern?

Ev. handelt es sich nur um eine Lambda/4 Antenne oder so, dann ist es 
klar dass die Frequenz passen kann oder auch nicht.
Es kommt auf das "Gegengewicht" an dass da wirkt.

 Kurt

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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Vermutlich haben die Chinesen Dir nur die US-Ausfuehrung verkauft.

von Don Kanaille (Gast)


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Richtig, die werden evtl. keine zwei Varianten für US und EU fertigen 
sondern gerne mal nur einen Typ für beides verkaufen.
Ist ja fast die gleiche Frequenz... basst scho, merken die Langnasen eh 
nicht ;-)

von Ralph B. (rberres)


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W.P. K. schrieb:
> Das Problem ist, dass die leider viele eher 50-100 Mhz zu hoch optimiert
> sind. Einfach mal einer oder eine halbe Wendel abknipsen geht leider
> nicht - das wäre nur drin, wenn sie unterhalb 868 Mhz lägen.

Vorgehensweise

1. Schauen ob die Messanordnung was vernünftiges anzeigt. Dazu statt 
Antenne einen geeigneten 50 Ohm Abschluss dranstecken.

Es müsste dann eine waagrechte Linie zu sehen sein die um die 
Rückflussdämpfung des Abschlusswiderstandes niedriger angesiedelt ist 
als im Leerlauf.

2. Sich eine Antenne eines renomierten Anbieters als Referenzantenne 
besorgen und diese dranhängen. Wenn diese dann die gewünschte 
Resonanzfrequenz hat, dann mit 3 weiter machen. Ansonsten Fehler suchen 
woher die Abweichnung kommt.

3. Die zu vermessende Antennen mit einen vektoriellen Netzwerkanalyzer 
vermessen ( z.B. den VNA von DG8SAQ SDR-Kits ) und aus dem Smithdiagramm 
lesen wo der Real und Blindanteil liegt.

Dann sieht man sofort ob die Antenne zu kurz , zu lang oder einfach 
einen anderen Fusspunktwiderstand las 50 Ohm hat. Daraus könnte man dann 
auch ein Anpassnetzwerk konstruieren welche die Antenne trotzdem nutzbar 
macht.

Dazu ist es natürlich erforderlich sich vorher mit der Bedienung und vor 
allem auch mit der Kalibrierung eines VNAs vertraut zu machen. Dazu ist 
natürlich auch ein passendes Kalibrierkit erforderlich.

Alles andere ist Kaffeesatzleserei.

Ralph Berres

von HF-Werkler (Gast)


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W.P. K. schrieb:
> Ich habe spasseshalber mal diverse Antennen bei
> Ali etc. von verschiedenen Anbietern gekauft

Für 868 MHz ist klar, aber um welchen Antennentyp handelt es sich 
eigentlich? Link?

von Axel R. (Gast)


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Bau die ins ZielGehäuse ein und miß erneut. Die kapazitive Last biegt 
die Resonanz dann schon runter. Ob 50Mhz ist in der tat ungewiß

von Stefan M. (derwisch)


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Wenn es genau sein soll, hilft nur selber bauen.
Selbst namhafte ( deutsche ) Hersteller bauen lieber breitbandige 
Antennen mit eher wenig Gewinn, als resonanzscharfe Gebilde, die unter 
verschiedenen Umgebungsbedingungen dann eh nicht mehr da resonant sind 
wo sie sllen.

Dort wo eine Chinaantenne nicht genug Reichweite bringt, wird eine 
perfekt abgestimmte Antenne gleicher Art auch nicht unbedingt die Wurst 
vom Teller ziehen.

Das wird meist überschätzt.

In solchen Situationen müsste man z.B. den Rundstrahler durch eine 
Richtantenne ersetzen.
Auch die kann oft selbstgebaut ( und vermessen ) sein.

Bei gekauften Antennen habe ich bisher meistens die gleiche Erfahrung 
wie Du gemacht.

Ausnahme sind Antennen für Amateurfunk.
Da können die Hersteller nicht schludern, das würde sofort bemerkt 
werden und der Hersteller hätte gleich einen schlechten Ruf anhaften.

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