Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik netzteil mit lm317


von millonär (Gast)


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wozu ein teures labornetzteil kaufen ich kann doch auch einfach ein 48v 
netzteil nehmen und einen lm317 mit fettem kühlkörper und lüfter dran 
zum wegschaufeln der wärme und dann kann ich mit einem poti auch strom 
und mit einem zweiten spannung einstellen also ich verstehe nicht wozu 
man da ein labornetzteil für viel geld kaufen sollte ich mein von gut 44 
v bis 1,5v bietet der lm317 auch alles das ist doch genial und das 
bisschen effizienz das der lm317 verheizt naja wie oft brauch ich das 
denn quasi nie ok vier-fünfmal pro monat da können mir doch die paar 
watt wurscht sein kann ich das so für einfache bastelarbeiten im 
hobbykeller nehmen oder bietet sich da ein echtes labornetzteil an wenn 
ich zB ucs flashen will oder dvd brenner ansteuern will was meint ihr lg 
danke

von MaWin (Gast)


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millonär schrieb:
> was meint ihr

Du solltest mal das Datenblatt lesen.
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm117hv.pdf
Also richtig lesen.

1. 48V hält der LM317 nicht aus, nur der LM317HV.

2. Ein Netzteil heisst Labornetzteil wenn man auch den Maximalstrom 
einstellen kann, der LM317 hat aber nur eine undefinerte feste 
Strombegrenzung. Ein L200 hätte eine definierbare Strombgrenzung.

3. Aber das wichtigste: Du hast gar nicht den Strom angegeben, den du 
aus einem LM317 bekommen möchtest. Ein LM317HV, mit 48V versorgt und auf 
1.2V eingestellt, liefert maximal 300mA. Denn mehr kann das Gehäuse gar 
nicht in Wärme umsetzen, selbst wenn ein guter Kühlkörper montiert ist.

Wenn man aber eine feste Ausgangsspannung mit einem krummen Wert haben 
will den es als 78xx nicht gibt, bei der nur eine Strombegrenzung zum 
Schutz des Reglers ausreicht, dann kann man ein Netzteil (ohne Labor-) 
mit dem LM317 aufbauen, weil man dann die Eingangsspannung/Trafospannung 
anpassen kann, so 5 bis 10V über der Ausgangsspannung.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

von Felix N. (fex)


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Ist das jetzt ein Trollversuch oder eine ernst gemeinte Frage?

Mit einem LM-317 kann man in der Tat ein Labornetzteil mit einstellbarer 
Spannung und Strombegrenzung bauen, allerdings gehört dazu schon etwas 
mehr als nur ein "fetter Kühlkörper und zwei Potis", Infos zu dem Thema 
z.B. hier:

http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/lm317.htm

Davon abgesehen, dass die Effizienz nicht so toll ist, wenn er z.B. 44V 
bei 1A auf 5V (also 42 W) "verheizen" muss und in Folge davon der 
Lüfter störend laut werden könnte, ist der Bauteileaufwand alleine schon 
so hoch, dass vermutlich viele Leute bereit sind dafür auch etwas Geld 
hinzublättern. Ist ja auch kein Nachteil, wenn das Gerät in einem 
schicken Gehäuse daherkommt und der mechanische Aufbau "wertig" ist.

Ein professionelles Labornetzteil kommt nicht nur effizienter daher 
(z.B. wird abhängig von der auszugebenden Spannung per Relais die 
passende Primär-Wicklung vom Trafo zugeschaltet, damit der Linearregler 
nicht so viel "verbraten" muss), auch ist das Regelverhalten bei 
Lastwechseln unterschiedlich (Überschwinger) oder die Strombegrenzung 
unterschiedlich schnell.

Das kann man natürlich alles auch selber bauen (macht ggf. sogar Spaß), 
aber es gibt Fertiggeräte von Spezialisten, die das bestimmt besser 
können und da diese auch gekauft werden, scheint ein Bedarf dafür 
vorhanden zu sein.

Was Du unter "einfache Bastelarbeiten im Hobbykeller" verstehst, ist 
nicht ganz klar, "uC flashen" und "DVD-Brenner" ansteuern kannst Du 
völlig ohne Netzteil mit dem USB-Port vom PC (z.B. Arduino oder eben ein 
USB-Brenner). Wenn Du etwas mehr bastelst, brauchst Du oft auch mehrere 
Spannungen, da ist ein Netzteil mit mehreren fixen Spannungen oder ein 
LN mit mehreren Ausgängen schon recht praktisch. Oft auch beim 
Akku-Laden, etc.

von Harald W. (wilhelms)


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millonär schrieb:

> wozu ein teures labornetzteil kaufen ich kann doch auch einfach ein 48v
> netzteil nehmen und einen lm317 mit fettem kühlkörper und lüfter dran
> zum wegschaufeln der wärme und dann kann ich mit einem poti auch strom
> und mit einem zweiten spannung einstellen

Wenn das so einfach wäre, würden das die Labornetzteil-Hersteller
wohl auch so machen. Da diese wohl allerdings die Grundlagen der
Elektronik besser beherrschen als Du verwenden sie andere, besser
geeignete Schaltungen. Diese Schaltungen sind auch keineswegs geheim,
sondern es gibt viele gute Threads zu diesem Thema in diesem Forum.
Benutze die Suchfunktion!

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Ist der Trollinger jetzt leer?

von hinz (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Ist der Trollinger jetzt leer?

Dann kommt jetzt der Lemberger dran.

von Homo Habilis (Gast)


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Felix N. schrieb:
> z.B. wird abhängig von der auszugebenden Spannung per Relais die
> passende Primär-Wicklung vom Trafo zugeschaltet, damit der Linearregler
> nicht so viel "verbraten" muss

Das wäre in vielen Fällen kontraproduktiv, wenn auch möglich. (Und ja, 
mir ist schon klar, daß das nur ein "Versehen" war/ist, aber...)

In dem Fall (Umschaltung auf Primärwicklung mit höherer Windungszahl für 
sekundäre Abgabe niedrigerer Spannung) würde nämlich - einfach gesagt - 
der Trafo-Innenwiderstand ohmsch wie induktiv um so mehr ansteigen, je 
niedriger die abzugebende Sekundärspannung wäre.

Das "vernichtet natürliche Synergien" - da im Normalfall (geschaltete 
Sekundärabgriffe) die niedrigere Verlustleistung im Endtransistor dafür 
sorgt, daß man dadurch auch höhere Ausgangsströme im sicheren 
SOA-Bereich "fahren" kann.

Was durch die bei niedrigerer Ausgangsspannung kürzere (weniger 
Windungen) Wicklung - möglicherweise sogar noch dicker ausgeführt - 
begünstigt würde. Aber bei gleichbleibender Sekundärwicklung mit noch 
dazu längerer Primärwicklung ... dann der Trafo (abhängig von der 
Baugröße etc.) evtl. gar nicht mehr "bringen" würde... ^^

Ist also möglich, aber oft/meist wenig sinnvoll, dafür Primärabgriffe 
(>= 230V) zu schalten. Am besten ist, man verwendet "dafür gedachte" 
(zumindest besser geeignete) Trafos mit Sekundärabgriffen.

von Felix N. (fex)


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Homo Habilis schrieb:
> Felix N. schrieb:
>> z.B. wird abhängig von der auszugebenden Spannung per Relais die
>> passende Primär-Wicklung vom Trafo zugeschaltet, damit der Linearregler
>> nicht so viel "verbraten" muss
>
> Das wäre in vielen Fällen kontraproduktiv, wenn auch möglich. (Und ja,
> mir ist schon klar, daß das nur ein "Versehen" war/ist, aber...)

Oops, ich meinte natürlich die passende Sekundärwicklung sollte 
geschaltet werden ;-)

von M. K. (sylaina)


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millonär schrieb:
> wozu ein teures labornetzteil kaufen ich kann doch auch einfach ein 48v
> netzteil nehmen und einen lm317 mit fettem kühlkörper und lüfter dran
> zum wegschaufeln der wärme und dann kann ich mit einem poti auch strom
> und mit einem zweiten spannung einstellen also ich verstehe nicht wozu
> man da ein labornetzteil für viel geld kaufen sollte ich mein von gut 44
> v bis 1,5v bietet der lm317 auch alles das ist doch genial und das
> bisschen effizienz das der lm317 verheizt naja wie oft brauch ich das
> denn quasi nie ok vier-fünfmal pro monat da können mir doch die paar
> watt wurscht sein kann ich das so für einfache bastelarbeiten im
> hobbykeller nehmen oder bietet sich da ein echtes labornetzteil an wenn
> ich zB ucs flashen will oder dvd brenner ansteuern will was meint ihr lg
> danke

Also, zunächst mal wirst du dafür einen Trafo brauchen (oder einen 
anderen Spannungswandler), zack sind locker 10 Euro weg. Ein paar 
Schalterelemente, Buchsen, Gehäuse, Platine, Anzeige usw. braucht es 
auch. Bei Reichelt z.b. gibts ab ~45 Euro Labornetzteile die alle mehr 
können als dein LM317 Labornetzteil...und du glaubst mit einem Eigenbau 
sparen zu können...du Narr...
Wer sich ein Labornetzteil selbst baut hat einiges im Sinn aber sicher 
nicht, dabei preiswerter weg zu kommen als mit einer kommerziellen 
Lösung. Zumindest nicht bei der Netzteilklasse, die dir so vorschwebt...

von Stefan F. (Gast)


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Dem kann ich nur zustimmen. Sowohl primitive als auch bessere Netzteile 
kann man erheblich billiger fertig kaufen.

Am meisten spart man, wenn man den Trafo schon hat und auf Gehäuse, 
Drehknöpfe und Einbaubuchsen verzichtet. Entsprechende Platinen kannst 
du fertig bei Amazon oder Ebay kaufen - teilweise übrigens mit dem 
LM317.

Letztendlich ist so ein loser Aufbau aber eben nur billig - nicht 
komfortabel. Spätestens, wenn Du Dir ein teures Gerät zerstörst, weil 
versehentlich ein Schraubendreher auf den Regler gefallen ist, wirst du 
bereuen, an der falschen Stelle gespart zu haben.

von Joachim B. (jar)


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Felix N. schrieb:
> Ein professionelles Labornetzteil kommt nicht nur effizienter daher
> (z.B. wird abhängig von der auszugebenden Spannung per Relais die
> passende Primär-Wicklung vom Trafo zugeschaltet, damit der Linearregler
> nicht so viel "verbraten" muss)

das kann auch auf der Sekundärseite mit Thyristor geschaltet werden, 
Philips macht es so.

Die laden den Glättungskondensator einfach nicht so hoch auf.

: Bearbeitet durch User
von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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millonär schrieb:
> wozu ein teures labornetzteil kaufen ich kann doch auch einfach ...

Wieso sollte ein Millionär soetwas tun? Hmm ...

von Der Andere (Gast)


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Felix N. schrieb:
> Ein professionelles Labornetzteil kommt nicht nur effizienter daher

Was so ziemlich das unwichtigste für ein Labornetzteil ist.
Der sionnvollste Grund kein Labornetzteil mehr mit dickem Trafo zu 
nehmen ist der Platz und das Gewicht. Der zweitwichtigste dann die 
Abwärme und evt. Lärmbelästigung durch den Lüfter.
Ansonsten darf es gerne ein voll analoges Labornetzteil sein.


Trafoumschaltung ist kontraproduktiv, falls das Netzteil als schnelle 
Stromquelle dienen soll. Erhöht sich der Innenwiderstand der 
angeschlossenen Schaltung braucht das Netzteil eine oder mehrere 
Halbwellen, ehe es die dann notwendige höhere Ausgangsspannung zur 
Verfügung stellen kann.

von Der Andere (Gast)


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Mampf F. schrieb:
> Wieso sollte ein Millionär soetwas tun? Hmm ...

Der hat halt Millionen dummer Ideen ...

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