Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Balanced Audio - Unbalanced Audio mit OP


von Sebastian E. (lasometer01)



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Guten Morgen

Im Anhang befinden sich Screenshots einer Schaltung inkl. LTSpice 
Simulationen.

Das Ziel ist von einem Mikrofon (XLR, symmetrisch) auf den Line In 
meiner Soundkarte zu fahren (Klinke 3,5, Asymmetrisch). Der Vorteil der 
Symmetrischen Audioübertragung ist ja dass Störungen von außen entfernt 
werden können, das sollte ja diese Schaltung auch machen.

Die beiden Eingänge sind jeweils ein Sinus mit 10kHz und 100mV, einmal 
180° Phasenverschoben. Als Störsignal habe ich jeweils einen Sinus mit 
11kHz und ebenfalls 100mV (vlt etwas extrem? ) genommen.

Im Anhang ist der Spannungsverlauf am Ausgang zu sehen, was man jedoch 
nicht (gut) sieht ist dass der Sinus einen leichten Offset hat. Dies 
liegt an der Gleichtaktunterdrückung des RH37C oder?

Simulationen sagen ja viel aus, oft genug aber nicht ob die Schaltung 
praxistauglich ist, könnte man diese Schaltung verwenden und warum 
(nicht)?

Wie sieht es eigentlich mit dem Rauschabstand aus? LTSpice FFT im 
Anhang. Ich kann mir darunter nicht wirklich etwas vorstellen ...

Im Anhang ist ebenfalls ein Bodediagramm. Ist der Phasengang Akzeptabel? 
Und warum ist die Verstärkung bei 0dB? Man sieht ja dass es am Ausgang 
1V hat und am Eingang nur 100mV bzw. 200mV wenn die Störsignale 
mitbetrachtet werden.

Schreibt einfach mal was ihr von dieser doch relativ einfachen Schaltung 
haltet. :D

Freue mich schon auf eure Antworten :)

von Peter D. (peda)


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In der Praxis funktioniert die Sxchaltung nicht. Es fehlt der 
Arbeitspunkt (Spannung am +Eingang).

von ArnoR (Gast)


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Die Schaltung wird nicht funktionieren, weil der OPV am 
nichtinvertierenden Eingang keinen Gleichstrompfad hat.

von Sebastian E. (lasometer01)


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ArnoR schrieb:
> Die Schaltung wird nicht funktionieren, weil der OPV am
> nichtinvertierenden Eingang keinen Gleichstrompfad hat.

Peter D. schrieb:
> In der Praxis funktioniert die Sxchaltung nicht. Es fehlt der
> Arbeitspunkt (Spannung am +Eingang).

Bedeutet am +Eingang mit einem Spannungsteiler auf Vcc/2 ?

von ArnoR (Gast)


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Sebastian E. schrieb:
> Bedeutet am +Eingang mit einem Spannungsteiler auf Vcc/2 ?

Ganz so einfach ist es nicht. Der Teiler würde ja die Spannungsteilung 
am +Eingang verändern, weil er den Knoten belastet.
Am besten erzeugst du eine echte oder künstliche Masse durch 
symmetrische Versorgung oder niederohmige Teilung und beziehst deine 
Signale darauf, lässt C4 und C5 weg und legst R1 und R5 an die neue 
Masse.

von Sebastian E. (lasometer01)



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ArnoR schrieb:
> Sebastian E. schrieb:
>> Bedeutet am +Eingang mit einem Spannungsteiler auf Vcc/2 ?
>
> Ganz so einfach ist es nicht. Der Teiler würde ja die Spannungsteilung
> am +Eingang verändern, weil er den Knoten belastet.
> Am besten erzeugst du eine echte oder künstliche Masse durch
> symmetrische Versorgung oder niederohmige Teilung und beziehst deine
> Signale darauf, lässt C4 und C5 weg und legst R1 und R5 an die neue
> Masse.

Ungefähr so?

von Jobst M. (jobstens-de)


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ArnoR schrieb:
> Ganz so einfach ist es nicht. Der Teiler würde ja die Spannungsteilung
> am +Eingang verändern, weil er den Knoten belastet.

Wo ist das Problem, R5 in zwei 200kΩ Widerstände zu teilen?

Also: Ursprüngliche Schaltung C5 durch Verbindung ersetzen, R5 = 200kΩ 
und ein weiterer Widerstand vom +Eingang mit 200kΩ gegen positive 
Versorgung.


Gruß

Jobst

von ArnoR (Gast)


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Sebastian E. schrieb:
> Ungefähr so?

Ja. Man könnte den Teiler noch kapazitiv abblocken, Kondensatoren hast 
du ja nun übrig. Die Zeitkonstanten im Sekundenbereich erscheinen mir 
für NF übertrieben groß. da sind die Einschwingzeiten zum Arbeitspunkt 
ja ewig lang.

von ArnoR (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Wo ist das Problem, R5 in zwei 200kΩ Widerstände zu teilen?
>
> Also: Ursprüngliche Schaltung C5 durch Verbindung ersetzen, R5 = 200kΩ
> und ein weiterer Widerstand vom +Eingang mit 200kΩ gegen positive
> Versorgung.

Da wäre ein Teil des Signals auf Masse und ein anderer Teil auf die 
halbe Versorgung bezogen. Kann man machen, wenn da nichts "drauf" ist.

von Sebastian E. (lasometer01)


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ArnoR schrieb:
> Ja. Man könnte den Teiler noch kapazitiv abblocken, Kondensatoren hast
> du ja nun übrig. Die Zeitkonstanten im Sekundenbereich erscheinen mir
> für NF übertrieben groß. da sind die Einschwingzeiten zum Arbeitspunkt
> ja ewig lang.

Kondensatoren Parallel zu den Wiederständen oder?

Wenn ich die Kondensatoren kleiner mache werden die niedrigen Frequenzen 
abgeschwächt, also die Widerstände kleiner machen.
Das Verhältnis der Widerstände muss ja gleich sein also z.B R1, R2, R3, 
R4, R5 um Faktor 0,1 kleiner?

von Jobst M. (jobstens-de)


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ArnoR schrieb:
> Da wäre ein Teil des Signals auf Masse und ein anderer Teil auf die
> halbe Versorgung bezogen. Kann man machen, wenn da nichts "drauf" ist.

Da sind Kondensatoren vor!?


Gruß

Jobst

von ArnoR (Gast)


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Jobst M. schrieb:
>> Da wäre ein Teil des Signals auf Masse und ein anderer Teil auf die
>> halbe Versorgung bezogen. Kann man machen, wenn da nichts "drauf" ist.
>
> Da sind Kondensatoren vor!?

D.h. du willst in deinem Vorschlag den Teiler noch nach Masse abblocken?

Wo ist dann der Vorteil deiner Lösung? Warum alle Signale auf die neue 
Mitte (Signalmasse) beziehen, sondern auf verschiedene 
(wechselspannungsgekoppelte) Potentiale?

Sebastian E. schrieb:
> Kondensatoren Parallel zu den Wiederständen oder?

Ja.

> also z.B R1, R2, R3, R4, R5 um Faktor 0,1 kleiner?

Hängt von der Signalquelle ab. Wenn die die Last verträgt, ja, rauscht 
auch weniger. Du kannst aber auch die Kondensatoren kleiner machen, oder 
eine Kombination aus beiden Varianten.

von ArnoR (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Warum alle Signale auf die neue

Sollte heißen: Warum nicht alle Signale...

von Jobst M. (jobstens-de)


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ArnoR schrieb:
> D.h. du willst in deinem Vorschlag den Teiler noch nach Masse abblocken?

Nein! Die Kondensatoren sind schon da!
Edit: C2, C3


Gruß

Jobst

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