Hallo Leute, ich habe eine Frage bezüglich unserer Abschlussprüfung. Dort ist unter anderem ein Invertierender Verstärker verbaut. Nun stellt sich mir die Frage wofür ist der Widerstand R23? Ich habe bisher aus der Fachliteratur lesen können, dass er gelegentlich eingebaut wird. Aber wozu?
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Das Stichwort dazu ist "Input bias current". Unterschiedliche Eingangsströme an den beiden Eingängen verursacht vor allem bei alten bipolaren OPs einen Offsetfehler. Das vermeidet man indem man möflichst gleiche Eingangswiderstände an beide Eingänge macht.
Moin, Der Widerstand soll die nicht idealen Eigenschaften eines realen OpAmps "verbessern". Es ist guenstig (fuer Offsetspannungen, etc.), wenn invertierender und nichtinvertierender Eingang die selbe Impedanz "sehen". Daher auch der Wert, der ungefahr der Parallelschaltung von R21 und R22 entspricht - dem Wert, den der andere Eingang "sieht". Gruss WK Edit: huups - viel zu langsam...
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Der Andere schrieb: > Unterschiedliche Eingangsströme an den beiden Eingängen verursacht vor > allem bei alten bipolaren OPs einen Offsetfehler. Nein, es liegt nicht an unterschiedlichen Eingangsströmen der beiden Eingänge, sondern an den Eingangsströmen an sich. Die (in etwa gleichen) Eingangsströme müssen durch gleich große Gleichstromwiderstände fließen, um gleiche Spannungsabfälle zu erzeugen. Dadurch wird eine zusätzliche Offsetspannung vermieden. Bei dem TL071 ist der R23 wegen der winzigen Ströme allerdings vollkommen wirkungslos. Nachteilig an einem solchen Widerstand ist, dass er merklich zum Rauschen beiträgt. Um das zu vermeiden, kann er mit einem Kondensator überbrückt werden.
Danke erstmal für die Antwort an einer Sache häng ich noch. Die (in etwa gleichen) > Eingangsströme müssen durch gleich große Gleichstromwiderstände fließen, > um gleiche Spannungsabfälle zu erzeugen. Dadurch wird eine zusätzliche > Offsetspannung vermieden. Da ja R23 auf Masse hängt fließt da doch nicht wirklich Strom?
Hallo Wenn ich mich nicht irre, liegt das an dem Eingangsdifferenzverstärker des OPV. Siehe hierzu die innere Schaltung des OPV. Da in einem Differenzverstärker die Emitter entweder positiver (pnp), oder negativer (npn) als die Basis sind... Entsteht ein Potential, dass einen Basisstrom bewirkt. Der kann auch aus der Masse fließen. Gruß Simon
FloriAn B. schrieb: > Da ja R23 auf Masse hängt fließt da doch nicht wirklich Strom? Wieviel Strom dort fließen kann, hängt in_der_Praxis vom Typ des Operationsverstärkers ab. Ich bin nicht sicher, aber glaube, dass der schulmäßig ideale OP dort keinen Strom hat. Der TL071 hat J-Fet-Eingänge, da wirst Du vermutlich keinen Strom nachweisen können. Bei einem alten LM741 sieht das anders aus. In der Praxis ist das bei Gleichspannungsverstärkern eine relevante Störgröße, im Datenblatt als Eingagsoffsetstrom zu finden.
FloriAn B. schrieb: > Da ja R23 auf Masse hängt fließt da doch nicht wirklich Strom? Doch, da fließt der Basisstrom bzw. Gatestrom des Eingangstransistors = Biasstrom. Masse ist doch nur irgendein Potential innerhalb des Gleichtaktbereiches zwischen den Versorgungsschienen. Manfred schrieb: > im Datenblatt als Eingagsoffsetstrom zu finden Nein, das hatten wir oben schon gesagt. Es ist der Biasstrom, der durch R23 fließt. Der Offsetstrom ist die Differenz zwischen den Biasströmen der Eingänge.
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