Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 20mA Strom (?) auf Erdleiter


von Klaus (Gast)


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Hallo,
ich habe mal eine Frage bzgl. meiner neuen Heizung.
Ich habe ein neue Heizung (Kombi-Therme) von Vaillant (VCW eco Tec 
plus), bei der in der Brennnersperrzeit bei Außentemperaturen unter -3,5 
Grad kein warmes Wasser mehr kommt.
Gestern war ein Handwerker von Vaillant da, der als erstes den 
Erdleiterstrom gemessen hat.
Ergebnis:
"Das Gerät macht laut Kundenaussage bei
Aussentemperaturen unter 0 Grad zeitweise kein WW. Es wurden die 
Grundbedingungen gemessen und im Rahmen der VDE 701 Messung wurden auf 
dem Erdleiter mehr als 19 mA gemessen. Es wurde an den Elektriker 
verwiesen. Schäden durch den Strom können nicht ausgeschlossen werden. 
Daher besteht auf keine Garantie mehr."
Das dauerte 5 Min und er hat mir eine Rechnung über ca. 165 €, trotz 
Garantiezeit, ausgestellt, da dies kein Fehler von Vaillant sei."

Nun mein Frage:
Da ich solche Messungen nicht durchführen kann, und auch mein 
FI-Schutzschalter erst bei 31 mA auslöst, kann doch die Garantie nicht 
erlöschen?
Stmmt es, das bereits bei ca. 20mA die Heizung Schaden nimmt oder nehmen 
kann, obwohl alle Elektrogeräte auf min. 50mA ausgelegt sind?
Weiß jemand wie ich damit umgehen muß?

Vielen Dank im Voraus
Klaus

: Verschoben durch Moderator
von Einer K. (Gast)


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PE Leitungen sind so bemessen, dass sie den vollen Anschlusswert 
dauerhaft abführen können.
Das sind im modernen Haushalt gerne mal 63A.


Wie ein PE Ausgleichsstrom von 20mA eine Therme beschädigen soll, ist 
mir vollkommen schleierhaft.

von hinz (Gast)


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Klaus schrieb:
> Das dauerte 5 Min und er hat mir eine Rechnung über ca. 165 €, trotz
> Garantiezeit, ausgestellt, da dies kein Fehler von Vaillant sei."

Nicht bezahlen, der überhöhte Ableitstrom wird durch die Therme 
verursacht.

von Gerd E. (robberknight)


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Klaus schrieb:
> Grundbedingungen gemessen und im Rahmen der VDE 701 Messung wurden auf
> dem Erdleiter mehr als 19 mA gemessen.

wo hat er das gemessen? Von der Heizung zur Potentialausgleichsschiene? 
Oder irgendwo im Unterverteiler?

Wenn da über die Heizungsrohre dauerhaft solche Ströme abgeleitet werden 
ist da tatsächlich bei Dir irgendwo was faul.

Das deshalb gleich die Heizung kaputt geht halte ich allerdings für 
etwas weit hergeholt.

von Kaj (Gast)


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Klaus schrieb:
> FI-Schutzschalter erst bei 31 mA auslöst
Der aufgedruckte Nennfehlerstrom auf dem FI-Schalter ist der Strom, bei 
dem der FI spaetestens ausloesen muss. Es gibt auch eine Schwelle 
nach Unten, also ab wann der FI fruehestens ausloesen darf. Wenn ich 
mich richtig erinnere liegt diese Schwelle bei 50% des aufgedruckten 
Nennfehlerstromes. Sprich: Der FI muss zwischen 50% und 100% des 
Nennfehlerstromes ausloesen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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hinz schrieb:
> Nicht bezahlen, der überhöhte Ableitstrom wird durch die Therme
> verursacht.

Das steht nicht fest dass es die Therme ist, kann aber sein. Ich tippe 
eher auf ein Problem mit dem Potentialausgleich im Haus.
Wurde der Ableitstrom nach Montage der Therme gemessen? Wer hat das Teil 
elektrisch angeschlossen? Neubau oder Nachrüstung einer alten Anlage?

Die Frage ist allerdings, warum ein erhöhter Ableitstrom die Funktion 
des Gerätes beeinträchtigt, noch dazu Aussentemperaturabhängig??

von TestX (Gast)


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Zeit für einen Anwalt....ein kleiner PE Fehlerstrom in der 
Hauptverteilung ist normal. Alleine schon durch Geräte mit Y 
Kondensatoren kommt so eine Summe zusammen. Ein normales Gerät darf 
damit keinerlei Probleme haben. Je nachdem wie/wo der Typ gemessen hat 
ist evtl auch die Therme defekt. Klingt sehr nach Betrug...telefonier 
mal mit dem Kundendienst und eskaliere den Vorgang!

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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TestX schrieb:
> schon durch Geräte mit Y
> Kondensatoren kommt so eine Summe zusammen.

Durch mehrere ja, durch ein einzelnes aber nicht.
Soweit ich weiss müssen beide Heizungsrohre über min. 4mm² Cu an den 
Hauptpotentialausgleich angeschlossen sein.

von Klaus (Gast)


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Vielen Dank zunächst einmal für die schnellen und hilfreichen Antworten.
Ich denke, dass sich Vaillant aus der Verantwortung stehlen will, da 
nach Aussage des Technikers mein Problem unbekannt ist und Platinen 
ausgetauscht werden müssten!

von oszi40 (Gast)


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hinz schrieb:
> der überhöhte Ableitstrom wird durch die Therme
> verursacht.

Kann durchaus möglich sein, daß ein Störschutz od. ähnliches diesen 
Strom verursacht. Wir kennen dieses Haus nicht. Evtl. ist warumauchimmer 
irgendwo ein Heizkörper unter Strom und verschleppte Spannung wurde da 
gemessen? Fließt der gleiche Strom wenn der Heizungsnotschalter AUS ist? 
Dann sollte man weitersuchen.

von gruselhandwerker (Gast)


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Hallo, mein herzliches Beileid...

Wie die bisherigen, teilweise gegensätzlichen Antworten zeigen, ist hier 
im Forum nicht wirklich Hilfe zu erwarten.

Ich gehe ebenfalls davon aus, daß der Ableitstrom durch einen Fehler in 
der Therme verursacht wird und gerade deshalb ein Garantiefall vorliegt. 
Leider hilft dir diese Erkenntnis aber überhaupt nicht weiter...

Was du brauchst, ist ein Handwerker der nicht zum ortsansässigen Klüngel 
gehört oder einen unabhängigen Gutachter. Das kann schwierig werden, auf 
dem Land eher als in der Großstadt.

Die Zustände in diesem Sektor sind wirklich katastrophal.
Viele "Meisterbetriebe des Heizungshandwerks" haben allgemein Null 
Peilung sobald kein Standartfehler vorliegt.
Man kann dabei Tausende Euro in die Beseitigung von Bagatellschäden 
versenken weil sich Gewerke gegenseitig die Schuld zuschieben. Oder 
Teile sinnlos auf Verdacht getauscht werden.

Wobei "sinnlos" noch die wohlwollende Annahme ist. Schließlich lässt 
jeder Teiletauch die Kasse klingeln...

Du bist jedenfalls nicht das einzige Opfer:
https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/omatrick-mit-heizungsnotdienst-100.html

von hinz (Gast)


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gruselhandwerker schrieb:
> Standartfehler

:-)

von MaWin (Gast)


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Klaus schrieb:
> m Rahmen der VDE 701 Messung wurden auf dem Erdleiter mehr als 19 mA
> gemessen.

Nun, Strom auf dem Erdleiter der Heizungsanlage kann entweder nur durch 
die Heizungsanlage selbst verursacht werden (hier nicht so sehr durch 
Strom über X1 Funkentstörkondensatoren sondern mehr über das Plasma der 
Flamme die elektrisch am Flammendetektor hängt und das geerdete 
Metallgehäuse der Heizungsanlage im Kessel berührt), oder durch eine 
Verbindung des eigentlich mit dem Potentialausgleich verbundenen 
Heizungsrohren und Gasrohren. Diese Potentialausgleich erfolgt nicht 
über die Heizungsanlage und ihren PE sondern ausserhalb der Heizung über 
Verbindungen zur Potentialausgleichsschiene. Nehmen wir an, diese 
Verbindung besteht, so dass der PE der Heizung bloss parallel dazu 
liegt. Dann kann ein Strom von 19mA durch eine kleine Potentialdifferenz 
(20mV oder so) auf der Heizung verursacht werden, also durch relevanten 
Strom (über 100mA auf Grund der Nuederohmigkeit der Rohre) der über die 
Heizungsrohre/Gasrohe zum PE fliesst. Dieser Strom kann aber nicht der 
Elektroinstallation entspringen da sonst der FI auslösen würde. Eher 
Kontaktstrom wo sich durch Berührung unterschiedlicher Msterialen z.B. 
Kupfer und Eisen ein lokales chemisches Element bildet und zur Korrosion 
führt, dann wäre der Strom Gleichstrom, oder durch Einkopplung des 
elektromagnetischen Wechselfeldes in due Leiterschleife der 
Heitungsrohr-Potentialausgleich-Sicherungskasten-Schutzleiter-Heizungsst 
ecker-PE-Verbindung  wenn es um Wechselstrom geht. Die 29mA muss die 
Heizungsanlage aber aushalten und abführen, und selbst 
Potentialdifferenzen deutlich über 20mV bei Öffnen der PE Verbindung 
muss sie aushalten, bis 4kV.

von Joachim B. (jar)


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H.Joachim S. schrieb:
> TestX schrieb:
>> schon durch Geräte mit Y
>> Kondensatoren kommt so eine Summe zusammen.
>
> Durch mehrere ja, durch ein einzelnes aber nicht.

Einspruch, im Labor werden regelmäßig alle Geräte geprüft, alte 
Messrahmen hatten 2x 1µF und der Ableitstrom war zu hoch, musste nach 
neueren Vorschriften zu 2x 0.1µ getauscht werden, was die Filter 
natürlich verschlechtert, Fazit auch ein Gerät älterer Bauart kann den 
Ableitstrom überschreiten, ich komme auf 72mA Blindstrom bei 1µF

von Bernd (Gast)


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Ich gehe stark davon aus, dass der Erdableitstrom von der Heizung 
verursacht wird. Wie hat der Service-Fuzzie das gemessen? Stromzange? 
Welches Prüfgeräte hat er eingesetzt?

20mA sind aber für Heizanlagen durchaus normal.
Nicht umsonst sind die Grenzwerte für Ableitströme für Heizanlagen extra 
definiert!
--> 1mA/kW gemäß VDE 0701/070


==> Der Service-Techniker hat keine Lust auf Reparaturen und will dich 
übers Ohr hauen. Hol dir einen vertrauenwürdigen Elektriker und einen 
Anwalt.

von hinz (Gast)


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Bernd schrieb:
> Nicht umsonst sind die Grenzwerte für Ableitströme für Heizanlagen extra
> definiert!
> --> 1mA/kW gemäß VDE 0701/070

Das betrifft allerdings Elektroheizgeräte.

von Max707 (Gast)


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Bloß keinen Anwalt, die schreiben nur teure Briefe!


Die Infos des TE sind nicht ausreichend!

von Bernd (Gast)


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hinz schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Nicht umsonst sind die Grenzwerte für Ableitströme für Heizanlagen extra
>> definiert!
>> --> 1mA/kW gemäß VDE 0701/070
>
> Das betrifft allerdings Elektroheizgeräte.

Ganz sicher? Ich hab meinen Normen-Ordner jetzt nicht da, aber der 
Spezialfall für IPE >3,5mA gilt mMn schlicht für den Begriff 
"Heizelemente".

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Joachim B. schrieb:
> alte Messrahmen hatten 2x 1µF und der Ableitstrom war zu hoch,

Klaus schrieb:
> ich habe mal eine Frage bzgl. meiner neuen Heizung

Erkennst du den Unterschied? :-)

Aber letzten Endes ist das der springende Punkt:
Max707 schrieb:
> Die Infos des TE sind nicht ausreichend!

von Joachim B. (jar)


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H.Joachim S. schrieb:
> Erkennst du den Unterschied? :-)

ja du auch?

H.Joachim S. schrieb:
> Durch mehrere ja, durch ein einzelnes aber nicht.

von hinz (Gast)


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Bernd schrieb:
>> Das betrifft allerdings Elektroheizgeräte.
>
> Ganz sicher?

Ja.

von Jan H. (j_hansen)


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Klaus schrieb:
> ich habe mal eine Frage bzgl. meiner neuen Heizung.

Klaus schrieb:
> Das dauerte 5 Min und er hat mir eine Rechnung über ca. 165 €, trotz
> Garantiezeit, ausgestellt, da dies kein Fehler von Vaillant sei."

Wie neu ist denn "neu"? Unabhängig von der technischen Frage bestehe ich 
in den ersten sechs Monaten immer auf Gewährleistung (des Händlers), 
nicht auf Garantie (des Herstellers).

Die Garantie ist ja nur eine freiwillige Leistung des Herstellers, damit 
kann er leider dann solche Dinge abziehen. Bei Gewährleistung muss dir 
aber in den ersten sechs Monaten der Händler nachweisen, dass das Ding 
nicht schon kaputt war, nicht du dem Händler. Ein einfaches "kann nicht 
ausgeschlossen werden" reicht dann nicht mehr.

Hast du die Therme eingebaut oder ein Installateur? Falls zweiteres, so 
soll sich der doch drum kümmern.

von Klaus (Gast)


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Vielen Dank nochmals für die vielen Antworten.
Ich hoffe, dass ich das Problem nun irgendwie lösen und zu einem guten 
Ende bringen kann!

Klaus

von Stefan F. (Gast)


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Ich meine, es sollte völlig egal sein, was auf PE passiert. Denn diese 
Leitung darf nicht für irgendwelche Funktionen verwendet werden. Wenn 
irgendein richtiger oder falscher Strom auf PE Schaltvorgänge in der 
Anlage auslöst, dann ist die Anlage defekt.

In meiner Stadt kann man den lokalen Energieversorger anrufen, wenn man 
Störungen in der Elektro- Gas- oder Wasser-Installation vermutet. Die 
prüfen das dann und kümmern sich um die Korrektur über eigene Techniker 
oder den Hausbesitzer. Normalerweise kostet das nichts. Ich hatte diesen 
Service bereits zwei mal für Strom und einmal für Gas in Anspruch 
genommen. Einer der beiden elektrischen Fälle entpuppte sich als 
Fehlalarm, ich musste dennoch nichts bezahlen.

Bei so einem guten Service fummelt man nicht selbst herum - selbst wenn 
man glaubt, es zu können.

Nachdem die Elektroinstallation geprüft und ggf. repariert ist, würdeich 
nochmal die Heizungsanlage prüfen lassen. Und zwar durch die selbe 
Firma, um ihnen die Chance auf Nachbesserung zu geben.

Bis dahin nicht bezahlen aber höflich erklären, warum du nicht zahlst.

von H-G S. (haenschen)


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Macht euch dieses Geerde und Fehlerstrom und Blindstrom Zeug auch 
irgendwie fertig ? :-)

von Einer K. (Gast)


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H-G S. schrieb:
>... Blindstrom Zeug auch irgendwie fertig ?
Nöö, ich kompensiere das.

von Thomas H. (nanana)


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Klaus schrieb:
> Ich habe ein neue Heizung (Kombi-Therme) von Vaillant (VCW eco Tec
> plus), bei der in der Brennnersperrzeit bei Außentemperaturen unter -3,5
> Grad kein warmes Wasser mehr kommt.

Brennersperrzeit bedeutet der Brenner ist gesperrt --> keine Wärme. 
Warmwasser sollte er trotzdem im Vorrang machen. Meine Vermutung ist ein 
Bug in der Regelung. Welchen Regler hast du, den 700er? Ist der direkt 
im Heizgerät eingebaut?

Mach doch mal alles aus (Stecker raus für 5min) und mach den Regler 
raus. Dann ohne Regler einschalten und im linken Display in der 
Fachhandwerkerebene alle relevanten Einstellungen überprüfen und ggfs. 
neu einstellen. Dann wieder ausschalten und den Regler einbauen. Zuletzt 
im Regler Einstellungen vornehmen. Schau auch nach dem Zeitprogramm für 
WW und der korrekten Uhrzeit ;)

von oldeurope O. (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Ich tippe
> eher auf ein Problem mit dem Potentialausgleich im Haus.

Ich auch weil:
Der Schutzleiter ist mit den Metallteilen der
VCW verbunden und diese mit den Heizungsrohren.

Wenn nun zwischen Schutzleiter der VCW und dem
Schutzleiter der Steckdose ein Ableitstrom
fließt, ist entweder das Rohrsystem oder der
Schutzleiter nicht am Potentialausgleich angeklemmt.

Besitze selbst eine VCW196 die fest (ohne Steckdose)
angeklemmt ist.


Klaus schrieb:
> bei der in der Brennnersperrzeit bei Außentemperaturen unter -3,5
> Grad kein warmes Wasser mehr kommt.

Stelle die Brennersperrzeit auf den kleinsten Wert.
Ich meine das war eine Minute. Dann bemerkst Du den
Fehler nicht mehr.

LG
old.

von Klaus (Gast)


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Hi,
ich habe bisher alles von Technikern machen lassen, da ich das selber 
nicht kann. Meine VCW steht im Bad, da unser Haus nicht unterkellert 
ist.
Eigene Prüfungen kann ich leider nicht durchführen. Als erstes werde ich 
nächste Woche einen Elektriker kommen lassen müssen. Dann werde ich 
erneut über meinen Heizungsmonteur, der die neue Heizung auch eingebaut 
hat, an Vaillant herantreten. Zahlen werde ich erstmal nichts. 
Allerdings haben Eure Hinweise mir sehr geholfen!
Gruß

von oldeurope O. (Gast)


Angehängte Dateien:

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H.Joachim S. schrieb:
> TestX schrieb:
>> schon durch Geräte mit Y
>> Kondensatoren kommt so eine Summe zusammen.
>
> Durch mehrere ja, durch ein einzelnes aber nicht.
> Soweit ich weiss müssen beide Heizungsrohre über min. 4mm² Cu an den
> Hauptpotentialausgleich angeschlossen sein.

Siehe Bild.

Klaus schrieb:
> Allerdings

Dann halte uns mal bitte auf dem Laufenden.

Frage: Aus welchem Material ist Deine Wasserleitung?
Metall oder Kunststoff?

LG
old.

von Klaus (Gast)


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Hallo,
meine Wasserleitung ist aus Kunststoff!
MfG
K.

von oldeurope O. (Gast)


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Aha! Wenn die Heizungsrohre aus Metall sind,
hängt die Heizungsanlage elektrisch in der Luft.
Das gilt auch für die Gasleitung.
Das erklärt den hohen Ableitstrom.
Du musst das Heizungsrohr und die Gasleitung
am Potentialausgleich erden.

Klaus schrieb:
> in der Brennnersperrzeit

Wie lang ist die bei Dir eingestellt?

LG
old.

von Stefan F. (Gast)


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> Wenn die Heizungsrohre aus Metall sind,

Du meinst aus Plastik, oder?

von gruselhandwerker (Gast)


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OXI T. schrieb:
> Aha! Wenn die Heizungsrohre aus Metall sind,
> hängt die Heizungsanlage elektrisch in der Luft.
> Das gilt auch für die Gasleitung.
> Das erklärt den hohen Ableitstrom.

Es gibt auch Heizungsrohre aus Kunststoff oder Alu/Kunststoff 
Verbundmaterial.
Wie es mit der Gasleitung in Gebäuden aussieht kann ich nicht sagen, 
allerdings besteht beispielsweise bei mir (EWE) die Hausanschlussleitung 
von der Straße bis zur Kellerwand/Gasdruckregler ebenfalls aus 
Kunststoff.

Die 2 Meter Metallrohr von dort über Gaszähler zum Heizgerät sind bei 
mir nicht mit dem Potentialausgleich verbunden, dies wurde nie 
bemängelt.

OXI T. schrieb:
> Das erklärt den hohen Ableitstrom.
> Du musst das Heizungsrohr und die Gasleitung
> am Potentialausgleich erden.

Das erklärt überhaupt nicht den Ableitstrom!
Würden Heizungsrohre und Gasleitung mit dem Potentialausgleich 
verbunden, würde der Ableitstrom darüber fliessen. Insbesondere für die 
Gasleitung halte ich das für nicht erstrebenswert.

Mit einiger Sicherheit "entstehen" die 19 mA in der Therme und wenn das 
zu viel ist dann muss dort Abhilfe geschaffen werden.

Durch Potentialausgleich an den metallischen Rohrverbindungen wird der 
Fehler nur kaschiert, ist nicht mehr messbar.

Aber vermutlich ist es genau das, was der Heizungsfuzzi von anderen 
Anlagen kennt (daß der Ableitstrom andere Wege nimmt und nicht messbar 
ist...) und ist hier angesichts der Kunststoffverrohrung überfordert.

Ganz nebenbei hat der Ableitstrom vermutlich überhaupt nichts mit dem 
eigentlichen Fehlerbild zu tun:

Klaus schrieb:
> "Das Gerät macht laut Kundenaussage bei
> Aussentemperaturen unter 0 Grad zeitweise kein WW.

Aber weil Heizi- Innungs- Meister- Fachbetrieb auf Regelungstechnik null 
Bock hat wird erstmal irgendwas gesucht. Muß ja schliesslich etwas auf 
der (möglichst hohen) Rechnung stehen...

von oldeurope O. (Gast)


Angehängte Dateien:

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gruselhandwerker schrieb:
> Die 2 Meter Metallrohr von dort über Gaszähler zum Heizgerät sind bei
> mir nicht mit dem Potentialausgleich verbunden, dies wurde nie
> bemängelt.

Jetzt bemängele ich Dir das.

gruselhandwerker schrieb:
> die 19 mA in der Therme

Der Techniker von Vaillant, der vor Ort gemessen hat,
sagt nein. Siehe Startbeitrag.

gruselhandwerker schrieb:
> Durch Potentialausgleich an den metallischen Rohrverbindungen wird der
> Fehler nur kaschiert, ist nicht mehr messbar.

Durch fehlenden Potentialausgleich fliesst der Ausgleichsstrom
über den Schutzleiter der Therme. Das sind die gemessenen mehr
als 19mA.

LG
old.

von gruselhandwerker (Gast)


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OXI T. schrieb:
> Jetzt bemängele ich Dir das.

Vielen Dank, aber Stadtwerke Solingen?
Keine Ahnung was in Solingen so los ist, in den TAB der EWE habe ich auf 
den ersten Blick nichts derartiges gefunden.
https://www.ewe-netz.de/~/media/ewe-netz/downloads/technische_anschlussbedingungen_gas_843_077.pdf

Angesichts der gehanften Stahlrohre zwischen Gasdruckregler und Zähler 
halte ich das aber nach wie vor für grundsätzlich keine gute Idee.

Vielleicht ändern sich die Vorschriften auch öfter mal: In den 90er 
Jahren wurde hier fast im Jahresrhythmus die Potentialausgleich 
Überbrückung des Wasserzählers ein- und wieder ausgebaut. Momentan 
gehört der WZ wohl nicht überbrückt...

OXI T. schrieb:
> Der Techniker von Vaillant, der vor Ort gemessen hat,
> sagt nein.

Und dem fällt bei dem gegebenen Fehlerbild nichts anderes ein, als den 
Ableitstrom zu messen? Schon klar.
Ich tippe mal, als nächstes wird ein hydraulischer Abgleich 
durchgeführt. Die aktuell aktivste Goldgrube der Heizungsbauinnung...

Klaus schrieb:
> Hallo,
> meine Wasserleitung ist aus Kunststoff!
> MfG
> K.

Aus welchem Material sind die Heizungsrohre? Führen überhaupt 
Metallrohre zur Therme?

von posti (Gast)


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Hi

Bei der Gas-Uhr aufpassen, wo geerdet wird!
Der Versorger hat ein Potential auf der Gasleitung und erkennt durch 
'Erdung' defekte/angegriffene Leitungen.

Wenn die Gasleitung zu weit vorne geerdet wird, kommt der Messwagen und 
sucht das schadhafte Rohr.

MfG

von gruselhandwerker (Gast)


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posti schrieb:
> Bei der Gas-Uhr aufpassen, wo geerdet wird!
> Der Versorger hat ein Potential auf der Gasleitung

Trolliges Forum... Meine Güte wie blöd, was bist denn du nun wieder für 
einer? Wo ist das so??


gruselhandwerker schrieb:
> besteht beispielsweise bei mir (EWE) die Hausanschlussleitung
> von der Straße bis zur Kellerwand/Gasdruckregler ebenfalls aus
> Kunststoff.

Und zu deiner Beruhigung, auch die Rohre unter der Strasse bestehen hier 
durchgehend aus Kunststoff.
So in etwa:
https://www.rehau.com/de-de/handwerker/industrierohrsysteme/gasrohr-pe-xa

Da gibts definitiv kein Potential!

von Karl (Gast)


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posti schrieb:
> Der Versorger hat ein Potential auf der Gasleitung und erkennt durch
> 'Erdung' defekte/angegriffene Leitungen.


So ist der Satz besser:

Der Versorger kann ein Potential auf der Gasleitung haben und kann durch
'Erdung' defekte/angegriffene Leitungen erkennen.

von gruselhandwerker (Gast)


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Karl schrieb:
> So ist der Satz besser:
>
> Der Versorger kann ein Potential auf der Gasleitung haben...

Ja, und der Gasversorger kann auch mit einer kleinen Antenne Pay-TV ins 
Gasrohr senden. Mit nem Sat-LNB am Ofen kannst du dann Fernsehen gucken.

Du kannst aber auch anstelle des Gasbrenners Orgelpfeifen anschliessen 
und damit Morsezeichen zum Nachbarn senden...

Sonst noch wer geniale Ideen??

von Richard H. (richard_h27)


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gruselhandwerker schrieb:
> Sonst noch wer geniale Ideen??

Wenn man sein Ohr an die heiße Herdplatte legt, kann man riechen wie 
blöd man ist.

von Stefan F. (Gast)


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Sind wir schon wieder am Tiefpunkt angekommen, oder lasst ihr euer 
Niveau noch weiter herab?

von Günter Lenz (Gast)


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Klaus schrieb:

>Ich habe ein neue Heizung (Kombi-Therme) von Vaillant (VCW eco Tec

> Messung wurden auf dem Erdleiter mehr als 19 mA gemessen.

Wenn das Vaillantgerät einen Fehlerstrom erzeugt und das
nicht sein darf, ist das Vaillantgerät defekt und ein
Garantiefall.

Wenn ich eine neue Waschmaschine kaufe und schließe sie
an und es entsteht ein Fehlerstrom zum Schutzleiter so
das der FI-Schalter anspricht, ist die Waschmaschine
defekt und ein Garantiefall. Dann muß der Hersteller
eine andere Waschmaschine liefern, oder kommen und
sie reparieren.

von Günter Lenz (Gast)


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Und noch was, wenn das Gerät selbst keinen Fehlerstrom
liefert, sondern es sind Ausgleichsströme zwischen
Rohrleitungsnetz und Schutzleiter dann stört es dem
Gerät überhaupt nicht selbst wenn es 20A sind, es spricht
deshalb auch kein FI-Schalter an.

von Peter D. (peda)


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Klaus schrieb:
> Gestern war ein Handwerker von Vaillant da, der als erstes den
> Erdleiterstrom gemessen hat.

Die wichtigste Frage ist, wo hat er gemessen und womit?
Gerade Laien messen schnell mal Mist. Und ein Heizungsmonteur ist leider 
oft Laie, was die Elektrik betrifft.

Daß Erdausgleichsströme fließen, ist normal, da die Rohrleitungen an 
anderen Stellen geerdet sind, als Deine Netzeinspeisung. Die Gas- und 
Wasserrohre sind irgendwo bei dem Versorger außerhalb Deines Hauses 
geerdet.

Den Erdfehlerstrom darf man deshalb nur in der Netzeinspeisung des 
betreffenden Gerätes als Differenzstrom messen und dann ist auch klar, 
welches Gerät ihn verursacht.

Das Auftrennen einer Erdschelle und mit dem Amperemeter da rein zu 
gehen, ist purer Unsinn, falls er das gemacht hat.

Falls es Erdstörme auf Sensorleitungen sind, dann hat der Heizungsbauer 
seine Hausaufgaben nicht gemacht. Entweder, er nimmt isolierte Sensoren 
oder er überbrückt Abschnitte aus Kunststoffleitungen mit einem 
Potentialausgleich.

von michael_ (Gast)


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Ich habe auch eine Vaillant VCW eco Tec.
Diese habe ich elektrisch damals auch angeschlossen.
Da war es egal, wie L und N angeschlossen wird.
Bei anderen Firmen ist das nicht egal.

War der wirklich von Vaillant?
Auf irgend einen Sensor sollte das keine Auswikung haben.

von oldeurope O. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Ich habe auch eine Vaillant VCW

Auch.
Ich möchte im Gerät Blau an N und braun an L haben.
Da die VCW an die Mauer gedübelt ist und auch
Wasseranschlüsse drangeschraubt sind, sehe ich keinen
Grund da eine Steckdose für 230VAC anzubringen.
Auch die Gasleitung ist bei meiner VCW fest installiert.


LG
old.

von Klaus (Gast)


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Hallo zusammen,
Ihr/Sie haben mich darum gebeten, Ihnen/Euch das Endergebnis dieser 
leidigen Angelegenheit mitzuteilen.
Zuerst habe ich einen Elektriker eingeschaltet, der keinerlei Mängel an 
meiner Hauselektrik und an der Therme feststellen konnte.
Das Prüfprotokoll habe ich Vaillant vorgelegt und darauf bestanden, dass 
erneut ein Techniker meine Heizung auf Garantie in Ordnung bringt. Die 
Zahlung beider Rechnungen (die erste von Vaillant und die des 
Elektrikers)habe ich abgelehnt. Die erste Rechnung (Vaillant) wurde 
bereits storniert, die Übernahme der Rechnung des Elektrikers wird zur 
Zeit geprüft - habe aber schon telefonisch mitgeteilt bekommen, dass ein 
entsprechender Ausgleich vorgenommen wird.
Der neue Techniker kam zu folgendem Ergebnis, ich zitiere:
"VCW 206/5-5 macht zeitweise kein WW. Letzter Einsatz durch KDT xxxxxx 
vor ein paar Tagen. Stromnetz wurde durch Elektriker überprüft,dort ist 
alles in Ordnung. Gerät erneut komplett überprüft. Reglereinstellung 
überprüft und festgestellt das Speicherladung ausgestellt war. 
Speicherladung aktiviert um dieses als Fehlerquelle auszuschließen. Es 
wurde am Rücklauf ein STB (Anlegethermostat) eingesetzt, diesen 
ausgebaut um auch den STB als Fehlerquelle auszuschließen. Heizung auf 
55° begrenzt da FBH im Haus ist. Kunden Handynummer hinterlassen damit 
er sich bei KDT melden kann, wenn Fehler wieder auftritt."
Fazit: Würden die Handwerker ordentlich arbeiten, könnte man sich viel 
Geld und Ärger ersparen. Nochmals vielen Dank für die guten und 
Informativen Beiträge.
Gruß JKK

von gruselhandwerker (Gast)


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Vielen Dank fürs Feedback. Es bestätigt vollumfänglich die üblichen 
Erfahrungen mit der Warmwasserinnung...:-)

von Stefan F. (Gast)


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Ich freue mich auch darüber, dass das Ende der Story berichtet wurde.

von oldeurope O. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Reglereinstellung
> überprüft und festgestellt das Speicherladung ausgestellt war.
> Speicherladung aktiviert um dieses als Fehlerquelle auszuschließen.

???
Ein VCW Gerät hat keinen Warmwasserspeicher.


Nur mal so interessehalber:
Wie ist die Brennersperrzeit eingestellt?

LG
old.

von gruselhandwerker (Gast)


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MAKE TUBES G. schrieb:
> Ein VCW Gerät hat keinen Warmwasserspeicher.

Nein, aber man kann damit das Wasser in einem externen 
Warmwasserspeicher erhitzen.

Hintergrund: Die benötigte Heizleistung ist bei modernen 
Niedrigenergiebauten relativ gering, oft nur 12kW oder weniger für ein 
Einfamilienhaus. Danach wird das VCW (WTF...?) bemessen.

Um nun aber in Küche und 1 oder 2 Bädern mehrere Zapfstellen als 
Durchlauferhitzer mit heißem Wasser zu versorgen, ist diese Leistung 
viel zu niedrig.

Ab 18kW für eine Zapfstelle macht das planschen Spaß... Und wenn man in 
der Küche mehr als ein lauwarmes Rinnsal haben möchte, sind auch dort ab 
10kW sinnvoll.

Also müssten viele Durchlauferhitzer her (Bullshit..) oder ein 
überdimensioniertes VCW (verboten!)... Oder ein Warmwasserspeicher!
Dieser ist aufgrund der bei Neubauten obligatorischen (wenn auch nicht 
wirtschaftl. sinnvollen...) thermischen Solaranlage meist sowieso 
erforderlich.

Dort wird jede Menge schönes heißes Wasser vorrätig gehalten und jeder 
kann überall, ohne lästige Temperaturschwankungen, so viel entnehmen wie 
er mag.

https://www.vaillant.de/heizung/produkte/wandheizgerat-ecotec-plus-vc-vcw-1664.de_de.html

Man muß nur einen Heizungs- Innungs- Meister- Fachbetrieb finden, der 
die Kunst beherrscht, diese teuflische Kombination modernster 
Hochtechnologie in Betrieb zu nehmen. Ganz schwierige Sache das...

von hinz (Gast)


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Klaus schrieb:
> Ihr/Sie haben mich darum gebeten, Ihnen/Euch das Endergebnis dieser
> leidigen Angelegenheit mitzuteilen.

Und woher kamen die 19mA Ableitstrom?

von oldeurope O. (Gast)


Lesenswert?

gruselhandwerker schrieb:
> MAKE TUBES G. schrieb:
>> Ein VCW Gerät hat keinen Warmwasserspeicher.
>
> Nein, aber man kann damit das Wasser in einem externen
> Warmwasserspeicher erhitzen.
>
> Hintergrund: Die benötigte Heizleistung ist bei modernen
> Niedrigenergiebauten relativ gering, oft nur 12kW oder weniger für ein
> Einfamilienhaus. Danach wird das VCW (WTF...?) bemessen.
>
> Um nun aber in Küche und 1 oder 2 Bädern mehrere Zapfstellen als
> Durchlauferhitzer mit heißem Wasser zu versorgen, ist diese Leistung
> viel zu niedrig.

Das Gerät kann von 4KW bis 20,6KW moduliert werden.
Für den Heizbetrieb fährt man dann im Teillastbetrieb.
Wenn ein Warmwasserspeicher Verwendung finden soll,
benötigt man ein VC-Gerät.
Bei einer Neuinstallation wird man kein VCW-Gerät bestellen
um es beim Kunden zum VC-Gerät mit Warmwasserspeicher umbauen.

Ich denke hier wird extrem viel durcheinandergeworfen,
deshalb ergeben die Aussagen vom Klaus, für mich als
Endkunden der ein VCW-Gerät besitzt und kennt, einfach
keinen Sinn.

LG
old.

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