Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Frostschutz-Schmiermittel für Schaltzug (von Gangschaltung) gesucht


von Erwin M. (nobodyy)


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Mit meinem Fahrrad habe ich das Problem das der Schaltzug der 
Nabenschaltung eingefroren ist.
Provisorisch bleibt mir nur den Schaltzug abzubauen, in Brennspiritus 
einzulegen und wieder einzubauen, aber was kann man da auf Dauer machen?

Gibt es Schmiermittel, die auch als Frostschutz wirken?

von Der Öler (Gast)


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Alles Wasser und Dreck muß komplett entfernt werden, dann mit Motoröl 
heftig Ölen...

von Cyborg (Gast)


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Ich würde es mit Grafit versuchen? Evtl. hat sich in der Spirale
Rost gebildet, dann sollte man den Bowdenzug ersetzen.
Ansonsten wäre auch MOs2-Fett eine Lösung.

von Der Öler (Gast)


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Das gerade würde ich nicht machen, keinerlei Fett! Niemals Fett!

von Der Öler (Gast)


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Und keinerlei Spiritus!!!

von Karl (Gast)


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Der Öler schrieb:
> Das gerade würde ich nicht machen, keinerlei Fett! Niemals Fett!

Was spricht gegen Fett? Ich würde erst Öl oben reinlaufen lassen, bis es 
unten wieder raus kommt und die Enden dann noch mit Fließfett 
einschmieren.

von Peter M. (r2d3)


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Erwin M. schrieb:
> Mit meinem Fahrrad habe ich das Problem das der Schaltzug der
> Nabenschaltung eingefroren ist.
> Provisorisch bleibt mir nur den Schaltzug abzubauen, in Brennspiritus
> einzulegen und wieder einzubauen, aber was kann man da auf Dauer machen?
>
> Gibt es Schmiermittel, die auch als Frostschutz wirken?

Niedrigviskose Flüssigkeiten laufen zu schnell wieder heraus. Fett halte 
ich für ideal.

Dafür muss der Zug ab aus der Hülle entnommen werden, was die Trennung 
von Klickbox (SRAM) oder dem Äquivalent bei Shimano erzwingt.

Die Schwierigkeit besteht dann im Einstellen der Einheit 
Schalter/Zug/Klickbox.

von Cyborg (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Fett halte ich für ideal.

Fett hat den Nachteil, das es mit der Zeit austrocknet und
Staub fängt, aber das kann man in Kauf nehmen.

von Erwin M. (nobodyy)


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Der Öler schrieb:
> Alles Wasser und Dreck muß komplett entfernt werden, dann mit Motoröl
> heftig Ölen...

Das war mein erster Gedanke, aber der ummantelte Schaltzug ist rund 1,5 
m lang und an den beiden Enden ist kaum etwas zu machen, wegen nur circa 
2 mm Innendurchmesser und auch weil das Stahlseil drin ist. Das Seil 
könnte ich wohl raus bekommen, aber nicht mehr rein, denn das 
ausgefranste Ende würde sicher hängen bleiben.

Da geht praktisch nur Ausbauen und Einlegen.

Was halten denn die Experten hier von Einlegen in einer Mischung von
100 g Brennspiritus + 100 g Kettenöl ?

von Karl (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Dafür muss der Zug ab aus der Hülle entnommen werden, was die Trennung
> von Klickbox (SRAM) oder dem Äquivalent bei Shimano erzwingt.

Wenn du die Seele raus nehmen willst, müsstest du vor allen Dingen das 
Press- oder Gussstück am ende des Bowdenzuges entfernen, was für den 
Laien quasi unmöglich ist (bzw. das Wiederanbringen).

Cyborg schrieb:
> Fett hat den Nachteil, das es mit der Zeit austrocknet und
> Staub fängt, aber das kann man in Kauf nehmen.

Es gibt solches und solches Fett. Wenn man sein Fahrrad vor und nach dem 
Winter einmal pflegt, hat sich die Thematik sowieso erledigt.

von Karl (Gast)


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Erwin M. schrieb:
> Was halten denn die Experten hier von Einlegen in einer Mischung von
> 100 g Brennspiritus + 100 g Kettenöl ?

Nimm einfach Benzin. Und wenn du ihne einlegst, einfach den Bowdenzuges 
mehrmals vor und zurück ziehen, dann verteilt sich das Benzin.

von Karl (Gast)


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Und nach dem Einweichen klebst du oben einen Trichter dran und spülst 
durch. Da bekommst du auch das Öl gut rein.

von Peter M. (r2d3)


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Karl schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Dafür muss der Zug ab aus der Hülle entnommen werden, was die Trennung
>> von Klickbox (SRAM) oder dem Äquivalent bei Shimano erzwingt.
>
> Wenn du die Seele raus nehmen willst, müsstest du vor allen Dingen das
> Press- oder Gussstück am ende des Bowdenzuges entfernen, was für den
> Laien quasi unmöglich ist (bzw. das Wiederanbringen).

Die Arretierung lässt sich mit Zange oder Schraubstock aufquetschen.
Eine gequetschte Buchse lässt sich auch wieder aufbiegen.

>
> Cyborg schrieb:
>> Fett hat den Nachteil, das es mit der Zeit austrocknet und
>> Staub fängt, aber das kann man in Kauf nehmen.
>
> Es gibt solches und solches Fett. Wenn man sein Fahrrad vor und nach dem
> Winter einmal pflegt, hat sich die Thematik sowieso erledigt.

Welche "Pflege" verhindert denn ein Einfrieren?!

von Der Öler (Gast)


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HALLO,


Brennspiritus enthält meistens Wasser, und das hat dort nichts verloren.


Kettenöl ist schon mal gut, Getriebeöl, Es gibt viele Sorten Öl.


Aber da wir hier im Mikrocontroller Forum sind, einfach mit einem 
Arduino austesten wie der Bowdenzug am besten funktioniert.

von Karl (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Die Arretierung lässt sich mit Zange oder Schraubstock aufquetschen.

Klar, mann kann auch mit der Kombizange crimpen. Bloß halten tut es 
nicht. Es hält mit Hobbywerkzeugen einfach nicht!


Peter M. schrieb:
>> Cyborg schrieb:
>>> Fett hat den Nachteil, das es mit der Zeit austrocknet und
>>> Staub fängt, aber das kann man in Kauf nehmen.
>>
>> Es gibt solches und solches Fett. Wenn man sein Fahrrad vor und nach dem
>> Winter einmal pflegt, hat sich die Thematik sowieso erledigt.
>
> Welche "Pflege" verhindert denn ein Einfrieren?!

a) Cyborg schrieb, dass Fett trocknet, ich entgegnete, das es da 
verschiedene Sorten gibt. Das mit dem Einfrieren fast du jetzt ins Spiel 
gebracht.

b) Eine Pflege, die für einen durchgängigen Schmierfilm auf der Seele 
sorgt, verhinder das "Einfrieden" des Bowdenzuges. Folglich muss man den 
Bowdenzug ab und zu Schmieren. Und wenn man ab und zu reinigt und 
schmiert macht es auch nichts, wenn das Fett etwas zum austrocknen 
neigt.

von Karl (Gast)


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Der Öler schrieb:
> Getriebeöl

Sicher nicht schlecht, aber das stinkt meistens und im Gegensatz zu 
Motoröl hat man es nicht in der Ecke stehen.

von R. M. (Gast)


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Handelsüblicher Spiritus verschlimmert die Lage im Laufe der Zeit, da er 
bis zu 10% Wasser enthält, was auch noch übrigbleibt, wenn der Alkohol 
schon lange verdunstet ist. Habe gute Erfahrungen mit dünnflüssigem 
Feinmechaniköl gemacht, welches mit Hilfe einer Injektionsspritze und 
feiner Kanüle eingefüllt wird. Die passt dann zwischen Hülle und Seil, 
so wird das Einfüllen recht unkompliziert.

von ArnoR (Gast)


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Peter M. schrieb:
>> Wenn du die Seele raus nehmen willst, müsstest du vor allen Dingen das
>> Press- oder Gussstück am ende des Bowdenzuges entfernen, was für den
>> Laien quasi unmöglich ist (bzw. das Wiederanbringen).
>
> Die Arretierung lässt sich mit Zange oder Schraubstock aufquetschen.
> Eine gequetschte Buchse lässt sich auch wieder aufbiegen.

Das ist nicht das Problem, sondern das:

Erwin M. schrieb:
> Das Seil
> könnte ich wohl raus bekommen, aber nicht mehr rein, denn das
> ausgefranste Ende würde sicher hängen bleiben.

Das bekommt man in den Griff, indem man vor dem Rausziehen das letzte 
Stück, das nicht ausgefranzt ist, in sich verlötet. Das geht mit dem 
richtigen Flussmittel sowohl mit verzinkten, wie auch Edelstahldrähten. 
Danach wird mit einem Dremel mit einer Diamanttrennscheibe das 
ausgefranzte Ende abgeschnitten und ggfs. der Grat entfernt. So geht's 
leicht raus und wieder rein.

von knollo (Gast)


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Hallo !
Also wenn die Schaltzüge schon raus müssen, dann würde ich gleich Neue 
einbauen. Der Wiedereinbau ist meist auch eine Fummelei und ewig halten 
die Züge sowieso nicht. Gibts bei den einschlägigen Versendern in vielen 
Qualitäten und es gibt auch wasserdichte (zumindest so beworbene) 
Endkappen.
Wenn das (Edel)stahlseil draußen ist, kann man dieses sehr gut 
einfetten.
Manche Hüllen haben eine Tefloneinlage.
MfG Knollo

von Amateur (Gast)


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Ich denke ordentlich säubern und neu einfetten sollte ausreichen.

Das Problem ist Systembedingt. Da die Enden offen liegen, wird immer 
wieder "Wasser" reingepumpt. Und Wasser hat nun mal die dumme 
Angewohnheit unterhalb einer bestimmten Temperatur zu gefrieren...

von Erwin M. (nobodyy)


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Ok, ich mache dann mal, nach dem Ausbau:

Mit dem Staubsauger an beiden Enden zuerst saugen, dann blasen.
Trocknen auf der heißen Heizung über Nacht.
Aufhängen und oben Öl (Kettenöl) mit einer Spritze mit Nadel einfüllen.

Spritzen und Nadeln habe ich noch aus der Zeit, als ich Druckerpatronen 
auffüllte.

von Lutz H. (luhe)


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Brennspiritus enthält Wasser. Wenn der Alkohol verdampft ist, könnte es 
gefrieren.
Am besten neuen Schaltzug kaufen, wenn Wasser drin ist, ist es schwer 
wieder rauszubekommen.

von Horsti (Gast)


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Cyborg schrieb:
> Ich würde es mit Grafit versuchen? Evtl. hat sich in der Spirale
> Rost gebildet, dann sollte man den Bowdenzug ersetzen.
> Ansonsten wäre auch MOs2-Fett eine Lösung.

Super Lösung, das funktioniert nur wenn man eine neue Hülle nimmt und 
einen entfetteten Edelstahlzug, ansonsten macht das meist mehr 
Schwierigkeiten.

Peter M. schrieb:
> Niedrigviskose Flüssigkeiten laufen zu schnell wieder heraus. Fett halte
> ich für ideal.

Das ist Quatsch. Fette werden bei Kälte fester, was dazu führt das der 
Schaltvorgang zäher wird, was zur folge hat das die Zahnflnken im 
Getriebe unnötig stark belastet werden,  bis zum kompletten Versagen der 
Funktion.

R. M. schrieb:
> Handelsüblicher Spiritus verschlimmert die Lage im Laufe der Zeit, da er
> bis zu 10% Wasser enthält

Was auch für das "Zaubermittel" WD40 gilt.

R. M. schrieb:
> Habe gute Erfahrungen mit dünnflüssigem
> Feinmechaniköl gemacht

Daumen hoch!!!

von Der Öler (Gast)


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Dat läuft im Sommer weg wie nix...

von Der Öler (Gast)


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Oder mach er wie bei der Dampflok mit den Ölern...

von oszi40 (Gast)


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Horsti schrieb:
> Das ist Quatsch. Fette werden bei Kälte fester,

Stimmt! Öle auch. Deswegen GENAU die Daten lesen inwiefern ein 
Schmiermittel bei Minusgraden noch zu gebrauchen ist!!! Notfalls Teile 
mit Benzin reinigen wenn falsches Fett benutzt wurde. Vorsicht 
Brandgefahr.

von Roland E. (roland0815)


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Wenn er einmal eingefroren war, komplett wechseln. Normalerweise haben 
Bowdenzüge eine Beschichtung, welche ein Leben lang funktioniert.

von Erwin M. (nobodyy)


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oszi40 schrieb:
> Horsti schrieb:
>> Das ist Quatsch. Fette werden bei Kälte fester,
>
> Stimmt! Öle auch. Deswegen GENAU die Daten lesen inwiefern ein
> Schmiermittel bei Minusgraden noch zu gebrauchen ist!!! Notfalls Teile
> mit Benzin reinigen wenn falsches Fett benutzt wurde. Vorsicht
> Brandgefahr.

Ich verwende generell das Dynamic Kettenöl, denn dieses Synthetik-Öl ist 
das beste lösungsmittelfreie Schmiermittel bezüglich Schmierung
(Brugger-Test), Schmutzhaftung und Kriechfähigkeit (an der Fahrradkette) 
laut Tour 1/2009 und Bike 2010:
https://www.bike-components.de/de/Dynamic/Kettenoel-p12410/
http://shop.bokhoven.de/artikel,bokhoven,de/r5,r5-g9,F-015,Dynamic-Kettenoel-250-ml?pVariante=F-015

Ich nutze das auch zum jährlichen Ölwechsel der Nabenschaltung: Circa 30 
ml Öl links drauftröpfeln (nach dem Abschrauben der Abdeckungen) und 
Abtropfen lassen des Altöls, das rechts raus kommt, wobei die linke 
Seite nach oben gerichtet ist.

Zu Minusgraden ist nichts angegeben zu dem Öl.

von Axel G. (axelg) Benutzerseite


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Wechsele Zugdraht und Hülle einfach aus. Die sind günstig zu haben. 
Achtung, die Hüllen für Bremse und Schaltung sind verschieden!

Meiner Erfahrung nach frieren Züge nur ein, wenn Sie alt und dreckig und 
beschädigt sind.

von Erwin M. (nobodyy)


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Axel G. schrieb:

> Meiner Erfahrung nach frieren Züge nur ein, wenn Sie alt und dreckig und
> beschädigt sind.

Ja, es zeigte sich eine Beschädigung mit Rost an der Stelle, wo das 
Faltrad den Zug beim Falten knickt.


> Wechsele Zugdraht und Hülle einfach aus. Die sind günstig zu haben.
> Achtung, die Hüllen für Bremse und Schaltung sind verschieden!

Das ist nicht so einfach, denn der Schaltgriffhebel, Shimano SL-8S20, 
hat den Schaltzug fest montiert, so das ich das ganze Set mit 1700 mm 
neu brauche.
Aber das gibt es noch zu kaufen.

von Matthias H. (matthiash)


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Erwin M. schrieb:
> Shimano SL-8S20,
> hat den Schaltzug fest montiert,

Unwahr! Siehe hier:
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0ahUKEwjPgcWo_LHRAhXEPxQKHcUaAu4QFgg-MAA&url=https%3A%2F%2Fwww.paul-lange.de%2Ftradepro%2Fshop%2Fartikel%2Fdocs%2Feinbauanleitungen%2FSHIMANO%2FSL8S20_GE-SI6FD0A-GE.pdf&usg=AFQjCNG5HpSG0cVOwWrsCRT8GQTD_MIkMQ&sig2=Z1GPebDPghzYUFs8Nut9_Q&bvm=bv.142059868,d.d24&cad=rja

Gehe einfach zum nächsten Fahrradfritzen beschreib dein Problem
und du kannst wahrscheinlich für um die 10€ einen neuen Innenzug und
eine neue Hülle mitnehmen.

von Erwin M. (nobodyy)


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Matthias H. schrieb:
> Erwin M. schrieb:
>> Shimano SL-8S20,
>> hat den Schaltzug fest montiert,
>
> Unwahr! Siehe hier:
> 
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0ahUKEwjPgcWo_LHRAhXEPxQKHcUaAu4QFgg-MAA&url=https%3A%2F%2Fwww.paul-lange.de%2Ftradepro%2Fshop%2Fartikel%2Fdocs%2Feinbauanleitungen%2FSHIMANO%2FSL8S20_GE-SI6FD0A-GE.pdf&usg=AFQjCNG5HpSG0cVOwWrsCRT8GQTD_MIkMQ&sig2=Z1GPebDPghzYUFs8Nut9_Q&bvm=bv.142059868,d.d24&cad=rja

Das ist nur im Prinzip richtig, denn der Zug muss mit seinem offenen 
Ende oben in den Schaltgriffhebel eingeführt werden und danach durch die 
Zughülle geschoben werden.
Dafür braucht man erstmal einen fabrikneuen Zug mit einem offenen Ende, 
das man auch durch beide Teile durchschieben kann, ohne hängen zu 
bleiben.

Jedenfalls habe ich mir das Set (Schaltgriffhebel, Zug, Zughülle) online 
neu bestellt, denn das Plastik vom Schaltgriffhebel bricht leicht, 
insbesondere an der Justierschraube.
Die Fahrradfritzen in der Nähe öffnen erst morgen und dass die das Teil 
im Laden haben ist unwahrscheinlich.

von ichbin (Gast)


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Peter M. schrieb:
>
> Welche "Pflege" verhindert denn ein Einfrieren?!

Ich hab jetzt ab der Mitte aufgehört alles zu lesen...

Zuerst einmal wäre da die korrekte Verlegung zu nennen damit sich keine 
Wassertaschen bilden in denen etwas gefrieren könnte. Dann sollte ein 
normal geschmierter Zug nicht einfrieren. War bei meinem Winterrad 
zumindest so.

Ichbin

von Sebastian L. (sebastian_l183)


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Erwin M. schrieb:
> Mit meinem Fahrrad habe ich das Problem das der Schaltzug der
> Nabenschaltung eingefroren ist.

Bist du sicher dass es "nur" der Schaltzug ist?
> Provisorisch bleibt mir nur den Schaltzug abzubauen, in Brennspiritus
> einzulegen und wieder einzubauen, aber was kann man da auf Dauer machen?


> Gibt es Schmiermittel, die auch als Frostschutz wirken?

Kommt darauf an.
Schaltzüge (Bowde und Seele) gibt es in vielen Materialkombinationen.
Wie z.B. Teflonbeläge auf der Seele und in der Bowde.
Teflonzüge bitte weder fetten noch ölen.

Wer 08/15 Züge (Edelstahltseele und Bowde ohne Coating) hat kann die 
Seele ausziehen, die Bowde mit Glykol spühlen (Spritzen und Kanülen dazu 
gibt's in der der Apoteke - die vom Bahnhofsklo bitte nicht 
wiederverwerten)
Dann gedichtete Endtüllen aufsetzen.

Bei besonders sensiblen Schaltungen ist die Dichtung aber ein zu grosser 
Widerstand.
Die Aussenhülle muss natürlich dicht unversehrt und ungeknickt sein.

Das Fahrad nicht in den feucht-warmen Keller stellen. Es dringt warme 
feuchte Luft sonstwohin und kondensiert dort und morgen früh friert das 
dann zu Eis. Ich hatte schon festgefrorende Sperrklinken.

von Erwin M. (nobodyy)


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Sebastian L. schrieb:
> Erwin M. schrieb:
>> Mit meinem Fahrrad habe ich das Problem das der Schaltzug der
>> Nabenschaltung eingefroren ist.
>
> Bist du sicher dass es "nur" der Schaltzug ist?

Ja, die Nabenschaltung läßt sich bei Minusgraden bewegen, der Schaltzug 
nicht.

Provisorisch habe ich die aufgebrochene und gerosttete Stelle der 
Seilzughülle geölt und mit Schrumpfschläuchen stabilisiert sowie von 
oben mit einer Spritze Öl eingefüllt.
Der Schwachpunkt ist bei meinem Faltrad von Dahon, das die Seilzughülle 
ein lokales horizontales Minimum hat, so das sich dort 
konstruktionsbedingt Wasser sammelt.
Deshalb habe ich mir für die zukünftigen Urlaube notiert das Rad vorher 
auf den Kopf (Lenker und Sattel) zu stellen, damit das Wasser dann 
abfließt und verdunstet.


> Das Fahrad nicht in den feucht-warmen Keller stellen. Es dringt warme
> feuchte Luft sonstwohin und kondensiert dort und morgen früh friert das
> dann zu Eis. Ich hatte schon festgefrorende Sperrklinken.

Bisher hatte ich als Kellerräume nur ungeheizte Kellerräume und da 
musste ich meist mit einem Ventilator nachhelfen um Schnee und 
Schneematsch zumindest über Nacht zu entfernen.

von René F. (Gast)


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Ich hatte mal ein Mittel für Bowdenzüge auf Wachsbasis und habe Sommer 
wie Winter keine Probleme gehabt, würde mal im örtlichen Fahrradladen 
anfragen, vielleicht ist ein Stadler oder ähnliches in deiner Umgebung?

von Erwin M. (nobodyy)


Angehängte Dateien:

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Also das Trocknen auf der Heizung über Nacht und dick Einölen mit 
Kettenöl, mit Spritze von beiden Seiten, hat geholfen. Es friert nun 
auch bei -10°C nicht mehr fest.
Daneben zeigte sich an der Schaltzughülle etwas abgeplatztes Plastik und 
etwas Rost, unterhalb vom Knickgelenk im Rahmen. Nach dick Einölen und 
drei Schrumpfschläuche drauf packen ist das provisorisch repariert, 
siehe Bilder.

von Joern (Gast)


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Für Narbenschaltungen gibt es Züge für tiefe Temperaturen 
(Skandinavien). Diese Züge haben am Ende einen verlängerten Gummibalk 
(Gummitülle). Seit ich meinen Zug getauscht habe, hat es keine Probleme 
mehr mit einer eingefrohreren Schaltung gehabt.
Also: Neuer Winterzug mit neuem Schaltungsseil, einer neuen Hülle und 
einem verlängertem Gummibalk - und kein Öl, Fett etc.

von michael_ (Gast)


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Lutz H. schrieb:
> Brennspiritus enthält Wasser. Wenn der Alkohol verdampft ist, könnte es
> gefrieren.

Ja, es verdampft bei -10°C.
Was glaubst du, wenn 40° Wodka gefriert?
Oder das Gemisch in der Scheibenwischanlage.

Wenn man jemanden kennt, der stolzer Besitzer eines Autos ist, kann man 
vielleicht etwas 5W30 bekommen.
Das behält seine Viskosität bis -30°C.
Ein Bowdenzug wurde schon immer ausgehangen und mit Öl gespült.
Man muß das nur vorsorglich vor dem Winter machen.

von Werner (Gast)


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Joern schrieb:
> Für Narbenschaltungen gibt es Züge für tiefe Temperaturen

gibts die auch für Nabenschaltungen? ;-)

von herbert (Gast)


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Es gibt Zughüllen mit Teflon Innenleben und Züge Teflon beschichtet. Da 
brauchst kein Schmiermittel mehr. Einfach mal bei Rose gucken.

von Killerfrost (Gast)


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herbert schrieb:
> Es gibt Zughüllen mit Teflon Innenleben und Züge Teflon beschichtet. Da

Es gibt mittlerweile im Durchschnitts-baumarkt auch
PTFE-"Fette"/Pasten/Sprays.

Allemal besser als konventionelle Fette oder Oele.
Gegen das reinigen mit Spiritus, Benzin, Universalverduenner spricht 
eigentlich nichts solange man das anschliessend gut trocknet.

von Lieger (Gast)


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Hallo,

Kühlerfrostschutz (Glysatin) mit Spritze rein und gut. Mach das 
reichlich. Das funktioniert bei mir bei allen Rädern, bei Bremse und 
Schaltung mit langen Zügen.

MfG

von Hp M. (nachtmix)


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Killerfrost schrieb:
> Es gibt mittlerweile im Durchschnitts-baumarkt auch
> PTFE-"Fette"/Pasten/Sprays.

Ja, so etwas wie Krytox würde ich auch nehmen. Nicht weil ich viel 
Fahrrad fahre, sondern einfach, weil ich es hier habe.
http://www.moving-possibilities-forward.com/krytox/media/Krytox_Broschuere_web2.pdf

von Mike J. (linuxmint_user)


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Peter M. schrieb:
> Niedrigviskose Flüssigkeiten laufen zu schnell wieder heraus. Fett halte
> ich für ideal.

Nee ... schon probiert.

Wenn das Fett im Winter noch weniger Viskosität aufweist, dann ist es 
fast unmöglich den Bowdenzug zu bewegen.

Erwin M. schrieb:
> Gibt es Schmiermittel, die auch als Frostschutz wirken?

Mach etwas normales Feinmechanikeröl rein oder auch Motoröl und füge ab 
und zu (alle paar Monate) neues Öl hinzu.

Erstmal musst du aber das Wasser wegbekommen, also nimm das Fahrrad mit 
rein und am nächsten Tag kannst du den Bowdenzug dann vor der Haustür 
mit etwas Öl füllen.
Wenn du es drinnen machst, vorher Folie oder einen Plastikbeutel / 
Müllbeutel drunter legen und etwas Zeitungspapier drüber legen um das 
austretende Öl zu binden.

von herbert (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Mach etwas normales Feinmechanikeröl rein oder auch Motoröl und füge ab
> und zu (alle paar Monate) neues Öl hinzu.

Ich finde die guten Bowdenzüge wie sie auch beim Cross Country verwendet 
werden und aus Teflon sind mit Goretex Hülle,dazu Teflon beschichtete 
Züge sind doch das optimale denn da ist sonst nur Luft im Kanal die 
nicht gefriert oder zäh wird. Wichtig ist dabei ein guter Abschluss dort 
wo das Kabel die Hülle verlässt, damit dort kein Wasser eindringen kann.
 Das Problem kann aber auch genau so gut die Nabenschaltung sein, weil 
von dieser kommt die Federkraft welche das Kabel zurück ziehen muss beim 
schalten. Ist da schon was ausgeleiert oder "fettzähig" dann helfen gute 
trockene Züge auch nicht weiter.

von Mike J. (linuxmint_user)


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@  herbert (Gast)
Meine Bremsen und die zugehörigen Bowdenzüge habe ich auch gegen Solche 
ersetzt welche im Inneren eine so genannte Teflonschicht haben.

Die Bremszüge und die Bowdenzug Außenhülle habe ich extra gekauft.
bei eBay:  pedalofahrradschop

Bowdenzug Außenhülle Schwarz Bremse und Schaltung Außenhülle Teflon 2 m 
Rolle
3,60€

Ich hatte erst Bowdenzüge drin die lötbar waren ...

Schalt-Züge gibt es dort auch, aber denkst du ich finde dort auch die 
passenden Schalt-Bowdenzüge? Oder soll man auch die Brems-Außenhüllen 
nutzen?

von herbert (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Schalt-Züge gibt es dort auch, aber denkst du ich finde dort auch die
> passenden Schalt-Bowdenzüge? Oder soll man auch die Brems-Außenhüllen

Schau mal bei Rose. Die Schaltzüge sind dünner als die Bremszüge. Die 
Außenhüllen sind bei mir vom Durchmesser gleich. Wichtig ist, dass die 
Metallhülsen  Bremsen und shifterseitig dort, wo man den Kabelzug fein 
einstellen kann passen. Ob jetzt das Kabel in der Außenhülle mehr oder 
weniger Luft hat ist nicht so wichtig.Wichtig ist aber dass keine Nässe 
reinlaufen kann.Wer um die  Null Grad noch biken geht sollte darauf 
achten.

von Walter S. (avatar)


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herbert schrieb:
> Die
> Außenhüllen sind bei mir vom Durchmesser gleich.
das kenne ich so nicht

> Ob jetzt das Kabel in der Außenhülle mehr oder
> weniger Luft hat ist nicht so wichtig.
das ist bei SIS Schaltungen sehr wichtig damit sie präzise schalten.
Schaltzughüllen haben auch Längsdrähte zur Versteifung, Bremszughüllen 
haben Spiralen

von herbert (Gast)


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Walter S. schrieb:
> das ist bei SIS Schaltungen sehr wichtig damit sie präzise schalten.
> Schaltzughüllen haben auch Längsdrähte zur Versteifung, Bremszughüllen
> haben Spiralen

Das ist so nicht richtig. Wenn du dir mal den genauen Weg eines 
Schaltzuges vom Schalthebel(Shifter) anschaust, dann teilt sich die 
Hülle in normalerweise 3 Teile für hinten und zwei für den Umwerfer 
vorne.
 Teil 1 vom Schalthebel bis zum ersten Anlöt oder schweiss-Teil am 
Oberrohr. Das zweite Teilstück vom Sattelseitigem Ende des Oberrohres 
bis zur Ausfallstrebe bzw. Sitzrohr für den vorderen Umwerfer.
 Das dritte Teilstück geht bis zur Schaltung hinten. Dazwischen läuft 
das Schaltkabel entweder frei oder in einem dünnen Schlauch. Je nach 
Rahmen kann die Kabelführun auch abweichend sein. Das spielt für unsere 
Thematik aber keine Rolle.
 Ich sehe an allen Stellen wo das Zugkabel eine Zughülle für die 
Umlenkung benötigt kein Problem welches sich auf den Innendurchmesser 
der Hülle zurückführen lässt. Ich habe in meinem Leben mindestens 30 
Rennräder und Mountaibikes aufgebaut und noch viel mehr Züge im Rahmen 
von Wartungsarbeiten verbaut oder gewartet. Das von dir geschilderte 
Problem ist definitiv keines. Wenn das so wäre ,dann hätten meine Räder 
ein Problem mit der Schaltpräzision und das merkt man recht schnell beim 
sportlichen Einsatz.
Das letzte von mir aufgebaute Rad wird überwiegend in den Bergen 
gefahren und Klagen bezüglich der Schaltung habe ich noch nicht 
vernommen.

von Walter S. (avatar)


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herbert schrieb:
> Das ist so nicht richtig. Wenn du dir mal den genauen Weg eines
> Schaltzuges vom Schalthebel(Shifter) anschaust, dann teilt sich die
> Hülle in normalerweise 3 Teile für hinten und zwei für den Umwerfer
> vorne.

bei Nabenschaltungen (und bei vielen Kettenschaltungen an Tourenrädern) 
gibt es normalerweise nur eine durchgehende Hülle mit einer Länge von 
ca. 160cm, unter Last wird die Außenhülle (übertrieben) in einer 
Schlangenlinie verlaufen und damit kürzer werden.
Ich glaube auch  nicht dass du Bremszughüllen mit Spirale verbaut hast. 
Wenn Du aber Schaltzughüllen verwendet hast, dann haben die auch den 
passenden Innendurchmesser und Längsdrähte, auch wenn der 
Außendurchmesser evtl. gleich ist
Bei Nabenschaltungen bei denen die Indexierung in der Nabe ist (wie z.B. 
Rohloff) ist die Stauchung der Hülle natürlich unwichtig.

von herbert (Gast)


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Walter S. schrieb:
> ist die Stauchung der Hülle natürlich unwichtig.

Es ist allein ein ca. 30cm langes Stück Zughülle zwischen Anlötteil als 
Gegenhalter und Kettenschaltung also zu jener Gewindehülse mit der man 
die Schaltung über eine Feinjustierung der Zughüllen Länge einstellen 
kann.Ich weiß, neuere Schaltungen von Shimano kann man nur noch am 
Shifter einstellen.
Wie man dieses etwa 30cm lange Stück Zughülle stauchen will ist mir ein 
Rätsel.Die Federkraft welche sich über die Mechanik der Schaltung auf 
die Zughülle stützt ist viel zu gering um eine Windung an Windung 
gelegte Federdrahtspirale in der Länge zu verkürzen. Wäre dies der Fall 
, dann könnte man die Schaltung schlicht nicht auf beste Funktion in 
beide Schaltrichtungen einstellen. Damit ist alles gesagt.

von Patrick (Gast)


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In den Wartungsanleitungen zu MZ-Motorrädern wurde im Bezug auf 
Bowdenzüge empfohlen, sie mit einer Mischung von Schmierfett und 
Getriebeöl zu behandeln. Das Schmiermittel und somit der 
"Wasserverdränger" ((F)Rostschutz) wird aber niemals ewig seinen Dienst 
tun und irgendwann ist wieder das Wasser, respektive Rost und Eis da.
Wie einige schon bemerkt haben, würde ich den Schaltzug in Anbetracht 
der Situation auch komplett erneuern, dann hast du länger Ruhe. Wenn da 
einmal der Rost dran ist, tust du dir mit einem Wiedereinbau keinen 
Gefallen.
Bei der Gelegenheit ist drauf zu achten, nach Möglichkeit einen 
Edelstahlzug zu kaufen. Bei einem meiner Räder (Kalkhoff, 400€) waren ab 
Werk auch billige Züge verbaut, die ich bereits im ersten Jahr komplett 
tauschen durfte, weil Rost und gerissene Seelen auftraten. Seitdem ist 
aber auch Ruhe.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Bin ich froh, dass ich endlich von SRAM auf Shimano umgestiegen bin. 
Ersatzteile schon nach 10 Jahren nicht mehr zu liefern ist einfach nur 
Dummheit.
Mein SRAM-Bowdenzug ist im Winter auch immer eingefroren, ein völlig 
unüblicher dünner Durchmesser (ca. 1mm), den es eben nicht in Teflon 
gibt, dazu die schon genannte bescheuerte Justage auf wenige Millimeter 
genau. Shimano hat das alles vernünftiger gelöst, Standard-Durchmesser 
und einen lösbaren Zug ohne komplizierte Einstellung.

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