Forum: Platinen positiv 20 lösst sich im entwickler komplett auf


von rene (Gast)


Lesenswert?

hallo hab heute positiv 20 bekommen und wollte wie bei den bungard 
platinen diese belichten, entwickeln und ätzen. jetzt beim ersten 
versuch.

platine mit Azeton gereinigt
mit positiv20 besprüht
15 min in den backofen bei 70 grad
für 4 min unter einer UV lampe(mach ich bei bungard auch immer)
und ab in den Entwickler und zack der ganze fotolack war sofort weg.

was hab ich jetzt falsch gemacht wenn der fotolack bin in ein paar sec 
komplett im Entwickler verschwindet?

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Belichtungsreihe!

von rene (Gast)


Lesenswert?

hate ich mit dem spray noch nicht gemacht wollte mal die standart zeit 
probieren, also wäre es zulange gewesen mit 4 min ?

von rene (Gast)


Lesenswert?

oder zu kurz?

von Kurt A. (Gast)


Lesenswert?

rene schrieb:
> mit positiv20 besprüht
> 15 min in den backofen bei 70 grad

Stichwort: Dunkelkammer.

von rene (Gast)


Lesenswert?

ist dunkel also sprühen im dunkelen danach mit Abdeckung im 
backofen(lichtdicht)

von Lukas (Gast)


Lesenswert?

Entwickler zu stark oder zu warm?

Habe erst vor kurzen mal einen Versuch mit Positiv 20 gemacht, der lag 
schon Jahre bei mir im Schrank rum. Hat aber auf Anhieb sehr gut 
funktioniert. Habe alles bei gedämpften Licht gemacht und darauf 
geachtet das kein licht direkt drauffällt.

von rene (Gast)


Lesenswert?

sag mal hattest du beim sprühen auch so kleine blasen im lack ist mir 
jetzt beim 2. durchgang aufgefallen

von Axel R. (Gast)


Lesenswert?

Vorlage vergessen? Da, wo kein Leiterzug ist, wird auch der Lack weg 
sein, wenn Du ihn aus dem Bad rausnimmst. Wenn das Layout fehlt, ist 
auch kein Leiterzug vorhanden -> alles weg.

StromTuner

von rene (Gast)


Lesenswert?

als wenn der lack stellenweise nicht auf der platine bleibt

von rene (Gast)


Lesenswert?

beim belichten bleibt die Folie drauf beim entwickeln kommt sie runter.

von rene (Gast)


Lesenswert?

hab jetzt mal ne reihe gemacht 30sec schritte 0-10 min das beste 
ergebniss ist bei 3,5-4min. jedoch sind dort schon löcher im fotolack.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Wenn sich der komplette Lack sofort im Entwickler auflöst kann das 
verschiedene Ursachen haben:
1. völlig überbelichtet
2. Lack ist "kaputt" also zu alt/überlagert oder falsch gelagert.
3. Lack wurde zu heiß getrocknet oder hatte zu wenig Zeit zum aushärten. 
(Herstellervorschrift beachten)
4. Lack wurde bei Herstellung der Lackschicht schon unabsichtlich 
vollständig belichtet
5. Entwickler war ungeeignet bzw. viel zu konzentriert.
6. ...?

Du musst jetzt die Fehlerursachen durch Ausschlussverfahren verringern, 
bis die tatsächlichs übrig bleibt.
Eine Belichtungsreihe hätte zumindest schon mal eine mögliche Ursache 
geklärt.

von rene (Gast)


Lesenswert?

der Entwickler ist schonmal ok. hatte ihn vor 2 Wochen angereichert und 
heute morgen noch erfolgreich eine bungard platine entwickelt.

lack kam heute erst per post von reichelt

trocknungszeit 70 grad 15 min das was auf der dose steht.

Überbelichtung schließ ich mal aus da hier alles dunkel ist und backofen 
mit Abdeckung.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

rene schrieb:
> jedoch sind dort schon löcher im fotolack.

Das ist ein generelles Problem des selbst lackierens. Man bekommt die 
Schichtstärke nicht gleichmäßg und vor allem reproduzierbar hin. Also 
wird das richtige Belichten zum Lotteriespiel.
Aus dem Grund kenne ich eigentlich niemanden der nicht fertiges 
Fotopositivmaterial benutzt.

von Lukas (Gast)


Lesenswert?

Schichtdicke würde ich jetzt nicht als ein zu starkes Kriterium für die 
Belichtungsdauer ansetzten, es ist doch eher die "Einwirkzeit" des 
Lichtes . Der Lack ist relativ durchsichtig die Beleuchtungslampe 
leuchtet locker bis aufs Kupfer durch.

von rene (Gast)


Lesenswert?

hatte es nur geholt, da mein neuer laser drucker die toner direkt 
Methode icht kann(Zuwenig toner) und ich noch die alten platinen (ohne 
fotolack) aufbrauchen wollte.

von Stephan H. (stephan-)


Lesenswert?

meine Versuche damit sind etliche Jahre her, aber die Schichtdicke war 
nicht wirklich ein Problem. Damals war er noch etwas lila gefärbt, da 
ging das ganz passabel. Allerdings darf der Entwickler nicht so scharf 
sein wie für Bungard Material. 50%, Sonst ist alles weg. ( war alles weg 
)

: Bearbeitet durch User
von rene (Gast)


Lesenswert?

hätte nicht gedacht es so viele Probleme damit gibt

von rene (Gast)


Lesenswert?

hab jetzt nochmal den Entwickler mit 100ml verdünnt waren vorher 1l

von rene (Gast)


Lesenswert?

so hab jetzt 3 platinen extrem sauber hin bekommen.

von rene (Gast)


Lesenswert?

vorgehensweiße:

platine ganz fein mit 320p Schleifpapier anrauen.
platine mit Azeton reinigen
mit scheibenreiniger nachsäubern
im dunkeln 2 schichten aufsprühen (Kreuzgang)
abgedunkelt bei 70grad un 10 min im backoffen
rausnehemen nochmals besprühen 2 schichten
wieder im offen 70grad und 20 min

abkühlenlassen ca 5-10min

ab unterm belichter dieses mal 3:15 min

das ganze im Entwickler(standart angabe nochmals mit 100ml auf 1l 
Entwickler verdünnt).

nun sehr scharfe kannten kontrastreich

kleine platinen hab es bei einer gemerkt 3x3cm nur groß würd ich am 
stück entwicken und hinter bevor man ätzt erst zurecht schneiden. auf 
sehr kleinen platinen hält der lack sehr schlecht warum auch immer.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

rene schrieb:
> hab jetzt nochmal den Entwickler mit 100ml verdünnt waren vorher 1l

Welche Konzentration hat er damit insgesamt?  1 % oder 2 % NaOH als
Ausgangsbasis?

(Ich habe hier noch Rogers-Material, welches ich auch selbst
beschichten muss.)

von rene (Gast)


Lesenswert?

also vor dem verdünnen waren 10g auf 1l jetzt sind es 10g auf 1.1l wo 
bei die Flüssigkeit schon benutzt war würd, wenn ich es neu anreiche 
wohl auf 10g pro 1.25l gehen und evtl nachbessern

von rene (Gast)


Lesenswert?

ich wird heute abend mal probieren wie sich das ganze verhält wenn man 
die platinen schon vorbereitet und licht dicht verschließt.

von rene (Gast)


Lesenswert?

ich hab mal kurz eine frage die nicht direkt was mit dem Thema zutun 
hat, und zwar wie macht ihr eigentlich den bestückungsdruck ohne direkt 
toner Methode? würd sagen man könnte es auch mit dem positiv 20 machen 
find ich nur doch sehr teuer und aufwändig dafür. gibt es da schon 
Erfahrungen sowas ohne toner direkt Methode zu machen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

rene schrieb:
> 10g auf 1l jetzt sind es 10g auf 1.1l

Also 1 %.  Finde ich schon merkwürdig, dass so eine geringe
Konzentrationsänderung solch eine Wirkung haben sollte.

(Bungard-Platinen kann man durchaus auch in 2%iger Lösung entwickeln,
ohne dass es zu solchen Problemen kommt, daher meine Frage.)

Vielleicht greife ich ja doch zu meinen seit 25 Jahren eingemotteten
Resten an AZ1350H … allerdings kann ich den nicht sprühen, sondern
muss ihn schleudern, das ist 'ne ziemliche Sauerei.  Allerdings ist
der Lack extrem prozessstabil.  Klar, kein Wunder, ist ja auch für die
Halbleiterei gemacht worden.

: Bearbeitet durch Moderator
von Axel R. (Gast)


Lesenswert?

...
> Resten an AZ1350H
...
DAS Zeugs hast Du noch? Was Du so alles aufhebst?hehe

StromTuner

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Axel R. schrieb:
> DAS Zeugs hast Du noch?

Ja, wobei ich natürlich schon lange nichts mehr damit gemacht habe.
Ich gehe aber davon aus, dass das im kühlen und dunklen Keller im
verschlossenen Schrank für die vergleichsweise geringen Anforderungen
von Platinen (verglichen mit Halbleitern) auch nach Jahrzehnten noch
benutzbar sein dürfte.  Falls es geringfügig lichtunempfindlicher
geworden sein sollte, ist das auch egal: Belichtungszeiten damit
lagen im Bereich von 10 … 15 Sekunden.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

rene schrieb:
> also vor dem verdünnen waren 10g auf 1l jetzt sind es 10g auf 1.1l wo
> bei die Flüssigkeit schon benutzt war würd, wenn ich es neu anreiche
> wohl auf 10g pro 1.25l gehen und evtl nachbessern

Solche kleinen Änderungen gehen doch im Meßfehler unter.

Das positiv-20 ist empfindlicher, auch gegen mechanische Beschädigung.
Ich habe da mit 0,5% gearbeitet.

von rene (Gast)


Lesenswert?

Also für alle die das auch mal mit positiv probieren wollen musste 
gerade noch was festellen.

ein kreuzsprühgang Belichtungszeit: 2 min unterbeleichtet 2min15 sec 
über belichtet. also bei einer schicht mus man extrem mit der 
beleichtungszeit aufpassen 2 min 6 sec war bissher das sauberste 
Ergebniss.

von m.n. (Gast)


Lesenswert?

rene schrieb:
> ein kreuzsprühgang Belichtungszeit: 2 min unterbeleichtet 2min15 sec
> über belichtet. also bei einer schicht mus man extrem mit der
> beleichtungszeit aufpassen 2 min 6 sec war bissher das sauberste
> Ergebniss.

Puh, Du arbeitest ja richtig wissenschaftlich.
Offensichtlich sind die Stärke der Lampe und der Abstand völlig egal?
Bei mir war es immer genau anders herum ;-)

von rene (Gast)


Lesenswert?

lampe und abstand sind fest gegeben bei mir ist nen uv nagelhärter von 
meiner Freundin somit 7w 230V uv lampe(6 mal) mit 6cm abstand

von TomA (Gast)


Lesenswert?

Hallo Rene,

habe früher Platinen auch selbst beschichtet. Hatte damals festgestellt 
dass Schnelltrocknen nicht optimal ist. Besser die Platinen min. 24 
Stunden bei Raumtemperatur trocknen lassen. Je länger je besser.

Nach dem Belichten nicht sofort entwickeln, der chemische Prozess im 
Lack braucht 10 - 15 Minuten.

Viel Erfolg. Tom

von Visor (Gast)


Lesenswert?

Ist jetzt nur so eine Idee, weil mir das möglich scheint und mir auch 
mal passiert ist.

Was für Leuchtmittel benutzt Du während Du mit den Platinen hantierst? 
Glühlampen, oder Leuchtstoff bzw. Energiesparlampen oder LEDs?

Die Energiesparlampen (und Leuchtstoffröhren) haben relativ viel 
UV-Anteil, so dass der Fotolack ungewollt nicht nur im Belichter 
belichtet wird, sondern auch beim herumhantieren.

von rene (Gast)


Lesenswert?

led spots daran liegt es aber nicht hab es auch schon komplett im 
dunkeln gemacht

von Cyborg (Gast)


Lesenswert?

rene schrieb:
> also bei einer schicht mus man extrem mit der
> beleichtungszeit aufpassen 2 min 6 sec war bissher das sauberste
> Ergebniss.

Viel zu kritisch. Da würde ich noch mal verdünnen.
Wie sieht denn die Vorlage aus? Folie, Pauspapier oder Film?

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

TomA schrieb:
> Nach dem Belichten nicht sofort entwickeln, der chemische Prozess im
> Lack braucht 10 - 15 Minuten.

Der Belichtungsvorgang braucht das sicher nicht.

Aber beim Belichten wird die Schicht erwärmt und es ist danach gut, wenn 
der Lack erstmal paar Minuten abkühlt.

von Lukas (Gast)


Lesenswert?

TomA schrieb:
> Nach dem Belichten nicht sofort entwickeln, der chemische Prozess im
> Lack braucht 10 - 15 Minuten.

welcher Chemische Prozess läuft denn da ab?

von m.n. (Gast)


Lesenswert?

rene schrieb:
> somit 7w 230V uv lampe(6 mal) mit 6cm abstand

Schlechte Lösung. Die Lichtquelle sollte Punktförmig sein, um 
Unterstrahlung zu vermeiden. Eine einzige stärkere Lampe in 60 cm 
Entfernung wäre besser.

von Lukas (Gast)


Lesenswert?

Die scheinbar exakt einzuhaltendende Belichtungszeit deutet auf einen 
schlecht deckenden Ausdruck hin, es kommt zu viel Licht durch das 
Schwarz.

von Rene (Gast)


Lesenswert?

Am Ausdruck scheint es nicht zu liegen. Hab die selben Folien ( Layout) 
bei einer bungard Platine genommen erster Anlauf perfektes Ergebnis.

von Rene (Gast)


Lesenswert?

Hab 2 Ausdrücke übereinander liegen damit es vernünftig deckt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Rene schrieb:
> Hab die selben Folien ( Layout) bei einer bungard Platine genommen
> erster Anlauf perfektes Ergebnis.

Bungard-Material ist für seine steile Gradation bekannt.

Da du weiter oben schreibst, dass dein Laserdrucker für die
Tonermethode zu wenig Toner liefert, liegt der Verdacht nahe,
dass halt auch die Ausdrucke damit ein bisschen arg dünn sind.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Ich verarbeite hier sowohl Bungard-Material als auch Positiv 20.
Die konkreten Belichtungszeiten hängen natürlich vom Belichter
und der Vorlage ab.

Aber mit meinem Eigenbau-Belichter und Laserdruck auf Zweckform-
Folie als Vorlage braucht Bungard-Material die doppelte bis
dreifache Belichtungszeit. Und man muß für Positiv 20 den Entwickler
etwas dünner ansetzen: 0.8..1.0% NaOH im Vergleich zu 1.0..1.5% für
Bungard-Material.

Ich habe auch mit überlagertem (7 Jahre!) Bungard noch sehr gute
Ergebnisse erhalten. Man muß nur noch länger belichten und den
Entwickler stärker ansetzen. Mindestens 1.5%.

von KoE (Gast)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:
> Wenn sich der komplette Lack sofort im Entwickler auflöst kann das
> verschiedene Ursachen haben:
> 1. völlig überbelichtet
> 2. Lack ist "kaputt" also zu alt/überlagert oder falsch gelagert.
> 3. Lack wurde zu heiß getrocknet oder hatte zu wenig Zeit zum aushärten.
> (Herstellervorschrift beachten)
> 4. Lack wurde bei Herstellung der Lackschicht schon unabsichtlich
> vollständig belichtet
> 5. Entwickler war ungeeignet bzw. viel zu konzentriert.
> 6. ...?
>
> Du musst jetzt die Fehlerursachen durch Ausschlussverfahren verringern,
> bis die tatsächlichs übrig bleibt.
> Eine Belichtungsreihe hätte zumindest schon mal eine mögliche Ursache
> geklärt.

Guten Abend,

Ich habe genau das gleiche Problem.
Nach dem Belichten sind die Konturen der Leiterbahnen deutlich zu sehen.
Sobald ich die Platine in das Entwicklungsbad lege werden innerhalb von 
ca 5 Sekunden die Belichteten stellen aufgelöst.
Das Problem ist nur das die Leiterbahnen dabei sich auch auflösen(ca 
innerhalb von 10-15s sind diese auch weg).

Daher stellt sich für mich die Frage ob Normales Zimmerlicht den 
Fotolack schon zu stark belichtet. Im dunkeln sehe ich ja nicht ob ich 
den Lack deckend aufgetragen habe.

Mfg Koe

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Den Entwickler mehr verdünnen.
5g für 1Ltr reicht.

Der Lack sollte auch gehärtet sein.
Mehr als einen Tag bei Zimmertemperatur.
Für höhere Temperaturen die Vorschrift beachten.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

KoE schrieb:
> Nach dem Belichten sind die Konturen der Leiterbahnen deutlich zu sehen.

Das ist kein Kriterium für irgendwas.

> Sobald ich die Platine in das Entwicklungsbad lege werden innerhalb von
> ca 5 Sekunden die Belichteten stellen aufgelöst.
> Das Problem ist nur das die Leiterbahnen dabei sich auch auflösen(ca
> innerhalb von 10-15s sind diese auch weg).

Dann ist entweder dein Entwickler zu scharf. Oder du belichtest zu lang. 
Oder deine Vorlage hat zu wenig Kontrast. Kombinationen sind möglich.

Aus meiner persönlichen Erfahrung mit Positiv20:

1. Beim Beschichten nicht geizen. Ruhig eine ordentlich dicke Schicht 
aufbringen

2. Ofentrocknung ist von Vorteil, vor allem weil sich dann weniger 
Staub(flusen) auf dem Lack absetzen können.

3. Wenn du keinen fertigen Entwickler nimmst: halte dich an das 
vorgegebene Mischungsverhältnis. Für NaOH gilt: 1%ige Lösung. Also 10g 
Trockensubstanz auf 1 Liter Wasser.

Achtung 1: bei Luftkontakt zersetzt sich NaOH-Lösung (nimmt CO2 aus der 
Luft auf - aus NaOH wird unwirksames NaHCO3) und wird so mit der Zeit 
unwirksamer. Also gut verschlossen in nicht zu großen Gefäßen 
aufbewahren. Oder jedes Mal neu ansetzen. Die Trockensubstanz ist 
hygroskopisch. Gut verschlossen aufbewahren. Finger weg von 
Abflußreiniger & Co. NaOH ist auch so billig!

Achtung 2: je frischer der Fotolack ist, desto geringere Entwickler- 
konzentration reicht aus. Für ein Stück zwei Jahre gelagerte Platine 
mußte ich den Entwickler schon mal mit 1.5% ansetzen. Frisch beschichtet 
reichen auch 0.8%. So lange der Entwickler nicht zu "scharf" ist, geht 
die Konzentration im wesentlichen nur in die Entwicklungszeit ein. 
Dummerweise ist die korrekte Entwicklungszeit mit dem bloßen Auge nur 
schwer einzuschätzen.

Achtung 3: die Temperatur der Lösung geht in die Entwicklungszeit ein. 
Am besten immer bei der gleichen Temperatur arbeiten.

Und ganz unabhängig vom verwendeten Resist: mach eine Belichtungsreihe! 
Achte dabei darauf, daß du alle anderen Parameter außer der 
Belichtungszeit konstant hältst.

Normalerweise ist Positiv20 recht gutmütig. Er ist sehr steil - 
vergrößert also den Kontrast auch eher schwacher Vorlagen. Falls du 
deine Vorlagen mit dem Laser druckst: Zweckform Folie #3491 ist 
unschlagbar. Tonerverdichter kann ich ebenfalls empfehlen.

: Bearbeitet durch User
von KoE (Gast)


Lesenswert?

Besten Dank Alex,

Ich habe nun mein Problem gefunden. Das Positiv 20 ist sehr 
lichtempfindlich. Beim Backofen hat es eine Gühbirne dadurch wurde die 
komplette Lackschicht höchstwarscheindlich belichtet. Was dazu führte 
dass sich im Entwickler alles auflöste.

Habe nun beim Backen die Platine abgedeckt. Auch beim Lackieren habe ich 
darauf geachtet dass möglichst wenig Licht darauffällt.
Beim Belichten habe ich 2 Folien übereinander gelegt.
Beim Belichten sollte die Platine auch wirklich satt auf die Folie 
gedrückt werden (beschweren!).

Die Ergebnisse sind nun wesentlich besser. Die letzte Platine war 
perfekt.
Ich verwende UV-LEDs ca 15x15 Raster mit 45cm Abstand.
Die oberste Acrylplatte wo das layout daraufgelegt wird ist 
UV-durchlässig.
(Baumarkt, Gartenabteilung)


Besten Dank,
KoE

Beitrag #5071206 wurde von einem Moderator gelöscht.
von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> 1. Beim Beschichten nicht geizen. Ruhig eine ordentlich dicke Schicht
> aufbringen

Nöö, eher sollte man sehen, dass sich keine dicken Schlierenränder 
bilden.
Die Plattenspieler-Schleudermethode macht schöne dünne Schichten.

Axel S. schrieb:
> Achtung 2: je frischer der Fotolack ist, desto geringere Entwickler-
> konzentration reicht aus. Für ein Stück zwei Jahre gelagerte Platine
> mußte ich den Entwickler schon mal mit 1.5% ansetzen. Frisch beschichtet
> reichen auch 0.8%.

Ach, dann entwickelt man eben etwas länger.
Man sollte immer schön ausentwickeln.

Axel S. schrieb:
> Achtung 3: die Temperatur der Lösung geht in die Entwicklungszeit ein.
> Am besten immer bei der gleichen Temperatur arbeiten.

Das ist doch selbstverständlich.
Immer die Vorschrift beachten.

KoE schrieb:
> Beim Backofen hat es eine Gühbirne dadurch wurde die
> komplette Lackschicht höchstwarscheindlich belichtet.

Was hast du denn sonst erwartet?
Kopfschütteln.

von Igor (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Man kann gute Ergebnisse sowohl mit Bungard als auch mit Positiv 20 
Selbstbeschichtung erhalten, nur auf unterschiedliche Art und Weise. 
Bungard lässt sich mit NaOH geringer Konzentration entwickeln, obwohl 
ich stark bevorzuge Natrium Metasilikat 50g/L als Entwickler. Die 
Entwicklung dauert bei Bungard 5 Minuten und die ersten 3 vergehen im 
Zweifel ob das was wird. Bei Positiv 20 ist Natrium Metasilikat Pflicht 
und die Zeit viel kürzer, mit Natronlauge wäre die nötige Konzentration 
zu gering und das Ergebnis instabil. Ja, beim Rogers kommt man um 
Positiv 20 nicht herum. Trotzdem klappte bei mir auf Abhieb. Tipp: beim 
Beschichten die Platine schnell rotieren lassen, z. B. mit der 
Bohrmaschine, dann wird die Schicht homogen. Und Laserschablonen drucke 
ich auf die Folie dreimal und klebe zusammen, dann ist die Belichtung 
unkritisch. Viel Glück,
Igor DF4AE.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Igor schrieb:
> Die Entwicklung dauert bei Bungard 5 Minuten

Hmm, bei mir dauert das nur 1 Minute (20 g/l NaOH, also 2 %).

Wo bekommt man Natriummetasilikat?  (Habe hier auch noch irgendwo 
Rogers, mit dem ich mal was probieren wollte.)

Wenn ich aber schleudern muss, dann würde ich wahrscheinlich gleich zu 
den 30 Jahre alten AZ1350H-Resten greifen. War halt immer 'ne Sauerei 
mit dem abgeschleuderten Lack.

Außerdem habe ich noch bissel Flex-Material, da fällt schleudern ganz 
und gar aus, weil man das nicht eingespannt bekommt. Da wäre sprühen 
halt die Option.

: Bearbeitet durch Moderator
von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Igor schrieb:
> Bei Positiv 20 ist Natrium Metasilikat Pflicht

Und wie erklärst du dir dann, dass im Technischen Datenblatt zum POSITIV 
20 (Ref. : 20820) steht: "Der Lack ist beständig gegen saure Ätzmedien 
und kann durch Lösemittel (Ester, Ketone) oder wässrig-alkalisch wieder 
entfernt werden."?
Eine NaOH-Lösung ist genau ein wässrig-alkalisches Lösemittel.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Es geht aber nicht ums Entfernen sondern ums Entwickeln. Ist ein 
geringfügiger Unterschied …

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

p.s.
weiter steht im Technischen Datenblatt zum Positiv 20 unter 4e) 
Entwicklung: "Die belichtete Platte wird in einem alkalischen 
Natronlaugebad (10 g Ätznatron auf 1l Wasser) bei Zimmertemperatur ca. 
60 Sekunden entwickelt. Der belichtete Lack löst sich dabei auf."

Ätznatron ist ein Trivialname für NaOH.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Es geht aber nicht ums Entfernen sondern ums Entwickeln.

Dann lies mal das Technische Datenblatt, insbesondere unter 4e) 
Entwickeln
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/X200/TKC4POSITIV20.pdf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Wenn es so simpel und gut funktionieren würde, wie dort beschrieben, 
gäbe es wohl diesen (zugegebenermaßen alten) Thread nicht. Da hilft es 
auch nicht viel, wenn du hier mit dem Datenblatt herum wedelst …

Insofern, wenn jemand etwas gefunden hat, was als Entwickler besser 
taugt als 1 % NaOH, dann ist es doch bestens, diese Erfahrung hier kund 
zu tun.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Da hilft es auch nicht viel, wenn du hier mit dem Datenblatt herum
> wedelst …

Was hat das jetzt mit der unbelegten Falschaussage zu tun, dass Natrium 
Metasilikat als Entwickler verwendet werden muss?
Der Hersteller wird doch eine ganz grobe Idee von der Chemie seines 
Produktes haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> unbelegten Falschaussage

Komm mal wieder runter von deinem Dampfer.

Es gibt keinen Grund, hier derartige Bögen zu spucken.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Es gibt keinen Grund, ...

Wenn der Hersteller sagt "NaOH" kann alles andere nur ein Vorschlag, 
aber keine Pflicht sein. Punkt

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Nun leg mal nicht jedes Wort auf deine Goldwaage.

Igors Beitrag ist doch recht klar und deutlich ein persönlicher 
Erfahrungsbericht und nicht die Aufforderung der Polizei oder 
dergleichen.

Wenn er da schreibt "ist Pflicht", dann heißt das, dass er es nur so 
vernünftig hinbekommen hat und dies anderen Nutzern sehr eindringlich 
nahelegt. Wenn dies nur dazu beiträgt, den Parameter-Spielraum im 
heimischen Hobbykeller entspannter zu gestalten, wäre es Hilfe genug.

Wie geschrieben, wenn alles so einfach wäre, wie das Datenblatt das 
schreibt, dann gäbe es diesen Thread wohl gar nicht erst.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Hmm, bei mir dauert das nur 1 Minute (20 g/l NaOH, also 2 %).

Jep. Bei mir dauert das (Bungard) zwischen 30s und 1Minute.
Die Schwankungsbreite haengt stark von der Wassertemperatur ab.
Ist das Wasser zu kalt koennen es auch mal 2min werden. Eigentlich
muesste man das mit dem Thermometer temperieren, aber wenn man den
Prozess sonst gut eingestellt hat dann klappt es auch so.

Olaf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Die Schwankungsbreite haengt stark von der Wassertemperatur ab.
> Ist das Wasser zu kalt koennen es auch mal 2min werden.

Nun rate mal, warum der einzige Mikrowellenofen unseres Haushalts bei 
mir im Keller in der Werkstatt steht. :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Wenn er da schreibt "ist Pflicht", dann heißt das, dass er es nur so
> vernünftig hinbekommen hat

Nein.

Heisst es nicht.

Es ist und bleibt eine Falschaussage.

"ich habe es mit verdünntem Natronwasserglas entwickelt" wäre ok

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Um was zankt ihr euch?

Bei mir hat es mit den vorgeschriebenen Mitteln gut funktioniert.
Habe ich damals auch schon geschrieben.

Leicht modifiziert um Folien zu ätzen.
Und immer schön den Lack nach Vorschrift einzubrennen.

Olaf schrieb:
> Ist das Wasser zu kalt koennen es auch mal 2min werden. Eigentlich
> muesste man das mit dem Thermometer temperieren, aber wenn man den
> Prozess sonst gut eingestellt hat dann klappt es auch so.

Das ist doch selbstverständlich, dass man die Lösungen vorher auf 
Zimmertemperatur temperiert.
Und auch keine frisch angesetzte Lösungen verwendet.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Habe mich mal aufgerafft und einen Versuch mit dem schon lange herum 
stehenden Positiv 20 gemacht.

Bisschen halbherzig aus ca. 20 cm Abstand auf ein altes Stück 
Platinenmaterial gesprüht, danach 10 Minuten mit einem kleinen Fön 
getrocknet.

Entwickler angesetzt, einmal 7 g / l NaOH, wie es auf der P20-Flasche 
steht (das ist wohlgemerkt deutlich dünner als das, was für 
Bungard-Material empfohlen wird). Das zweite 50 g / l Natriumwasserglas, 
da das ja MaWins Einschätzung war.

Die NaOH-Lösung war nach 1 Minute ausentwickelt. Die Belichtungsreihe 
war schon bei der kürzesten Zeit (gleiche Zeit, wie ich sie sonst für 
Bungard benutze) gut bis eher überbelichtet.

Für die Wasserglaslösung hat sich der Resist gar nicht interessiert, 
auch nicht in etwas höherer Konzentration. Allerdings ist nicht völlig 
klar, welches der Natriumsilikat-Varianten nun im Wassserglas genau 
drin ist, und Igor hatte oben auch nicht geschrieben, auf welche Form 
(und welches Hydrat) sich seine 50 g / l beziehen.

Da es beim TE damals auch mit geringerer Entwicklerkonzentration 
funktioniert hat, scheint das das A und O bei diesem Resist zu sein.

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #6618588 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ;) (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> danach 10 Minuten mit einem kleinen Fön
> getrocknet.

Wie willst du denn damit die vom Hersteller vorgegebenen max. 
Trocknungsparameter garantieren? (15Min. max. 70°).

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Na erst mal der Beweis, das es mit Wasserglas nicht geht.
Gut.

Aber der kurzfristige Ansatz der Lösungen geht gar nicht.
Und auch die Trocknung mit Heißluft sollte man gar nicht machen.
Man schleudert da Fussel auf die Platine, welche Fehler verursachen.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Das ist doch selbstverständlich, dass man die Lösungen vorher auf
> Zimmertemperatur temperiert.

Zimmer im Winter bei 20Grad oder Zimmer im Sommer bei 35Grad? .-)

> Und auch keine frisch angesetzte Lösungen verwendet.

Du meinst schon vorgealtert? Also ich setze immer frisch and
und hab keine Probleme beim entwickeln.

Olaf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Na erst mal der Beweis, das es mit Wasserglas nicht geht.

Was natürlich nur erstmal MaWins Behauptung widerlegt, was Igor nun 
genau als Natrium-Metasilikat gemeint hat, müsste er uns noch erklären 
(am besten mit Bezugsquelle).

> Aber der kurzfristige Ansatz der Lösungen geht gar nicht.

Warum nicht?

Hat prima funktioniert. (Habe ich auch bei Bungard hin und wieder 
gemacht, wenn ich neue Brühe brauche.)

> Und auch die Trocknung mit Heißluft sollte man gar nicht machen.
> Man schleudert da Fussel auf die Platine, welche Fehler verursachen.

Das war für den Test egal. Ansonsten hast du natürlich damit Recht, ein 
paar Krümel hatten sich da drauf schon gesammelt. Was anderes hatte ich 
gerade nicht zur Hand.

Den AZ1350 früher habe ich oft mit so'ner kleinen Butan-Lötlampe 
vorsichtig getrocknet, mit dem breiten Aufsatz (der zum Wachsen von Ski 
gedacht war, kennst du sicher auch noch, Michael). Geht natürlich nur, 
nachdem der erste große Schwall Lösungsmittel weg ist, damit das nicht 
brennt.

Einen passenden Ofen hab' ich nicht im Keller.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
>> Aber der kurzfristige Ansatz der Lösungen geht gar nicht.
>
> Warum nicht?

Weil man das im Chemieunterricht gelernt hat.
Eingeschlossene Luft muß entweichen.
Schwebstoffe absenken.

Wer etwas tiefgründger chem. Fotografie gemacht hat, weiß das auch.

Also einen Tag vorher ansetzen.

Der Fotolack sollte auch nicht zu alt sein.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Ansonsten hast du natürlich damit Recht, ein
> paar Krümel hatten sich da drauf schon gesammelt. Was anderes hatte ich
> gerade nicht zur Hand.

Bei Positivlack geht das zur Not noch.
Da werden es Brücken. Die findet man.

Bei Negativlack können es fiese Harrisse werden, die erst später 
auftreten.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Weil man das im Chemieunterricht gelernt hat.
> Eingeschlossene Luft muß entweichen.
> Schwebstoffe absenken.
>
> Wer etwas tiefgründger chem. Fotografie gemacht hat, weiß das auch.

Esoteriker-Quark, einmal mit dem Papier drin "herumgewedelt" und deine 
24h Ruhezeit ist für'n Arsch!

Der eigentliche Grund für diese/n Anweisung/Tipp ist, das die "Gefahr" 
besteht, dass bei frisch angesetztem noch ungelöste Kristalle in der 
Lösung rumdümpeln. Wenn die nun bei Finepitsh, an der falschen Stell 
eine deutlich erhöhte Konzentration verursachen.....


PS: Ach ja, ich habe meine SW Bilder selbst entwickelt.....

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Esoteriker-Quark, einmal mit dem Papier drin "herumgewedelt" und deine
> 24h Ruhezeit ist für'n Arsch!

So ein Gedanke kam mir gerade auch.

Ist immer lustig wenn Leute einem erklaeren das etwas was man seit 
30Jahren problemlos macht nicht funktionieren kann. :-D

> PS: Ach ja, ich habe meine SW Bilder selbst entwickelt.....

ICh auch. Hm..muesste ich eigentlich mal wieder machen. Es geht doch nix
ueber echtes Barytpapier.

Olaf

von Hugo H. (hugohurtig1)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> ICh auch. Hm..muesste ich eigentlich mal wieder machen. Es geht doch nix
> ueber echtes Barytpapier

Was genau hat denn eine SW-Entwicklung / -Vergrößerung genau mit dem 
Foto-Positiv oder -Negativ-Verfahren bei der Belichtung von Platinen zu 
tun? Bin ich oder seid ihr im falschen Film?

Und ja, es wird auch etwas belichtet. Wenn ich mich sonne wird meine 
Haut belichtet. Ich entwickle mich im Lauf meines Lebens. Gleiche 
Begriffe - unterschiedliche Verfahren - oder?

Hat einer von euch Spezialisten mal was von Ansel Adams gehört? 
Vermutlich nicht.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>>> Aber der kurzfristige Ansatz der Lösungen geht gar nicht.
>>
>> Warum nicht?
>
> Weil man das im Chemieunterricht gelernt hat.
> Eingeschlossene Luft muß entweichen.

Das macht die ziemlich schnell, ist beim NaOH-Entwickler wirklich kein 
Problem.

> Wer etwas tiefgründger chem. Fotografie gemacht hat, weiß das auch.

Habe ich. Ja, ist nett, wenn man's vorher macht (da kam immer noch 
hinzu, dass man Entwickler in der Regel warm ansetzen musste, aber dann 
bei maximal 25 °C Badtemperatur benutzen), aber es ist hier nicht so 
essentiell. Die Ungenauigkeiten durch Unterstrahlung und Unterätzung 
dominieren weit mehr als solche Feinheiten.

> Der Fotolack sollte auch nicht zu alt sein.

Bloß gut, dass das meiner Lackflasche keiner gesagt hat und meinem alten 
Bungard-Material auch nicht. :-)

michael_ schrieb:
>> Ansonsten hast du natürlich damit Recht, ein
>> paar Krümel hatten sich da drauf schon gesammelt. Was anderes hatte ich
>> gerade nicht zur Hand.
>
> Bei Positivlack geht das zur Not noch.
> Da werden es Brücken. Die findet man.

Das war ein reiner Belichtungs- und Entwicklungstest. Das Ergebnis 
interessiert mich jenseits der optischen Inspektion überhaupt nicht, 
weder Fussel noch Risse stören mich da. Der Test hat funktionert (trotz 
einer Lackflasche, die ein MHD von 2017 oder so hat), und damit bin 
ich's zufrieden.

Wenn ich eine richtige Platine machen möchte, insbesondere wenn sie 
kleinere Strukturen abbilden soll, werde ich gewiss sorgfältiger 
arbeiten.

Hugo H. schrieb:
> Was genau hat denn eine SW-Entwicklung / -Vergrößerung genau mit dem
> Foto-Positiv oder -Negativ-Verfahren bei der Belichtung von Platinen zu
> tun?

Dass es chemische Vorgänge sind, da hat er vom Grundsatz Recht.

: Bearbeitet durch Moderator
von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Foto-Positiv oder -Negativ-Verfahren bei der Belichtung von Platinen zu
> tun? Bin ich oder seid ihr im falschen Film?

Ganz einfach, es ist aehnlich, aber noch deutlich anspruchvoller als
eine dumme Platine zu entwickeln weil die Kennlinie wesentlich weniger 
Steil ist man mit nur Schwarz und nur weiss nicht zufrieden ist. Wer 
sowas kann entwickelt
Platinen so nebenbei...

> Hat einer von euch Spezialisten mal was von Ansel Adams gehört?
> Vermutlich nicht.

Ach Schnucki, willst du jetzt anfangen ueber Esel zu reden. :-)

Olaf

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
>> Foto-Positiv oder -Negativ-Verfahren bei der Belichtung von Platinen zu
>> tun? Bin ich oder seid ihr im falschen Film?
>
> Ganz einfach, es ist aehnlich, aber noch deutlich anspruchvoller als
> eine dumme Platine zu entwickeln weil die Kennlinie wesentlich weniger
> Steil ist man mit nur Schwarz und nur weiss nicht zufrieden ist. Wer
> sowas kann entwickelt

Quark, da hast Spielraum ohne Ende! Das ist ja der Reiz am ganzen selber 
Entwickeln.....
Bei dem Platienenkram muss das auf den Punkt hin passen (naja, fast), 
und das immer gleich.


PS: Ich löse das Zeug in ca. 80-90°C warmen Wasser. Meist nur 100ml. Bis 
die Ätzplörre vorbereitet und am angewärmen ist, hat das grad noch ~30°. 
1-2min plus Pinsel und weils mein Zeug hergibt, zur Sicherheit noch ne 
Minute extra.
Wenn was schief läuft, dann lags am Basismaterial bzw. an meiner 
Schlamperei beim säubern und Laminieren.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Teo D. schrieb:
> Olaf schrieb:
>>> Foto-Positiv oder -Negativ-Verfahren bei der Belichtung von Platinen zu
>>> tun? Bin ich oder seid ihr im falschen Film?
>>
>> Ganz einfach, es ist aehnlich, aber noch deutlich anspruchvoller als
>> eine dumme Platine zu entwickeln weil die Kennlinie wesentlich weniger
>> Steil ist man mit nur Schwarz und nur weiss nicht zufrieden ist. Wer
>> sowas kann entwickelt
>
> Quark, da hast Spielraum ohne Ende! Das ist ja der Reiz am ganzen selber
> Entwickeln.....
> Bei dem Platienenkram muss das auf den Punkt hin passen (naja, fast),
> und das immer gleich.

So schlimm ist das nicht.
Man muß es nur verstehen. Es ist genau so, wie wenn man in der 
Fotografie mal was mit Repromaterial gemacht hat.
Nur kennen das nicht alle.
Oder Gaze für Siebdruck.
Nur kennen das nicht alle.
Oder Farbvergrößerung.
Da muß man sich ganz penibel an die Vorschriften halten.
Inklusive der Temperatur von 1/2° Abweichung.

Es kann ja jeder machen was er will, nur nicht öffentlich über den 
Mißerfolg rumweinen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> nur nicht öffentlich über den Mißerfolg rumweinen

Hat doch auch (in letzter Zeit) niemand. Im Gegenteil: ich hatte über 
Erfolg berichtet, trotz einiger Dinge, die da sicher nicht optimal waren 
(insbesondere natürlich ein reichlich alter Sprühlack).

Auch Igor hatte über Erfolg berichtet. Der TE war damals am Ende auch 
erfolgreich.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> (insbesondere natürlich ein reichlich alter Sprühlack).

Mein billig Laminat aus China, ist mittlerweile auch 13J alt. Tut und 
sieht aus wie am ersten Tag. Lagert bei ~10°C. Daneben steht ne ~18J 
alte Dose Positiv20. Wenn das mit dem Lackieren nich so ne Sauerei und 
das Zeug dabei nich so zickig wäre.... Aber ich bin sicher, das tut auch 
wie eh und je.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> So schlimm ist das nicht.

Teo D. schrieb:
> (naja, fast)

Hä?! ;)


michael_ schrieb:
> Oder Farbvergrößerung.
> Da muß man sich ganz penibel an die Vorschriften halten.
> Inklusive der Temperatur von 1/2° Abweichung.

Völlig andre Baustelle! Da war ich nur Zaungast, bzw. Kunde.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Teo D. schrieb:
> Aber ich bin sicher, das tut auch wie eh und je.

Genau, wenn das nicht so 'ne Sauerei wäre. :) Mich würde schon 
interessieren, wie gut der alte AZ1350H nach 30 Jahren noch so ist. 
Letztlich ist das Zeug für Strukturen im Bereich von 1 µm gefertigt 
worden, insofern sollten 200+ µm im heimischen Keller allemal noch drin 
sein.

Das Aufschleudern war aber immer eine Riesen-Sauerei.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> wie gut der alte AZ1350H nach 30 Jahren noch so ist.

Meinst du da den DDR-Lack?
Ich kannte da nur den Negativ-Lack, Bezeichnung ???.

Mit dem Nachteil, Dreck == Unterbrechung.
In der Fa. hatten die BMSR-Leute einen alten Plattenspieler in einer 
Kiste.
Privat brauchte man das nicht.

Teo D. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> (naja, fast)
>
> Hä?! ;)

Platinen gingen nur über Reprofilm. Hast es nicht gemacht, ich schon.
Die FuA Klingel abfotografiert und dann auf harten Planfilm FU-5 10x15 
reproduziert. Fertig war die Folie zum Platinendruck.

> michael_ schrieb:
>> Oder Farbvergrößerung.
>> Da muß man sich ganz penibel an die Vorschriften halten.
>> Inklusive der Temperatur von 1/2° Abweichung.
>
> Völlig andre Baustelle! Da war ich nur Zaungast, bzw. Kunde.

Nö, gleich.
Film, Belichtung, Entwicklerbad, Nachbehandlung.
Etwas andere Chemikalien, aber sonst gleich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

michael_ schrieb:
>> wie gut der alte AZ1350H nach 30 Jahren noch so ist.
>
> Meinst du da den DDR-Lack?

DDR: ja, wurde dort verwendet; nein, kam dort nicht her. ;-)

Wurde für die Beschichtung von Si-Scheiben damals benutzt, und was 
runtergeschleudert wurde im ZMD, bekamen die Bastler für ihre 
Leiterplatten …

Ist ein Positivlack. Die Suchmaschinen finden einige Referenzen, aber 
das sind allesamt Papers, wo der Autor den Kram ebenfalls benutzt hat. 
Hersteller finde ich gerade auf die Schnelle nicht.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.