Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Datenblatt von Referenz-Spannung richtig lesen


von Stefan F. (Gast)


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Hallo alle,
es geht um die Referenzspannungsquelle REF198, Datenblatt 
http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/REF19xSeries.pdf

Ich möchte diesen Chip verwenden, um meine Digitalmultimeter und 
Netzgeräte zu justieren. Das sind einfache Geräte auf Hobby-Bastler 
Niveau, deswegen wäre ich zufrieden, wenn die Genauigkeit der 
Ausgansspannung bei Berücksichtigung aller realer Störfaktoren weniger 
als 1% vom Soll abweicht.

Stromversorgung wird eine frische 9V Blockbatterie sein.
Betriebstemperatur 20 - 25°C
Lastwiderstand mindestens 1 Mega-Ohm

Jetzt steht ja im Datenblatt, dass die Ausgangsspannung 4,096V beträgt 
und initial +/- 2mV genau ist. Aber ich weiss nicht, was sonst noch dazu 
gerechnet werden muss.

Könnt ihr abschätzen, ob der Chip meinen Wunsch erfüllt?

von Peter M. (r2d3)


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> Könnt ihr abschätzen, ob der Chip meinen Wunsch erfüllt?

Ja.

Die initiale Genauigkeit beträgt ja grob +-0,05%.
Selbst wenn Du den Maximalschaden durch den "Solder Heat Effect" auf 
Seite 21 addierst, landest Du immer noch innerhalb einer Abweichung von 
-0,17% bis 0,1%.
Alle anderen Parameter auf Seite 14 machen den Kohl nicht fett.

Allerdings werden die +-2mV nur von der Variante "E Grade" erfüllt.
Bei "G Grade bist Du ja schon bei +-0,25%.

von торфкопф (Gast)


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Und was bedeutet es zu wissen dass das Multimeter +0.02% daneben ist ?

Sorry, ich will nicht Spielverderber spielen.

von Peter M. (r2d3)


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торфкопф schrieb:
> Und was bedeutet es zu wissen dass das Multimeter +0.02% daneben ist ?
>
> Sorry, ich will nicht Spielverderber spielen.

Das bedeutet, dass es weder 100%, 10%, 1% noch 0,1% daneben ist.
Es reduziert Unsicherheit.

Wenn man damit aber nur "Netzspannung an" oder "Netzspannung aus" misst, 
reicht auch ein Phasenprüfer.

9V-Batterien kann man auch ganz ohne Multimeter mit der Zunge prüfen.

Das ist wie mit blauem Licht, erklärt von einem ganz bekannten 
kalifornischen Didaktiker:

https://www.youtube.com/watch?v=OJJPS5lZaqA

: Bearbeitet durch User
von Horst Horstson (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Das ist wie mit blauem Licht, erklärt von einem ganz bekannten
> kalifornischen Didaktiker:
>
> Youtube-Video "Rambo-Blaues Licht"

Never gonna give you up, never gonna let you do-o-own

von Stefan F. (Gast)


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Danke, das hat mir geholfen.

von Stefan F. (Gast)


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Hi alle, ich hatte den Chip schon vor ein paar Tagen bestellt. Gerade 
ist er angekommen und ich habe ihn natürlich sofort ausprobiert. Das 
Lustige ist:

Mein 15 Euro Messgerät von Voltcraft zeigt 4,09V an.
Das 10 Euro Multimeter meines Sohnes zeigt auch 4,09V an.
Mein analoges Multimeter zeigt 4,1V an, ist auch ok. Mehr 
Nachkommastellen kann ich nicht schon rein optisch nicht ablesen.

Mein teuerstes (80 Euro) Multimeter zeigt allerdings 4,04V an :-(. Ok es 
ist auch 20 Jahre alt, aber mein Voltcraft Messgerät ist noch älter.

Zum Glück ist das Trimmpoti zum justieren leicht erreichbar. Hab ich 
jetzt korrigiert.

Das zeigt mal wieder: Teurer ist nicht immer besser.

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