Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschaltstrombegrenzung für LED Lampen


von Tom (Gast)


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Hi.

Ich habe bei mir LED Leuchtmittel im Flur eingebaut.
6 Stück zu je 12W

Diese haben aber ein Problem: Der Einschaltstrom ist so hoch, dass es im 
Lichtschalter oft deutlich sichtbar funkt.

Das ging nun so weit, dass der Schalter "Festgebrannt" ist und sich nur 
mit sanfter Gewalt wieder ausschalten ließ.

Nun suche ich eine "gute" Möglichkeit, eine Einschaltstrombegrenzung 
einzubauen.

Es muss natürlich mit in die UP Dose vom Lichtschalter passen.

LG

von ArnoR (Gast)


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Funkentstördrossel für Triacschaltungen in Reihe zu den Lampen schalten.

von Falk B. (falk)


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@ArnoR (Gast)

>Funkentstördrossel für Triacschaltungen in Reihe zu den Lampen schalten.

Wenn man da kein Eisenschwein verbaut, reicht die Induktivität nie und 
nimmer, um den Einschaltstrompuls der LED-Treiber zu dämpfen. Dafür 
nimmt man eher einen NTC, der kalt relativ hochohmig ist (einige Dutzend 
Ohm) und im heißen Zustand nur noch wenige Ohm hat. Das ist der 
Standardansatz in allen Schaltnetzteilen. Allerdings muss man den heißen 
NTC halbwegs brandsicher montieren.

von Tom (Gast)


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Danke. Pro Lampe eine oder insgesamt eine am Lichtschalter?

von Max M. (jens2001)


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Tom schrieb:
> 6 Stück zu je 12W

72W LED!?
You kidding me

von Tom (Gast)


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Max M. schrieb:
> Tom schrieb:
>> 6 Stück zu je 12W
>
> 72W LED!?
> You kidding me

Naja, ich hab nen relativ verwinkelten Flur ohne Tageslichteinfall.
Und ich will da auch was sehen und kein Schummerlicht.

von ArnoR (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Wenn man da kein Eisenschwein verbaut, reicht die Induktivität nie und
> nimmer, um den Einschaltstrompuls der LED-Treiber zu dämpfen.

Der Strom wird auf jedem Fall gedämpft, ob es ausreicht ist eine andere 
Frage und kann ohne weitere Infos zu den LED-Netzteilen nicht 
beantwortet werden.

Falk B. schrieb:
> Allerdings muss man den heißen NTC halbwegs brandsicher montieren.

Genau deshalb hatte ich den nicht vorgeschlagen.

von Hurra (Gast)


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Möglicherweise könnte ein Nullspannungsschalter helfen?
Also ein Elektronisches Lastrelais, das beim Nulldurchgang schaltet.
Sowas:
http://www.reichelt.de/Solid-State-Relais/RGC1A60D15KKE/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=142548&GROUPID=7626&artnr=RGC1A60D15KKE&SEARCH=Nullspannungsschalter

Sinn:
Dann steigt die Spannung mit dem Sinus an. Der Spitzenstrom ist dann 
nicht ganz so hoch.

Obs reicht, müsste man testen.

von Manfred (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Dafür
> nimmt man eher einen NTC, der kalt relativ hochohmig ist (einige Dutzend
> Ohm) und im heißen Zustand nur noch wenige Ohm hat.
NTC finde ich Scheiße, weil warm und verlustbehaftet. Außerdem versagen 
die, wenn man zeitnah mehrfach schaltet. Kommerzielle Geräte kombinieren 
NTC und Zeitrelais.

Tom schrieb:
> Der Einschaltstrom ist so hoch, dass es im
> Lichtschalter oft deutlich sichtbar funkt.
> Das ging nun so weit, dass der Schalter "Festgebrannt" ist
Kommt mir bekannt vor!

Ich habe mehrere Schaltungen aufgebaut, wo meine Last über einen 
Vorwiderstand angeschaltet und dieser nach etwa 300..500ms überbrückt 
wird, mit Kondensator - Elko - Relais. Meine 18W-Röhre fahre ich über 
330 Ohm an, den dicken Stelltrafo mit 20 Ohm ... Abschätzung je nach 
Last. Das passt natürlich nicht in die Schalterdose, hängt als eigenes 
Kästchen in der jeweiligen Zuleitung.

Anstatt zweier Relais tut es auch eines mit zwei Kontakten. Der Trick 
mit dem zweiten Kontakt ist, dass die Schaltung auch nach kurzer 
Unterbrechung erneut wirksam ist. Die angehängte Schaltung geht von 
einem Relais mit 48V / 30mA aus, bei anderen Werten muß man die 0,45µF 
im Eingang anpassen.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Tom schrieb:
> Diese haben aber ein Problem: Der Einschaltstrom ist so hoch, dass es im
> Lichtschalter oft deutlich sichtbar funkt.
>
> Das ging nun so weit, dass der Schalter "Festgebrannt" ist und sich nur
> mit sanfter Gewalt wieder ausschalten ließ.

Das Problem hatte ich auch, aber es liegt an den Netzteilen der 
LED-Lampen.

Tom schrieb:
> 6 Stück zu je 12W

Das sind nur 72W, das bedeutet es fließt ein Strom von 313mA über die 
230V Leitung.

Ich habe es mit einem 12 Ohm Widerstand gelöst, er begrenzt dann den 
Strom der in den Eingangskondensator des Netzteils fließt.

Bei 313mA fällt da permanent eine Spannung von 3,75V ab und die 
Verlustleistung liegt bei 1,175W.

Versuche es einfach mal mit 5 oder 6 Ohm. Nimm einen 1 Watt Widerstand 
oder mehrere 0,25W Widerstände (parallel oder in Reihe) welche du auf 
eine Lochraster-Platine lötest. An jeder Seite dann noch 1,5mm Litze 
anlöten und an der Platine mit Kabelbinder befestigen.
z.B. 6 x 1 Ohm in Reihe

Drumrum dann einen breiteren Schrumpfschlauch schrumpfen damit es etwas 
geschützt ist.
Ich verwende noch Heißkleber im Schrumpfschlauch um die Kabel zu 
fixieren.

von Hurra (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Tom schrieb:
> Ich habe es mit einem 12 Ohm Widerstand gelöst, er begrenzt dann den

Ja, technisch geht das.

Aber:
Der 12Ohm wird bei einem Fehler in einer der Lampen (das ist nicht 
selten!) schön in Flammen aufgehen. Ich habe hier schon LED-Lampen 
gehabt, die mit einem Kurzschluss ausgefallen sind.
Dann fackelt dir die womöglich Bude ab. Wenn du nicht direkt 
danebenstehtst zumindest.

Nein, bei der Elektroinstallation würde ich das nicht verwenden. Lampen 
muss man unbeaufsichtig anlassen können, ohne dass die Bude in Rauch 
aufgeht.

Möglicherweise könnte man einen Sicherungswiderstand verwenden, das wäre 
eventuell noch akzeptabel. Aber selbst dann wird das im Betrieb heiß.

von Falk B. (falk)


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@ Mike J. (linuxmint_user)

>Das sind nur 72W, das bedeutet es fließt ein Strom von 313mA über die
>230V Leitung.

>Ich habe es mit einem 12 Ohm Widerstand gelöst, er begrenzt dann den
>Strom der in den Eingangskondensator des Netzteils fließt.

Der muss aber schlimmstenfalls 325V/12Ohm = 27 A Pulsstrom aushalten!!! 
Und die Einschaltenergie der Eingangselekos, auch wenn bei den keinen 
LED-Netzzeilen sicher nur ein paar Dutzend uF drin sind.

>Bei 313mA fällt da permanent eine Spannung von 3,75V ab und die
>Verlustleistung liegt bei 1,175W.

Man kann auch P = I^2 * R rechnen, das ist hier einfacher.

>Versuche es einfach mal mit 5 oder 6 Ohm. Nimm einen 1 Watt Widerstand

AUA!!! Nein! Wenn der Widerstand nicht zu heiß werden soll, muss er um 
einiges größer sein, sprich überdimensioniert. Ich würde einen 10R/5W 
Zementwiderstand (Drahtwiderstand) empfehlen, ggf. auch einen 11W 
Widerstand.

https://www.conrad.de/de/hochlast-widerstand-10-axial-bedrahtet-5-w-royalohm-prw05wjw100b00-1-st-1299284.html

https://www.conrad.de/de/hochlast-widerstand-10-axial-bedrahtet-11-w-1-st-411540.html

Eine träge 1A Sicherung davor wäre auch  nicht schlecht.

https://www.conrad.de/de/dc-sicherung-x-l-5-mm-x-20-mm-1-a-250-vdc-traege-t-eska-522617-inhalt-1-st-1414698.html

>oder mehrere 0,25W Widerstände (parallel oder in Reihe) welche du auf
>eine Lochraster-Platine lötest.

Totaler Murks, erst recht mit so einfachen Metallschichtwiderständen, 
die sind nicht sonderlich pulsfest.

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