Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur Schaltnetzteil be quiet


von Joe (Gast)


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Hallo zusammen,

ich versuche gerade ein PC-Netzteil von be quiet BQT E8-700W zu 
reparieren. Während des Betriebs ist der Rechner ausgegangen und hat den 
Fi und die Sicherung geworfen.

Es sind mehrere Bauteile in der Nähe des Zerhackers gestorben. Schwarz 
sind folgende Bauteile: Gatewiderstand, parallele Diode (zum Ausschalten 
des Fets), Pulldown (Gate,Source) und unbekannter Widerstand (Funktion 
unbekannt) vom Drain zu einem Trafo. Der Fet scheint komischerweise in 
Ordnung zu sein. Bevor ich jetzt die Bauteile auf gut Glück tausche 
hoffe, ich hier noch auf ein paar Tipps...

Die Sicherung im NT ist nicht gestorben. Das Gate geht über einen 
Widerstand an einen kleinen Übertrager. Was mir nicht klar ist, warum da 
zuviel Strom geflossen ist. Wäre der FET kaputt, könnte ich verstehen 
warum der Gatewiderstand abraucht aber so....

Vielen Dank und viele Grüße
Joe

: Verschoben durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ehrlich gesagt: schmeiss weg.
Ich nehme an, dass selbst dein Schaltplanschnipsel falsch ist 
(normalerweise hängt der Schalttransistor an Masse)

von H-G S. (haenschen)


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Ist vielleicht noch mehr nach dem Netzteil beschädigt worden ?

Edit: ich muss immer an den Jungen denken, der von seinem PC-Netzteil 
getötet wurde ...

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

einen Vorgeschmack zur Qualität des Produktes kann man hier erhalten:

http://www.planet3dnow.de/vbulletin/threads/416867-wiedermal-BQ-Bug

MfG

von MM (Gast)


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Leiser als jetzt wird ein be quiet nie werden.

H.Joachim S. schrieb:
> Ehrlich gesagt: schmeiss weg.

Schließ ich mich an.

von Kurt A. (Gast)


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Wie alt ist das Netzteil?

Der Hersteller bietet 3 Jahre Garantie.

http://www.bequiet.com/de/powersupply/221

von voltwide (Gast)


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Die Schmauchspuren gehen ooffenbar über die Isolationsbarreriere - und 
damit einher geht ein erhebliches Sicherheitsrisiko.
Der FI ist also nicht umsonst raus geflogen.
Das Teil würde ich SOFORT entsorgen.

von Joe (Gast)


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Es hat gegen das Gehäuse übergeschlagen, deswegen ist der FI geflogen.
Umbringen tue ich mich nicht, keine Lust zu. :-)

H.Joachim S. schrieb:
> Ehrlich gesagt: schmeiss weg.
> Ich nehme an, dass selbst dein Schaltplanschnipsel falsch ist
> (normalerweise hängt der Schalttransistor an Masse)

Ich habe mich auch gewundert. Scheint aber zu stimmen: Datenblatt vom 
Mosfet
http://www.st.com/content/ccc/resource/technical/document/datasheet/9e/e6/d4/c8/51/21/45/b4/CD00237949.pdf/files/CD00237949.pdf/jcr:content/translations/en.CD00237949.pdf

Bild der Einbaurichtung hängt an.

Ich will was lernen, deswegen will ich es unbedingt reparieren. Ich habe 
eh schon Ersatz gekauft.

Garantie gibt es keine mehr, knapp vier Jahre alt.

Hat jemand noch fachliche Tipps?

von voltwide (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Hallo,
>
> einen Vorgeschmack zur Qualität des Produktes kann man hier erhalten:
>
> http://www.planet3dnow.de/vbulletin/threads/416867...
>
> MfG

ernsthaft? Dann haste den thread wohl nicht richtig gelesen.

von Hp M. (nachtmix)


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H.Joachim S. schrieb:
> (normalerweise hängt der Schalttransistor an Masse)

Das halte ich für eine doch sehr bedenkliche Aussage.
Kein Wunder, wenn dann der FI auslöst.

von Frank W. (frank_w)


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Joe schrieb:
> Ich will was lernen, deswegen will ich es unbedingt reparieren. Ich habe
> eh schon Ersatz gekauft.

Da hast Du ja ein Netzteil wo Du Vergleichsmessungen machen kannst.

Gruß Frank

von voltwide (Gast)


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Die Fotos legen die Vermutung nahe, dass eine Verschmutzung über der 
Isolationsbarriere zu einem Überschlag geführt hat. Das kann irgendeine 
Flüssigkeit gewesen (ausgelaufener Elko, umgekippte Kaffeetasse etc).
Wenn man das reparieren wollte, müßte man zu allererst die 
Schmauchspuren restlos entfernen. Das geht denn wohl am ehesten mit 
einem Schleifgerät.
Ein Foto von der Oberseite könnte weitere Hinweise erbringen.

von Dr. Google (Gast)


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ergänzend möchte ich empfehlen sicherheitshalber den/die fets und die 
gleichrichterdioden alle zu ersetzen die fets falls möglich auch durch 
"bessere" typen. falls x2 kondensatoren drin sind, die auch. da hat man 
für ein paar euro praktisch ein neues netzteil.

bei den halbleitern ist die diagnose sehr schwierig, die sind 
unberechenbar.

von m.n. (Gast)


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Joe schrieb:
> Ich will was lernen, deswegen will ich es unbedingt reparieren.

Nur zu, dann kannst Du auch lernen, wie ein defektes Netzteil 
(Folgeschaden) einen kompletten Rechner zerlegen kann.

von Anja (Gast)


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voltwide schrieb:
> müßte man zu allererst die
> Schmauchspuren restlos entfernen. Das geht denn wohl am ehesten mit
> einem Schleifgerät.

So wie das aussieht war die Leiterplatte an der Isolationsbarriere wohl 
auch über der Glastemperatur.
-> Leiterplatte tauschen.

Gruß Anja

von Dr. Google (Gast)


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da scheint auch ein ntc hinüber zu sein. das ist typisch. 
einschaltstrombegrenzung muss schon sein.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das hier KÖNNTE der Auslöser gewesen sein.

von Tobi S. (tochriso)


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Also wenn ich das richtig sehe,
dann liegen die beiden eh auf dem gleichen Potential
(durchgängige Kupferfläche erkennbar)

@Joe:
Da es ja ein paar Bauteile im Dunstkreis des Gates zerschossen hat,
hast du dir mal die Ansteuerung dafür angeschaut?
Wenn der Gatetreiber bspw. defekt ist und zu hohe Ströme liefert, dann 
könnte das genau so ein Verhalten erzeugen.

LG
Tochriso

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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H.Joachim S. schrieb:
> Das hier KÖNNTE der Auslöser gewesen sein.

die Lötstelle links unterhalb der markierten knapp links oberhalb des 
Loches, (ist vom Schmauch fast verdeckt) ist ebenfalls "kalt"

von R. F. (rfr)


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Anja schrieb:
> So wie das aussieht war die Leiterplatte an der Isolationsbarriere wohl
> auch über der Glastemperatur.
> -> Leiterplatte tauschen.

Woran erkennst du das?

Gruss

Robert

von Gerald B. (gerald_b)


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Joe schrieb:
> Es hat gegen das Gehäuse übergeschlagen, deswegen ist der FI geflogen.

Die ATX Netzteile, die ich von innen her kenne, hatten immer eine 
relativ dicke Polycarbonatfolie, sowas woraus eine Blisterverpackung 
besteht, zwischen PCB und Gehäuse. Das ist aber schon viele Monde her. 
Vielleicht spart man die sich inzwischen ja ein.

von Hmmmm (Gast)


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Die Isolationsfolien sind wohl eher aus PE oder PP.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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aber die gehen nur selten "ums Eck", sind meiste nur glatt für die 
Rückseite der Platine, decken aber die Kanten nicht gegen die 
Seitenwände ab

und genau am Rand sammeln sich immer die Staubflocken so schön zwischen 
Gehäusewand und Platine, vor allem wenn man sie unvollständig rauspustet

von Thomas B. (thombde)


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Da musste aber irgendein Grund vorliegen, damit das Netzteil explodiert.
Ich kenne einige Gamer, die den Rechner quasi immer im Koffer haben
und hin und her transportieren.
Dann bei kalten Außentemperaturen ins warme Stübchen und dann gleich ans 
Netz. Viel Staub und Kondensation ist eine tödliche Mischung.

Normalerweise verabschieden sich die Netzteile still und leise ohne 
Schmauch und Rauchwolke. (be quiet)

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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ich hatte auch schon eines welches anscheinend wegen Staubsflocke nach 
hinten aufs NT-Gehäuse durchgeschlagen hat,
und bei dem Teil war hinten keine isolierende Schutz"platte"

allerdings baue ich öfter mal Rechner um, da könnte ich schon beim 
Hantieren das Blechgehäuse mit der Hand etwas zusammengedrückt und damit 
den Sicherheitsabstand zur Platine verringert haben

von ichbin (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Ehrlich gesagt: schmeiss weg.
> Ich nehme an, dass selbst dein Schaltplanschnipsel falsch ist
> (normalerweise hängt der Schalttransistor an Masse)

Wieso kann die Masse hier nicht "oben" sein? Es ist nirgends eine 
Polarität eingezeichnet. Lediglich der Mosfet hat Drain und Source 
beschriftet bekommen und Drain ist hier oben gezeichnet...

Noch ein praktischer Hinweis aus eigener Erfahrung: Hab kürzlich das 
Netzteil vom Junior, auch ein 700W mit PFC zerlegt. Bei genauem 
Hinschauen sah man an der PFC-Drossel auch kleine Schmauchspuren 
zwischen Lackdraht und Kern! Diese waren nicht sonderlich ausgeprägt und 
erkennbar weil der Kern auch dunke eingefärbt war, aber die bei einem 
Schluß entstehenden metallischen Anhaftungen waren zu erkennen.

ichbin

von Rob C. (rob_chelby)


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ichbin schrieb:
> H.Joachim S. schrieb:
>> (normalerweise hängt der Schalttransistor an Masse)

Als Antwort oder Grundlage untauglich. Das ist abhängig von der 
Topologie und Teil der Schaltung, in dem der Tod auftrat.
Ansonsten würde ich ebenfalls ungekürzt das hier raten

Dr. Google schrieb:
> ergänzend möchte ich empfehlen sicherheitshalber den/die fets und
> die
> gleichrichterdioden alle zu ersetzen die fets falls möglich auch durch
> "bessere" typen. falls x2 kondensatoren drin sind, die auch. da hat man
> für ein paar euro praktisch ein neues netzteil.
>
> bei den halbleitern ist die diagnose sehr schwierig, die sind
> unberechenbar.

UND such dir (nur gut gemeint) etwas fachkundigere Hilfe.

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