Hallo, ich habe heute meinen PC durch eine blöde Unachtsamkeit zerstört. Beim Messen einer Schaltung habe ich Netzspannung auf einen USB-Port gegeben (dazwischen war noch ein AVRISP mkII, welchen es auch erwischt hat). Es handelt sich um einen All-In-One PC "Medion Akoya P9614" mit externem Netzteil und Komponenten ähnlich wie in einem Notebook. Ich würde sehr gerne versuchen das Board zu reparieren, komme aber nicht weiter. Ein neues Board gibt es bei Medion für 350.- Euro, aber das würde sich nicht mehr lohnen. Zum Fehler: 19V am Netzteil sind vorhanden. Beim Einschalten hört man ein kurzes fiepen (vermutlich Kurzschluss), dann wieder Stille. Einige Bauteile habe ich schon gemessen, aber bisher ohne Auffälligkeiten. Außerdem habe ich zu Testzwecken einen Widerstand mit 3 Ohm ausgelötet (auf den folgenden Bildern rot markiert - das fiepen ist dann weg, aber mehr passiert trotzdem nicht). Habe die Platine mit der Lupe schon nach auffälligen Bauteilen abgesucht, aber optisch sieht alles ok aus. Kann mir jemand einen Tip geben, wie man hier am besten vorgeht und wo man mit dem Messen am besten beginnt? Einen Schaltplan wird es wohl leider nicht geben, das würde alles etwas einfacher machen. Bin für jeden Rat dankbar! Bilder des Boards unter: http://web110.s64.goserver.host/
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Erst mal Netzteil wechseln, vielleicht hast Du viel Glück, glaube ich aber nicht. Auf dem Board werden die 19 Volt weiter verarbeite zu 5 Volt und weiteren Kleinspannungen. Hier mal suchen. Ansonsten Schrott...????
Wenn das neue Board 350€ und woanders ein gebrauchter PC dieses 5 Jahre alten Typs 299€ kostet, dann nenne ich das wirtsschaftlicher Totalschaden. Das Netzteil kannst Du gerne mal tauschen, aber eine Mehrlagenleiterplatte nach weggebrannten Leiterzügen zu durchsuchen wird wohl nichr so einfach.
Wo kam denn das Netz her ? Egal. sowas darf nicht passieren. Deswegen arbeitet man auch so nicht mit solchen Bauteilen. In die Tonne.
Oder, wie der Musiker sagt:"Fagott it!" Es ist einfach nicht möglich, sowas zu reparieren - zuviele BGA Chips, zuviele Komponenten, die man nicht einzeln bekommt. Mit viel Glück kannst du die CPU noch wonders verwenden, wenn sie es überlebt hat, ähnlich mit dem RAM Riegel.
Das externe Netzteil ist wie gesagt in Ordnung, der Rest passiert dann auf dem Mainboard selbst. Ich weiß, dass die fehlersuche aufwendig wird, aber versuchen möchte ich es trotzdem. Ich weiß nur nicht, wie man am besten vorgeht... Sapperlot W. schrieb: > Wo kam denn das Netz her ? Egal. sowas darf nicht passieren Vom Oszi, ich hätte es wissen müssen, war aber unachtsam. Mir ist schon klar, dass sowas nicht passieren darf, aber jetzt ist es eben passiert
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Michael E. schrieb: > Vom Oszi Einen Oszi, wo Netzspannung 'rauskommt, sollte man aber auch nicht verwenden...
das läßt wenig Hoffnung ... https://www.heise.de/security/meldung/USB-Stick-zerstoert-Computer-3317929.html
Thomas E. schrieb: > Einen Oszi, wo Netzspannung 'rauskommt, sollte man aber auch nicht > verwenden... Danke für den Tip, das nächste Oszi kaufe ich ohne Netzspannungsfeature. Hast du weitere solcher Tips?
Matthias S. schrieb: > Mit viel Glück > kannst du die CPU noch wonders verwenden ... oder mit einem durchlegierten Teil noch mehr kaputtmachen? Aus Schaden wird Mann klug? Evtl. kann er das Gehäuse noch verkaufen.
Michael E. schrieb: > Thomas E. schrieb: >> Einen Oszi, wo Netzspannung 'rauskommt, sollte man aber auch nicht >> verwenden... > > Danke für den Tip, das nächste Oszi kaufe ich ohne Netzspannungsfeature. > Hast du weitere solcher Tips? Ich würde immer noch gerne erfahren was denn ein Netzspannungsfeature sein soll? Bist Du sicher das Du dir das Gerät durch Netzspannung geschrottet hast? Oder kann es nicht eher sein, dass Du dir ein Problem durch unterschieliche Massepotentiale eingeholt hast welche Dir durch Ausgleichsströme dein Mainboard getötet haben. Im letzteren Fall ware die Chance einzelne Defekte auf dem Mainboard auszumachen deutlich höher... Gruß Vanilla
Michael E. schrieb: > das nächste Oszi kaufe ich ohne Netzspannungsfeature. Am besten sofort. Sollte das Oszi wirklich ein 'Netzspannungsfeature' in dem Sinne haben, dass es Netzspannung auf die Kontakte liegt, dann raus mit dem Ding, damit bist Du schneller in den ewigen Jagdgründen als Du das gerne hättest. Aber so ein Unsinn sollte es eigentlich nicht geben. Um welches Oszi handelt es sich?
Kannst ja schonmal am USB-Port messen, welche Pins alle gegen Masse kurzgeschlossen sind. Dann wohl mindestens Southbridge und Spannungsregler 5V für USB als defekt erkennen und das Ding entsorgen.
oszi40 schrieb: > oder mit einem durchlegierten Teil noch mehr kaputtmachen? Nö, im Wegwerfboard testen. Sowas hat man doch rumliegen :-) Scheint ein T4500 (2*2,3GHz) zu sein.
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Das mit dem Netzspannungsfeature war nur als Witz gedacht, sorry wenn das zu ernst rübergekommen ist. Ich habe heute noch ein paar Messungen gemacht, komme aber nicht weiter. Werde den PC wohl oder übel wieder zusammenschrauben. Danke an alle, die erstgemeinte Tips gegeben haben!
Michael E. schrieb: > das nächste Oszi kaufe ich ohne Netzspannungsfeature. Das hab ich auch noch nicht gehört. Was soll das sein? Erklär mal was du genau wie angeschlossen hast. Das mag dir vieleicht peinlich sein, rettet dir aber eventuell das Leben, bevor du ähnliche Kariolen zusammensteckst und dranfasst.
Lerne und nimm nächstens einen alten P3/P4/C2D als BastelPC. Da hält sich der Schaden dann in Grenzen.
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Der Andere schrieb: > Michael E. schrieb: >> das nächste Oszi kaufe ich ohne Netzspannungsfeature. > > Das hab ich auch noch nicht gehört. Was soll das sein? netzgetrennte z.B. Oszis mit Eurostecker, da gab es mal was von Philips für den TV Service ich glaube das könnte es sein http://www.good-old-hifi.de/oszilloskop-wie-geht-das/ heute ginge ja Tektronix o.ä. mit Akku aber aufpassen muss man trotzdem wenn man den BNC GND auf Potenzial legt! also immer eine Hand in der Hosentasche behalten und dem Heizkörper nicht zu nah kommen :)
Michael E. schrieb: > Das mit dem Netzspannungsfeature war nur als Witz gedacht, witzig. Und wo kam dann die Netzspannung her?
schubidu schrieb: > Und wo kam dann die Netzspannung her? Ich habe zwar einen Trenntransformator verwendet, aber die Masse des Oszis auf das falsche Potential gelegt. Dadurch konnte ein Strom durch die Schaltung über den Programmieradapter bis durch den USB-Port fließen.
Michael E. schrieb: > aber die Masse des Oszis auf das falsche Potential gelegt Du hattest viel Glück, daß Du nicht am Oszi gezappelt hast. Es gibt Fehler, die macht man nur 1x (sagte der Pfarrer bei der Grabrede).
Michael E. schrieb: > Ich habe zwar einen Trenntransformator verwendet, aber die Masse des > Oszis auf das falsche Potential gelegt. Dadurch konnte ein Strom durch > die Schaltung über den Programmieradapter bis durch den USB-Port > fließen. Ich versteh dann immer noch nicht wo die Netzspannung herkommt. Oder hast Du die Masse vom Oszi an 230V angeschlossen???? Oder programmiert der Programmer mit 230V? Erklär doch mal bitte sauber was passiert ist, ansobsten sind die ganzen Ferndiagnosen doch nur aus der Luft gegriffen.
schubidu schrieb: > Ich versteh dann immer noch nicht wo die Netzspannung herkommt. Oder > hast Du die Masse vom Oszi an 230V angeschlossen???? Besser nicht drüber nachdenken. Für mich klingt es wieder mal so, als hätte der Trenntrafo das Oszi versorgt und nicht das Device-Under-Test - der alte Fehler. Damit ist der Knall schon vorprogrammiert. Aber besser kein Salz in die Wunde streuen, das war einmal ein gar nicht so schlechter iMac-Nachbau mit Touchscreen. Ich kenne die Kiste zufällig von einem Bekannten, läuft gar nicht so schlecht. Brauchte neulich nur mal eine neue CMOS Batterie.
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oszi40 schrieb: > Wenn das neue Board 350€ und woanders ein gebrauchter PC dieses 5 Jahre > alten Typs 299€ kostet, Hau noch 2 Jahre drauf. Ich fand einen Test von März 2010. Aber da muss ich doch glatt mein Vorurteil zu Medion revidieren. Bei so einem Gerät nach 7 Jahren noch Ersatz liefern zu können - Respekt.
A. K. schrieb: > Aber da muss ich doch glatt mein Vorurteil zu Medion revidieren. Bei so > einem Gerät nach 7 Jahren noch Ersatz liefern zu können - Respekt. Mein Vater fährt seit Jahren mit Medion, und die Geräte haben bisher mindestens die gleiche Laufzeit gehabt wie vergleichbare Markengeräte. So schlecht ist das nicht, und da Aldi kein Computerladen ist, geht Umtausch/Rückgabe meist auch problemlos. So schlecht sind die Teile nicht. Dafür hatten sie aber meist Consumerfunktionen, die es anderswo noch nicht oder nur für den drölffachen Preis gab (z.B. frühzeitig integriertes Bluetooth, mitgelieferte Fernbedienung, Bluray-Laufwerk) und so.
Wurde mal bei einem Medion gefragt, warum so langsam. Grund war einfach: zu wenig RAM. Chancenlos, man hätte es bis zur letzten Schraube zerlegen müssen um ans RAM ranzukommen.
Das stimmt, wobei andere Hersteller sich da auch nicht immer mit Ruhm bekleckern. Mein älteres Toshiba muss man auch komplett zerlegen, um an die Festplatte ranzukommen.
Matthias S. schrieb: > Besser nicht drüber nachdenken. Für mich klingt es wieder mal so, als > hätte der Trenntrafo das Oszi versorgt und nicht das Device-Under-Test - > der alte Fehler. > Damit ist der Knall schon vorprogrammiert. Aber besser kein Salz in die > Wunde streuen, das war einmal ein gar nicht so schlechter iMac-Nachbau > mit Touchscreen. Ich kenne die Kiste zufällig von einem Bekannten, läuft > gar nicht so schlecht. Brauchte neulich nur mal eine neue CMOS Batterie. Nein, die Platine selbst wurde mit dem Trenntrafo versorgt, nicht das Oszi. Falls sich noch jemand darüber gedanken machen möchte, was genau passiert ist, hier der Aufbau: - Links oben der Trenntrafo (an NEUTRAL und LINE) - An HEATER war die Prüfspitze des Oszis und an NEUTRAL die Masse des Oszis - An dem SPIPORT war der AVRISP mkII, welcher widerum via USB am PC war Ich habe nicht beachtet, dass das SNT nicht galvanisch getrennt ist, sonst wäre wohl auch nichts passiert (ich lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren). Der SNT-Controller ist übrigens ein VIPer12A.
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Michael E. schrieb: > - Links oben der Trenntrafo (an NEUTRAL und LINE) Das ist gut und richtig. > NEUTRAL die Masse des > Oszis Das geht nur gut, wenn NEUTRAL gleich der Masse am SPIPORT wäre. Das kann man an der Bestückungsseite der Platine aber nicht erkennen.
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@ TO: Mess doch bitte mal die Sicherungen auf dem Mainboard durch! F1 - F9 ? Sind ja beschriftet, und gut zu finden... Da ist eventuell eine "geknackt" (oder ähnlich!) Vorallem F8? Aber so richtig erkenne ich es nicht auf den Bildern.
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