Hallo zusammen, meine Aufgabenstellung ist die Erweiterung eines Netzsimulators mit einem physikalischen R,L-Glied. Über ein Sinus-Generator und Leistungsverstärker wird eine Wechselpannung bereitgestellt. Nun soll eine erhöhte Netzimpedanz simuliert werden, indem ein Widerstand und eine Spule in Serie nachgeschaltet wird. Es sollen verschiedene Induktivitäten im Bereich 2 bis 6 mH eingebaut werden, wobei sie für Ströme bis 10 A geeignet sein müssen. Meine Frage ist nun: Welche Spulen sind für diesen Zweck geeignet? Auf was muss man bei der Auswahl achten? Spulen mit so hoher Induktivität und Strombelastbarkeit sind ja kaum zu finden Und wenn, dann sind es "Stromkompensierte Drosseln" mit 4 Anschlüssen, die vermutlich nicht geeignet sind. Wie verhält es sich mit dem Wert der Induktivität? Dieser ist oft "@1000 kHz angegeben, aber wie die Induktivität bei ganz anderen Frequenzen angegeben ist steht nicht drin... Die Strombelastbarkeit ist auch meistens mit "DC" angegeben. Wie verhält sich diese aber bei Wechselspannung? Herzlichen Dank schon im Voraus für Antworten!
@Heinrich K. (heinrich_k) >Es sollen verschiedene Induktivitäten im Bereich 2 bis 6 mH eingebaut >werden, wobei sie für Ströme bis 10 A geeignet sein müssen. Nicht ganz klein, aber auch nicht riesig. >Meine Frage ist nun: Welche Spulen sind für diesen Zweck geeignet? Auf >was muss man bei der Auswahl achten? Bei 50 Hz reicht ein einfacher Eisenkern, der aber bei einer Drosselspule einen Luftspalt haben muss, siehe Spule. >Spulen mit so hoher Induktivität und Strombelastbarkeit sind ja kaum zu >finden Doch, aber nicht beim Conrad. >Und wenn, dann sind es "Stromkompensierte Drosseln" mit 4 >Anschlüssen, die vermutlich nicht geeignet sind. Richtig. >Wie verhält es sich mit dem Wert der Induktivität? Dieser ist oft >"@1000 kHz angegeben, Das ist die Meßbedingung. >aber wie die Induktivität bei ganz anderen >Frequenzen angegeben ist steht nicht drin... Dafür braucht man einen Frequenzgang. Den kann man mit einer passenden meßbrücke oder Network Analyzer messen. >Die Strombelastbarkeit ist auch meistens mit "DC" angegeben. Wie verhält >sich diese aber bei Wechselspannung? Ähnlich ;-)
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Vielen Dank für die sehr hilfreichen Tipps! Ein paar Dinge sind mir noch unklar: Falk B. schrieb: > Bei 50 Hz reicht ein einfacher Eisenkern, der aber bei einer > Drosselspule einen Luftspalt haben muss, siehe Spule. So wie ich es in dem Artikel verstehe wird der Luftspalt benötigt, wenn man die Spule als Energiespeicher benutzen möchte, was ja nicht mein Ziel ist. Warum ist deshalb trotzdem ein Luftspalt nötig? Falk B. schrieb: >>aber wie die Induktivität bei ganz anderen >>Frequenzen angegeben ist steht nicht drin... > > Dafür braucht man einen Frequenzgang. Den kann man mit einer passenden > meßbrücke oder Network Analyzer messen. Gibt es da eine Faustregel dass man zumindest abschätzen kann, in welche Richtung sich die Induktivität bewegt, wenn man die Spule nicht bei "Messbedingung 1000 Hz" betreibt? Nicht dass ich eine Spule kaufe und dann die Induktivität nur den halben Wert für meinen Betriebsbereich hat. Falk B. schrieb: > Doch, aber nicht beim Conrad. Bei welchem Lieferant könnte man Deiner Meinung nach fündig werden?
@Heinrich K. (heinrich_k) >So wie ich es in dem Artikel verstehe wird der Luftspalt benötigt, wenn >man die Spule als Energiespeicher benutzen möchte, Ja. > was ja nicht mein Ziel ist. Indirekt schon. Es sollen 10A (rms) durch die Drossel fließen, dabei wird zwangsläufig Energie gespeichert. >> Dafür braucht man einen Frequenzgang. Den kann man mit einer passenden >> meßbrücke oder Network Analyzer messen. >Gibt es da eine Faustregel dass man zumindest abschätzen kann, in welche >Richtung sich die Induktivität bewegt, wenn man die Spule nicht bei >"Messbedingung 1000 Hz" betreibt? Wenn man die Frequenz erhöht, kommt mehr und mehr die parasitäre Kapazität zum Tragen und deine Spule wird zum Kondensator. Bei Resonanz hat sie ihren maximalen Blindwiderstand, der bei weiterer Frequenzerhöung dann wieder sinkt, siehe Parallelschwingkreis. > Nicht dass ich eine Spule kaufe und >dann die Induktivität nur den halben Wert für meinen Betriebsbereich >hat. Das ist bei 50 Hz unweahrscheinlich, dort spielen die parasitären Kapazitäten kaum eine Rolle. >Bei welchem Lieferant könnte man Deiner Meinung nach fündig werden? Im Profibereich. Würth Elektronik & Co.
@falk: Vielen Dank für die Tipps, somit habe ich schon mal eine grobe Richtung zur Dimensionierung der Induktivitäten... Grüße
Wie wäre es mit selber wickeln? 3mH und 10Arms sind machbar, mal 2 ergibt dann die 6mH.
Alexander schrieb: > Wie wäre es mit selber wickeln? 3mH und 10Arms sind machbar, mal 2 > ergibt dann die 6mH. Ob ich mich da rantrauen soll weiss ich ehrlich gesagt nicht. Du meinst einfach 2 in Reihe Schalten? Mir ist klar dass rein mathematisch die Induktivitäten in der Reihenschaltung zusammenaddiert werden. Aber ist da in der Praxis auch so? Oder gibt es da störende Effekte? Ansonsten könnte man ja auch einfach 6 Stück "PFC-Drosseln" in Reihe schalten. Diese gibt es nämlich durchaus mit 1 mH und 10 A... Was ich allerdings noch gefunden habe ist das hier: http://www.visaton.de/de/chassis_zubehoer/bauteile/fc_spulen/index.html ("Ferritspule" als Weichenbauteil von einem Lautsprecher-Hersteller) Hier werden relativ kleine 1,5 mH-Spulen mit 13,4 Ampere Belastbarkeit angeboten. Weiß jemand wo hier der Haken ist? Alles andere was ich bisher gefunden habe, hatte weit weit mehr Kupfer verbaut, also durch aus 1-1,5 kg. Der Innenwiderstand ist zwar recht hoch, aber das macht mir eigentlich nix aus, da ich ja sowiso zusätzlich einen Innenwiderstand einbauen möchte. (Diesen könnte man ja dann einfach etwas kleiner dimensionieren)
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