Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Samsung S6 edge Akku - eine Erfahrungsgeschichte.


von Jörg M. (derlang)


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Hallo,

da mein alter Akku einen dicken Bauch bekam und somit meinem Backcover 
ein schönes Spider-Design verpasst hatte, bestellte ich mir einen neuen 
Akku (angeblich Original - die Hoffnung stirbt zuletzt ;)

Als ich dann ein neues Backcover und Akku hatte, machte ich mich an den 
Austausch. Recht einfach mit dem richtigen Werkzeug.

Neuer Akku drin, provisorisch zusammengeschraubt, eingeschaltet...

Nix, aber auch gar nix. Akku leer? Also ans Ladegerät angeschlossen. 
Anzeige auf dem Bildschirm erfolgt: 90% unten auf Display ein blinkender 
grüner Punkt.

Etwas gewartet und eingeschaltet...
Das Handy startet und ich kann mich im Netz einloggen.
Spitze, dachte ich, doch dann, zack => aus.
Mehrfach erneut versucht, maximal 10s, dann startet es neu.

Gut, neuer Akku, vielleicht muss der erlernt werden. Also über Nacht 
geladen. Heute Morgen dann sagenhafte 91%.

Gleiches Spiel wie gestern.

Heute morgen dann wieder alles zurück gebaut. Funktioniert wieder wie es 
soll, nur halt mit dickem Akku.

An den Akkus scheint die Ladeschaltung/Unterspannungsschutz angebracht 
zu sein. Also da vermutlich der Akku eh hin ist und für die 10€ erstmal 
kein Bedarf da ist, ein Fass aufzumachen, wollte ich mal schauen wie 
Samsung das so macht. Also die schwarze Schutzfolie entfernt und siehe 
da, 2 ICs und Hühnerfutter.

Spannung des Akkus gemessen = 4V. Sollte also nahezu voll geladen sein.
Ohne die Schaltung nachvollzogen zu haben, konnte ich am Stecker keine 
Spannung messen. Evtl. sind meine Messspitzen auch zu dick.

Aber nach leichter Biegung der Platine bemerkte ich, dass der Minuspol 
des Akkus seltsam aussieht. Ein bisschen dran gefummelt und schon hebt 
sich die (Löt)-Fahne ab. Die Verpressung sieht nicht ordentlich 
durchgeführt aus. Evtl. ist das schon der Fehler. Mal schauen ob ich die 
anlöten kann.

Da ich aber keine (schwarze) Schutzfolie habe, werde ich den Akku 
anderweitig verwenden und mir einen neuen kaufen. Das Anlöten geschieht 
nur zu Testzwecken.

Nur falls mal jemand auf den selben Fehler stößt...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jörg M. schrieb:
> Da ich aber keine (schwarze) Schutzfolie habe, werde ich den Akku
> anderweitig verwenden und mir einen neuen kaufen. Das Anlöten geschieht
> nur zu Testzwecken.

Da kannst du auch einfach gutes Elektrikerklebeband rumtun und fertig. 
Was verleitet dich, zu glauben, das der nächste gekaufte besser ist? Nur 
aus Neugier :-P

: Bearbeitet durch User
von Jörg M. (derlang)


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Matthias S. schrieb:
> Jörg M. schrieb:
>> Da ich aber keine (schwarze) Schutzfolie habe, werde ich den Akku
>> anderweitig verwenden und mir einen neuen kaufen. Das Anlöten geschieht
>> nur zu Testzwecken.
>
> Da kannst du auch einfach gutes Elektrikerklebeband rumtun und fertig.
> Was verleitet dich, zu glauben, das der nächste gekaufte besser ist? Nur
> aus Neugier :-P


Die Hoffnung, da ich einen funktionierenden habe und einen Akku, der 
nicht funktioniert.
D.h. 50% Gewinnchance beim nächsten ;)

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (outsider)


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Wie alt ist das Gerät denn? Falls <2 Jahre, dann würde ich es 
beanstanden. Da der Akku nicht ohne Öffnen des Gerätes wechselbar ist (= 
Garantieverlust), ist das für mich ein Fall von Gewährleistung. Der 
Mangel dass das Gerät mechanisch durch einen alternden Akku zerstört 
wird, lag schon konstruktionsbedingt von Anfang an vor. (Update: S6 kam 
April 2015 raus, kann also noch garnicht 2 Jahre alt sein)

Aufgeblähte Akkus kommen ja immer wieder mal vor. Wenn dadurch aber das 
Gerät zerstört wird, ist das meines Erachtens eine Fehlkonstruktion. Ich 
hatte aufgeblähte Akkus (original) bei einem ZTE und bei einem Siemens 
Mobiltelefon, sowie bei einer Dashcam. Bei einem gefälschten Samsung 
Galaxy Note 3 Akku hatte ich das auch. Aber bei allen Fällen galt: der 
Akkudeckel hat sich etwas ausgebeult und das war es dann auch schon. 
Nachdem ein neuer Akku eingesetzt wurde, war alles wie zuvor. Leider 
kaufen einfach zu viele Leute Geräte mit fest verbauten Akkus und 
ermutigen die Hersteller noch mehr so einen Unsinn zu entwickeln.

von Jörg M. (derlang)


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Ja, das Gerät ist noch keine 2 Jahre. Wurde aber durch eine andere 
Spider-App schonmal repariert und da der Lautsprecher auch defekt war 
und meine Frau im Sommer dann schön das Gerät in den Sand hat fallen 
lassen (hatte es immer im Tauchercase, aber Frauen...) habe ich keine 
Lust auf Diskussionen wegen falscher Bedienung etc (Sandkorn im Loch des 
LS war zu sehen).

Nach der Reparatur des Displays ist nach 2 Monaten das Backcover schräg 
eingerissen. Dachte damals an Verspannung des Glases durch die 
Reparatur. Konnte aber mit den kleinen Riss leben.

Irgendwann hab ich Lautsprecher für 5 Euro gefunden und einen bestellt. 
Zusätzlich ein neues Backcover. Lautsprecher tausch ging recht gut, 
alles eingebaut und beim Festkleben des neuen Backcovers ist das dann 
unten rechts wieder gesprungen. Per Augenmaß konnte man dann die kleine 
Delle in der rechten unteren Ecke des Akkus erkennen.

Daher die Aktion mit Akku Tausch. Alles in allem ein bisschen Warten auf 
Ersatzteile. Gesamtkosten von um die 50€. Nebenher etwas dazu gelernt.

=> Einfacher und lehrreicher als Garantiebeanspruchung.

Aber hab mal versucht die Schaltung nachzuvollziehen.

Im Grunde ist es wie beim Datenblatt angegeben aufgebaut:

linkes IC mit Beschriftung 5225Z.

http://www.e-devices.ricoh.co.jp/en/products/product_power/bmu/r5475/r5475-e.pdf

Rechts IC wird der doppel Mosfet sein, hab aber kein DB gefunden: X1870.

Selstsam ist nur noch der Widerstand und Kondensator auf der rechten 
Seite. Die kann ich nicht zuordnen. R = 1K.
Der linke Widerstand scheint für eine Messung oder anders gearteter 
Rückmeldung zu sein (+Batt -> 1K -> Stecker).

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