Hallo, hoffentlich darf ich hier eine absolute Anfängerfrage stellen. Falls das unerwünscht ist, löscht einfach den Beitrag. Ich habe Schwierigkeiten den Begriff 'Spannungsabfall' zu denken, ein inneres Verstehen zu ihm aufzubauen. Ist folgende Nutzung des Begriffs korrekt? In einem Stromkreis mit 9 V Gleichstrom und einem beliebigen Widerstand, fällt an dem Widerstand 9 V Spannung ab. In einem Stromkreis mit 9 V Gleichstrom und zwei in Reihe geschalteten, beliebigen aber identischen Widerständen, fällt an jedem Widerstand 4,5 V Spannung ab. Vielen Dank im voraus!
Ja. Das ist (im wesentlichen) korrekt so, wie Du in den Beispielsätzen das Wort "abfallen" verwendest. (Im zweiten Satz ist statt "fällt ab" richtiger "fallen ab"; also die Mehrzahl, weil Du von zwei Spannungen sprichst, die abfallen).
Wir haben einen extra Kuebel, der Spanungsabfallkuebel, der wird taeglich geleert und an die Entsorgungen/Verwertung weitergereicht.
Weiter kann man ergänzen, dass sich "abfallen" in der Elektrotechnik, auf jeden Spannungsunterschied zwischen zwei unmittelbar oder mittelbar verbundenen Knoten bezieht, die (wenigstens teilweise) vom selben Strom durchflossen werden. Etymologisch kann ich das nicht kompetent begründen, vermute aber, dass es im Wesentlichen auf "verringern" und indirekt auf "erhöhen" zurückzuführen ist, also in gewisser Weise metaphorisch gemeint ist, wie etwa ein "Hang, der abfällt". Analog wird der Umstand in Englisch als "fall" bezeichnet. Aber auch das englische "drop" wird für den selben Umstand bezeichnet. Man darf nur nicht, - ich weiß ja nicht, worin genau Deine Schwierigkeit liegt - , etwa einen Vorgang, wie das Herabfallen eines vorher an einem Ast befindlichen Blattes oder ähnliches damit verbinden. Das muss man sich einfach merken.
Spannung = Potentialdifferenz = Energie/Ladung, d.h. Spannungsabfall bedeutet, dass Energie umgesetzt wird z.B. in Form von Wärme
Hallo Die Begrifflichkeit "Abfall" oder "abfallen" kann für einen Anfänger tatsächlich etwas verwirrend sein. Man darf bei "Abfallen" nicht im Sinne von Verschwinden, wegfallen, vernichten denken, sondern mehr im Sinne von anliegen, einen gewissen Anteil haben, oder so ähnlich. Wie du mittels der Reihenschaltung schon selbst herausgefunden hast liegt ->über<- jeden Widerstand, abhängig von den Widerstandsverhältnissen untereinander, eine bestimmte Spannung an, wenn an einen Widerstand eine Spannung anliegt bleibt natürlich für die anderen Widerstände in der Reihe weniger Spannung überig => es "fehlt" etwas von der Spannung oder es bleibt nur noch ein geringerer Anteil überig. "Abfall" und "abfallen" erzeugt im Alltag bei den meisten "normalen" :-) Menschen halt ein anderes Bild im Kopf, als das was in der Elektrotechnik darunter verstanden wird. Praktiker
Also bei uns in der Berufsschule wird peinlichst darauf geachtet, dass „Spannungsfall“ und nicht „Spannungsabfall“ dafür benutzt wird, da Spannungsabfall eine zeitliche Änderung der Spannung bedeuten soll.
Vielen Dank Theor, zu wissen, dass ich das Wort richtig verwandt habe, hilft mir schon sehr. Eine weitere Frage ist, kann ich 'anliegen' und 'abfallen' synonym verwenden? Sind die Sätze so auch richtig? In einem Stromkreis mit 9 V Gleichstrom und einem beliebigen Widerstand, liegt an dem Widerstand 9 V Spannung an. In einem Stromkreis mit 9 V Gleichstrom und zwei in Reihe geschalteten, beliebigen aber identischen Widerständen, liegen an jedem Widerstand 4,5 V Spannung an. PS: Was BB sagt, verwirrt schon wieder. Setze ich BB's behauptung als wahr, dann sind meine Sätze falsch, es gäbe dann dort nur einen Spannungsabfall von 0 V, weil in der idealen Modellrechnung keine Wärme etc. berücksichtigt wurde.
AA schrieb: > Vielen Dank Theor, zu wissen, dass ich das Wort richtig verwandt > habe, > hilft mir schon sehr. Eine weitere Frage ist, kann ich 'anliegen' und > 'abfallen' synonym verwenden? Sind die Sätze so auch richtig? > > In einem Stromkreis mit 9 V Gleichstrom und einem beliebigen Widerstand, > liegt an dem Widerstand 9 V Spannung an. > > In einem Stromkreis mit 9 V Gleichstrom und zwei in Reihe geschalteten, > beliebigen aber identischen Widerständen, liegen an jedem Widerstand 4,5 > V Spannung an. > > PS: Was BB sagt, verwirrt schon wieder. Setze ich BB's behauptung als > wahr, dann sind meine Sätze falsch, es gäbe dann dort nur einen > Spannungsabfall von 0 V, weil in der idealen Modellrechnung keine Wärme > etc. berücksichtigt wurde. Ja, das "anliegen" kannst du auch verwenden. Zum Thema BB: Das ist schlichtweg falsch. Eine Spannung kann auch an einem unendlich großen Widerstand anliegen. Da fließt aber ein unendlich kleiner Strom. Das heißt, es wird keine Leitung in Wärme umgesetzt. Das heißt, allein das Anliegen einer Spannung bedeutet noch keine Umsetzung im Wärme!
Mostpfeife schrieb: > der wird > taeglich geleert und an die Entsorgungen/Verwertung weitergereicht. Was kriegst denn da für die Kilovoltstunde? Gruss Chregu
AA schrieb: > Ich habe Schwierigkeiten den Begriff 'Spannungsabfall' zu denken, ein > inneres Verstehen zu ihm aufzubauen. Da der "Spannungsabfall" in Volt gemessen wird, ist das nichts anderes als elektrische Spannung. U = R*I
Ersetze das Wort "Spannungsabfall" durch "Spannungsgefälle" und der Begriff dürfte etwas klarer werden.
Heruntergefallen schrieb: > Also bei uns in der Berufsschule wird peinlichst darauf geachtet, dass > „Spannungsfall“ und nicht „Spannungsabfall“ dafür benutzt wird, da > Spannungsabfall eine zeitliche Änderung der Spannung bedeuten soll. Das ist ein Problem deine Berufsschule. Jeder andere verwendet "Spannungsabfall". Und unter einer "fallenden" Spannung wird wohl jeder andere eine zeitlich abnehmende Spannung verstehen.
Hallo Man kann sich den Begriff Spannungsabfall und dein Beispiel mit der 9V-Spannungsquelle auch anhand eines Vergleiches klarmachen: In einem Skigebiet steigen die Skifahrer in den Einstieg eines Skiliftes. Willkürlich sagen wir, dass dieser Einstieg die Höhe 0m hat. (Man könnte natürlich auch den Meeresspiegel als 0m verwenden. Dann hätte der Einstieg des Liftes vielleicht eine Höhe von 1000m.) Die Skifahrer fahren 900 Höhenmeter nach oben und steigen wieder aus dem Lift aus. Sie sind nun auf einer Höhe von 900m (falls man den Meeresspiegel als Nullpunkt verwendet, sind die Skifahrer nun 1900m hoch). Anschließend fahren die Skifahrer über eine einzige, lange Piste wieder zum Einstieg des Liftes zurück. folgendes entspricht sich: Skigebiet Stromkreis ------------------------------------------------ Potential Höhe Spannung Höhenunterschied (=Potentialunterschied) Skifahrer Ladung Skilift Batterie / Elektrizitätsquelle unterer Einstieg Minuspol der Quelle oberer Ausstieg Plusopl der Quelle Piste Widerstand Man könnte also vergleichen: Die Ladung fließt in den Minuspol der Quelle hinein (die Skifahrer steigen unten in den Lift ein). Die Ladung wird von der Quelle auf ein höheres Potential gebracht (Die Skifahrer werden vom Lift auf eine größere Höhe gebracht). Die Ladung fließt über den Widerstand zurück zum Minuspol der Quelle. Dabei gelangt sie auf ein niedrigeres Potential (Die Skifahrer fahren über die Piste zurück zum unteren Einstieg des Liftes. Dabei gelangen sie wieder auf eine niedrigere Höhe). Der Spannungsabfall (in diesem Beispiel 9V) entspricht also der Höhendifferenz, die die Skifahrer auf einer Piste (in diesem Beispiel: 900m) nach unten zurücklegen. Besitzt dein Stromkreis nun eine Reihenschaltung aus zwei Widerständen, so müssen wir auch das Skigebiet umbauen: Die Skifahrer müssten über zwei aufeinanderfolgende Pisten zurück zum Einstieg des Liftes fahren. Sind die beiden Widerstände gleich, so müssen auch die beiden Pisten gleiche Höhenunterschiede (450m je Piste) besitzen. Man misst also an jedem Widerstand einen Spannungsabfall von 4,5V Zum Verständnis hilft es vielleicht, wenn du dir mal einen Stromkreis und das Skigebiet nebeneinander malst. Der Pluspol der Quelle sollte dabei weiter oben gezeichnet werden als der Minuspol, da das Potential am Pluspol höher ist. Achtung: Dieser Vergleich hat Grenzen! In Wirklichkeit bewegen sich in einem Stromkreis, der aus metallischen Leitern aufgebaut ist, Elektronen. Sie bewegen sich außerhalb der Quelle in der Regel (falls es keine weiteren Quellen gibt) vom Minuspol der Quelle zum Pluspol der Quelle. Die Elektronen laufen also die Piste hoch und fahren mit dem Lift wieder runter. In der Elektrotechnik arbeitet man jedoch in der Regel mit der technischen Stromrichtung. Das bedeutet, dass man sich vorstellt, dass sich positive Ladungsträger aus dem Pluspol heraus durch den Stromkreis zum Minuspol der Quelle bewegen. Negative Ladungsträger bewegen sich in dieser Vorstellung nicht im Stromkreis. Diese Vorstellung ist in Ordnung, da Elektronen eine negative Ladung besitzen. Die Skifahrer entsprechen also den gedachten, positiven Ladungsträgern. Außerdem können die Skifahrer mal schneller fahren und mal langsamer fahren und auch mal eine Pause machen. Im Stromkreis bewegen sich die Elektronen (bzw. die gedachten, positiven Ladungsträger) in der Regel jedoch im zeitlichen Mittel mit konstanter Geschwindigkeit (der sogenannten Driftgeschwindigkeit). Jetzt habe ich einiges mehr geschrieben, als ich ursprünglich wollte. Irgendwie hängt das aber alles zusammen. Ich hoffe, der Post verwirrt nicht zusätzlich. Viele Grüße Michael
Vielen Dank euch allen, ich hab den Begriff jetzt klarer im Kopf und suche auch nicht mehr nach unterschieden zwischen 'anliegen' und 'abfallen'. Wenn man z.B. im Stromkreis zwei Messpunkte wählt, zwischen denen keine Bauteile liegen, dann liegt dort keine Spannung an und es fällt auch keine Spannung ab. Weil an beiden Messpunkten die Ladung im Leiter gleich groß ist, ist die Differenz der Ladungen null. Mit der Formel U=R*I bekommt man auch null, wenn man den Widerstand in der Leitung als 0 ansieht.
> Weil an beiden Messpunkten die Ladung im Leiter > gleich groß ist, ist die Differenz der Ladungen null. Fast: Es müsste heißen: Weil an beiden Messpunkten das Potential gleich groß ist, ist die Differenz der Potentiale (= Spannung) null. Das ist so, wie wenn man im Skigebiet den Höhenunterschied zweier gleich hoher Punkt bestimmt. Da ist der Höhenunterschied natürlich auch null. Dies gilt jedoch nur unter der Annahme, dass der Leiter wirklich einen Widerstand von Null hat. Mit der Formel > U=R*I bekommt man auch null, wenn man den Widerstand in der Leitung als > 0 ansieht.
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