Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Nixie Röhren Radioaktivität


von Na K. (haniball)


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Hallo,

ich bin fasziniert von Nixieröhren. Als absoluter Laie frage ich mich, 
inwieweit die Gasgemische radioaktiv sind. Ich habe lediglich gelesen 
dass früher Kobalt bei manchen Röhren beigemischt wurde. Ich habe bei 
den techischen Blättern von zB RFT zwar das Wort Gasgemisch gelesen, 
jedoch keine konkreten Angaben zum Gas. Vielleicht hat jemand da mehr 
Ahnung von dem Thema und kann etwas Licht ins dunkel bringen ?

Grüße,
Haniball

von Max D. (max_d)


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Helium und neon.

von Hp M. (nachtmix)


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Na K. schrieb:
> Als absoluter Laie frage ich mich,
> inwieweit die Gasgemische radioaktiv sind.

Nicht notwendiger Weise.
Auch bei anderen Glimmlampen ist es üblich einen schwachen Beta-Strahler 
zu verwenden, der die Zündung erleichtert.
Entweder im Gas, oder auf einer Elektrode aufgebracht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Selbst wenn da Kobalt benutzt wurde, heisst das nichts von 
Radioaktivität. Kobalt ist z.B. auch Bestandteil von Magneten, Turbinen, 
Lebewesen usw.
https://en.wikipedia.org/wiki/Cobalt
Es gibt etwa 22 Kobaltisotope, die strahlen, das langlebigste ist CO58 
mit etwas über 5 Jahren Halbwertszeit. Die anderen haben HW Zeiten von 
ein paar Sekunden bis unter einem Jahr. Kannste also bzgl. 
Radioaktivität völlig vergessen.

von Hp M. (nachtmix)


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Matthias S. schrieb:
> Kannste also bzgl.
> Radioaktivität völlig vergessen.

Das ist allerdings eine völlig neue Erkenntnis.

von Anonymus (Gast)


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Auja, TROLL, die Dinger sind megamäßig aktiv, kann schon mal vorkommen 
dass das Bundesministerium für Reaktorsicherheit mal eben vorbeischaut 
;)
Früher hat man's noch nicht so streng gesehen, aber die Mengen an 
radioaktivem Material in diesem Dingern sind beträchtlich. Das 
gefährlich ist ja dass das spaltbares Material ist und womöglich von 
Terroristen für eine A-Bombe verwendet werden könnte. dickescheiße Tja 
du solltest mit den Zeug aufpassen, kann ganz schnell mal schief gehen. 
Besondere vorsicht würd ich wallten lassen wenn du das Zeug in 
irgendwelchen Scheunen gefunden hast; gut möglich dass sie dann noch aus 
der Zeit vor dem Weltkrieg stammen. Die haben's nämlich besonders in 
sich. Enthalten nämlich noch wesentlich mehr radioaktive Elemente als 
jene welche später gebaut wurden. Drum lasse vorsicht wallten! Falls du 
gedenkst eine solche auseinander zu bauen, kann's nicht schaden den 
Zivilschut vorab zu informieren; sicher ist sicher, damit schon mal die 
Jodtabletten verteilt werden können.

von Anonymus (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Es gibt etwa 22 Kobaltisotope, die strahlen, das langlebigste ist CO58
> mit etwas über 5 Jahren Halbwertszeit. Die anderen haben HW Zeiten von
> ein paar Sekunden bis unter einem Jahr. Kannste also bzgl.
> Radioaktivität völlig vergessen.

Auja richtig, denn so kürzer die Halbwertszeit um so geringer die 
Aktivität!!!

von Georg (Gast)


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Anonymus schrieb:
> Auja richtig

Es macht wohl wenig Sinn, in einer Anzeigeröhre ein Nuklid mit wenigen 
Tagen Halbwertszeit zu verwenden, weil dann die Anzeige nicht mal bis 
zur Auslieferung funktionieren würde.

Aber logisches Denken ist halt nicht jedem gegeben. Nicht verzweifeln, 
im postfaktischen Zeitalter kann das sogar ein Vorteil sein.

Georg

von Hp M. (nachtmix)


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http://www.webcitation.org/6ByJGrM6R
Nixie-Röhren kommen in diesem Bericht allerdings nicht mehr vor, weil 
das allenfalls noch bedeutungslos geringe Altlasten sind.
In Labors, die sich mit der Messung von Spuren radioaktiver Isotope 
befassen, sind solche Störstrahler trotzdem höchst unerwünscht.

von vorticon (Gast)


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Anonymus schrieb:
> Auja, TROLL, die Dinger sind megamäßig aktiv
Bitte nicht so vorlaut, wenn man nichts zum Thema zu sagen hat.

Ganz grundsaetzlich wurden bei manchen Gasentladungsroehren 
Beta-Strahler mit eingebaut, wie schon geschrieben wurde. Inwieweit das 
bei Nixie-Roehren der Fall war weiss ich nicht. Betastrahlung hat 
ohnehin eine sehr kurze Reichweite und kann weder den Glaskolben noch 
die Haut durchdringen. Von daher: keine Panik.

von Marek N. (Gast)


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Eigentlich sollten Nixie-Röhren nicht mit radioaktiven Hilfselementen 
versetzt sein, da es nicht auf die Schaltgeschwindigkeit ankommt.

Es gab wohl ein paar Glimmstabilisatoren, die radioaktiv waren. Der Name 
"Cerberus" ist mir noch in Erinnerung. Diese sind aber auf dem 
Glaskolben und der Verpackung als solche gekennzeichnet. Ebenso kann das 
für manche Thyratrons und andere Schaltröhren zutreffen. Diese sind 
aber stets gekennzeichnet.

Also ist die latente Gefahr gering, die von solchen Röhren ausgeht, und 
wenn man nicht gerade den Kolben zerbricht, das Gas sofort einatmet und 
auch noch die Elektroden ableckt, praktisch Null.

Von einem Besuch in Zwischenlager Gorleben weiß ich, dass z.B. die 
Strahlenbelastung im dortigen Besucherzentrum geringer ist, als in 
manchen Teilen des Schwarzwaldes.

Also alles halb so wild ;-)

von Hp M. (nachtmix)


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Marek N. schrieb:
> Es gab wohl ein paar Glimmstabilisatoren, die radioaktiv waren. Der Name
> "Cerberus" ist mir noch in Erinnerung.

Cerberus war der Name einer sehr alten Firma, die schon vor dem 
2.Weltkrieg Glimmröhren aller Art (Relaisröhren, Spannungsmeßröhren, 
Stabis, Überspannungsableiter) herstellte. Diese Firma hat den 
massenhaften Einsatz von Nixies aber wohl nicht mehr erlebt; jedenfalls 
sind mir keine Nixies von Cerberus bekannt.

Marek N. schrieb:
> Ebenso kann das
> für manche Thyratrons und andere Schaltröhren zutreffen. Diese sind
> aber stets gekennzeichnet.

Damals noch nicht.
Das in Glimmlampen verwendete Krypton-85 ist relativ ungefährlich, da es 
ein Edelgas ist und als solches nicht chemisch gebunden wird.
Selbst wenn du es beim Bruch einer solchen Lampe einatmest, so verbleibt 
es nicht lange im Körper, da du es sogleich wieder ausatmest.
Das beim beta-Zerfall diese Gases entstehende Rubidium ist nicht 
radioaktiv, und in den geringen Mengen, die hier zur Debatte stehen, 
biologisch völlig irrelevant.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Anonymus schrieb:
> Auja richtig, denn so kürzer die Halbwertszeit um so geringer die
> Aktivität!!!

Dann überlege mal, wann die letzte Nixie gefertigt wurde.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> Dann überlege mal, wann die letzte Nixie gefertigt wurde.

2017?

von Soso... (Gast)


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Anonymus schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Es gibt etwa 22 Kobaltisotope, die strahlen, das langlebigste ist CO58
>> mit etwas über 5 Jahren Halbwertszeit. Die anderen haben HW Zeiten von
>> ein paar Sekunden bis unter einem Jahr. Kannste also bzgl.
>> Radioaktivität völlig vergessen.
>
> Auja richtig, denn so kürzer die Halbwertszeit um so geringer die
> Aktivität!!!

Das ist falsch.
Es ist genau umgekehrt. Warum ist eigentlich klar, oder? Jeder Zerfall 
erzeugt eine "Einheit" Strahlung. Umso schneller der Zerfall einer 
bestimmten Menge, umso mehr "Einheiten" pro Zeit -> höhere Aktivität.

Aber:
Wenn Nixie-Röhren sagen wir mal 40 Jahre als sind, und die Halbwertszeit 
5 Jahre beträgt ist davon nur noch 1/2^8 = 0,4% davon übrig.

Wenn vor 40Jahren die Strahlung als unbedenklich galt, ist 1/256 davon 
erst recht unbedenklich, auch nach heutigen, möglicherweise strengeren 
Standards.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald W. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>
>> Dann überlege mal, wann die letzte Nixie gefertigt wurde.
>
> 2017?

Lt. dieser Seite hier etwa 1970:
http://www.nixieuhren.de/uebernixies/index.php

von Icke ®. (49636b65)


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vorticon schrieb:
> Betastrahlung hat
> ohnehin eine sehr kurze Reichweite und kann weder den Glaskolben noch
> die Haut durchdringen.

Na Vorsicht. Das trifft auf Alpha-Strahler zu. Betastrahlung durchdringt 
sehr wohl die Haut und je nach Stärke auch Glas. Zuverlässig abschirmen 
kann man sie mit mehrere mm dickem Leichtmetall, z.B. Aluminium, und die 
entstehende Bremsstrahlung zusätzlich mit einem Blech aus Schwermetall.

: Bearbeitet durch User
von Автомат К. (dermeckrige)


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Matthias S. schrieb:
> Lt. dieser Seite hier etwa 1970:
> http://www.nixieuhren.de/uebernixies/index.php

Das halte ich für ein Gerücht. Mein russischer Zählfrequenzmesser ist 
Baujahr ca. 1987, ich glaube kaum das die darin verwendeten Nixies 
damals bereits NOS waren. Vermutlich wurden Nixies im Ostblock bis zum 
Zusammenbruch der SU gefertigt.

Zudem gibt es heute wieder Manufakturen, die die Anzeigeröhren neu 
fertigen.

von vorticon (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Na Vorsicht. Das trifft auf Alpha-Strahler zu. Betastrahlung durchdringt
> sehr wohl die Haut und je nach Stärke auch Glas.

Kommt auf die Energie der Teilchen an. Auf sehr hochenergetische 
Betastrahlung trifft das zu, was du sagst. Strahlung von bspw. Tritium 
hat tatsaechlich eine sehr geringe Reichweite und kann nicht in den 
Koerper eindringen bzw. einen Glaskolben verlassen.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

>>> Dann überlege mal, wann die letzte Nixie gefertigt wurde.
>>
>> 2017?
>
> Lt. dieser Seite hier etwa 1970:

M.W. werden u.a. in Russland nach wie vor Nixies neu gefertigt.
Aus kommerziellen Meßgeräten sind sie allerdings wirklich in
den siebziger Jahren verschwunden.

von Jogge (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich habe mir vor ein paar Wochen ein paar Bienenkorb Glimmlampen 
gekauft. Herstellungsdatum ca. 1938. Nachdem ich euer Thema hier 
verfolgt habe, war mein Interesse geweckt. Deshalb bin ich mit den 
Lampen an ein Instituts bei uns an der Uni und habe sie auf Beta und 
Gammastrahlung hin untersucht. Absolut nichts messbar und von dem her 
auf jeden Fall viel schwächer als die natürliche Strahlung. 
Alphastrahlung konnten wir nicht messen, aber die kommt wohl nicht durch 
den Glaskolben. Das heißt, solange die Lampe leuchtet ist der Kolben 
verschlossen und es kann auch nichts austreten.
Wie es sich bei Nixies verhält weiß ich nicht, aber ich denke mal dass 
die ähnlich aufgebaut sind. Um die Zündspannung einer Glimmlampe zu 
verringern muss nicht unbedingt ein Radioaktives Gas verwendet werden. 
Es ist auch möglich für die Elektroden ein Material mit möglichst 
geringem Kathodenfall zu verwenden (z.B. Barium). Das ist wohl auch bei 
den Glimmlampen vor Allem für den 110V-Markt so gemacht worden. Ob es 
bei Nixies ähnlich ist weiß ich allerdings nicht...

Grüße!

von Werner H. (werner45)


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Warum so kompliziert?
Den Aufwand treibt keiner! Billig muß es sein.

Die Elektroden sind aus Eisenblech, das Füllgas ist Neon, sonst nichts.
Die Zündspannung ist etwa 100 V, die Brennspannung 80 V.
Leuchtet also auch in USA mit 117 V AC und in Japan mit 100 V AC.

Vgl. Wikipedia  "Glimmlampe"

Gruß   -   Werner

von Gästchen (Gast)


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Na K. schrieb:
> Als absoluter Laie frage ich mich,
> inwieweit die Gasgemische radioaktiv sind.

Ich denke mehr Gedanken wäre bei Jod-131 angebracht was sich derzeit in 
der Luft befindet, und zwar von Spanien bis nach Norwegen, es sind 
derzeit ca. 6 Bacquerel per m³. Natürlich wird in jedem Zeitungsartikel 
darauf hingewiesen dass es so gut wie harmlos sei und es soll bloß keine 
Panik verbreitet werden, aber der ehrliche Kommentar eines Profs:"Die 
Dosis an sich ist gering, aber es heißt nicht dass es keinen Einfluß auf 
unsere Gesundheit hat". Auch in 8 Tagen (HW-Zeit von Jod-131) kann man 
genug Dreck inhalieren wenn man oft draussen ist.

von Udo W. (einstein55)


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Matthias S. schrieb:

>
> Dann überlege mal, wann die letzte Nixie gefertigt wurde.

Heute?
https://www.youtube.com/watch?v=wxL4ElboiuA

von glatze (Gast)


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Gästchen schrieb:
> unsere Gesundheit hat". Auch in 8 Tagen (HW-Zeit von Jod-131) kann man
> genug Dreck inhalieren wenn man oft draussen ist.

Genug wofür? Um mit solchen Pseudoaussagen Angst zu verbreiten? Oder ist 
das verkappte Werbung für Sportstudios, weil man beim Joggen in frischer 
Luft radioaktiv verseucht wird und dann schon in der menschlichen 
Halbwertszeit drauf geht?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wers noch nicht kennt - die Ortsdosisleistung wird seit langer Zeit 
erfasst und z.B. hier visualisiert:
http://odlinfo.bfs.de/DE/themen/wo-stehen-die-sonden/messstellen-in-deutschland.html

von x0x (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Wers noch nicht kennt - die Ortsdosisleistung wird seit langer
> Zeit erfasst und z.B. hier visualisiert:
> http://odlinfo.bfs.de/DE/themen/wo-stehen-die-sond...

Cool ich hab gerade entdeckt das sogar eine Messstation in dem Ort steht 
in dem ich wohne. Vermutlich wegen der Nähe zu einem AKW (+/- 25km)

Danke für den Link!

von Alex W. (a20q90)


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Udo W. schrieb:
> Heute?
> Youtube-Video "The Art of Making a Nixie Tube"

Cool, danke!


Hätte der Typ vorher hier in uC.net gepostet das er vorhat Nixies zu 
bauen, wäre er als Spinner zerfleischt worden! Er hats einfach gemacht 
:-)

von Soul E. (Gast)


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Die Hummel weiss auch nicht, dass sie physikalisch gesehen gar nicht 
fliegen kann. Deshalb macht sie es einfach.

von Sven D. (Gast)


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soul e. schrieb:
> Die Hummel weiss auch nicht, dass sie physikalisch gesehen gar nicht
> fliegen kann

Diese Märchen wurde widerlegt. Leider hält es sich besser als die 
Wahrheit. https://de.wikipedia.org/wiki/Hummel-Paradoxon

von Paul B. (paul_baumann)


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soul e. schrieb:
> Die Hummel weiss auch nicht, dass sie physikalisch gesehen gar nicht
> fliegen kann. Deshalb macht sie es einfach.

Nicht nur das. Es hat schon Leute gegeben, die sogar eine Kuh fliegen 
ließen.

http://www.stupidedia.org/stupi/Fliegende_Kuh

MfG Paul

von StrahlemannUndSöhne (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Ich denke mehr Gedanken wäre bei Jod-131 angebracht was sich derzeit in
> der Luft befindet, und zwar von Spanien bis nach Norwegen, es sind
> derzeit ca. 6 Bacquerel per m³.

Da würd ich mir keine Gedanken machen.

Ich habe einen Geigerzähler dauerlaufen, da tauchte das nicht auf. Wie 
auch, das sind ganze 6 Zerfälle pro Sekunde und m². Das Zählrohr hat 
höchstens ein paar cm², da treffen pro Tag <1 Teilchen ein. Wenn 
überhaupt. Das ist ein winziger Bruchteil der Nullzählrate

Ich versuche das für die Hysteriker mal in Sievert umzurechnen. Bitte um 
Korrektur bei Fehlern - bin kein Physiker!

Iod-131 : 0,971MeV  6 Bq  1,6 E-19J/eV = 0,93 pW/m²

Nehmen wir mal an, diese gesamte "höllische" Strahlenleistung wirkt 
jetzt 1 Jahr auf 1kg deines Körpers ein, dann sind das stolze 29µSv / 
Jahr.
Weniger als ein Flug Berlin <> München.

Nur ist das extrem stark übertrieben, weil:
- Nicht jedes kg Körpergewicht 1m² Oberfläche belegt (hoffe ich)
- Iod-131 nur rund 8 Tage Halbwertszeit hat
Wenn mehr als 1µSv/Jahr zusammenkommen, würde mich das stark 
überraschen.

Nun könnte man meinen, das reichert sich in der Schilddrüse an. jaja, 
tut es. Es wird dann gefährlich, wenn man mehrere zig m² Erdoberfläche 
ablecken. Wenig realistisch.

Somit ist die Aussage der Behörden, das wäre harmlos, noch stark 
übertrieben. Das ist nichts.

von Georg (Gast)


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soul e. schrieb:
> Die Hummel weiss auch nicht, dass sie physikalisch gesehen gar nicht
> fliegen kann. Deshalb macht sie es einfach.

Manche wissen nicht, dass sie keine Ahnung haben. Sie posten halt 
einfach.

Georg

von Uhu U. (uhu)


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StrahlemannUndSöhne schrieb:
> Es wird dann gefährlich, wenn man mehrere zig m² Erdoberfläche
> ablecken.

Wieso m² Erdoberfläche ablecken? Das Jod 131 ist in der Luft gasförmig 
und man inkorporiert es duch die Lunge...

Allerdings sind 6 Bq/m³ wirklich keine Dosis, vor der man sich besonders 
fürchten müsste.

von Georg (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Wieso m² Erdoberfläche ablecken?

Schwäbische Kehrwoche?

Georg

von Prepperok (Gast)


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Zum I-131 in der Luft:

macht man(n) sich die Mühe, die Meldung mal richtig zu lesen und die 
Einheit zu betrachten (und die Quellen der Angabe zu finden), findet man 
dort dass nicht von Bq je Kubikmeter, sondern µBq je Kubikmeter die Rede 
ist. Das ist DEUTLICH weniger. Man(n) oder Frau müßte ca 380 Jahre 
atmen, um wenigstens 1 Bq I-131 in die Lunge zu bekommen.
Fazit pure Panikmache.

Die ODL Messstation des Bundes (Station "Schauinsland") zeigt die Werte 
auch, bitte daran denken, das hier eine Log-Skala verwendet wird. 
Messzeit 1 Woche, Auswertezeit 3 Tage, weil die Werte an der Messgrenze 
liegen.

von Prepperok (Gast)


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Link zur Röhrengeschichte: Radioaktive Beimengungen bei Röhren:

https://www.die-wuestens.de/iz/RFTRAD.pdf

von Axel R. (Gast)


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http://www.daliborfarny.com/product/rz568m-nixie-tube/

Da geht noch was... 145USD. krass

StromTuner

von Olaf (Gast)


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> Da geht noch was... 145USD. krass

Wiviel Stunden musste man 1960 arbeiten um sie eine Nixie kaufen zu 
koennen? Ich vermute mal das die garnicht so teuer ist im vergleich zu 
frueher.
Es war halt schon immer etwas teurer einen guten Geschmack zu haben. :)

Olaf

Beitrag #4944829 wurde vom Autor gelöscht.
von Holm T. (Gast)


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Axel R. schrieb:
> http://www.daliborfarny.com/product/rz568m-nixie-tube/
>
> Da geht noch was... 145USD. krass
>
> StromTuner

Hmm.. Ich habe hier ein Röhrendatenbuch von 1975 aus der DDR, darin sind 
Indusrieabgabepreise veröffentlicht.

Die DDR Z568M (und Z5680M) ist eine 10cm hohe Röhre mit 50mm hohen 
Ziffern,
die größte Nixie die WF zu DDR Zeiten gebaut hat. Ich weiß es nicht aber 
ich denke diese "rz568m" wird nicht umsonst so heißen...

Die DDR Röhre kostete in diesem Katalog 50 DDR Mark das Stück. Ich habe 
10 Jahre später im Dreischichtsystem 850-1000 Mark im Monat verdient und 
86 Mark im Monat für eine 68,5qm Fernheizungswohnung warm an Miete 
gezahlt.

Gruß,

Holm

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