Hallo zusammen, ich erstelle ein neues Package in Eagle und möchte natürlich sicherstellen, dass auch die Drill Sizes für die jeweiligen Bauteile passen. So möchte ich Gleichtaktdrosseln verbauen mit einem Pin-Durchmesser von 1,12mm. Wie viel größer soll das Bohrloch gewählt werden, damit es passt? Reicht 1,2mm? Gibt es eine Faustregel für das Wählen von Bohrlochgrößen? Danke und viele Grüße Nico
Nico schrieb: > Gibt es eine Faustregel für das Wählen von Bohrlochgrößen? Üblicherweise sollte der Hersteller so etwas vorschreiben (indem er die Footprints im Datenblatt beschreibt). Wenn du eine Platine fertigen lässt, dann ist der Bohrdurchmesser in den Daten normalerweise der Enddurchmesser, d. h. der Hersteller macht das Bohrloch groß genug, als dass mit der Galvanisierung dann die gewünschte Öffnung verbleibt. Zuweilen wird bei sehr kleinen Durchmessern davon abgewichen in der Annahme, dass es sich um ein Via handelt, bei dem kein Bauteil mehr reinpassen muss. Das musst du mit dem jeweiligen Fertiger klären. Ansonsten klingt 1,2 mm für einen Draht von 1,12 mm Durchmesser ausreichend bis reichlich; klassische THT-Bauteile hat man gern auf „Presspassung“ eingesetzt (leichtes Untermaß), damit sie zwischen Bestückung und Löten nicht wieder herausfallen.
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Jörg, danke für deine Antwort! Ja, kenne das auch von den meisten Datenblättern, dass die Bohrlochgröße drauf steht. Das ist bei Vakuumschmelze leider nicht der Fall ;) Hier stehe nur Anschlüsse 1,12mm, was sich beim Messen auch bewahrheitet hat. Würdest du eher einen kleineren Durchmessen wählen? Grüße Nico
Jörg W. schrieb: > Ansonsten klingt 1,2 mm für einen Draht von 1,12 mm Durchmesser > ausreichend bis reichlich; Die meisten Fertiger setzen Bohrer mit festen Durchmessern ein ;-) Bei der Prozessbeschreibung geben sie an, wie der nominelle Bohrdurchmesser aus den CAD-Daten auf Werkzeug/Enddurchmesser umgesetz wird.
Nico schrieb: > Würdest du eher einen kleineren Durchmessen wählen? Bei maschineller Bestückung eher 1,1 mm, damit sie zwischen Bestücken und Löten nicht rausfallen. Wolfgang schrieb: > Bei der Prozessbeschreibung geben sie an, wie der nominelle > Bohrdurchmesser aus den CAD-Daten auf Werkzeug/Enddurchmesser umgesetz > wird. Ich habe bislang noch keinen Platinenfertiger erlebt, bei dem der gewünschte Durchmesser nicht als Enddurchmesser der Bohrung benutzt worden wäre. Welches Werkzeug der Fertiger dabei zum Bohren benutzt, kann mir als Kunde relativ wurscht sein.
Jörg W. schrieb: > Bei maschineller Bestückung eher 1,1 mm, damit sie zwischen Bestücken > und Löten nicht rausfallen. Warum sollte da ein Bauteil raus fallen? Moderne Bestückungsmaschinen können gewöhnlich die Drahtenden anknicken. Manuell ist das ohnehin üblich. Du drehst doch die Platine zwischen Bestücken und Löten nicht um, oder? Wenn der Durchmesser zu knapp gewählt wird und der Draht nicht richtig rund ist, sondern im Querschnitt etwas elliptisch, wirds eng. Ich würde da lieber Praxistests vornehmen, bevor man da eine ganze Serie kapital in die Tonne setzt.
Jörg W. schrieb: > Ich habe bislang noch keinen Platinenfertiger erlebt, bei dem der > gewünschte Durchmesser nicht als Enddurchmesser der Bohrung > benutzt worden wäre. Aber er hat die Bohrer nicht mit 10µm Abstufung oder feiner, d.h. er bildet für die Fertigung aus den CAD-Angaben Durchmesserklassen.
Wolfgang schrieb: > Aber er hat die Bohrer nicht mit 10µm Abstufung oder feiner, d.h. er > bildet für die Fertigung aus den CAD-Angaben Durchmesserklassen. Über Bohrungen auf 10 µm genau hat ja auch keiner gesprochen. Aber auf 100 µm genaue Enddurchmesser sind schon üblich, bei kleinen Bohrungen auch in 50-µm-Schritten. Cyborg schrieb: > Ich würde da lieber Praxistests vornehmen, bevor man da eine ganze > Serie kapital in die Tonne setzt. Zustimmung, klar. Ansonsten sollte man sowas ohnehin besser mit dem Bestücker klären, falls man nicht selbst bestückt.
Wolfgang schrieb: > Aber er hat die Bohrer nicht mit 10µm Abstufung oder feiner Feiner: Spezialisten nehmen als Bohrdurchmesser 35 mil und geben dann für den LP-Hersteller 0,889 mm an. Und dann gibt es Kunden, die das nachmessen und reklamieren, wenn die Toleranz grösser ist als bei einer H-Passung. Schon erlebt (die Qualitätskontrolle hat sonst nur mechanische Teile aus Metall geprüft). Da FR4 sowohl zurückfedert als auch durch die Wärme beim Bohren sich relativ stark ausdehnt, ist das endgültige Loch immer etwas kleiner als der Bohrer, Präzisionslöcher wie 1,1 h6 sind garnicht realisierbar. Georg
Georg schrieb: > Feiner: Spezialisten nehmen als Bohrdurchmesser 35 mil und geben dann > für den LP-Hersteller 0,889 mm an. Brauchst du nicht. Beim aufräumen meines Alteigentums habe ich auch in Eagle Unterlagen geblättert. Da werden die Durchmesser automatisch mit einer gewissen Toleranz in Zoll umgerechnet.
michael_ schrieb: > Da werden die Durchmesser automatisch mit einer gewissen Toleranz in > Zoll umgerechnet. Wobei die meisten Fertiger das dann wieder metrisch in 50- oder 100-µm-Abstufungen einsortieren …
@Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite >Wobei die meisten Fertiger das dann wieder metrisch in 50- oder >100-µm-Abstufungen einsortieren … Eben, und dabei sinnvollerweise aufrunden. http://www.pcb-specification.com/ Bohrtabelle aufclicken.
@Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite >Ansonsten klingt 1,2 mm für einen Draht von 1,12 mm Durchmesser >ausreichend bis reichlich Nicht wirklich, ich würde da eher auf 1,3-1,4 gehen. >; klassische THT-Bauteile hat man gern auf >„Presspassung“ eingesetzt (leichtes Untermaß), Ganz sicher nicht, auch nicht bei großen Drosseln etc. > damit sie zwischen >Bestückung und Löten nicht wieder herausfallen. Kaum. Entweder werden sie Pins leicht gebogen (Widerstände) oder unter Federspannung eingesteckt (DIL-ICs). Größere Drosseln oder Trafos haben bisweilen noch Rastnasen, die in Löcher eingreifen und gegen Herausfallen sichern. Presspassung wird bei LÖTverbindungen ganz sicher nicht genutzt, nur bei echten Steckverbindern zum Einpressen.
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