Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Versorgungsspannungs-Layout


von Timmy (Gast)


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Hallo,

prinzipiell eine Frage: Wenn man eine Hauptleitung hat, die man 
kreisförmig durch die Platine führt und an einigen Spulen von 
Schaltreglern vorbei kommt und man am Ende den Kreis schliessen 
könnte.... sollte man das tun, oder gibt es dann ganz böse Schwingungen?

o------?---VCC---------o
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x                      x
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x                      x
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o----x-------x-----x---o

x=Spulenanschlüsse
?=zumachen oder besser offen lassen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Timmy schrieb:
> sollte man das tun

Die zweite wichtige Schiene (Masse) hast du nicht gezeichnet und 
deswegen kann man da so noch nicht viel sagen. Im allgemeinen ist es 
sinnvoll, von der Einspeisung aus sternförmig zu verteilen, und so 
niederohmig wie möglich. Also den dicksten Störer so nahe wie möglich 
abblocken und an die Einspeisung.

von Timmy (Gast)


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Masse könnte zum Beispiel eine Groundplane sein. Mir geht es um die 
Frage, ob ich hier einen Schwingkreis baue.

Wenn zum Beispiel "auf 3 Uhr" ein Element Strom zieht, gibt es dort 
einen Vdrop, der durch VCC kompensiert wird. Jetzt fliesst der Strom 
aber in beide Richtungen, allerdings ist die Induktivität linksrum etwas 
höher als rechtsrum. Könnte sich dadurch nicht eine Wellenfront 
ausbilden, die bei einer niederimpedanten Schleife relativ lang 
vorhanden ist?

Hier ein vereinfachtes Beispiel:

o----?------o----------o
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|          VCC         |
|           |          |<50nH
|<150nH   GNDo---------x
|                      |
|                      |
|                      |
|                      |
o----------------------o

x=NMOS, der sich einmal sehr kurz einschaltet und sich dann wieder 
abschaltet.

Der linke Weg hat 150nH, der rechte Weg 50nH. Was passiert, wenn man "?" 
schliesst oder offen lässt?

von Timmy (Gast)


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"VCC" ist verwirrend. Das "VCC" da soll die Spannungsquelle sein mit + 
oben und - unten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Timmy schrieb:
> Könnte sich dadurch nicht eine Wellenfront
> ausbilden, die bei einer niederimpedanten Schleife relativ lang
> vorhanden ist?

Eine 'Wellenfront' bildet sich immer aus, an jedem Stückchen Leitung. 
Wenn also eine Leitung 50nH hat und man diese zusätzliche Induktivität 
nicht gebrauchen kann, muss man so kurz wie möglich arbeiten und 
grosszügig abblocken. Das ist der Grund, warum z.B. HF Baugruppen grosse 
Groundplanes und viele Filter bzw. Abblockkondensatoren haben.
Deswegen wird man normalerweise eher GND rund um den Block legen und VCC 
zentral einspeisen.

von LalaLulu (Gast)


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Timmy schrieb:
> Hier ein vereinfachtes Beispiel:
> BILD
>
> x=NMOS, der sich einmal sehr kurz einschaltet und sich dann wieder
> abschaltet.
>
> Der linke Weg hat 150nH, der rechte Weg 50nH. Was passiert, wenn man "?"
> schliesst oder offen lässt?

Kommt drauf an, was der MOSFET schaltet. So wie das gemalt ist, 
interpretiere ich das, als würde der MOSFET VCC auf GND kurzschließen. 
Dann hast du beim Ausschalten des Kurzschlusses einen Schwingkreis 
zwischen Coss vom MOSFET und dem Serien L, also L von Source und L vom 
Drain. Wenn ? verbunden ist, dann ist das Drain-L die Parallelschaltung 
beider Pfade. Ansonsten hast du die vollen 50nH am Drain. Source-L ist 
dein Pfad zur Masse.

von MaWin (Gast)


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Timmy schrieb:
> sollte man das tun,

Nein.

Du bekämst eine Loop-Antenne für alle Störungen, empfangend und 
aussendend.

Übrigens auch wenn du den Kreus offen lässt.

Daher baut man möglichst keine Kreise (das mussten die Elektroniker 
schon in der 80er Jahren lernen) sondern Sterne.

Möglichst kleine eingeschlossene Flächen.

Daher verlegt man auch Masseleitungen bewusst und ignoriert sie nicht 
einfach und hofft dass das Fluten der Restfläche mit Masse es schon 
irgendwie verbinden wird.

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