Ich suche Kerkos, welche nicht mikrofonisch sind. Sie sollen dazu dienen, den Ausgang eines LED-Treibers etwas weniger wellig zu machen bzw. vor allem zu EMV-Vermeidungszwecken. Da per PWM gedimmt wird, summen herkömmliche Kerkos gerne mal. Die Frequenz kann leider nicht erhöht werden. Bauform ist eigentlich egal, SMD muss es sein. Ab 50 Volt und min. 100 nF.
Mike schrieb: > Ich suche Kerkos, welche nicht mikrofonisch sind. Die gibt es. Sie sind allerdings ziemlich gross. https://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator#Klasse-1-Keramikkondensatoren > Bauform ist eigentlich egal, SMD muss es sein. Ab 50 Volt und min. 100 > nF. Ein solcher Kapazitätswert wird vermutlich die ganze Platine belegen und trotzdem nicht ausreichen.
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Mike schrieb: > Ich suche Kerkos, welche nicht mikrofonisch sind. Dafür müssen es low-k Dielektrika sein. NP0 und C0G. High-k Dielektrika (X5R, X7R, Z5U, ...) sind piezoelektrisch und daher auch mehr oder weniger mikrofonieanfällig. Wie die Bezeichnung low-k (auf Deutsch "niedrig-epsilon") andeutet, ist die mit diesen Keramiken erzielbare Kapazität eher klein, 100nF dürfte eng werden.
Murata GRM31C5C1H104JA01L hat 100nF, C0G, 50V, 1206 und kostet 0.33€? Alternativ TDK CGA5L2C0G1H104J160AA, ....
Mike schrieb: > hat 100nF Nicht jede Größe wird die gleiche Resonanzfrequenz haben. Im Ernstfall ein paar verschiedene Werte messen od. parallel schalten?
Mike schrieb: > Ich suche Kerkos, welche nicht mikrofonisch sind. Sie sollen dazu > dienen, den Ausgang eines LED-Treibers etwas weniger wellig zu machen > bzw. vor allem zu EMV-Vermeidungszwecken. Da per PWM gedimmt wird, > summen herkömmliche Kerkos gerne mal. Die Frequenz kann leider nicht > erhöht werden. > > Bauform ist eigentlich egal, SMD muss es sein. Ab 50 Volt und min. 100 > nF. LEDs kann man gern auch ohne Kerkos betreiben. Die Welligkeit stört nicht, das sieht man nicht wenn die Frequenz hoch genug ist. Sonst gäbe es durchaus Alternativen zu Kerkos: Polymer Tantal haben gleich gute Eigenschaften was den ESR angeht, und die summen nicht. Gute SMD-Elkos wären auch einen Blick wert, da ist natürlich die Frequenz etwas begrenzt.
Ohne Kerko sind Störungen auf UKW. Ohne Kerko summt das Radio, mit Kerko summt der Kerko... :(
Martin S. schrieb: > Folienkondensatoren ...haben wohl nix mit Mikrofonie, aber wäre dann die mögliche Kapazität nicht geringer? Ich dachte, grade das sei der große Vorteil von Keramik.
Mike schrieb: > Ab 50 Volt und min. 100 nF. Solche Werte sind mit Folie kein Problem, wird vielleicht etwas größer als mit Keramik. Auch Kapazitäten im unteren uF Bereich sind noch gut handhabbar. Mit freundlichen Grüßen - Martin
C0G / NP0 ist auch schon deswegen zu empfehlen, da die Kapazität im Gegensatz zu anderen Typen weniger spannungsabhängig ist. Folie ist in SMT evtl. kritisch (beim Löten).
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Mike schrieb: > sollen dazu > dienen, den Ausgang eines LED-Treibers etwas weniger wellig zu machen Wenn es auf Farbkonstanz ankommt betreibt man die LEDs besser nicht mit Gleichstrom unterschiedlicher Stärke, sondern mit Impulsen gleicher (maximaler) Höhe und und ändert zum Dimmen nur das Tastverhältnis. Manche LEDs reagieren auf den Betrieb mit weniger als Nennstrom nämlich mit einer deutlichen Farbänderung. P.S.: Mike schrieb: > Ohne Kerko sind Störungen auf UKW Die sollten aber mit wesentlich geringeren Kapazitäten wegzubekommen sein. 1nF haben bei 100MHz nur noch 1,6 Ohm.
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Mike schrieb: > Ohne Kerko summt das Radio, mit Kerko > summt der Kerko... :( Wie wärs denn mit einer Drossel in Reihe mit den LED? Nur ein C kostet ja ganz schön Verluste an der Leistungsendstufe.
Homo Habilis schrieb: > Martin S. schrieb: >> Folienkondensatoren > > ...haben wohl nix mit Mikrofonie, aber wäre dann die mögliche Kapazität > nicht geringer? Ich dachte, grade das sei der große Vorteil von Keramik. Folienkondensatoren habe eine unerwünschte Induktivität, der Wickel halt, http://thumbs1.picclick.com/d/l400/pict/361741517656_/6-x-Styrol-Folien-Kondensator-2200-pF-22-nF.jpg aber es gibt geschnittene? Folienkondensatoren die nach dem Wickeln an 2 Seiten beschnitten werden und kontaktiert, das ergibt dann parallele Platten. https://img.conrad.de/medias/global/ce/4000_4999/4600/4600/4607/460737_BB_00_FB.EPS_1000.jpg
Ob Keramik, Wickel, "geschnittener" Wickel oder so, jeder Kondensator wird prinzipbedingt zur Schallabgabe neigen. Auch zur Mikrofonie (also Schallaufnahme), doch das war ja hier nicht gemeint. Restlos beseitigen kann man das nicht, nur dämpfen. Entweder durch härtere Materialien wie Keramik, (die Resonanzfrequenz wird nach oben verschoben), durch weichere Materialien, wie Wickel (die Resonanzfrequenz ist eher tief). Eventuell kann man die trötenden C auch verpacken, z.B. in einer Vergussmasse verstecken. Je dach Betriebstemperatur könnten zum Test schon ein paar Tropfen Heißkleber Abhilfe bringen. Oder eben spezielle Elektronikvergussmasse, aber möglichst kein Bausilikon. Old-Papa
Es gibt C0G 100nF 50V in 1206. Werde demnächst mal einen Versuch starten.
Old P. schrieb: > Ob Keramik, Wickel, "geschnittener" Wickel oder so, jeder Kondensator > wird prinzipbedingt zur Schallabgabe neigen. Auch zur Mikrofonie (also > Schallaufnahme), doch das war ja hier nicht gemeint. Habe mich auch an dem Begriff gerieben. "tonaussendend" sollte man vielleicht lieber als autophon bezeichnen. Oder wie wäre es mit "elektrotrem"? Gibt es dafür einen offiziellen Kurzbegriff?
Ich kenne nur "mikrofonisch" und ging immer davon aus, das wirkt in beide Richtungen... oder gibt es auch mikrofonische Kerkos, die aber "nicht-tonaussendend" sind!?
Jürgen S. schrieb: > > Gibt es dafür einen offiziellen Kurzbegriff? Nun ja, bei brummenden Trafos spricht man von brummenden Trafos. Bei summenden Relais halt von summenden Relais. Warum zu tönenden Kondensatoren nicht tönende Kondensatoren sagen? Mikrofonie gab es vor allem früher bei Röhren (heute auch noch), aber auch bei billigen Mikrofonkabeln usw. Auch Kondensatoren können mikrofonisch sein, doch dazu muss man schon gegenklopfen. Old-Papa
Old P. schrieb: > Auch Kondensatoren können > mikrofonisch sein, doch dazu muss man schon gegenklopfen. Ich hab von meinem Ausbilder die Story gehört, dass Kerkos da empfindlicher sind als man denkt - angeblich wurde das ausgenutzt, um aus Abhörfahrzeugen von der Straße durch Empfang der ZF aus einem Radio die Gespräche im Zimmer abzuhören. Der Schall hat die Kerkos im Zwischenkreis schwingen lassen und damit dann die ZF moduliert.
J. S. schrieb: > Old P. schrieb: >> Auch Kondensatoren können >> mikrofonisch sein, doch dazu muss man schon gegenklopfen. > Ich hab von meinem Ausbilder die Story gehört, dass Kerkos da > empfindlicher sind als man denkt - angeblich wurde das ausgenutzt, um > aus Abhörfahrzeugen von der Straße durch Empfang der ZF aus einem Radio > die Gespräche im Zimmer abzuhören. Der Schall hat die Kerkos im > Zwischenkreis schwingen lassen und damit dann die ZF moduliert. Aha! Alternative Fakten? In der Theorie wohl machbar, in der Praxis bei Kerkos im ZF-Filter wohl eher unwahrscheinlich. Wer macht mal einen Versuch? Ein paar Meter würden ja schon reichen. Old-Papa
J. S. schrieb: > angeblich wurde das ausgenutzt, um > aus Abhörfahrzeugen von der Straße durch Empfang der ZF aus einem Radio > die Gespräche im Zimmer abzuhören. Ja, zu DDR-Zeiten geisterten viele Märchen rum. Was vielleicht bei schlecht aufgebauten Radios nach außen strahlte, war die Oszillatorstufe. Und da wurden in der Regel vibrationsarme Luft-Drekos verwendet. Denn eine Modulation würde zuerst erstmal der eingebaute Lautsprecher verursachen, d.h. man hätte ne prima Mitkopplung (Jaulen usw.).
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