Forum: Ausbildung, Studium & Beruf TVÖD Betrieb: warum ist die Lohnsteuer zu hoch und wird dann ausgeglichen?


von Der Lohnabrechnungskontrolleur (Gast)


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Hallo zusammen,

hier tummeln sich ja sicher einige Tausend Jahre Berufs- und damit auch 
Lohnabrechnungserfahrung. Sicher sind hier auch einige im ÖD (Bund) 
beschäftigt.

Mich würde mal folgendes interessieren, ich finde einfach keine Antwort 
drauf und die Mitarbeiterin der Personalabteilung hilft hier auch 
einfach nicht weiter.

Und zwar stolpern wir jedes mal bei der Kontrolle der Lohnabrechnung 
meiner Frau darüber, das sie eigentlich ~50€ Lohnsteuer zuviel im Monat 
zahlt (zumindest wenn wir ihr Brutto in die gängigen Gehaltsrechner und 
vor allem den auf oeffentlicher-dienst.info ) eingeben.

Jedes Jahr im Dezember bekommt sie dann die zuviel gezahlte Lohnsteuer 
über den Betriebsinternen Lohnsteuerjahresausgleich wieder zurück, bzw. 
von der Lohnsteuer im Dezember abgezogen (und damit dann mehr 
ausbezahlt).

Aber warum passiert das? Ist das üblich im TVöD?

Am Gehalt hat sich ja nichts geändert und auch sonst gab es ausser der 
üblichen Weihnachtsgeldzahlung nichts besonders.

Ich hatte sowas noch nie und finde auch im Netz irgendwie keine Infos 
dazu. Wenn sich bei mir (Ver.di Konzern) z.b. am Gehalt was ändert 
bekomm ich anständige Rückrechnungen und man kann es mehr oder weniger 
einfach nachvollziehen was passiert.

Jemand schonmal sowas gesehen?

Danke euch!
(Mich lässt das irgendwie nicht los, meiner Frau ist das fast egal und 
sie will da nicht nachbohren, warum auch immer...)

vG

von Walter S. (avatar)


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bei mir war das umgekehrt, ich habe einige Zeit im Nebenjob als Lehrer 
gearbeitet. Mir wurde zu wenig Lohnsteuer abgezogen, das wurde aber 
nicht wie bei Dir am Jahresende von der Bezügestelle ausgeglichen, 
sondern kam immer erst bei der Einkommensteuererklärung raus.

Ich glaube bei Nichtstandardfällen sind die da nicht so fit

von Niemand (Gast)


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Der ÖD ist, war und wird immer ein Mysterium bleiben. Dort wurschtelt 
die "Elite" außerhalb jeglicher Kontrolle und Konsequenzen.
So ganz dumm sind die in deinem oder deiner Frau Fall auch nicht: das 
ganze Jahr über einen zinslosen Kredit einbehalten, und bevor am 
Jahresende was rauskommt oder dabei platzt, wird er zurückgezahlt, 
natürlich ohne Zinsen!
Das ist wohl so eine Art Zwangsgeld, um die MA(innen) an die Firma zu 
binden?

Es gibt da eine Abteilung beim Zoll, nennt sich Finanzkontrolle, nur ob 
die sowas interessiert?

von Der Lohnabrechnungskontrolleur (Gast)


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Danke schonmal für eure bisherigen Antworten!



Niemand schrieb:
> So ganz dumm sind die in deinem oder deiner Frau Fall auch nicht: das
> ganze Jahr über einen zinslosen Kredit einbehalten, und bevor am
> Jahresende was rauskommt oder dabei platzt, wird er zurückgezahlt,

Ob es jetzt so schlimm ist wie du schreibst und ob sich eine Anzeige 
beim Zoll lohnt, sei mal dahingestellt.

Allerdings stimme ich dir zu. Für den einzelnen mögen ~500-600€ übers 
Jahr bei niedrigzinsen angelegt vielleicht nur "ein paar Mark" Zinsen 
bringen, bei >1000 oder vllt. >100000 Mitarbeitern sind es dann schon 
andere Beträge...

Vielleicht krieg ich sie ja mal dazu bewegt dem nachzugehen...

von Walter S. (avatar)


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Niemand schrieb:
> Es gibt da eine Abteilung beim Zoll, nennt sich Finanzkontrolle, nur ob
> die sowas interessiert?

die ist dafür nicht zuständig,
ich bin auch sicher dass sie die zuviel berechnete Lohnsteuer ans 
Finanzamt abführen, das ist einfach eine ganz normale öffentliche 
Verwaltung

von meckerziege (Gast)


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Nein das ist wohl nicht üblich. Bei mir gab es keine größeren 
Korrekturen. Ich musste sogar ein paar wenige Euro nachzahlen für 
letztes Jahr. Also wir sprechen hier von ein paar wenigen Euro fürs 
ganze Jahr.

Ist das bei ihren Kollegen auch so der Fall?
Gibt es sonst Auffälligkeiten in ihrer Abrechnung?
War dies nur im letzten Jahr schon so, oder auch zuvor?

Da würde ich schon um Klärung bitten, da kann durchaus auch ein Fehler 
dahinterliegen. Meine Lohnabrechnung war anfangs auch nicht ganz 
korrekt, aber da gabs ein anderes Problem.

von Wurzelpeter (Gast)


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Was für ein brutto gibst du denn ein?

"[TVöD/TV-L] Warum ist das steuerpflichtige Brutto höher als das aus der 
Tabelle abgelesene Gehalt?
Das zu versteuernde Brutto erhöht sich durch den Beitag des Arbeitgebers 
zur Zusatzversorgung (z.B. VBL).
Berechnungsbeispiel siehe Seite zur Zusatzversorgung"

http://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/bund/zusatzversorgung.html

von Meckerziege (Gast)


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Aber nur wenn sie auch in die vbl einzahlen will. Das würde außerdem 
auch nicht den Ausgleich am Jahresende erklären.

von Klaus (Gast)


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Der Lohnabrechnungskontrolleur schrieb:
> Allerdings stimme ich dir zu. Für den einzelnen mögen ~500-600€ übers
> Jahr bei niedrigzinsen angelegt vielleicht nur "ein paar Mark" Zinsen
> bringen,

Du weißt schon, daß das heutzutage eher ein paar Cent sind

> bei >1000 oder vllt. >100000 Mitarbeitern sind es dann schon
> andere Beträge...

Und du weißt auch, daß heutzutage bei höheren Summen eher negative 
Zinsen fällig werden. Wenn die Verwaltung schlau wäre, würde sie eher 
zuviel auszahlen und sich das Geld am Ende des Jahres ohne Strafzinsen 
zurückholen.

MfG Klaus

von Cyblord -. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Und du weißt auch, daß heutzutage bei höheren Summen eher negative
> Zinsen fällig werden.

Das trifft nur auf Leute zu die ihr Geld stupide auf die Bank tragen und 
sich nicht weiter aktiv um ihr Geld kümmern möchten.

von Walter S. (avatar)


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Abradolf L. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Und du weißt auch, daß heutzutage bei höheren Summen eher negative
>> Zinsen fällig werden.
>
> Das trifft nur auf Leute zu die ihr Geld stupide auf die Bank tragen und
> sich nicht weiter aktiv um ihr Geld kümmern möchten.

ich hoffe nicht dass die Bezügestelle mit übrigem Geld an der Börse 
wettet

von Masl (Gast)


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Walter S. schrieb:
> ich hoffe nicht dass die Bezügestelle mit übrigem Geld an der Börse
> wettet

Das ist erstmal egal, denn die Aussgae

Klaus schrieb:
> Wenn die Verwaltung schlau wäre, würde sie eher
> zuviel auszahlen und sich das Geld am Ende des Jahres ohne Strafzinsen
> zurückholen.

ist Schwachsinn. Denn egal ob die Verwaltung damit nun zockt oder 
anderweitig investiert: rumliegen lassen tun die das Geld sicher nicht 
auf dem Sparbuch/Girokonto!

Wahrscheinlich wird damit ganz normal gewirtschaftet, sprich, Gehälter 
ausgezahlt, laufende Kosten gedeckt.
Das verringert den Bedarf an Krediten, und Kredite kosten nach wie vor 
Geld, die gibts immer noch nicht geschenkt.

von Joachim B. (jar)


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bei uns fehlt seit Jahren ein Programmmodul in der Buchhaltung das 
müsste gekauft werden aber......, deswegen wird in den ersten 3 Moanten 
mehr netto ausgezahlt dann bis Jahresende weniger und am Ende des Jahres 
wird es bereinigt.
(so die Erklärung die ich verschieden hörte)

: Bearbeitet durch User
von Skeptiker (Gast)


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Masl schrieb:
> Das verringert den Bedarf an Krediten, und Kredite kosten nach wie vor
> Geld, die gibts immer noch nicht geschenkt.

Es wurden schon Staatsanleihen (das sind Kredite für den öffentlichen 
Dienst) mit negativer Rendite verkauft. Und bevor eine Sparkasse bei der 
EZB Strafzinsen zahlt, gibt sie das Geld lieber dem Stadtkämmerer für 
lau.

MfG Klaus

von Cyblord -. (Gast)


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Skeptiker schrieb:
> MfG Klaus

Klaus schrieb:
> MfG Klaus

Muss schwer sein als Anonymer mit seinen ganzen Identitäten 
klarzukommen.

von Masl (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Muss schwer sein als Anonymer mit seinen ganzen Identitäten
> klarzukommen.

Du bist auch anonym.

Nichtsdestrotrotz: ich dachte mir das selbe.

von Cyblord -. (Gast)


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Masl schrieb:
> Du bist auch anonym.

Ich meinte natürlich anonymer Gast :) Also Gestaltenwechsler.

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Masl schrieb:
>> Du bist auch anonym.
>
> Ich meinte natürlich anonymer Gast :) Also Gestaltenwechsler.

Und du, Abradolf, bist du nicht der Zweitaccount von D.I. (grotesque)?

von Cyblord -. (Gast)


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von Peter (Gast)


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Frage,
bist du sicher das es sich um die Lohnsteuer handelt?
Oder könnte es sich im eine interne Abschlagszahlung handeln?

von Christian (Gast)


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Als ich im öffentlichen Dienst war, passte das immer auf Cent genau zu 
den Rechnern oeffentlicher-dienst.info/.

Ich glaube auch nicht, dass der Arbeitgeber hier eine Freiheit hat, er 
muss die Lohnsteuer abführen, die abzuführen ist.

Ich denke einfach, dass Ihr beim Überprüfen der Abrechnung einen Fehler 
macht, da Ihr nicht tief genug im Stoff seid. Und die Damen in der 
Personalabteilung sind überfordert bzw. haben keine Lust, Eure 
Berechnungen bzw. die irgendwelcher unseriöser Online-Rechner 
nachzuvollziehen. Warum auch? Sie geben das in ihre Software ein und da 
wird erstmal angenommen, dass die korrekt arbeitet. Wenn jemand meint, 
dass das nicht stimmt, soll er das Gegenteil vorrechnen (ohne 
Online-Rechner, nur auf Basis der gesetzlichen Grundlagen).

von Der Lohnabrechnungskontrolleur (Gast)


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Christian schrieb:
> Ich denke einfach, dass Ihr beim Überprüfen der Abrechnung einen Fehler
> macht, da Ihr nicht tief genug im Stoff seid.

Was soll man da falsch machen. 1:1 sie Werte vergleichen...

Die Lohnsteuer ist höher als in versch. Gehaltsrechnern mit identischem 
Steuerbrutto.

Denke eher mal es liegt tatsächlich an dieser VBL... vielleicht klärt 
meine bessere Hälfte es irgendwann auf ;)

von Joachim B. (jar)


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Christian schrieb:
> Ich denke einfach, dass Ihr beim Überprüfen der Abrechnung einen Fehler
> macht, da Ihr nicht tief genug im Stoff seid.

du darfst ja denken was du willst, die Freiheit haben wir ja, aber uns 
Fehler zu unterstellen ist nicht fein.

Christian schrieb:
> Ich glaube auch nicht, dass der Arbeitgeber hier eine Freiheit hat, er
> muss die Lohnsteuer abführen, die abzuführen ist.

das wird ja auch gemacht nur nicht konstant!

ich schrieb es ja hier:
Beitrag "Re: TVÖD Betrieb: warum ist die Lohnsteuer zu hoch und wird dann ausgeglichen?"

und habe es gerade noch mal überprüft
Brutto konstant
SV konstant
VBL konstant
Lohnsteuer unterschiedlich, in den ersten 3 Monaten höher, danach 
geringer bis Dezember, interner Ausgleich.

Nun würde ich gerne von Christian wissen woher sein Glaube stammt, ich 
habe es nicht so mit dem Glauben.

Der Lohnabrechnungskontrolleur schrieb:
> Denke eher mal es liegt tatsächlich an dieser VBL...

bei mir jedenfalls nicht.

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