Hallo Zusammen, ich habe mir vorgenommen privat etwas "zum anfassen" zu basteln, stoße hier allerdings aufgrund meiner nichtvorhandenen Kenntnisse im Bereich Mechanik&Co schnell an meine Grenzen. Folgendes Problem: Ich habe ein Zahnrad aus Plexiglas, welches ich auf einer Welle Verbinden möchte. Der Durchmesser der Welle sollte so im Bereich von 4-8mm liegen. Die Verbindung zwischen Welle und Zahnrad muss keine hohen Drehzahlen aushalten, auch die Kraft wird sich wohl in Grenzen halten (Uhrwerk). Ich habe schon fleißig im Internet gesucht, bin jedoch noch nicht ganz schlüssig. - Ich habe z.B. Stellringe gefunden, in welchen man die Zahnräder einklemmen könnte. So recht gefällt mir diese Idee allerdings nicht. - Mittels einer Nut in der Welle und einer Paßfeder könnte man auch arbeiten. Ich habe allerdings keinerlei Werkzeug und bin mir nicht sicher, wie ich eine solche Nut in eine - doch recht dünne - Welle einbringe. - Anfeilen der Welle. Das habe ich irgendwo aufgeschnappt. Vielleicht könnte ich hier eine Seite der Welle anfeilen und hätte somit für das Zahnrad schonmal eine Angriffsfläche. Nur ist das Loch im Zahnrad erstmal rund, und würde die angeflachte Seite wohl erstmal ignorieren. -Kleben. Das würde ich ungern machen, da ich etwas flexibler im Aufbau sein möchte. Ich bin mir sicher, ich habe noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Mir geht es darum, eine solche Verbindung möglichst einfach durchzuführen. Vielleicht hat hier ja jemand schonmal auf diesem Gebiet Erfahrungen gesammelt und kann mir einen Tipp geben? Viele Grüße, Thomas
Thomas schrieb: > - Anfeilen der Welle. Das habe ich irgendwo aufgeschnappt. Vielleicht > könnte ich hier eine Seite der Welle anfeilen und hätte somit für das > Zahnrad schonmal eine Angriffsfläche. Nur ist das Loch im Zahnrad > erstmal rund, und würde die angeflachte Seite wohl erstmal ignorieren. -Feile eine Fläche in die Welle -Feile eine Fläche in die Bohrung des Zahnrades -Richte Welle und Zahnrad so zueinander aus, daß die Flächen gegenüberstehen -Feile einen Keil, den Du dann seitlich so einschiebst, daß er die beiden Flächen gegeneinander verkeilt.
Thomas schrieb: > Ich habe ein Zahnrad aus Plexiglas, welches ich auf einer Welle > Verbinden möchte. aus Plexi? Das wird sehr leicht sehr unangenehm. Plexi bricht oder schmilzt weg. Guck dich mal nach Zahnrädern aus POM oder Azetal (oder wie das Zeugs heißt) um. Bei Kunststoff-Zahnrädern hilft eigentlich nur das Querbohren und einen Kerbstift reindrücken, damit die Torsionskraft wenigstens an zwei gegenüberliegenden Stellen von der Welle auf die Plastikmasse übertragen wird. OK, Profis können das besser durch Längsverzahnung, aber als Bastler kann man das nicht nachturnen. Kleben hat bei Kunststoff keinen Sinn, sowas hilft nur bei Metallzahnrädern ganz gut. Aber dort kann man auch mit Anbohren und einer Madenschraube arbeiten. W.S.
Ratgeber schrieb: > Thomas schrieb: >> - Anfeilen der Welle. Das habe ich irgendwo aufgeschnappt. Vielleicht >> könnte ich hier eine Seite der Welle anfeilen und hätte somit für das >> Zahnrad schonmal eine Angriffsfläche. Nur ist das Loch im Zahnrad >> erstmal rund, und würde die angeflachte Seite wohl erstmal ignorieren. > > -Feile eine Fläche in die Welle > -Feile eine Fläche in die Bohrung des Zahnrades > -Richte Welle und Zahnrad so zueinander aus, daß die Flächen > gegenüberstehen > -Feile einen Keil, den Du dann seitlich so einschiebst, daß er die > beiden Flächen gegeneinander verkeilt. Genau so. Du brauchst einen Schraubstock ( am besten mit Alubacken) Feilen und ein wenig Messing oder Stahl für den Keil. Dauert keine 10 Minuten. So riesig fest darfst du das ohnehin nicht machen, da dein Plexi- Zahnrad sonst zerplatzt. Geh mal maximal auf ein Viertel des Wellendurchmessers mit dem Flachfeilen. Du kannst natürlich auch zwei kleine Löcher durch die Welle bohren. In Loch 1 kommt ein kurzer Drahtstift, der auf beiben Seiten ca. 8mm raussteht. In dein Zahnrad dremelst du einen Schlitz. Zahnrad rastet nun sauber auf dem Drahtstück ein. In Loch 2 einen Draht oder Splint, der verhindert, daß sich da was verschiebt. Alte Uhrentechnik der billigen Werke. Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: >> -Feile eine Fläche in die Welle >> -Feile eine Fläche in die Bohrung des Zahnrades >> -Richte Welle und Zahnrad so zueinander aus, daß die Flächen >> gegenüberstehen >> -Feile einen Keil, den Du dann seitlich so einschiebst, daß er die >> beiden Flächen gegeneinander verkeilt. > > Genau so. Meiner Meinung nach keine gute Idee. Es mag bei Zahnrädern grosser Durchmesser im Verhältnis zum Achsdurchmesser funktionieren, aber ich habe genügend Defekte miterlebt, bei dem Zahnräder aus Kunststoff eines Tages mit einem Riss zerbrochen waren, weil sie durch das Aufstecken auf die Welle dauernd unter mechanische Spannung standen. Man sollte andauernde Kräfte auf Kunststoff vermeiden. Das halte ich für wesentlich schlauer: W.S. schrieb: > Bei Kunststoff-Zahnrädern hilft eigentlich nur das Querbohren und einen > Kerbstift reindrücken, damit die Torsionskraft wenigstens an zwei > gegenüberliegenden Stellen von der Welle auf die Plastikmasse übertragen > wird.
Metallstück auf das Plexizahnrad schrauben (wird wohl groß genug sein), dann mit Nachbars Starthilfekabel ans Metallstück und an die Welle gehen und die beiden Teile zusammenhalten. Fertig.
Stellringe! Ja so ist's am einfachste! Kleben oder 2...3 Löcher und Gewinde in die Stellringe, fertig! Gruss Chregu
Hallo Es kommt ja auch drauf an, was sonst noch alles eingebaut werden soll und wie genau, oder bei Plexiglas, wie sauber es denn aussehen soll. Als einfaches und gleichzeitig vielseitiges Werkzeug betrachte ich eine Akkubohrmaschine und einen Satz Bohrer. Ein paar Feilen und wenigstens ein kleiner Schraubstock für den Küchentisch sind Grundvoraussetzung. Vorschlag, finde etwas, was sowohl an das Zahnrad als auch an die Welle montiert werden kann, verbinde alles mit Schrauben als wieder lösbare Verbindung. Durchs Zahnrad für Gewinde bohren, an die Welle mit Madenschrauben drücken. (Dafür braucht man noch einen Gewindebohrer...) Für Verbindungen mit Gewinde klemmt man beim Bohren am besten alles zusammen, dann treffen sich nachher die Bohrungen. MfG Matthias
Matthias K. schrieb: > finde etwas, was sowohl an das Zahnrad als auch an die Welle > montiert werden kann, Sag ich doch. Autobatterie mit Starthilfekabel an die Welle und den anderen Pol an irgendwas anderes aus Metall, eine halbe Sekunde zusammenhalten und fertig.
Matthias K. schrieb: > Durchs Zahnrad für Gewinde bohren Lieber wie beschrieben Blechscheibe mit Löchern auf Achse befestigen und dann Zahnrad seitlich an dieser Blechscheibe befestigen, da so die Kraft weiter außen auf das empfindliche Plasteteil wirkt (Hebelwirkung).
Beten würde auch helfen. "Gott gebe dass es klebe". Die heutigen Klebstoffe sind wirklich gut - so Du den richtigen anbetest.
Amateur schrieb: > Die heutigen Klebstoffe sind wirklich gut Ok, aber dann würde ich das Zahnrad an einen Stellring kleben, damit man alles wieder demontieren kann. Braucht halt etwas zusätzlichen Platz. Aber auch bei Zahnrädern ist es üblich, dass die einen Flansch haben mit einem oder zwei Gewindelöchern für Madenschrauben. Ich habe auch schon gesehen, dass man solche Gewindelöcher durch die Zähne bohrt, aber das ist ziemlicher Murks und geht nur bei grober Verzahnung. Georg
Hallo Zusammen, vielen Dank für die vielen Antworten, damit habe ich ja gar nicht gerechnet :) Viele verschiedene Methoden - Wenn man das innere des Zahnrads wie im Bild gezeigt konstruiert, sollte die Variante mit der angefeilten Welle doch eigentlich ganz gut klappen. Oder seht ihr hier Einwände? Dann müsste ich mir im Grunde nur noch einen kleinen Quader anfertigen, welche ich zuerst an die gefeilte Stelle platziere und anschließend das Zahnrad darüber platziere. Oder habe ich hier einen Denkfehler? :) Diese Lösung finde ich deswegen schön, da sie z.B. im Vergleich zu Stellringen keinen zusätzlichen Platz auf der Welle benötigt. Viele Grüße, Thomas
Thomas schrieb: > im Vergleich zu > Stellringen keinen zusätzlichen Platz auf der Welle benötigt. Die ganze Kraft wirkt dann auf einen ziemlich kleinen Fleck.
Thomas schrieb: > Oder habe ich hier einen Denkfehler? Irgendwie ist das noch nicht fertig gedacht. Wie sicherst du den Quader gegen Herausfallen, und wie das Zahnrad gegen Verrutschen in Achsrichtung? Georg
Ich weiss zwar nicht was du mit geringen Kräften meinst aber bei einem Uhrwerk reicht eine simple gemächliche Übermaßpassung. Am besten die Bohrung der Scheibe ein, zwei zehntel größer als den Durchmesser der Welle beanschlagen und dann die Welle mit Schleifpapier bearbeiten. Dann mit Gefühl und probieren die Scheibe per Hand Aufpressen.
Thomas schrieb: > Oder seht ihr hier Einwände? Naja wenn du das Zahnrad erst noch anfertigst kannst du den Keil sparen. Einfach die Welle abfeilen und ein "D" förmiges Loch ins Zahnrad schneiden wie bei Poti Knöpfen.
Tr schrieb: > Naja wenn du das Zahnrad erst noch anfertigst kannst du den Keil sparen. > Einfach die Welle abfeilen und ein "D" förmiges Loch ins Zahnrad > schneiden wie bei Poti Knöpfen. Vorausgesetzt, das Zahnrad soll an das Ende der Welle und nicht mittendrin hin, zwischen den Lagern. https://www.konstruktionsatlas.de/antriebstechnik/welle-nabe-verbindung-formschluss.shtml
Bernd F. schrieb: > u kannst natürlich auch zwei kleine Löcher durch die Welle bohren. > > In Loch 1 kommt ein kurzer Drahtstift, der auf beiben Seiten ca. 8mm > raussteht. > In dein Zahnrad dremelst du einen Schlitz. > > Zahnrad rastet nun sauber auf dem Drahtstück ein. > > In Loch 2 einen Draht oder Splint, der verhindert, daß sich da was > verschiebt. > > Alte Uhrentechnik der billigen Werke. Gefällt mir am besten.
>-Feile eine Fläche in die Welle >-Feile eine Fläche in die Bohrung des Zahnrades >-Richte Welle und Zahnrad so zueinander aus, daß die Flächen >gegenüberstehen >-Feile einen Keil, den Du dann seitlich so einschiebst, daß er die >beiden Flächen gegeneinander verkeilt. Also von einer Keilverbindung würde ich bei einem Zahnrad generell die Finger lassen. Dass ergibt einen unrunden Lauf der zu einer Schädigung der Zahnräder führt. Keilverbindungen setzt man nur bei Riementrieben mit niedriger Drehzahl ein. Bei Zahnräder verwendet man normalerweise Passfedern bzw. Keilwellen. Wenn es an einer Fräse, Räummaschine/ Stroßmaschine für die Passfedernut fehlt, kann man sich z.B. bei Mädler passende Spannbuchsen besorgen. z.B.: https://www.maedler.de/product/1643/1621/spannsaetze-tt-bohrung-5-16-mm Diese Spannbuchsen sind zwar nicht ganz so billig, haben aber einen hervorragenden Rundlauf und man muss nicht an Wellen und Zahnräder herumbohren. Passende Zahnräder usw. gibts da übrigens auch.
Muß die Welle Rund sein? Sonst nimm doch einen abgesägten Imbusschlüssel als Welle und mache das Zahnrad, das du wohl konstruiert und ausgeschnitten hast, in der Mitte eckig.Brauchst dann halt ein neues Zahnrad. mfg
;o) schrieb: > Bei Zahnräder verwendet man normalerweise Passfedern bzw. Keilwellen. > Wenn es an einer Fräse, Räummaschine/ Stroßmaschine für die > Passfedernut fehlt, kann man sich z.B. bei Mädler passende Spannbuchsen > besorgen. Dir ist aber schon klar, daß es sich um "ein bischen Gebastel zum Abfassen" und ein "Zahnrad aus Plexiglas" handelt, und nicht um ein professionelles Getriebe?
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