Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12V: Wenn Sensor 2 wärmer als Sensor 1, dann Stromfluss aktivieren.


von Nico (Gast)


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Hallo zusammen
Meine Elektronik-Kenntnisse sind auf äusserst tiefem Stand, so brauche 
ich die Hilfe von euch...
Ich habe einen 12 Volt PC Lüfter den ich benötige um die Temperatur in 
einem Kellerraum zu regeln. Wenn es draussen wärmer ist als drinnen soll 
der Lüfter eingeschaltet sein.
Ich benötige also ein Bauteil mit 2 Sensoren: Wenn die Temperatur von 
Sensor 2 > als Temperatur des Sensors 1 = Lüfter einschalten.
Auf conrad habe ich schon mehrere Temperaturdifferenzregler gefunden, 
bin aber völlig überfordert, welcher meine Bedürfnisse abdeckt und wie 
der anzuschliessen ist...
Danke vielmals für die Hilfe!
Liebe Grüsse
Nico

: Verschoben durch Moderator
von SR (Gast)


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Was willst du erreichen? Sicher dass die absolute Luftfeuchtigkeit egal 
ist?

von Route_66 H. (route_66)


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@Nico
Wenn du damit den Keller trocknen willst, dann wirst du dein 
klatschnasses Wunder erleben!

von Harald W. (wilhelms)


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Nico schrieb:

> Wenn es draussen wärmer ist als drinnen soll
> der Lüfter eingeschaltet sein.

Du bist anscheinend auch "völlig überfordert",
bezüglich der Grundlagen der Wärmelehre? Du
willst also Deinen Keller feucht lüften?

von Nico (Gast)


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Danke für eure Feedbacks. Ja, die Luftfeuchtigkeit ist wirklich egal. 
Eigentlich ist es auch nur so ein "halber" Kellerraum, Kondensation ist 
kein Problem. Das Ziel ist die Temperatur je nach Bedarf entweder 
anheben oder absenken zu können.
Benötige dieselbe Steuerung auch noch für eine Solar-Insel-Anlage. Dort 
ist die Batterie in einer Kiste. Im Sommer möchte ich die Kiste Nachts 
kühlen und im Winter genau umgekehrt um die Temperaturschwankungen 
leicht auszugleichen. Das ich keine Klimakammer erreiche damit ist mir 
auch klar :-)
Der Dritte Anwendungsfall ist mein Regenwassertank den ich im Sommer 
möglichst Aufwärmen will sobald die Temperatur draussen höher ist als im 
Tank.

von Max M. (jens2001)


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Nico schrieb:
> Meine Elektronik-Kenntnisse sind auf äusserst tiefem Stand,

Nicht nur die.

> Wenn es draussen wärmer ist als drinnen soll
> der Lüfter eingeschaltet sein.

Wenn du den Keller unter Wasser setzen willst ist das ein guter Plan!

von Harald W. (wilhelms)


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Max M. schrieb:

> Wenn du den Keller unter Wasser setzen willst ist das ein guter Plan!

Ja, es erspart den Kauf eines extra Regenwassertanks. :-)

von Michael B. (laberkopp)


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Nico schrieb:
> Auf conrad habe ich schon mehrere Temperaturdifferenzregler gefunden,
> bin aber völlig überfordert, welcher meine Bedürfnisse abdeckt und wie
> der anzuschliessen ist...

https://www.conrad.de/de/temperatur-differenzschalter-baustein-towitek-9-vdc-12-vdc-0-bis-100-c-191253.html

tut es schon.

Nico schrieb:
> Wenn es draussen wärmer ist als drinnen soll der Lüfter eingeschaltet sein.

Warum genau möchtest du deinen Keller voller Kondenswasser haben bis es 
schimmelt ? Zucht von Silberfischchen ?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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So eine Schaltung nennt sich 'Komparator' (-> Vergleicher). Ein 
Komparator gibt ein 'An' (High) am Ausgang, wenn Eingang + höher ist als 
Eingang - und sonst ein 'Aus' (low) am Ausgang.

Geeignete Chips sind z.B. der LM311 als einfacher, der LM393 als 
doppelter und der LM339 als Vierfach Komparator.
Unter dem Stichwort 'Komparator' wirst du viele Anwendungsbeispiele im 
Netz finden.
Die Eingänge beschaltest du mit Spannungsteilern, bei denen ein Teil der 
Temperatursensor ist. Wenn du also zwei Temparaturen vergleichen willst, 
kommt an jeden Eingang des Komparators solch ein Spannungsteiler.

von SR (Gast)


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Lüfter: 50m³/h
Dichte Luft (angenommen): 1.25kg/m³
Temperaturdifferenz: 5K
Wärmekapazität Luft: 1.0 kJ/kg*K

Daraus folgt ein Wärmeeintrag (Leistung) von

50m³/h * 1.25kg/m³  5K  1.0kJ/kg*K = 312kJ/h -> 88Watt

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> So eine Schaltung nennt sich 'Komparator' (-> Vergleicher).
> Die Eingänge beschaltest du mit Spannungsteilern, bei denen ein Teil der
> Temperatursensor ist.

Das Problem dabei ist oft, das unterschiedliche Temperaturfühler
unterschidliche Kennlinien haben. Man muss die Fühler also paaren
oder gepaarte kaufen.

von Michael B. (laberkopp)


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SR schrieb:
> Wärmekapazität Luft: 1.0 kJ/kg*K

Nur trockene Luft. Gern gemachter Rechenfehler bei Lüftungsanlagen mit 
Wärmerückgewinnung, dank dem Rechenfehler kommt man auf über 90%.

> Daraus folgt ein Wärmeeintrag (Leistung) von

Nein. Weil man feuchte Luft hineintransportiert, bei 20 GradC macht 100% 
Luftfeuchte einen Faktor von 1.8 aus, normal nimmt man wohl eher 60% 
Luftfeuchte an, also * 1.48, ist die Leistung höher. Da das Wasser im 
Keller teilweise kondensiert kommt noch Kondenswärme hinzu, ist die 
Leistung also noch höher.

von SR (Gast)


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@ Michael

Du hast völlig Recht. Ich hatte das "Luftfeuchtigkeit vernachlässigt" 
nur nicht mit gepostet.

von Nico (Gast)


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Danke, Michael Bertrandt & Matthias S. für die brauchbare Antwort :-)
Grüsse
Nico

von Harald W. (wilhelms)


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Miesmuschel schrieb im Beitrag #4886164:

> Wenn man z.B. mit gleichen NTC-Widerständen arbeitet
> und (wie hier) die Anforderungen nicht auf
> 1/100 Grad genau sind, dann reicht das vollkommen.

Die Abweichungen zwischen zwei baugleichen NTCs liegen aber durchaus
im Bereich mehrerer Grad. Und Deine "1/100 Grad genau" sind selbst
mit PT100-Fühlern nur schwer bis garnicht zu verwirklichen.
Hast Du Dich überhaupt schon mal ernsthaft mit Temperaturmessung
beschäftigt?

von Mike (Gast)


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Ich würde die von Michael vorgeschlagene Conrad-Bauteil verwenden:
https://www.conrad.de/de/temperatur-differenzschal...
Neben dem Lüfter braucht es nur noch ein 12V-Netzteil und zwei lange 
Kabel für die Sensoren. Die mechanische Bastelei wird deutlich 
aufwändiger sein als der elektrische Anschluss.
Geringfügige Unterschiede der Temperatursensoren lassen sich durch die 
Drehregler ausgleichen. 1/100°C Genauigkeit für eine Kellerlüftung 
machen ohnehin keinen Sinn, da die Temperaturdifferenz zwischen 
unterster Kellerecke und Kellerdecke ohnehin um mindestens das 10-fache 
höher sein wird.

Mal nebenbei: Das Teil wird als "microprozessorgesteuert" angepriesen. 
Auf der Platine sehe ich aber nur zwei TO-92-Gehäuse, also vermutlich 
Transistoren. Sitzt der Controller auf der Unterseite?

von ASinus (Gast)


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Miesmuschel schrieb im Beitrag #4886164:
> Matze hat als Einziger eine brauchbare Antwort formuliert. Die
> restlichen Beiträge lassen den Leser sich fremdschämen.

Andersrum - Matze hat die blauäugige Frage technisch korrekt 
beantwortet.
Alle anderen Posts regen an, die Lüftung über Temperatur und 
Feuchtigkeit zu steuern.
Damit gibt es eine technisch richtige und sonst "nur" brauchbare 
Antworten.

Hat auch nichts mit Schämen zu tun.
Mit Kondensation durch Luftfeuchtigkeit können selbst Fachleute häufig 
nicht umgehen.
Das Thema ist auch nicht so ganz einfach, gerade im Bezug auf 
automatisierte Lüftungssteuerung (*s - nicht *er)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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ASinus schrieb:
> Andersrum - Matze hat die blauäugige Frage technisch korrekt
> beantwortet.

So blauäugig finde ich die Frage nicht. Immerhin betreibe ich seit 
Jahren eine 'Heisse-Dach-Heizung' so und habe damit gute Erfahrungen 
gemacht.
Ich habe ein Aluminiumdach, unter dem es deutlich wärmer als im Haus 
wird und benutze 2 KTY10 Sensoren und einen ATTiny, der, wenn es unter 
dem Dach wärmer als im Raum ist, mit PWM anfängt, einen Lüfter 
hochzufahren und warme Luft in die Wohnräume zu schaufeln. Das 
funktioniert sehr brauchbar und gerade im Herbst und Frühjahr.
Der Tiny schaltet ab, wenn 23°C im Wohnraum erreicht sind, und PWM 
deshalb, damit der Lüfter nicht immer volle Pulle losrennt.
Luftfeuchte war da noch nie ein Problem.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> Luftfeuchte war da noch nie ein Problem.

Ein Wohnraum ist ja auch kein Kellerraum. Allerdings würde ich
auch dort ein Hygrometer zur Kontrolle aufstellen, damit man
nicht gerade schwülwarme Luft ins Wohnzimmer pumpt.

von ASinus (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> so und habe damit gute Erfahrungen
> gemacht.

Harald W. schrieb:
> Ein Wohnraum ist ja auch kein Kellerraum.

Ja
- wir driften aber ein wenig vom ursprünglichen Thema weg.
Die kritischen Anmerkungen gehen ja nicht Richtung warmer Luft,
sondern Richtung kalter Kellerwände.

@ Matthias
Dein Dach wird warm, bietet der Luft aber keine Feuchtigkeit an 
(hoffentlich). Geht etwas Richtung "Soluko" -> anderes Thema.
Wenn du auch noch die kalte Kellerluft durch dein Aluach "schiebst", muß 
du dir  bei Gelegenheit mal Gedanken über Luftbefeuchtung machen. ;-)
Drei Daumen für dein Vorbildliches Verhalten! (ernst gemeint !!)

Wenn du aber z.B. 15°C warme Außenluft mit einer Rel. Feuchte von 95% 
(Frühjahr/Vormittags) im einen 10°C kühlen Keller schiebst, läuft das 
Wasser an den Wänden runter.

(( Lösungsansatz eine "Sachverständigen", war bei mir (Altbau) eine 
Drainage mit Tauchpumpe...nur zur Orientierung über die "Wassermassen"))

Für Nico (TO) könnte dieser mikrige PC-Lüfter ziemlich üble Folgen 
haben.
Denke gerade an "Mietshaus" und winzige, muffige Keller...

Mit dem "jetzigen Wissen" kann das Projekt aber wirklich gut werden.
PC-Lüfter klingt zwar doof, funktioniert aber gut. Sogar mit einer 
Energieversorgung über solar. (so weit bin ich schon)
Das alte Gemäuer läßt mir nicht genug Zeit - bei einem gemeinsamen 
Projekt bin ich aber dabei!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Miesmuschel schrieb im Beitrag #4886481:
> Harald W. schrieb:
>> Die Abweichungen zwischen zwei baugleichen NTCs liegen aber durchaus
>> im Bereich mehrerer Grad.

Liegen sie natürlich nicht. Selbst unkalibrierte NTC vom Krabbeltisch 
bei Max Pollin (bei mir die 10k und 100k Typen) sind innerhalb von ein 
paar Prozent identisch in Kennlinie und Absolutwert. Darauf kommt es 
hier auch wirklich nicht an, denn wir wollen ja nur vergleichen.
Ich meine diese hier:
http://www.pollin.de/shop/suchergebnis.html?S_TEXT=NTC+EPCOS+k164

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Matthias S. schrieb:
> Luftfeuchte war da noch nie ein Problem.

Natürlich nicht.

Und wenn man verstehen würde, was man da tut, dann wüsste man auch warum 
und warum das anders ist als bei Nico.

Deine Wohnung ist nur dann zu kalt, wenn es draussen noch kälter ist.

In kalter Luft ist die absolute Leuftfeuchte eher geringer als in warmer 
Luft in der sie Wasser verdampfen konnte.

Die kalte Luft von draussen kommt unter das Aluminiumdach und wird durch 
die Sonne erwärmt. Unter deinem Aluminimdach ist aber kein Wasser, also 
bleibt die absolute Luftfeuchte wie gehabt.

Wenn diese erwärmte Luft nun ins kältere Wohnzimmer kommt um es 
aufzuheizen, hat sie nach wie vor so wenig Feuchte wie sie als kalte 
Luft draussen hatte, also eher weniger als das Wohnzimmer, also wird es 
nicht feucht.

Nico macht was völlig anderes, wie man merken würde, wenn man Physik in 
der Schule nicht rigoros geschwänzt hätte.,

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> innerhalb von ein
> paar Prozent identisch in Kennlinie und Absolutwert.

Ein paar Prozent bedeutet bei NTCs aber ein paar Grad.
Und die spielen bei Differenzmessungen durchaus eine
Rolle.

von ASinus (Gast)


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Michael B. schrieb:
> ...die absolute Leuftfeuchte....

das ist weise gesprochen!

Die bösen Anschuldigungen würde ich jetzt eher auf die Leerer schieben.
Manche davon schreiben sich auch mit H. Heerer klingt aber auch blöd.
Sanitärinstallateur und Architekt haben auch kein H - die müssen das 
also auch nicht wissen.

von Heinz (Gast)


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Passt nicht ganz zur Ursprungsfrage, aber nachdem immer alle vor 
Kellerlüftung, Taupunkt usw warnen - wie bekommt Ihr denn euren Keller 
im Sommer warm?
Es ist sicher richtig, das es durch Zuführen von wärmerer, feuchter 
Aussenluft erst mal zu Kondensation kommt.
Aber wie geht es dann weiter? Irgendwann muss der Keller doch mal warm 
werden?  Rein durch Wärmetransport über die Betonwände, dafür wird ein 
Sommer kaum reichen?

Lasst ihr dann z.B. auch im Sommer das Garagentor zu? Dort gibt es ja 
das gleiche Problem?

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Wow ... Alles von Heute :O
Habe nach dem 20.ten Post nur noch überflogen - war nicht viel 
themenbezogenes bei ;)

Wenn die Luftfeuchtigkeit egal ist, dann ist eine 
Temperatur-Differenz-Schaltung wohl brauchbar.
Man könnte auch nur zwei (analoge) Temperatur-Sensoren an einen 
Komparator hängen und Diesen entscheiden lassen, wo's nun wärmer ist.

Wenn die Luftfeuchte nicht ganz so trivial ist, könnte folgender 
Gedankengang fruchten - braucht aber einen µC:

Man nimmt zwei DHT22-Sensoren.
Diese liefern allerdings nur Temperatur und rel. Luftfeuchte.
Da bei Beiden der Luftdruck wohl nahezu identisch sein wird, sollte sich 
auf folgender Seite eine Art Tabelle der absoluten Luftfeuchte zu den 
verschiedenen Temperaturen erstellen lassen.
http://www.ib-rauch.de/bautens/formel/abs_luftfeucht.html

Nun hast Du die Temperatur und die rel. Luftfeuchte vom DHT22.
Die absolute Luftfeuchte berechnest Du mit Hilfe der erstellten Tabelle, 
wo die 100% rel Luftfeuchte-Wassermengen abgelegt sind und kannst den 
absoluten Wassergehalt berechnen.

Diese beiden Werte vergleicht man jetzt und kann daraus entscheiden, ob 
die wärmere Luft in der Kälteren kondensiert, oder nicht.

Da der DHT22 eine gewisse Ungenauigkeit liefert, sollte man hier ggf. 
etwas 'Luft' lassen, damit ganz sicher Nichts kondensiert.

MfG

PS: Es gibt auch Sensoren, Die absolute Luftfeuchte als Wert ausgeben - 
sind aber um Einiges teurer, als die Relativen ... Die sind halt relativ 
billig ... feix

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