Servus, Jonas mein Name. Ich habe gestern, nach Abschluss meiner Ausbildung zum elektroniker für Betriebstechnik, meinen ersten Arbeitstag gehabt. Meine Aufgabe für das nächste halbe Jahr ist es eine Fernwirkanlage als Teststation einzurichten. Wir leiten ein Bundeslandweites Stromnetz und haben dort eine Handvoll Einspeiseanlagen in Form von erneuerbaren Energien. Diese Anlagen besitzen eine Fernwirkanlage, so ein "Schaltschrank" steht nun, so wie er in den Anlagen steht, neben mir. Die Steuerung übernimmt eine SAE-Systems Netline FW 5 (https://www.sae-it.com/de/produkte/fernwirktechnik/fw-5.html). Diese soll nun über einen Raspberyy Pi, mit einem USB adapter auf die RS485 Schnitstelle, über Modbus ausgelesen werden und auch bestimmte Werte sollen steuerbar sein. Soviel zum projekt. Zu meinen Kenntnissen. Programmieren(alg.)= 5% (Basic, Visual Basic, bischen Arduino) Raspbery Pi = 10%(aufsetzen, navigieren, bash Bedienung) Fernwirkgerät = 0%(bin soweit das ich mit der dazugehörigen Software auf die SPS komme und steuern und beobachten kann) Ich bin etwa verloren da ich solche Projekte noch nicht beobachtet oder überhauot verstanden habe. Durch googlen bekomme ich auch keinen roten Faden. Meine Frage ist nun: Wo soll ich anfangen? erstmal Programmieren lernen(welche Sprache am besten)? Hat jemand Erfahrungen mit den SAE Netline FW 5 Geräten? funktioniert das ganze überhaupt so wie ich es mir denke? Vielen dank im vorraus
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Eine vielleicht dumme Frage, aber warum denn der Umweg über den Raspberry? Die Anlage hat doch schon ne Ethernet-Schnittstelle, mit SetIT oder auch CodeSYS kann man direkt über das Netzwerk zugreifen. Oder geht es wirklich um das umsetzen auf Modbus? Andreas
Die Ethernet Schnittstelle ist durch unser Leitsystem belegt. Daher funktioniert das nicht. Auf die Anlage mit SetIt gehe ich jetzt über die Mini USB Schnittstelle. Darüber kann ich ja auch steuern aber keine Messwerte, welche z.B ein Smart-Meter liefern würde, "vorgaukeln" oder geht das? Ich kenne die Software leider nicht.
Jonas F. schrieb: > Diese soll nun über einen Raspberyy Pi, mit einem USB adapter auf die > RS485 Schnitstelle, über Modbus ausgelesen werden Das hört sich sehr gebastelt an. Die Begriffe "Raspberyy Pi" und "USB" werden auch nicht unbedingt verwendet, wenn man von einer robusten Lösung im Feld spricht.
Jonas F. schrieb: > Die Ethernet Schnittstelle ist durch unser Leitsystem belegt vielleicht ist ein switch die bessere/billiger Lösung.
Das fertige Produkt was ich hier bastele soll nie den Raum in dem es steht verlassen. Mit der Anlage sollen verhalten der Fernwirkanlagen testbar gemacht werden. Um zum Beispiel die Abschaltung bei nieder Frequenz zu testen und dessen Auswirkungen auf das Leitsystem, kann ich ja nicht kurz Mal eine Windkraftanlage abschalten.
imonbln schrieb: > vielleicht ist ein switch die bessere/billiger Lösung. Die Idee ist nicht schlecht. Nur ist das Equipment so alles schon da. Daher möchte ich das erstmal so probieren
Jonas F. schrieb: > Ich bin etwa verloren da ich solche Projekte noch nicht beobachtet oder > überhauot verstanden habe. Ist Basteln und Software entwickeln wirklich das Aufgabengebiet eines Elektronikers? Hast Du überhaupt eine Projektbeschreibung bekommen, was genau das eigentlich können soll? Was sagt der Betreuer, Projektleiter dazu? Einfach alles irgendwie aneinander zu pappen, wird definitiv nicht funktionieren.
Hier will ja niemand was "pappen". Das ganze soll eine Testumgebung werden. Es ist kein offizielles großes Projekt. Das team in das ich heringerutscht bin möchte an der Anlage verschiedene Verhalten testen. Der "Projektleiter" wenn man ihn so nennen kann, hat davon wenier Ahnung als ich. Das ist aber seiner Zeit geschuldet, er hat nunmal Sachen zu tun für die er wirklich bezahlt wird.
Als erstes solltest du die Spezifikation festzurren. Also was, wie wohin übertragen werden soll. Modbus Master/Slave, wie bekommst du die Daten aus der SPS, Datenformat, kann die SPS das schon oder muss angepasst werden. Was passiert dann? Nur weiterschicken per Ethernet? Oder Web GUI, Logging, vorhandene Teststand Software bespielen, Prüfabläufe fahren, ...? Muss das Master & Slave sein können, z.B. ein fehlerhaftes Smartmeter am Bus simulieren und gleichzeitig die Reaktion der SPS prüfen? Werden auch Prüfströme etc. angeschaltet? Dann kommt evtl. noch GPIB auf dich zu, um die Messgeräte/Generatoren anzusprechen. Ohne diese Rahmenbedingungen läufts du vor die Wand. Das weiß aber dein Chef, ich schätze er erwartet dass du genau sowas abfragst.
Jonas F. schrieb: > .... nach Abschluss meiner Ausbildung zum > elektroniker für Betriebstechnik, meinen ersten Arbeitstag gehabt. Meine > Aufgabe für das nächste halbe Jahr Setzt die Firma dich jetzt ein halbes Jahr in den Sandkasten oder soll das was Ernstes werden? Gibt es in der Firma keinen Fachlich Verantwortlichen, der die auf die Sprünge helfen kann? Wenn es was Ernstes werden soll, dann muss das auf von der Gewährleistung der Firma gedeckt sein. Dann sollte man wirklich ersteinmal intern nachfragen.
Sebastian L. schrieb: > Setzt die Firma dich jetzt ein halbes Jahr in den Sandkasten oder soll > das was Ernstes werden? Sandkasten trifft es ganz gut. also zum Teilgebiet der SPS gibt es Leute die Ahnung haben. Die werden jedoch dafür bezahlt das Wissen anzuwenden und nicht es mir beizubringen (haben keine Zeit für mich). Ich bin so gut wie auf mich allein gestellt.
Hey, Jonas F. schrieb: > Meine Frage ist nun: Wo soll ich anfangen? > erstmal Programmieren lernen(welche Sprache am besten)? > Hat jemand Erfahrungen mit den SAE Netline FW 5 Geräten? > funktioniert das ganze überhaupt so wie ich es mir denke? Für einen einfachen Prototyp (Proof of Concept) würde ich folgendes verwenden: -Debian Raspbi Port (raspbian) -für Modbus Kommunikation libmodbus Und dann mit dem FW Gerät einen definierten Datenpunkt (Modbus) austauschen. Wenn du ModbusTCP anstelle des RS485 Umweges nimmst kannst dir auch den RS485 Adapter sparen. Für libmodbus gibt es ein paar einfache Beispiel im Netz. Ich kenne die SAE FWs nicht, allerdings habe ich beruflich mit verschiedenen SPS Typen und FW Geräten zu tun, im allgemeinen müssen die Datenpunkte die per Modbus ausgetauscht werden sollen auf den Gerät definiert werden. Das kann dir aber ein SPS Programmierer von euch in wenigen Minuten einrichten. Besorge dir ein Buch über den RaspberryPi und Entwicklung in C/C++, lies dich ein und leg einfach los. Sei dir nur darüber klar das du hier versuchst eine Industrielle Applikation selbst zu Entwickeln, und was die Konsequenzen daraus sind wenn innerhalb deiner Applikation etwas schiefgeht. MfG Sebastian
Anmerkung zum letzten Post: Jonas F. schrieb: > Wir leiten ein Bundeslandweites Stromnetz und > haben dort eine Handvoll Einspeiseanlagen in Form von erneuerbaren > Energien. Dann solltest unbedingt herausfinden, ob "ihr" laut BSI als "Kritische Infrastruktur" eingestuft seit. Falls ja, gibt es ganz noch ganz viele weitere Bestimmungen und Anforderungen für den Betrieb. Mal abgesehen von den Standards für Industriellen Einsatz. Mit diesen müsstest du dich dann auch auseinandersetzen. Für den wirklichen Einsatz innerhalb "des Feldes" ist das meiner Meinung nach kein Projekt auf das man jemand "frisch aus-gelernten", ohne weitere Führung loslassen sollte. Gruß Sebastian
Jonas Fenchel schrieb: > imonbln schrieb: >> vielleicht ist ein switch die bessere/billiger Lösung. > > Die Idee ist nicht schlecht. Nur ist das Equipment so alles schon da. > Daher möchte ich das erstmal so probieren Das Gerät hat typischerweise einen 100Mbit Eathernet Anschluss. So einen bekommst Du sicherlich von der IT-Abteilung bei euch und muss nicht neu angeschafft werden. Wenn das dein Problem erhelblich vereinfacht, dann mach das. Verstehe nicht, was BSI mit einem Testaufbau zu tun haben soll...
Nimm einen Zettel Papier und schreib alle Szenarien auf die die sich ausgedacht haben, was sie alles damit durchführen können wollen. Mach ne Liste: * dieses auslesen * jenes setzen * dieses Ereignis auslösen * jenes [...] Dann schnappst Du Dir die Dokumentation aller beteiligter Software und Hardware und liest Dich erstmal gründlich ein was die alles kann und auch (ganz wichtig) was sie NICHT kann. Das dauert einige Zeit. Und das was die Hardware/Software theoretisch kann bringst Du dann in Einklang mit dem was Du kannst (oder bald zu können beabsichtigst) und dann entsteht vor Deinem geistigen Auge ein Plan. Den schreibst Du auf.
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Kann es sein, dass Du in Deiner Bewerbung - sinngemäß - "ich kann alles und zwar besser als die Anderen", suggeriert hast? Dumm, gelaufen, wenn man Dich nun beim Wort nimmt;-) Wahrscheinlich könntest Du, mit Hilfe der einzelnen Forenteilnehmer, das Projekt tatsächlich realisieren. Dumm nur, dass zu dem Zeitpunkt (delay²) Dein Sohn schon auf Deinen Arbeitsplatz lurt.
Hey, Bei meinem letzten Post habe ich das mit dem Testaufbau übersehen. Den BSI Spaß hat man natürlich nur im Feld.
Amateur schrieb: > Kann es sein, dass Du in Deiner Bewerbung - sinngemäß - "ich kann alles > und zwar besser als die Anderen", suggeriert hast? > > Dumm, gelaufen, wenn man Dich nun beim Wort nimmt;-) > > Wahrscheinlich könntest Du, mit Hilfe der einzelnen Forenteilnehmer, das > Projekt tatsächlich realisieren. Dumm nur, dass zu dem Zeitpunkt > (delay²) Dein Sohn schon auf Deinen Arbeitsplatz lurt. Hä, wie kommt man auf diesen Blödsinn???
Jonas schrieb: > also zum Teilgebiet der SPS gibt es Leute die Ahnung haben. > Die werden jedoch dafür bezahlt das Wissen anzuwenden und nicht es mir > beizubringen (haben keine Zeit für mich). Und dich das beibringen gehört nicht zu dem "Wissen anwenden"? Ich würde es umgekehrt sehen: solange die SPS-Leute dir nichts beibringen, sitzt du ahnungslos und unproduktiv herum. Damit verschwendet die Firma Zeit und Geld. > Ich bin so gut wie auf mich allein gestellt. Kündigen und einen anständigen Arbeitgeber suchen, der versteht dass Neulinge erst mal eingearbeitet werden müssen.
Was steht denn in Deinem Arbeitsvertrag. Bist Du als Elektroniker oder als Entwickler eingestellt worden? Unter Elektroniker verstehe ich, nach Anleitung zu arbeiten.
Peter D. schrieb: > Was steht denn in Deinem Arbeitsvertrag. Bist Du als Elektroniker oder > als Entwickler eingestellt worden? > Unter Elektroniker verstehe ich, nach Anleitung zu arbeiten. Da geht's doch um einen Testaufbau. Sowas wird doch auch gerne Pratikanten bzw. Bachloranten überlassen. Natürlich braucht man einen Betreuer, der davon Ahnung hat. Ich würde vermutlich nicht C/C++ sondern Python als Programmier-/Skriptsprache nutzen. Da gibt's ja zig Beispiele für den Raspi.
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