Hallo, ich möchte den angehängten (und zumindest in der LTSpice Simulation funktionierenden) Ladungsverstärker berechnen. Das heißt ich möchte den Amplitudengang bzgl. der Quellen V1 und V2 zum Ausgang berechnen. Die Ausgangsspannung ergibt sich bei einem "herkömlichen" Ladungsverstärker (ohne vorgeschalteten JFET) zu Vout = V1 * ( Csource / (Cf || Rf) ). Das beobachte ich auch in der Simulation. Bei der Berechnung (habe ich in irgendeiner Application Note von TI gelesen) wird allerdings zugrunde gelegt, dass die Schaltung am Eingang des Operationsverstärkers auf virtueller Masse liegt und dadurch der Strom aus der Quelle gleich dem Strom im Feedbackzweig ist. In den OP fließt nichts hinein. In der jetzigen Schaltung bin ich mir allerdings nicht sicher, ob ich vorne am Knoten, wo die Quelle mit dem Feedbackzweig zusammenläuft, ebenfalls eine virtuelle Masse habe? Vout = V1 * ( Csource / (Cf || Rf) ) passt immernoch, sodass ich erstmal davon ausgehe. Aber kann mir jemand erklären, wieso da virtuelle Masse anliegt? Mein größeres Problem ist die Berechnung der Ausgangsspannung für eine Quelle direkt vor dem Gate des JFET (V2). In der gezeigten Simulation beobachte ich eine Verstärkung um einen Faktor 11. Weiß jemand, wie dieser zustande kommt? Danke für eure Hilfe und eure Ideen! Klaus
Achso noch zur Info, für alle, die sich fragen, wozu das gut sein soll. An der Stelle V2 liegt die Rauschspannungsquelle des thermischen Rauschens des JFET und ich würde gerne berechnen, wie sich das Rauschen auf den Ausgang auswirkt.
Bei DC hat Dein Verstaerker V -> unedliche. Du brauchts Gleichspannungskopplung!
Uwe Bonnes schrieb: > Bei DC hat Dein Verstaerker V -> unedliche. Du brauchts > Gleichspannungskopplung! Nein, der Verstärker hat doch eine Hochpasscharakteristik. DC wird nicht durchgelassen, soll auch nicht.
Die Schaltung funktioniert garantiert nicht. 1. Der "input bias current" zu deutsch Eingangsstrom des Opamps kann nirgends fließen da es in deiner Schaltung nur einen Kondensator am Eingang gibt und der kann keinen Gleichstrom. 2. Es fehlt eine DC-Gegenkopplung damit der Opamp einen vernünfigen Arbeitspunkt hat.
Auch wenn Du es gerne hättest, aber so funktioniert das nicht. Du kannst einen OP-Eingang nicht einfach in der Luft hängen lassen.
Helmut S. schrieb: > 1. Der "input bias current" zu deutsch Eingangsstrom des Opamps kann > nirgends fließen da es in deiner Schaltung nur einen Kondensator am > Eingang gibt und der kann keinen Gleichstrom. Stimmt das macht Sinn. Ein großer Widerstand am nichtinvertierenden Eingang des OPs gegen Masse sollte dann ja einen DC-Pfad schaffen, richtig? Wie vor dem JFET. Helmut S. schrieb: > 2. > Es fehlt eine DC-Gegenkopplung damit der Opamp einen vernünfigen > Arbeitspunkt hat. Das heißt so ähnlich wie bei einem standard-nichtinvertierenden OP-Verstärker zwi Widerstände, um den Gain einzustellen, richtig? Macht schon Sinn, aber bei den "herkömlichen" Ladungsverstärkern (zum Beispiel bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Ladungsverst%C3%A4rker oder auch hier von Texas Instruments http://www.ti.com/lit/an/slyt369/slyt369.pdf hat der OP doch auch keine DC-Gegenkopplung? Oder ist das genau die Aufgabe von dem Widerstand Rf? Nun weiß ich gerade gar nicht weiter. Müsste ich in meiner Schaltung eventuell einen Widerstand vom Ausgang zum OP-Eingang schalten?
> http://www.ti.com/lit/an/slyt369/slyt369.pdf
In dieser Schaltung gibt es einen sehr hochohmigen Widerstand Rf vom
Ausgang zum Minuseingang. Über den fließt der Biasstrom und es stellt
sich damit auch der richtige Arbeitspunkt (0V am Ausgang) ein.
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Helmut S. schrieb: > In dieser Schaltung gibt es einen sehr hochohmigen Widerstand Rf vom > Ausgang zum Minuseingang. Über den fließt der Biasstrom und es stellt > sich damit auch der richtige Arbeitspunkt (0V am Ausgang) ein. So ganz ist mir das aber immernoch nicht klar. Denn selbst wenn ich mal einen nichtidealen OP in die Simulation einbau (habe einen OP27 genommen) funktioniert die Schaltung einwandfrei. Vor allem wird diese Schaltung auch so von LT vorgeschlagen: http://cds.linear.com/docs/en/design-note/dn308f.pdf Nur mal angenommen, dass diese Schaltung so funktionieren würde: Kann der vordere Knoten am Eingang oder der Knoten vor dem Gate als virtuelle Masse angesehen werden?
Vor allem wird diese Schaltung auch so von LT vorgeschlagen: http://cds.linear.com/docs/en/design-note/dn308f.pdf In der Schaltung ist der +Eingang an Masse und der Minuseingang ist direkt mit Source von Jfet verbunden. Außenherum ist der besagte Rfb. Der sorgt dafür dafür, dass sich der Ausgang so einstellt, dass am Minuseingang 0V anstehen. Nachteil: Die DC-Ausgangsspannung liegt bei 0...-xV je nach Jfet und Sourcewiderstand.
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Hallo! Danke soweit schonmal für eure Hinweise. Ich habe die Schaltung nun entsprechend abgeändert, wie hier http://www.linear.com/solutions/1785 beschrieben. Dort ist die Schaltung auch super beschrieben, ich glaube so langsam habe ich es verstanden. Nun bleibt trotzdem noch die gleiche Frage: Wie kann ich die Übertragungsfunktion der Quelle V2 zum Ausgang berechnen? Wie in meiner allerersten Schaltung ist auch hier der Betrag der Verstärkung wieder 11. Hat jemand eine Idee, wie man das berechnen kann in Abhängigkeit der anderen Bauteilwerte?
So ich bin doch selber noch ein wenig weitergekommen. Die Amplitudengänge für V1 und V2 zum Ausgang lauten: Vout1 = V1 * | Zf/Zsource | Vout2 = V2 * | 1 + Zf/Zsource | wobei Zf = Rf || Cf. Außedem habe ich angenommen, dass das Gate des JFET so hochohmig ist, dass dort kein Strom reinfließt. Jetzt fehlt "nur noch" der allerletzte Schritt, bei dem ich gar nicht weiß, wie ich das angehen könnte. Und zwar suche ich nun als letztes den Amplitudengang für eine (AC-) Spannungsquelle V3 zwischen Drain und nichtinvertierendem Eingang des OP. Hat jemand einen Tipp für einen Ansatz? :)
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