Hallo Forum, ich habe hier im Netzteil eines DECWriters Kondensatoren gefunden, die ich nicht klar nach PCB haltig oder Frei einteilen kann, da ich keine Infos zu denen finde. Es geht um: Sangamo 066XJP271t200b 270uF 200VDC Unbekannt 1011849 600-25DC 3002785 7945H (siehe Anhang) Sprague 674D 8000uF 6,3VDC (laut Kondensatorenverz PCV frei) Sprague 674D308 4600uF 25VDC (laut Kondensatorenverz PCV frei) Hat da jemand Erfahrung, und kann helfen? Viele Grüße Ulrich
PCB haltig sind ältere MP (Metall/Papier) kondensatoren die z.B. als Motoranlauf-/Betriebskondensatoren benutzt wurden. Die abgebildeten kondensatoren sind Elkos, mir wäre nicht bekannt das diese PCB enthalten.
Heinz V. schrieb: > PCB haltig sind ältere MP (Metall/Papier) kondensatoren die z.B. als > Motoranlauf-/Betriebskondensatoren benutzt wurden. > > Die abgebildeten kondensatoren sind Elkos, mir wäre nicht bekannt das > diese PCB enthalten. So isses! Old-Papa
Ich habe in dem Zusammenhang auch immer wieder von PCB in Transformatoren gelesen. Gilt das auch für kleinere?
Philipp C. schrieb: > Ich habe in dem Zusammenhang auch immer wieder von PCB in > Transformatoren gelesen. Gilt das auch für kleinere? Nein, Mittelspannungstrafos oder z.B. Transformatoren in Zahnarztröntgengeräten besitzen eine Füllung mit PCB haltigem Transformatorenöl, Kleintransformatoren sind 'normalerweise' Trockentransformatoren, ohne Öl und PCB.
Transformatoren für Innenraumaufstellung hat man früher mit Clophen gefüllt, da ölgefüllte im Störungsfall brennen können. Clophen ist nicht brennbar. Das aber sicher nur bei Trafos mit höherer Leistung. Heute sind das Gießharzausführungen und luftgekühlt.
Das ist ja beruhigend ;) Mich interessiert nur, was von meiner Sammlung alter Messtechnik noch so für Gefahren ausgehen.
Philipp schrieb: > Das ist ja beruhigend ;) > > Mich interessiert nur, was von meiner Sammlung alter Messtechnik noch so > für Gefahren ausgehen. Eine wirkliche Gefahr besteht nur für die Füße, wenn die Brocken runter fallen ;-) Im Ernst, früher hat man auch nicht völlig unsichere Geräte gebaut. Klar, einige Langzeitwirkungen von Kunststoffen und anderen Chemikalien stellt man halt erst nach langer Zeit fest. Wer weis welche heute völlig normalen Produkte in späteren Jahrzehnten als "giftig" eingestuft werden. Nein, man soll nichts verharmlosen, aber Panikmache hilft auch nicht. Ich habe noch Quesilberschalter und anderes Geraffel im Regal, wenn manche Paranoia-Nachbarn das wüssten, würden diese in ein anderes Bundesland ziehen ;-) Old-Papa
Philipp schrieb: > Mich interessiert nur, was von meiner Sammlung alter Messtechnik noch so > für Gefahren ausgehen. Klar gibt es die. Silberglänzende Metallflächen waren oft vercadmiert. Mit der Kombination zu Fruchtsäuren kann es Vergiftungen geben. Also nicht bei der Sortierung einen Apfel essen. Vor dem Essen händewaschen nicht vergessen! Eine andere Baustelle sind Selengleichrichter.
michael_ schrieb: > Silberglänzende Metallflächen waren oft vercadmiert. Cadmierte Eisenbleche meinst du. Die Gehäuse der Elkos sind auch silberglänzend und bestehen aus reinem Aluminium. Die einzige Stelle, an der ich mir bei solch einem Drucker PCB-haltige Kondensatoren vorstellen kann, sind X-Kondensatoren am Eingang des Netzteils. Wie alt ist der Drucker? Die Amis waren sich schon 1979 der PCB-Problematik bewusst und haben Gesetze zur Vermeidung dieser Substanz erlassen. Ab Mitte der 80er Jahre würde ich in neuen Geräten überhaupt keine PCB-haltigen Kondensatoren mehr erwarten. Der auf PCB folgende Problemstoff bei Kondensatoren waren Phtalsäureester, die hormonartige Wirkung haben. Meines Wissens waren solche z.B. in Mikrowellenherden verwendeten Kondensatoren aber durch Aufdruck im Klartext gekennzeichnet. https://de.wikipedia.org/wiki/Phthals%C3%A4ureester
:
Bearbeitet durch User
michael_ schrieb: > Eine andere Baustelle sind Selengleichrichter. Was soll an Selen gefährlich sein? Die Platten sind normalerweise lackiert und Kleinstgleichrichter vergossen in Kunststoff. MfG
Nicht zu vergessen der Strom! Dieser, im schlimmsten Fall noch in Verbindung mit Fruchtsäuren, kann sehr gefährlich sein. Old-Papa
Hätte ja sein können, dass es da noch mehr Gefahrstoffe gibt, die damals nicht gekennzeichnet wurden. Denke zB an Sachen wie Beryllium in Magnetrons oder imho auch in YIG-Oszillatoren.
> Ich habe noch Quesilberschalter und anderes Geraffel im Regal, wenn > manche Paranoia-Nachbarn das wüssten, würden diese in ein anderes > Bundesland ziehen ;-) Das sind doch aber "xxLöffelmengen" und in dichten Glasröhrchen. Ich hab da ein 3dl KS-Flascherl voll mit Hg (ja: schweeeer :-) auf dem Regal thronend. Da würden entsprechende Nachbarsensibelchen gleich aus der EU austreten... (oh, mein Land, mitten in der EU, war ja noch nie EU-Mitglied...) Dieselben Sensibelchennachbarn sind dann allzuoft jene welche FL-Röhren im Haushaltmüll entsorgen UND weil die langen Röhren nicht in die Mülltüte passt, sie eigenhändig in ihrer Wohnung kaputtbrechen...
Old P. schrieb: > Nicht zu vergessen der Strom! Dieser, im schlimmsten Fall noch in > Verbindung mit Fruchtsäuren, kann sehr gefährlich sein. > > Old-Papa Und das Arsen im Galliumarsenid.
Kleine Mengen Arsenik (Arsenoxid) sind ein potentes Dopingmittel, früher bei Bergsteigern beliebt. Sucht mal nach "Arsenikesser" Roßtäuscher verwenden es, um Pferden ein glänzendes Fell zu verpassen. Arsen ist sehr leicht und hochempfindlich nachzuweisen, auch in einzelnen Haaren, wo es abgelagert wird. Schlechte Nachricht für Giftmischer. Gruß - Werner
> Meine Devise: Lieber Sauerstoff als Süßstoff.
Nerds aufgepasst! Jeder Freigang birgt ein nicht zu unterschätzendes
Risiko eine Sauerstoffvergiftung zu erleiden!
Hallo "Eine wirkliche Gefahr besteht nur für die Füße, wenn die Brocken runter fallen ;-)" Ich würde die wirkliche Gefahr noch um einen Punkt erweitern: Willst du heutzutage "plötzlich gefährlich" gewordene Bauteile bzw. komplette Gerätschaften loswerden darfst du dich, falls du dich streng an die Vorschriften halten willst..., auch für Kleinstmengen erst mal ein geeigneten Entsorger umsehen, und es für viel bis extrem viel Geld entsorgen lassen. Einen funktionsfähigen Ölradiator ("Stromheizung") habe ich schon vor über Zehn Jahren nur dank eines unwissenden(?) Altmetallsammlers kostenfrei los bekommen. Styropor scheint ja seit letzten Jahr das neue "Böse" zu sein, wohl noch nicht in Kleinstmengen, aber schon Mengen wie sie bei einer umfassenden Renovierung einer Wohnung oder eines Einfamilienhauses anfallen lassen das Konto kräftig bluten. Bastler
Bastler schrieb: > Einen funktionsfähigen Ölradiator ("Stromheizung") habe ich schon vor > über Zehn Jahren nur dank eines unwissenden(?) Altmetallsammlers > kostenfrei los bekommen. Hm, sowas habe ich vor einen Jahr noch problemlos auf dem Wertstoffhof abgeben können. Gut, war in Bayern, da gehen die Uhren ja bekanntlich anders (meistens stark nach...).
Suchen: Kondensatorenverzeichnis V3.1_d BAFU PCB haltige Erkennung und Entsorgung Da gibt es eine Zusammenstellung
Bastler schrieb: > > Einen funktionsfähigen Ölradiator ("Stromheizung") habe ich schon vor > über Zehn Jahren nur dank eines unwissenden(?) Altmetallsammlers > kostenfrei los bekommen. Oha, bei uns stell ich das Dingens auf dem Wertstoffhof kostenlos in den entsprechenden Container. Also gehen die Uhren hier gleich wie in Bayern. Old-Papa
> Einen funktionsfähigen Ölradiator ("Stromheizung") habe ich schon vor > über Zehn Jahren nur dank eines unwissenden(?) Altmetallsammlers > kostenfrei los bekommen. ??? Gerade Samstags hab ich solcheinen, nachdem ich die stirnseitigen Blechkappen (1x m. ElektroUI) und Fussrollen abmontiert hatte, einfach unter Aufsicht ins Altmetallpallett der Gemeindesammelstelle geschmissen. Kostenlos. Was soll daran "Böse" sein? > Styropor scheint ja seit letzten Jahr das neue "Böse" zu sein, Ja, für die leicht schmutzige Styroporbox wollten sie Geld, eben weil sie "Hofschmutzig" sei und nicht sauber... Hey, wäre sie Sauber (kostenlos zum Entsorgen) gewesen, hätte ich sie nicht entsorgen wollen!
Füßligmetall schrieb: > Ich hab da ein 3dl KS-Flascherl voll mit Hg (ja: schweeeer :-) auf dem > Regal thronend. Dann stell die mal noch mindestens in eine Auffangschale. Besser noch du gibts das Zeug zur Entsorgung. Etliche Kunststoffe, darunter auch PE, verspröden nämlich durch Licht, und wenn dir so eine Flasche beim Anfassen unter den Fingern zerbröselt, kommt richtig Freude auf. Werner H. schrieb: > Kleine Mengen Arsenik (Arsenoxid) sind ein potentes Dopingmittel, früher > bei Bergsteigern beliebt Die sterben später am Leberkrebs. Freier gänger schrieb: > Nerds aufgepasst! Jeder Freigang birgt ein nicht zu unterschätzendes > Risiko eine Sauerstoffvergiftung zu erleiden! Besonders gefährlich ist das Uran imn Urin.
Hp M. schrieb: > Besonders gefährlich ist das Uran imn Urin. Ich glaube bei Urin im Uran kommt mehr Freude auf! ;-))) Old-Papa
Hp M. schrieb: > Werner H. schrieb: >> Kleine Mengen Arsenik (Arsenoxid) sind ein potentes Dopingmittel, früher >> bei Bergsteigern beliebt > > Die sterben später am Leberkrebs. Oder fallen vorher vom Berg!
Hallo zusammen, dann mal vielen Daür die unzähligen Replys. Zusammengefasst ist es also ausgeschlossen, das Elkos in Altgeräten PCB verseucht sind, außer Typ MP. So dann vielen Dank Ulrich
Ulrich schrieb: > Zusammengefasst ist es also ausgeschlossen, das Elkos in Altgeräten PCB > verseucht sind, außer Typ MP. Richtig aber ein MP Kondensator ist grundsätzlich kein Elko (Elektrolytkondensator). Der Aufbau (Folienwickel aus Alufolie und Papier) ist zwar nahezu identisch, aber technisch unterscheiden sich beide durch die Flüssigkeitsfüllung, und ihre konkrete Funktionsweise. Bei dem Ölgefüllten MP Kondensator bilden beide Alufolien die Kondensatorplatten und das Ölgetränkte Papier das Dielektrikum. Bei dem Elektrolytondensator bildet eine der Alufolien bei 'formieren' das Dielektrium: Der Elektrolyt oxidiert (oder eloxiert) die Aluminiumoberfläche, diese Eloxalschicht ist ein sehr guter Isolator, zudem ist sie Hauchdünn, der metallische Kern der Folie bildet die erste Kondensatorplatte und die zweite 'Platte' bildet der leitfähige Elektrolyt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.