Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fahrrad Standlicht - Welcher Kondensator


von Timo (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

Ich habe folgendes Fahrradrücklicht:
http://www.bikesport-scheid.de/Beleuchtung/LED-Ruecklicht_FL_12_m_Standlichtfunkt__90001-2025170300.html

Angeblich mit Standlichtfunktion. Allerdings ist auf der Platine gar 
kein Kondensator mehr. Meine Frage ist, welcher Kondensator da hin 
gehört? Ein Goldcap mit 5,5V; oder ein einfacher Elko; oder gar ein 
Akku? Welche Kapazität, Spannung?

Die Schaltung besteht lediglich aus einem Gleichrichter, dahinter die 
Anschlüsse für den Kondensator, und dahinter zwei Transistoren, 
Widerstände und eben die LED. Versorgt mit einem simplen Dynamo. Der 
Bauraum ist auf eine Höhe von 15mm beschränkt.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Meistens ist es ein Goldcap mit 1F 5,5V.

Aber wo ist deiner denn hin? Der löst sich doch nicht in Luft auf! Wenn 
er weg ist, muss ja wohl auch die Platine korrodiert und das Gehäuse 
zerbrochen sein. Was willst du dann noch reparieren?

Und wenn es eine Fehlkonstruktuion ist, kannst du sie umtauschen. Sowas 
kommt ja gelegentlich vor.

> Die Schaltung besteht lediglich aus einem Gleichrichter, dahinter die
> Anschlüsse für den Kondensator

Sicher wird irgendwie der Ladestrom des Kondensator begrenzt und (noch 
viel wichtiger) die Spannung.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Timo schrieb:
> Angeblich mit Standlichtfunktion. Allerdings ist auf der Platine gar
> kein Kondensator mehr.

Was heißt hier 'kein Kondensator mehr '? War da mal einer?
Funktioniert denn die Standlichtfunktion?

von Timo (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Was heißt hier 'kein Kondensator mehr '? War da mal einer?
> Funktioniert denn die Standlichtfunktion?

Die Standlichtfunktionen geht nicht. Es sind aber Lödpads für einen 
Kondensator vorhanden (wahrscheinlich wurde die billigere Version der 
Leuchte ohne Standlicht gekauft)
Deswegen wollte ich wissen, welchen Kondensator ich da drauf löte.

@Stefan Us: die Spannung am Kondensator wird eben nicht begrenzt. Der 
ist wirklich direkt am Gleichrichter angeschlossen. Deswegen bin ich mir 
nicht sicher, ob ich da direkt ein Goldcap anbringen kann.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Timo schrieb:
> Der
> ist wirklich direkt am Gleichrichter angeschlossen. Deswegen bin ich mir
> nicht sicher, ob ich da direkt ein Goldcap anbringen kann.

Sind da vielleicht auch noch ungenutzte Pads für eine Z-Diode drin?
Vielleicht kannst du mal ein Photo von der Platine machen.

von Timo (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Sind da vielleicht auch noch ungenutzte Pads für eine Z-Diode drin?
> Vielleicht kannst du mal ein Photo von der Platine machen.

Gehört die Z-Diode dann parallel zum Goldcap? Welche Z Diode nimmt man 
da?

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Ohne Schaltplan werden wir Dir das kaum beantworten können.

von Timo (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Stefan U. schrieb:
> Ohne Schaltplan werden wir Dir das kaum beantworten können.

Hier der Schaltplan. Meine eigentliche Frage ist aber auch nur, wie das 
überlicherweise gemacht wird. Das hier ist ja kein High End Produkt. Und 
es gibt doch bestimmt Standardlösungen. Ich hatte gedacht, dass es 
vielleicht Erfahrungswerte gibt, was man da üblicherweise für einen 
Kondensator nimmt. Welche Kapazität sollte dieser zB haben?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Timo schrieb:
> Hier der Schaltplan

Der Gleichrichter könnte aus 5V6 Z-Dioden aufgebaut sein und damit die 
Spannung auf 6.3V eingangsseitig und 4.9V ausgangsseitig begrenzen, 
damit der 5.5V GoldCap nicht ablebt.

von Guest (Gast)


Lesenswert?

Timo schrieb:
> Hier der Schaltplan

Dieses Etwas, was vermutlich einen Brückengleichrichter darstellen 
sollte, verursacht aber einen Kurzschluss...

von Carl D. (jcw2)


Lesenswert?

Guest schrieb:
> Timo schrieb:
>> Hier der Schaltplan
>
> Dieses Etwas, was vermutlich einen Brückengleichrichter darstellen
> sollte, verursacht aber einen Kurzschluss...

Das könnte ein "Drehstromgleichrichter" sein.
Zumindest wenn man den Dioden-"Pfeilen" nachgeht.
:-)

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Carl D. schrieb:

> Das könnte ein "Drehstromgleichrichter" sein.
> Zumindest wenn man den Dioden-"Pfeilen" nachgeht.

Das ist ein Ringmodulator:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ringmodulator

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

Vll auch eher eine Stattlichtfkt?

Trollthread von Troll-TO. Oder einfach dumm.

Klaus.

von Timo (Gast)


Lesenswert?

Interessant. Einer gibt eine vernünftige Antwort, mit der ich was 
anfangen kann. Vier Leute hacken auf den kleinen Fehler rum...

von Toxic (Gast)


Lesenswert?

Timo schrieb:
> Ich hatte gedacht, dass es
> vielleicht Erfahrungswerte gibt, was man da üblicherweise für einen
> Kondensator nimmt. Welche Kapazität sollte dieser zB haben?

Du kannst z.B. diesen Link anklicken

http://mustcalculate.com/electronics/capacitorchargeanddischarge.php?vfrom=5.5&vto=3&vs=0&c=1&r=50

und durch Eingabe von "vernuenftigen" Werten berechnen wie lange die 
Entladung eines Kondensators dauert.
Da die verwendete Formel fuer eine normale RC-Beschaltung gilt,wird die 
tatsaechliche Entladedauer - wegen der Led - anders sein.Aber du 
bekommst beim "Rumspielen" mit verschiedenen Werten ein Gefuehl dafuer 
in welchen Bereichen sich der Wert des Kondensators befinden 
muss/sollte.
In meinem Beipiel bin ich davon ausgegangen,dass der Kondensator 1F 
haben soll und bei Beginn der Entladung auf 5.5V aufgeladen 
war.Weiterhin soll der Ledstrom 50mA betragen(haengt ja von der 
momentanen Beschaltung ,die ich nicht kenne, ab...).Da an einer weissen 
Led konstant ca.3V abfallen, wird sie also erloeschen wenn die Spannung 
von 5.5V auf 3V abfaellt.

Bevor das Forum wieder den "Hau den Lukas" Schlaghammer anvisiert:
1.Natuerlich wird die Led bei 3V nicht schlagartig dunkel.
2.Ledspannungen variieren von Hersteller zu Hersteller 2.5V - 3.5V
3.etc.etc.etc.....das Kleingedruckte liefer ich noch nach,so wie ich 
Zeit habe

von Max S. (maximus-minimus)


Lesenswert?

"Einer gibt eine vernünftige Antwort, mit der ich was
anfangen kann. Vier Leute hacken auf den kleinen Fehler rum..."
Ist normal hier...jeder zweite Thread verläuft so..sei  froh das Du 
nicht auf Vertipper aufmerksam gemacht wirst.
Die meisten hier sind wohl sehr unzufrieden mit sich und ihrem Leben und 
meinen so sich etwas Luft machen zu können oder sowas.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

> Hier der Schaltplan.

> Die Schaltung besteht lediglich aus einem Gleichrichter, dahinter
> die Anschlüsse für den Kondensator, und dahinter zwei Transistoren,
> Widerstände und eben die LED.

In deinem Schaltplan fehlen die Transistoren, die Widerstände und die 
LED.

So kann ich Dir nicht helfen. Ich brauche schon den richtigen und 
vollständigen Schaltplan.

von Thomas E. (thomase)


Lesenswert?

Stefan U. schrieb:
> In deinem Schaltplan fehlen die Transistoren, die Widerstände und die
> LED.
>
> So kann ich Dir nicht helfen. Ich brauche schon den richtigen und
> vollständigen Schaltplan.

Er kann da einen 1F/5,5V einlöten und wenn Mawin recht hat, meistens hat 
er das ja, explodiert der auch nicht. Die beiden Transistoren sind in 
solchen Fahrradstandlichtern normalerweise als KSQ für die Led 
zusammengeschaltet. Das passt schon.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Thomas E. schrieb:

> Er kann da einen 1F/5,5V einlöten und wenn Mawin recht hat, meistens hat
> er das ja, explodiert der auch nicht.

Wenn ein Doppelschichtkondensator mit Überspannung betrieben wird,
wird er zwar nicht explodieren, aber schnell kaputt sein.

von andrer (Gast)


Lesenswert?

einfach eine 1 Watt 5,1 Volt oder 4,7 Volt Zenerdiode parallel zum 
Kondensator. Schadet auf keinen Fall.

von Matthias (Gast)


Lesenswert?

Ich melde mich mal hier, da ich gerade ein Büchel Piccadilly zerlegt 
habe, aufgrund der Amazon Reviews, dass da gern der 
"Standlichtkondensator" (Goldcap) abfällt. Nun, da es zerlegt war, 
direkt den Schaltplan abgezeichnet:

Brückengleichrichter, dahinter direkt der Goldcap 5.5V/1F. (Aha?)
Zusätzlich vom Wechselspannungsanschluss über ne 
Doppel-Einweggleichrichtung n Abgriff "Dynamo an ja/nein", der Wahlweise 
den LEDs 12 Ohm parallel zu den 470 Ohm in die Masse schaltet.

Dann noch (in Reihe zur LED Masse) ein dicker Transistor/FET? (Y1, 
SOT89), dessen Gate/Basis über 1000 Ohm an + und 2 in Reihe geschaltete 
Dioden an Masse gelegt wird - Uce=0V im Normalbetrieb, also eher FET. 
Bei niedriger Versorgung (=Goldcap fast leer), fährt er den Strom weiter 
runter - da die Dioden dann ne niedrigere Durchlassspannung haben und 
das Gate damit viel weiter unten hängt.

Sind also 3 übersichtliche Schaltungsteile. Das Platinenlayout ist 
interessant, da sind einige offensichtlich überflüssige Routings auf dem 
2. Layer drin...

Naja, wie dem auch sei, netterweise ist der Goldcap an der + Leitung so 
lang und so schön geführt, dass ein Cutter, ein 220 Ohm Widerstand und 
eine 4,7V Zenerdiode in 5 Minuten aus der "Zeitbombe" ein 
Langzeitprodukt macht - und nebenbei noch die Standlichtleistung 
deutlich erhöht (bzw. verlängert) :-)

von Matthias (Gast)


Lesenswert?

Achso, aufgemacht hatte ich es, um mit etwas Epoxy den Goldcap zu 
fixieren. Das hab ich dann natürlich auch gleich gemacht.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Matthias schrieb:
> (Y1,SOT89),

Wird wohl ein SS8050 sein.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Matthias schrieb:
> Nun, da es zerlegt war, direkt den Schaltplan abgezeichnet

Toll, aber irgendwie bin ich blind, ich seh ihn nicht.
Und, überprüft ob der Brückengleichrichter aus (zumindest 2) Z-Doden 
besteht ?

von Klaus R. (klaus2)


Lesenswert?

...das ist ein textueller Schaltplan! Ist wie bei einem Buch, die Bilder 
ergeben sich beim Lesen!

Klaus.

Beitrag #6289079 wurde vom Autor gelöscht.
von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Klaus R. schrieb:
> ...das ist ein textueller Schaltplan! Ist wie bei einem Buch, die Bilder
> ergeben sich beim Lesen!

Kopfkino?
Wer weiß, was da alles herauskommt ...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Da wirds dann auch bald mehr Frauen in unserem Fachbereich geben. Romane 
aus
Schaltplänen, kicher

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Da wirds dann auch bald mehr Frauen in unserem Fachbereich geben.
> Romane
> aus
> Schaltplänen, kicher

https://gamepedia.cursecdn.com/futuramaworldsoftomorrow_gamepedia_en/thumb/d/de/All_My_Circuits_Logo.png/1200px-All_My_Circuits_Logo.png

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Wer ist wer?

von Matthias (Gast)



Lesenswert?

Ach Menschen :-) Der Schaltplan ist so hässlich hingekritzelt, den wollt 
ihr garnicht sehen.

Der SS8050 ist das ganz sicher nicht (im Schaltplan unten rechts), da 
ich 3x nachgemessen hab, dass Uce = 0V ist bei Betrieb mit 6V DC. Hab 
das erst nach dem Malen gemessen, deswegen ist da ein NPN Symbol :-) D3 
Mitte rechts sind 2 Dioden in Reihe nach Masse...

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Matthias schrieb:
> Der Schaltplan ist so hässlich hin gekritzelt, den wollt
> ihr gar nicht sehen.

Noch einmal abzeichnen, dass ist er Ok.

von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Matthias schrieb:
> Ach Menschen :-) Der Schaltplan ist so hässlich hingekritzelt, den wollt
> ihr gar nicht sehen.

Ich habe einfach einen 5V Spannungsregler (7805) genutzt um die Spannung 
am Goldcap auf 5V zu begrenzen.

Es ist ungünstig die Spannung einfach zu verbraten, denn damit belastest 
du auch den Dynamo und er dreht sich dadurch schwerer.

Den Strom, der aus dem Goldcap fließt solltest du begrenzen, so dass es 
als Standlicht ausreichend ist.

Da die LEDs ab einer Spannung von 2,4V nicht mehr leuchten und auch bei 
2,5V schon ein sehr niedriger Strom durch die LED fließt, solltest du am 
besten eine StepUp-Wandler nutzen um die Spannung aus dem Kondensator 
noch sinnvoll nutze zu können. Du willst ja 100% der gespeicherten 
Energie des Kondensators nutzen und nicht nur 75%.

von zitter_ned_aso (Gast)


Lesenswert?

Mike J. schrieb:
> Ich habe einfach einen 5V Spannungsregler (7805) genutzt um die Spannung
> am Goldcap auf 5V zu begrenzen.
>
> Es ist ungünstig die Spannung einfach zu verbraten, denn damit belastest
> du auch den Dynamo und er dreht sich dadurch schwerer.

aber bei dir werden ja auch 0.5V verbraten. So ein Goldcap geht ja bis 
5.5V.

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Kann man einen Schaltplan nicht schöner zeichnen, so mit
halbwegs senkrechten und waagerechten Linien, und auch Punkten dort,
wo Verbindungen sein sollen?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.