Forum: Offtopic Bei wieviel Volt ist eine Starterbatterie leer?


von Stefan F. (Gast)


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Gestern konnte ich nach der ersten langen Winterpause mein neues 
Motorrad nicht starten.

Die Batteriespannung Betrug (ohne Last) vor dem Startversuch 12,3 Volt. 
Deswegen dachte ich, ich müsse sie nicht laden. Der Anlasser hat noch 
kräftig funktioniert - kein hörbares Anzeichen von Schwäche. Aber selbst 
nach einer Minute durchorgeln konnte ich keine einzige Zündung hören. 
Also ob der Tank leer sei. Danach haber ich erstmal aufgegeben. Die 
Batterie war danach auf 12,0 Volt entladen.

Über Nacht habe ich sie dann aufgeladen (13,8V ohne Last) und heute 
morgen sprang das Moped sofort nach nur 2 Sekunden an - so soll es sein.

Nun habe ich mal ganz scharf nachgedacht, was da gestern wohl falsch 
gelaufen sein mag. Offensichtlich war meine Annahme, dass 12,3V Ok sind, 
völlig falsch. Andererseits funktionierten Anlasser und Beleuchtung noch 
gut.

Jetzt mal im Ernst: Ab welcher Leerlaufspannung gilt eine KFZ 
Starterbatterie als unbrauchbar? Oder kann man das gar nicht so einfach 
ohne Last messen?

Ich bin unsicher, ob wirklich die Batterie schuld war oder ob ich einen 
Mechaniker aufsuchen sollte. Blöd ist natürlich, dass das Problem jetzt 
nicht mehr reproduzierbar ist (bis zum nächsten Winter). Und dann müsste 
ich das Moped auf einem Anhänger zur Werkstatt bringen lassen, um den 
Effekt vorzuführen. Darauf bin ich nicht gerade schwarf.

Fallss es eine Rolle spielt: Es handelt sich um eine Royal Enfield 
Bullet 500 Efi.

: Verschoben durch User
von THOR (Gast)


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Wenn der Anlasser läuft, ist sie noch gut. Meine springt auch bei 11V 
noch an. Die Einspritz- und Zündelektronik läuft bis runter auf 8V noch 
zuverlässig.

Deine Probleme kamen wohl nicht von einer leeren Batterie.

Um die Frage trotzdem zu beantworten: Bei 10,5-11V würde ich von leer 
sprechen. Aber auch bei 12V muss der Anlasser den Motor nicht mehr 
zwingenderweise drehen können.
Der Unterschied zwischen "leer" und "zu leer" ist dann von KFZ, 
Verschleiß, Temperatur, Motoröl usw. abhängig.

von oszi40 (Gast)


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Gelegentlich laden um die Verluste durch Selbstentladung zu reduzieren.
Stefan U. schrieb:
> Batteriespannung Betrug (ohne Last) vor dem Startversuch 12,3

Dann miß mal BEIM Start! Da kommt die Stunde der Wahrheit! Je nach Last 
sind noch mickrige 9V übrig. Das ist für wenige Sekunden normal, kann 
aber bei nassen Kerzen für den Zündfunken etwas wenig sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bleiakkumulator

von Der M. (mhh)


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Stefan U. schrieb:
> Der Anlasser hat noch
> kräftig funktioniert - kein hörbares Anzeichen von Schwäche.

Eher ein spritseitiges als ein elektrisches Problem.

Kondenswasser, Entmischung und Verdunstung - so aus der Ecke. Dann 
abgesoffen weil nicht gezündet. Das Stehenlassen bis zum nächsten Tag 
hat das Selbe bewirkt wie gleich Kerzen rausschrauben und trocknen.

Also nichts ernsthaftes beim ersten Start nach so langer Zeit.

von Stefan F. (Gast)


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Danke für eure Antworten. Beim nächsten mal (vielleicht in einem Jahr) 
schaue ich mir die Zündkerzen an.

Ich habe schon eine kleine Solarzelle angeschlossen, um die 
Selbstentladung zu reduzieren. Nur haben wir im Winter so wenig Sonne in 
der Straßenschlucht, dass das offensichtlich nicht ganz ausreicht.

Allerdings hatte sie bei meinem alten Moped ausgreicht, dessen Batterie 
hatte die selbe Kapazität. Vielleicht hat die Batterie des neuen Mopeds 
eine höhere Selbstentladung.

Wie dem auch sei - danke für den Tip mit der nassen Zündkerze.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Es ist gut wenn der Bleiakku immer voll ist, dann friert er auch nicht 
ein.
Leere Akkus (12V) frieren recht schnell ein, volle Akkus (13 -13.8V) 
können auch bei -20°C noch entladen werden.

Stefan U. schrieb:
> Nur haben wir im Winter so wenig Sonne

Ja, das ist doof. Im Winter braucht man das Licht am Abend, aber genau 
dann funktionieren diese Solar-Lichter die im Garten stehen nicht mehr.

von Lutz H. (luhe)


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Stefan U. schrieb:
> Ich habe schon eine kleine Solarzelle angeschlossen

Ob das eine gute Idee ist? Starterbatterien sind für größere Ströme 
gebaut.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


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Stefan U. schrieb:
> Beim nächsten mal (vielleicht in einem Jahr)
> schaue ich mir die Zündkerzen an.

Lass die Kerzen drin, baue die Batterie aus, eine Nacht lang bei 
Zimmertemperatur laden (damit du keine eiskalte Batterie hast), dann 
einbauen und starten. Nach paar Sekunden wird er Motor anspringen. 
Sollte der Motor dennoch unwillig sein, hat es eine andere Ursache.

Nach einer langen Winterpause kann ich mir kaum vorstellen, dass der 
Anlasser - wie im Sommer gewohnt - kraftvoll durchdreht.

: Bearbeitet durch User
von Dirk J. (dirk-cebu)


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Gustav K. schrieb:
> Lass die Kerzen drin, baue die Batterie aus...
Soweit richtig, aber laß die Batterie den ganzen Winter in Deiner 
Wohnung - so groß und schwer ist sie ja auch nicht.

von Kurt B. (kurt-b)


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Dirk J. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Lass die Kerzen drin, baue die Batterie aus...
> Soweit richtig, aber laß die Batterie den ganzen Winter in Deiner
> Wohnung - so groß und schwer ist sie ja auch nicht.

Sie gehört in den Keller, in der Wohnung altert sie schneller.
Ab und zu mal geladen (alle 1..2 Monate auf 14.5V) wird sie es mit 
langer Lebensdauer danken.

 Kurt

von Paul B. (paul_baumann)


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Kurt B. schrieb:
> Sie gehört in den Keller, in der Wohnung altert sie schneller.

Das muß ich mal meiner Frau erzählen -da geht sie auch gleich runter.
:)
MfG Paul

von Kurt B. (kurt-b)


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Paul B. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Sie gehört in den Keller, in der Wohnung altert sie schneller.
>
> Das muß ich mal meiner Frau erzählen -da geht sie auch gleich runter.
> :)
> MfG Paul

Ob das so eine gute Idee ist, es sind schon öfters Batterien explodiert.

 Kurt

von A. D. (egsler)


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Kurt B. schrieb:
> es sind schon öfters Batterien explodiert.
Frauen auch ;)

von U. B. (Gast)


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> Bei wieviel Volt ist eine Starterbatterie leer?
Null.

von Harald W. (wilhelms)


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U. B. schrieb:

>> Bei wieviel Volt ist eine Starterbatterie leer?
> Null.

...und wenn Du noch die Schwefelsäure rausgiesst, ist sie ganz leer. :-)

von Lutz H. (luhe)


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Harald W. schrieb:
> ...und wenn Du noch die Schwefelsäure rausgiesst, ist sie ganz leer.

Nein, die Bleiplatten sind noch drin. :-)

von Stefan M. (derwisch)


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Erstmal muss man unterscheiden, ob ein Bleiakku leer oder defekt ist.
Nach dem Winter würde ich erstmal auf max. aufladen, mit einem 
entsprechenden standard Ladegerät mit Ladestromanzeige.
Wenn der Ladestrom nach einiger Zeit weit runter geht, ist schonmal 
keine faule Zelle dabei.
Das heisst aber noch nix.
Im Leerlauf sollte ein intakter Akku nach dem Laden und einigen Stunden 
Lagerung noch mindestens 12,7 V haben.
Neue Akkus haben dann sogar teilweise 13 V oder sogar knapp darüber.

Eine Aussage über den tatsächlichen Zustand bekommst Du aber nur mit 
einer Spannungsmessung unter Last.
Auch ein scheinbar intakter Akku ( Leerlaufspannung ) kann unter Last 
brutal zusammenbrechen. = Sondermüll.

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