Forum: Platinen Eagle Massefläche mit Polygon erstellen oder nicht?


von Max E. (diyo24)


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Würde gerne im Layout die Ground Verbindungen mit einem Polygon bzw. 
einer Massefläche am Ende alles anschließen. Nun meine Frage: Unter 
welchen Bedingungen kann ich das Polygon anwenden? Wäre es doch besser 
jeden einzelnen Groundanschluss extra anzuschließen? Sind die Abstände 
der Leiterbahnen wichtig?

Kenne mich da leider nicht so gut aus und würde mich auf paar Tipps 
freuen.

von Erwin E. (kuehlschrankheizer)


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Du solltest unbedingt erst ALLE Groundanschlüsse routen. Anschließend 
kannst du ein Polygon über die ganze Platinenseite legen. Diesem musst 
du den richtigen Namen (vermutlich 'GND') geben und gut. Fertig ist die 
Massefläche.
Die Abbstände (welche?) dürfen halt nicht zu klein sein, die 
GND-Leiterbahnen mache ich so breit, wie sie ohne GND-Fläche auch sein 
müssten.

Ob die Massefläche bei deiner konkreten Platine allerdings sinnvoll 
und/oder nötig ist, darüber gibts hier im Board sehr viel zu lesen.

von Ich Nicht (Gast)


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Masseflächen scheinen hier Forum ein stark diskutiertes Thema zu sein.

Ich persöhnlich tendiere zu Masselayern.

von Schlängel (Gast)


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Kühl S. schrieb:
> Du solltest unbedingt erst ALLE Groundanschlüsse routen. Anschließend
> kannst du ein Polygon über die ganze Platinenseite legen. Diesem musst
> du den richtigen Namen (vermutlich 'GND') geben und gut. Fertig ist die
> Massefläche.

So dramatisch ist es auch nicht, wichtig ist eine  Massefläche die nicht 
über die Platine mäandert. GND vorher zu routen ist ein möglicher Weg 
dahin.
Ich flute gerne testweise während ich route, so lassen sich auch die 
Hin- und Rücklüsse von Strömen schon mal abschätzen.

von Falk B. (falk)


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von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ich Nicht schrieb:
> Ich persöhnlich tendiere zu Masselayern.
Wenn es denn tatsächlich eine Masselage ist. Meist kommt bei einem 
zweilagigen Anfängerdesign dann nämlich keine Massefläche, sondern viele 
kleine Masseschnipsel heraus. Und jeder dieser Schnipsel hängt über eine 
0,15mm breite Kupferdraht mit dem Rest "zusammen".

Deshalb zuerst die Masse BREIT verlegen, damit man später beim 
Verschieben immer gleich sieht, dass das kein simples Signal ist.

Und meinetwegen hinterher dann noch mit Kupfer fluten.

Wenn man dann mal ein paar Leiterplatten entflochten hat, kann man sich 
das "vorher Verlegen" sparen, weil man dann einen Blick für eine 
verbundene Massefläche hat.

von Cyborg (Gast)


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Was immer gern unbedacht bleibt, ist das Polygone, insbesondere
wenn es wirklich GND-Potentiale sind, dass Löten erschweren wenn
die Hitze sich über diese Flächen verteilt. Elektrisch wird die
Schaltung dann mitunter auch noch unsymmetrisch und man fängt sich
wohl möglich noch EMV-Probleme ein. Also, wird nicht grundlos davon
abgeraten. Elektrisch ist ein Massefläche meist Nonsens, eher
Schicki-Micki, nicht mehr. Manche argumentieren, dass man damit
die Ätzchemie schont, aber tatsächlich ist das im Hobbybereich
ohnehin nicht messbar und im Profibereich wir das Kupfer sowieso
recycelt und dem Wertstoffkreislauf zugeführt, was aber keinerlei
Effekte für den Verwender hat. Der Preis bleibt gleich.

von A. D. (egsler)


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Cyborg schrieb:
> Was immer gern unbedacht bleibt, ist das Polygone, insbesondere
> wenn es wirklich GND-Potentiale sind, dass Löten erschweren wenn
> die Hitze sich über diese Flächen verteilt.
Dafür gibts ja Thermals, dann bleibt auch die Lötbarkeit ausreichend 
gut.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Cyborg schrieb:
> Was immer gern unbedacht bleibt, ist das Polygone, insbesondere
> wenn es wirklich GND-Potentiale sind, dass Löten erschweren wenn
Das hängt nicht vom GND-Potential, sondern ausschließlich allein von der 
an das Pad angebundenen Kupferfläche ab.

Und richtig kritisch sind da eigentlich nur Multilayer, bei denen dann 
z.B. auf 6 Kupferlagen die Hitze in alle Richtungen wegtransportiert 
wird. Sowas ist ohne Heizplatte, die die Platine auf 100° vorheizt, fast 
nicht lötbar.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bronnoysund (Gast)


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Kühl S. schrieb:
> Du solltest unbedingt erst ALLE Groundanschlüsse routen. Anschließend
> kannst du ein Polygon über die ganze Platinenseite legen.

Also mal im Klartext:

Die Platine komplett (Auto)routen, so dass die Masseverbindungen als 
normale Leiterbahnen ausgeführt werden. Wenn alles passt die Polygone 
für GND (und was auch immer man sonst noch als Fläche haben will) 
einfach drüberzeichnen?

Weiß EAGLE, dass es dann in diesem Polygon trotzdem Aussparungen für die 
Nicht-GND-Anteile auf dieser Ebene vorsehen muss?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bronnoysund schrieb:
> Die Platine komplett (Auto)routen
Vergiss das Auto für die Versorgung. Denn für den Autorouter ist eine 
0,15mm "breite" Versorgung breit genug. Für die Versorgung musst du 
selber sorgen, denn nur du kennst dein Desgin. Und wenn du dann die 
Versorgung optimal verlegt hast, dann kannst du die paar übrigen Signale 
auch noch von Hand verlegen.

> Weiß EAGLE, dass es dann in diesem Polygon trotzdem Aussparungen für die
> Nicht-GND-Anteile auf dieser Ebene vorsehen muss?
Ja, sonst wäre so ein Polygon ein ziemlicher Designkiller.

von Bronnoysund (Gast)


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OK.

Kann man denn dann auch für einen Layer definieren, dass er für ein 
bestimmtes Signal bevorzugt verwendet werden soll?

Es wäre schließlich kontraproduktiv, wenn die GND-Fläche dann von allen 
möglichen anderen Leitungen zerhackstückt wird, obwohl da auch passende 
GND-Leitungen hätten hingelegt werden können...

von Georg (Gast)


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Bronnoysund schrieb:
> Es wäre schließlich kontraproduktiv, wenn die GND-Fläche dann von allen
> möglichen anderen Leitungen zerhackstückt wird

Typische Frage eines reinen Autorouter-Benutzers - Cu-Flächen sind 
generell nicht dazu da, Leiterbahnen durchzurouten, das macht man nur in 
äussersten Notfällen und auch nur dann, wenn man HF-technisch so fit 
ist, dass man weiss was man tut (Impedanzsprünge, Schlitzantennen...). 
Man lässt es also oder sagt dem Autorouter, dass er da nichts verloren 
hat.

Mit der Frage, ob man eine Cu-Fläche da unterbrechen darf, wo 
Microstrips oder Striplines in der nächsten Ebene verlaufen, ist ein 
Autorouter hoffnungslos überfordert.

Georg

von Erwin E. (kuehlschrankheizer)


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@Bronnoysund: Du verquickst da zwei Dinge, die eigentlich nicht 
zusammengehören.

Mit dem Eagle Autorouter ein Layout zu machen, kann doch nur den Grund 
haben, auf die Schnelle eine Platine zu erhalten, auf der die Leitungen 
formal 'irgendwie' richtig verlegt sind. Masseflächen oder andere 
Polygone wird der Autorouter nicht berücksichtigen oder gar erzeugen.

Wer mit Masseflächen arbeitet, möchte dagegen ein möglichst gutes Layout 
erzeugen. Dabei hilft ihm der Autorouter nicht wirklich.
Das sind für mich zwei ganz verschiedene Ansätze.

von Alex W. (a20q90)


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Bronnoysund schrieb:
> Kann man denn dann auch für einen Layer definieren, dass er für ein
> bestimmtes Signal bevorzugt verwendet werden soll?

Ja,

du nimmst den Layer (to, bot oder was dazwischen) und verwendest das 
Polygon wie gewohnt. Dann gibst du dem Polygon einen Signalnamen (z.B.: 
GND) mit Rastnet siehst du wie gefüllt wurde.

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