Würde gerne im Layout die Ground Verbindungen mit einem Polygon bzw. einer Massefläche am Ende alles anschließen. Nun meine Frage: Unter welchen Bedingungen kann ich das Polygon anwenden? Wäre es doch besser jeden einzelnen Groundanschluss extra anzuschließen? Sind die Abstände der Leiterbahnen wichtig? Kenne mich da leider nicht so gut aus und würde mich auf paar Tipps freuen.
Du solltest unbedingt erst ALLE Groundanschlüsse routen. Anschließend kannst du ein Polygon über die ganze Platinenseite legen. Diesem musst du den richtigen Namen (vermutlich 'GND') geben und gut. Fertig ist die Massefläche. Die Abbstände (welche?) dürfen halt nicht zu klein sein, die GND-Leiterbahnen mache ich so breit, wie sie ohne GND-Fläche auch sein müssten. Ob die Massefläche bei deiner konkreten Platine allerdings sinnvoll und/oder nötig ist, darüber gibts hier im Board sehr viel zu lesen.
Masseflächen scheinen hier Forum ein stark diskutiertes Thema zu sein. Ich persöhnlich tendiere zu Masselayern.
Kühl S. schrieb: > Du solltest unbedingt erst ALLE Groundanschlüsse routen. Anschließend > kannst du ein Polygon über die ganze Platinenseite legen. Diesem musst > du den richtigen Namen (vermutlich 'GND') geben und gut. Fertig ist die > Massefläche. So dramatisch ist es auch nicht, wichtig ist eine Massefläche die nicht über die Platine mäandert. GND vorher zu routen ist ein möglicher Weg dahin. Ich flute gerne testweise während ich route, so lassen sich auch die Hin- und Rücklüsse von Strömen schon mal abschätzen.
Ich Nicht schrieb: > Ich persöhnlich tendiere zu Masselayern. Wenn es denn tatsächlich eine Masselage ist. Meist kommt bei einem zweilagigen Anfängerdesign dann nämlich keine Massefläche, sondern viele kleine Masseschnipsel heraus. Und jeder dieser Schnipsel hängt über eine 0,15mm breite Kupferdraht mit dem Rest "zusammen". Deshalb zuerst die Masse BREIT verlegen, damit man später beim Verschieben immer gleich sieht, dass das kein simples Signal ist. Und meinetwegen hinterher dann noch mit Kupfer fluten. Wenn man dann mal ein paar Leiterplatten entflochten hat, kann man sich das "vorher Verlegen" sparen, weil man dann einen Blick für eine verbundene Massefläche hat.
Was immer gern unbedacht bleibt, ist das Polygone, insbesondere wenn es wirklich GND-Potentiale sind, dass Löten erschweren wenn die Hitze sich über diese Flächen verteilt. Elektrisch wird die Schaltung dann mitunter auch noch unsymmetrisch und man fängt sich wohl möglich noch EMV-Probleme ein. Also, wird nicht grundlos davon abgeraten. Elektrisch ist ein Massefläche meist Nonsens, eher Schicki-Micki, nicht mehr. Manche argumentieren, dass man damit die Ätzchemie schont, aber tatsächlich ist das im Hobbybereich ohnehin nicht messbar und im Profibereich wir das Kupfer sowieso recycelt und dem Wertstoffkreislauf zugeführt, was aber keinerlei Effekte für den Verwender hat. Der Preis bleibt gleich.
Cyborg schrieb: > Was immer gern unbedacht bleibt, ist das Polygone, insbesondere > wenn es wirklich GND-Potentiale sind, dass Löten erschweren wenn > die Hitze sich über diese Flächen verteilt. Dafür gibts ja Thermals, dann bleibt auch die Lötbarkeit ausreichend gut.
Cyborg schrieb: > Was immer gern unbedacht bleibt, ist das Polygone, insbesondere > wenn es wirklich GND-Potentiale sind, dass Löten erschweren wenn Das hängt nicht vom GND-Potential, sondern ausschließlich allein von der an das Pad angebundenen Kupferfläche ab. Und richtig kritisch sind da eigentlich nur Multilayer, bei denen dann z.B. auf 6 Kupferlagen die Hitze in alle Richtungen wegtransportiert wird. Sowas ist ohne Heizplatte, die die Platine auf 100° vorheizt, fast nicht lötbar.
:
Bearbeitet durch Moderator
Kühl S. schrieb: > Du solltest unbedingt erst ALLE Groundanschlüsse routen. Anschließend > kannst du ein Polygon über die ganze Platinenseite legen. Also mal im Klartext: Die Platine komplett (Auto)routen, so dass die Masseverbindungen als normale Leiterbahnen ausgeführt werden. Wenn alles passt die Polygone für GND (und was auch immer man sonst noch als Fläche haben will) einfach drüberzeichnen? Weiß EAGLE, dass es dann in diesem Polygon trotzdem Aussparungen für die Nicht-GND-Anteile auf dieser Ebene vorsehen muss?
Bronnoysund schrieb: > Die Platine komplett (Auto)routen Vergiss das Auto für die Versorgung. Denn für den Autorouter ist eine 0,15mm "breite" Versorgung breit genug. Für die Versorgung musst du selber sorgen, denn nur du kennst dein Desgin. Und wenn du dann die Versorgung optimal verlegt hast, dann kannst du die paar übrigen Signale auch noch von Hand verlegen. > Weiß EAGLE, dass es dann in diesem Polygon trotzdem Aussparungen für die > Nicht-GND-Anteile auf dieser Ebene vorsehen muss? Ja, sonst wäre so ein Polygon ein ziemlicher Designkiller.
OK. Kann man denn dann auch für einen Layer definieren, dass er für ein bestimmtes Signal bevorzugt verwendet werden soll? Es wäre schließlich kontraproduktiv, wenn die GND-Fläche dann von allen möglichen anderen Leitungen zerhackstückt wird, obwohl da auch passende GND-Leitungen hätten hingelegt werden können...
Bronnoysund schrieb: > Es wäre schließlich kontraproduktiv, wenn die GND-Fläche dann von allen > möglichen anderen Leitungen zerhackstückt wird Typische Frage eines reinen Autorouter-Benutzers - Cu-Flächen sind generell nicht dazu da, Leiterbahnen durchzurouten, das macht man nur in äussersten Notfällen und auch nur dann, wenn man HF-technisch so fit ist, dass man weiss was man tut (Impedanzsprünge, Schlitzantennen...). Man lässt es also oder sagt dem Autorouter, dass er da nichts verloren hat. Mit der Frage, ob man eine Cu-Fläche da unterbrechen darf, wo Microstrips oder Striplines in der nächsten Ebene verlaufen, ist ein Autorouter hoffnungslos überfordert. Georg
@Bronnoysund: Du verquickst da zwei Dinge, die eigentlich nicht zusammengehören. Mit dem Eagle Autorouter ein Layout zu machen, kann doch nur den Grund haben, auf die Schnelle eine Platine zu erhalten, auf der die Leitungen formal 'irgendwie' richtig verlegt sind. Masseflächen oder andere Polygone wird der Autorouter nicht berücksichtigen oder gar erzeugen. Wer mit Masseflächen arbeitet, möchte dagegen ein möglichst gutes Layout erzeugen. Dabei hilft ihm der Autorouter nicht wirklich. Das sind für mich zwei ganz verschiedene Ansätze.
Bronnoysund schrieb: > Kann man denn dann auch für einen Layer definieren, dass er für ein > bestimmtes Signal bevorzugt verwendet werden soll? Ja, du nimmst den Layer (to, bot oder was dazwischen) und verwendest das Polygon wie gewohnt. Dann gibst du dem Polygon einen Signalnamen (z.B.: GND) mit Rastnet siehst du wie gefüllt wurde.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.