Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LTSpice Transformator Koppel


von Wiebke (Gast)


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Hallo,

ich versuche gerade LTSPice besser zu verstehen und bin dabei einen 
Transformator zu simulieren.Schaltung ist im Anhang.

Ich verstehe nicht wie die Koppelung funktioniert. Kann da mir jemand 
helfen?

Wieso gibt es einen Strom auf der Primärseite, wenn die Sekundärseite im 
Leerlauf ist? (ü=I2/I1, wenn I2= 0 ist, dann müsste ja I1 auch 0 sein)

Allgemein machen die Effektivwerte für I1 keinen Sinn für mich. Ich habe 
die Sekundärseite kurzgeschlossen und die Werte im Anhang. Nach welcher 
Formel werden I1 und U1 denn berechnet?

Danke.

: Verschoben durch Moderator
von Dietrich L. (dietrichl)


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Wiebke schrieb:
> Wieso gibt es einen Strom auf der Primärseite, wenn die Sekundärseite im
> Leerlauf ist? (ü=I2/I1, wenn I2= 0 ist, dann müsste ja I1 auch 0 sein)

Nein, denn die Sinusquelle V1 sieht immer die Induktivität L1, egal 
was am Ausgang passiert. Daher fließt auch ein Strom: 
"Magnetisierungsstrom".

Der Laststrom I2 kommt (entsprechend dem Übertragungsverhältnis) dann 
dazu.

von Wiebke (Gast)


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Ah, ok. Den oberen Teil habe ich jetzt verstanden.

Nur in wie fern "kommt der Laststrom I2 dazu"?
wenn ich mein errechnetes I1 mit ü*I1 addiere, kommt nicht das selbe 
Ergebnis wie in der Simulation.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Wiebke schrieb:
> Nur in wie fern "kommt der Laststrom I2 dazu"?
> wenn ich mein errechnetes I1 mit ü*I1 addiere, kommt nicht das selbe
> Ergebnis wie in der Simulation.

Die Ströme musst Du phasenrichtig addieren. Der Magnetisierungsstrom ist 
ein induktiver Blindstrom (90° nacheilend), der Laststrom ist (bei 
ohmscher Last) in Phase.

von Wiebke (Gast)


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Ich bekomme immer noch nicht den richtigen Strom, sobald das 
Übersetzungsverhältnis größer 2 ist. Auch die Leistungsübertragung von 
L1 zu L2 ist nicht perfekt. Es geht Leistung "verloren", obwohl ich k=1 
eingestellt habe.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Wiebke schrieb:
> Auch die Leistungsübertragung von
> L1 zu L2 ist nicht perfekt. Es geht Leistung "verloren", obwohl ich k=1
> eingestellt habe.

Du hast doch noch R1, an dem auch Leistung "verheizt" wird.

von Wiebke (Gast)


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Das habe ich mit berechnet.
Meine Rechnung:
Leistung in die Schaltung: S=Ueff*Ieff
Leistung in Spule 1: SL1=Wurzel(S²-(Ieff²/R1)²)
Leistung aus Spule 2: SL2=U2eff*I2eff

und SL1 ist nicht gleich SL2.

Dies ist auch der Fall, wenn ich sage, dass SL1= S-(Ieff²/R1).

von Wiebke (Gast)


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ich meine SL1= Wurzel(S²-I²R). Sorry

von Achim S. (Gast)


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Wiebke schrieb:
> Leistung in die Schaltung: S=Ueff*Ieff

das ist die Scheinleistung am Eingang der Schaltung

Wiebke schrieb:
> Leistung in Spule 1: SL1=Wurzel(S²-(Ieff²/R1)²)

Das dürfte so etwas sein wie die Scheinleistung an L1. Es ist jedenfalls 
nicht die Wirkleistung an L1, weil du immer noch in L1 
Magnetisierungsstrom (Blindleistung) und transformierten Wirkstrom 
(Wirkleistung) hast.

Wiebke schrieb:
> Leistung aus Spule 2: SL2=U2eff*I2eff

Das ist die Wirkleistung am ohmschen Verbraucher. Die sollte bei 
perfekter Kopplung und idealen Induktivitäten mit der Wirkleistung an L1 
übereinstimmen, aber nicht mit der Größe, die du oben berechnest.

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